Der klingonische Bird-of-Prey gehört zweifellos zu den bekanntesten Raumschiffen aus dem Star Trek Universum. Das von Nilo Rodis entworfene Raumschiff war in vielen Folgen und in fünf Kinofilmen zu sehen. Das markante Design basiert ursprünglich auf dem romulanischen Raubvogel aus Star Trek: The Original Series. Lesen Sie weiter
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Die Welt nimmt Abschied von Leonard Nimoy
Freunde und Fans auf der ganzen Welt trauern. Leonard Nimoy ist im Alter von 83 Jahren am Freitag in Los Angeles gestorben. Der Schauspieler wurde in seiner Rolle als Mister Spock in Star Trek weltberühmt.
Leonard Nimoy litt seit längerem an einer unheilbaren Lungenkrankheit COPD (chronic obstructive pulmonary disease). Erst vor einigen Tagen musste er wegen Brustschmerzen behandelt werden.
Nimoy wurde 1931 in Boston als Sohn jüdisch-orthodoxer Einwanderer aus der Ukraine geboren. Schon in seinen frühen Jahren zog es ihn an die amerikanische Westküste, wo er als Schauspieler sein Lebensunterhalt verdiente. Zunächst spielte er viele kleinere Rollen in Western- und Science-Fiction-Filmen. Schließlich fiel Gene Roddenberrys Wahl für die Figur des Vulkaniers Spock auf Leonard Nimoy. Dies war der Beginn einer außergewöhnlichen Schauspielkarriere.
Leonard Nimoy verkörperte nicht nur vor der Kamera den Wissenschaftsoffizier der Enterprise, sondern inszenierte als Regisseur auch zwei Star Trek Filme. Darüber hinaus war er als Autor und Produzent an Star Trek VI – Das unentdeckte Land beteiligt.
Neben seiner Liebe zum Schauspiel war Nimoy leidenschaftlicher Fotograf und Schriftsteller. Seinen letzten Tweet schrieb er am 23. Februar 2015:
A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP
— Leonard Nimoy (@TheRealNimoy) 23. Februar 2015
Leonard Nimoy hinterlässt zwei Kinder aus seiner ersten Ehe, seit 1989 war er mit seiner zweiten Frau Susan verheiratet. Freunde und Fans drücken ihre Trauer u.a. über den Nachrichtendienst Twitter aus, darunter auch ehemalige Wegbegleiter Nimoys. Wir haben einige Tweets zusammengestellt.
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Die Autoren dieses Blogs verneigen sich vor einem großen Mann, der untrennbar mit der Erfolgsgeschichte von Star Trek verbunden ist. Wir danken ihm für die vielen wundervollen Momente und wünschen ihm alles Gute für seine nächste Reise.
4.08 TNG Blu-ray Review: Gedächtnisverlust (Future Imperfect)
Nach einer missglückten Außenmission erwacht William Riker sechzehn Jahre in der Zukunft auf der Krankenstation. Dort erfährt er, dass er nicht mehr länger erster Offizier sondern Captain der Enterprise ist. Und nun steht er vor der schwierigen Aufgabe, Friedensverhandlungen mit den Romulanern zu führen. Schuld an seiner Amnesie soll eine Infektion sein, die alle Erinnerungen verdrängt. Doch Riker bleibt misstrauisch.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Die Episode markiert den ersten Auftritt von Schauspielerin Patty Yasutake in ihrer Rolle als Alyssa Ogawa.
- Andreas Katsulas mimte in „Gedächtnisverlust“ zum dritten Mal den Romulaner Tomalak. Sein vierter und letzter Auftritt ist im Serienfinale „Gestern, heute, morgen“ (All good things …)
- Die Turbolift-Szene zwischen William Riker und seinem Sohn Jean-Luc stand ursprünglich nicht im Drehbuch. Da die Spielzeit der Episode sehr kurz war, wurde diese Szene kurzfristig geschrieben und verfilmt.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler: Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), LeVar Burton (Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller: Andreas Katsulas (Tomalak), Chris Demetral (Jean-Luc / Ethan), Carolyn McCormick (Min Riker), Patty Yasutake (Alyssa Ogawa)
Drehbuch: J. Larry Carroll und David Bennett Carren
Geschichte: Drew Deighan, Thomas Perry und Jo Perry
Regie: Les Landau
Erstausstrahlung: 12. November 1990
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 4, Disc 2
In „Gedächntnisverlust“ werden die Ereignisse zunächst ordentlich auf den Kopf gestellt. William Riker erwacht in einer Zukunft, in der die Föderation kurz vor dem Abschluss eines Friedensvertrags mit den Romulaner steht. Ausgerechnet Tomalak, der einst drohte die Enterprise als Trophäe auf seinem Heimatplaneten auszustellen, wird als Botschafter der Romulaner abgestellt. Riker, der an den politischen Entwicklungen maßgeblich beteiligt war, soll nun ein wichtiger Baustein für diese neue Zukunft sein.
Doch damit nicht genug. Er ist nicht nur Captain der Enterprise, sondern auch der Vater eines Jungen. Jonathan Frakes mimt überzeugend einen unversicherten Riker, der sich mit der neuen Realität nicht so recht anfreunden mag.
Geschichten mit alternativen Realitäten oder Zeitsprüngen sind bei Star Trek stets ein Garant für gute Unterhaltung. Während der Zuschauer neue Szenarien mit den vertrauten Serienhelden erlebt, können die Autoren die bekannten Pfade verlassen und mit dem ein oder anderen überraschenden Plot aufwarten.
Fans zählen „Gedächtnisverlust“ häufig zu ihren Favoriten. Kein Wunder, denn die Episode bietet eine interessante Version der Zukunft. Wir bekommen ein Blick auf eine futuristische Enterprise, die mehrere Klingonen an Bord und einen Ferengi als Steuermann hat. Jean-Luc Picard ist inzwischen Admiral, Data der erste Offizier der Enterprise. Schließlich überrascht die Folge damit, dass das Zukunftszenario eine Simulation in einer Simulation ist.
Fans dürfen sich über viele Details und neue Hintergrundinformationen freuen, die bislang auf DVD verborgen blieben. Zunächst sehen wir in der remasterten Fassung eine neue Version von Alpha Onias III. Der graue Himmelskörper ist nicht länger unscharf und schwammig, sondern nun mit zahlreichen Texturen versehen (Zeitindex 1:52 Minuten).
Für die Illusion einer extraterrestrischen Planetenoberfläche wurde ein Matte Painting eingesetzt, das in der Folge mit Studioaufnahmen vom Außenteam kombiniert wurde. An der Darstellung des Bildes hat sich nichts geändert, wenngleich die Aufnahme nun viel realistischer aussieht (Zeitindex 2:28 Minuten).
Das Außenteam trägt Handlampen bei sich, um sich in der Dunkelheit zu orientieren. Wie schon in Staffel drei (siehe Episode „Der schmale Grat„) kann man auf der Blu-ray ein Stromkabel ausmachen, das hinter Jonathan Frakes Handrücken verläuft.
Alle Bildschirmanimationen sind für die hohe Auflösung der Blu-ray neu erstellt worden. Darunter der Scan von Rikers Gehirn auf der Krankenstation (Zeitindex 08:12 Minuten). Den Text „Zone of Synaptic Degradation“ kann man nun deutlich lesen.
Wesentlich aufschlussreicher sind die Informationen in Rikers Biografie, die der Offizier in seinem Quartier abruft. Den hochauflösenden Grafiken kann man interessante Fakten entnehmen. So soll Riker bei Sternzeit 47203 zum Captain befördert sein und das Kommando über die USS Titan übernommen haben. Weiterhin kann man der Aufzeichnung entnehmen, dass er vier Jahre später das Kommando über die Enterprise übernommen hat. Wer die Standbildtaste auf der Fernbedienung drückt, kann zudem nachlesen, welche genaue Rolle der Sternenflottenoffizier bei der Annährung zwischen der Föderation und Romulus spielte (Zeitindex 20:46 Minuten).
Um ein glaubwürdiges Bild der Zukunft zu schaffen, sind für die Episode Brücke und Krankenstation leicht überarbeitet worden. Die Standarduniformen hat man man beibehalten, während man neue Kommunikatoren designt hat. In Staffel sieben sind sie erneut in „Parallelen“ zu sehen. In der remasterten Fassung kann man erkennen, dass sich der Kommunikator des Admirals von den der anderen Offiziere unterscheidet: Das Delta-Emblem trägt einen zusätzlichen Stern (Zeitindex 13:41 Minuten).
Rikers fiktive Zukunft entpuppt sich zunächst als eine Simulation der Romulaner. Tomalak gibt sich als vermeintlicher Drahtzieher zu erkennen, als sich die Brücke und alle Personen um ihn herum auflösen. Unsere Freunde von Ex Astris Scientia haben in ihrer Analyse der remasterten Episode einen Fehler in dieser Szene entdeckt. Bei der Neukomposition hat Modern Video versehentlich Worfs Finger „abgeschnitten“ (Zeitindex 32:46 Minuten).
Alle anderen Effektaufnahmen sind in der neuen Version der Episode durchweg gelungen. Einen kleinen Farbunterschied kann man lediglich bei dem Energiestrahl ausmachen, der Rikers natürliches Aussehen wieder herstellt. In der Originalfassung ist dieser grün (Zeitindex 33:03 Minuten).
Screencaps: Trekcore.com
Star Trek: The Next Generation Complete Box (Blu-ray) als exklusive Limited Edition bei Amazon
Die Fans dürfen sich auf eine exklusive Limited Edition der Komplettbox von Star Trek: The Next Generation freuen, die ausschließlich über Amazon.de erhältlich ist. Die Box enthält neben allen remasterten Episoden der Serie in High Definition ein 12-seitiges Booklet mit Infos zu den einzelnen Staffeln. Darüber hinaus kommt die Limited Edition nach Angaben von Amazon noch mit weiteren Special Features, über die bislang aber wenig bekannt ist.
Erscheinungstermin von Star Trek: The Next Generation – Complete Box (Limited Edition) ist der 2. April 2015. Der Preis inklusive Lieferung beträgt 199,99 Euro.
Complete Box (Limited Edition) und Standard-Edition vorbestellen
Vorschaubild
Review: Star Trek: The Next Generation Season 7 Blu-ray
Vor vier Jahren kündigte das TV-Netzwerk CBS an, Star Trek: The Next Generation erstmals in High Definition auf Blu-ray zu veröffentlichen. Der Ankündigung folgte ein gewaltiges Mammutprojekt des Tochterunternehmens CBS Digital. Die Firma holte alle originalen Kameranegative aus den unterirdischen Archiven der Paramount Studios hervor, katalogisierte und digitalisierte alle Aufnahmen Stück für Stück. Effektaufnahmen, die im Videoformat vorlagen, sind aufwendig reproduziert oder gänzlich neu kreiiert worden. Jede Episode wurde neu geschnitten und arrangiert.
Der gesamte Prozess war so aufwendig, dass CBS die Unternehmen HTV-Illuminate und Modern Video mit ins Boot holte. Nur so konnte der Zeitplan regelmäßiger Veröffentlichungen eingehalten werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Mutter aller SciFi-Serien erstrahlt in einem neuen Glanz. Staffel sieben führt nicht nur eine großartige Fernsehserie zu ihrem fulminanten Abschluss, sondern bringt auch ein einzigartes TV-Projekt der letzten Jahre zu einem gelungenen Ende.
Die siebente Staffel
Staffel fünf und sechs führten Star Trek: The Next Generation in Sachen Unterhaltung zu einem Höhenflug. Für Inszenierung, Schauspiel und Dramaturgie erntete die Science-Fiction-Serie Lob von Fans und Kritikern gleichermaßen. Vom Erfolg beflügelt, verlängerte Paramount Pictures TNG um ein weiteres Jahr. Parallel zu den Arbeiten an Staffel sieben, wurden die Kreativen hinter der Kamera mit der Entwicklung eines neuen Kinofilms beauftragt. Ein schwieriges Unterfangen vor allem für die Autoren Ronald D. Moore und Brannon Braga, die fortan an zwei Fronten zu kämpfen hatten.
Es ist wohl diesem Umstand geschuldet und der Tatsache, dass nach sechs Jahren die Geschichten der Hauptcharaktere erzählt waren, dass die siebente Staffel nicht mehr das hohe Niveau ihrer Vorjahre halten konnte. Die Storys sind zwar gemessen an den Episoden ihrer Spin-offs gut, doch die Anzahl erstklassiger Handlungen ist überschaubar.
Zu den besten Vertretern der letzten Staffel zähle ich „Parallelen“, „Genesis“ und das Serienfinale „Gestern, Heute, Morgen“. Hinzu kommen unterhaltsame Folgen wie „Der Schachzug“, „Das Pegasus-Projekt“ und „Beförderungen“. Sie alle bedienen sich guter Science-Fiction-Motive, verlieren dabei ihre Figuren nicht aus dem Blick. Deutlich schlechter schneiden die Folgen „Der Komet“, „Die Raumkatastrophe“ und „Boks Vergeltung“ ab. Sie wirken gerade im Vergleich zu den erst genannten Titel belanglos.
Man muss der siebenten Staffeln zu Gute halten, dass sie jedem Hauptcharakter ein bis zwei Episoden reserviert. So muss sich William T. Riker in „Das Pegasus-Projekt“ einer alten Schuld stellen, während Deanna Troi ihre Familiengeschichte in „Ort der Finsternis“ aufarbeitet. Wir lernen Geordis Familie in „Das Interface“ kennen, während Beverly Crushers Herkunft in der Episode „Ronin“ thematisiert wird. Worf steht in „Parallelen“, „Die Oberste Direktive“ und „Ritus des Aufsteigens“ im Mittelpunkt. In jeder Episode ist seine Familie zentrales Thema. So trifft er in Staffel sieben auf seinen Stiefbruder Nicolai und auf seinen Sohn Alexander aus der Zukunft.
Data, der heimliche Star in Staffeln sieben, kann ganze fünf Folgen für sich verbuchen („Angriff der Borg, Teil 2“, „Traumanalyse“, „Soongs Vermächtnis“, „Radioaktiv“ und „Der Komet“). Wenngleich man festhalten muss, dass alle keine „Kultfolgen“ des Androiden sind. Der Zweiteiler „Der Schachzug“ und das Serienfinale „Gestern, Heute, Morgen“ stehen dann ganz im Zeichen Captain Picards.
Ein Wiedersehen mit alten Bekannten gibt es ebenfalls. In „Am Ende der Reise“ kehrt Wil Wheaton als Wesley Crusher nach seinen Gastauftritt in „Parallelen“ zurück. Michelle Forbes mimt ein letzten Mal die Bajoranerin Ro Laren („Die Rückkehr von Ro Laren“). Sita Jaxa aus „Ein missglücktes Manöver“ und der Reisende sind ebenfalls mit von der Partie.
Bild
Nach mehr als 20 Jahren sieht die Serie besser aus denn je. Die sehr gute Bildqualität der Blu-ray katapultiert selbst hartgesottene Trekkies, die jeden Dialog einer Episode auf dem Effeff wiedergeben können, in eine andere Welt. Der große Detailreichtum, die prächtigen Farben und die guten Kontraste sorgen für ein nie dagewesenes Sehvergnügen. Kleine Unschärfen oder Filmkorn treten hin und wieder auf, beeinträchtigen aber in keinster Weise den Genuss der Serie.
Die überarbeiteten Spezialeffekte integrieren sich nahtlos in das übrige Bildmaterial. CBS Digital hat bei den restaurierten Modellaufnahmen, Planetenanimationen und Computergrafiken eine tolle Arbeit abgeliefert. Die Aufnahmen sehen nicht nur realistischer aus, sie vermitteln ein ganz neues Bild der Serie, dass dem Geist des Originals treu bleibt. Den Episoden „Das Pegasus-Projekt“ und „Gestern, Heute, Morgen“ darf man auf dem Gebiet der visuellen Effekte in Staffel sieben Referenzcharakter zuschreiben.
Ton
Wer sich seine Lieblingsserie im Originalton anschaut, der wird an dem 7.1 DTS-HD Master seine wahre Freude haben. Für die Blu-ray ist der Ton einmal mehr neu abgemischt worden. Die Dialoge kommen kristallklar aus dem Center. Die zahlreichen Soundeffekte sind fein säuberlich auf die übrigen Lautsprecher verteilt. Wenn nötig, dann meldet sich der Subwoofer eindrucksvoll zu Wort – entweder weil die Funken fliegen oder der Soundtrack ordentliche Bässe fordert.
Weniger kraftvoll und dynamisch präsentiert sich die deutsche Tonspur, wenngleich man auch hier mit dem Ergebnis zufrieden sein darf. Statt einem Dolby Surround Upmix dürfen sich die Fans hierzulande über einen guten Stereoton freuen (Dolby Digital 2.0).
Extras
Wie bei allen anderen Veröffentlichungen zuvor auch, setzt sich das Zusatzmaterial aus den für die DVD produzierten Extras, neuen Dokumentationen, Gag Reels und geschnittenen Szenen zusammen. Die Extras liegen zum Teil in High Definition vor und sind dementsprechend im Inlay gekennzeichnet.
Ein Highlight ist die erstmalige Veröffentlichung von Videomaterial der Okudas („Geschlossenes Set: Ein Rundgang durch die echte Enterprise„, Disc 5). Mike und Denise Okuda haben während ihrer Zeit bei TNG die Sets in den Paramount Studios gefilmt. Schauspieler und Filmtechniker sucht man hier vergebens. Stattdessen gibt es einen unverfälschten Blick auf die Kulissen. So erhält man einen sehr guten Eindruck davon, wie es in der 90er Jahren in den Studiohallen auf dem Gelände der Paramount Pictures ausgesehen hat. Aus meiner Sicht eines der besten Extras.
„Im Gespräch: Fokus auf Star Trek: The Next Generation“ (Disc 2) ist eine neue Aufzeichnung, die mit David Livingston, James Conway, Jonathan West und Kris Krosskove ehemalige Herstellungsleiter, Regisseure und Kameraleute zu Wort kommen lässt. Sie sprechen über ihre Zeit bei Star Trek. Sie berichten von den kreativen Freiheiten und von der professionellen Atmosphäre am Set, die in keinem Widerspruch zu dem lockeren Umgang unter den Schauspielern und den Produktionsmitarbeitern stand. Interessant: David Livingston ist überzeugt davon, dass alle Schauspieler ohne überzogene Gehaltsforderungen auch einer achten Staffel zugestimmt hätten. Allerdings pochte das Studio auf einen neuen Spielfilm mit der TNG-Crew.
Die dreiteilige Dokumentation „Der Himmel ist die Grenze: Die Eklipse von Star Trek: The Next Generation“ (Disc 6) versammelt das Who is Who der Star-Trek-Riege. Neben Rick Berman, Brannon Braga und Ronald D. Moore kommen Andrew Probert, Gary Hutzel, Dennis Madalone, D.C.Fontana, Michael Westmore und viele weitere Serienmitarbeiter zu Wort. Interviews mit den TNG-Schauspielern komplettieren die informative Doku, die einen schönen Abschluss der Reihe bildet.
Ein Gag Reel und zahlreiche geschnittenen Szenen runden das Zusatzmaterial ab. Was letztere betrifft, so finde ich es sehr enttäuschend, dass die nicht verwendeten Aufnahmen aus „Gestern, Heute, Morgen“ nicht den Weg auf die Blu-rays gefunden haben. Stattdessen hat CBS das Material für die Special Edition des Serienfinales zurückgehalten, was ich sehr fragwürdig finde. So fehlen die geschnittenen Szenen mit Martha Hackett als Terellianerin, obwohl diesen Nebenplot sicher viele Fans hier gerne gesehen hätten. Ein Stern Abzug!
Cover und Hülle
Die Discs liegen in einer Elite Hülle mit Pappschuber. Die FSK12 Kennzeichung ist als Aufkleber auf dem Schuber angebracht und kann ohne Rückstände entfernt werden. Der Schuber in Hochglanz hat einen Reliefaufdruck. Wer die Inhalte der Discs lesen möchte, der muss das Inlay aus der Hülle nehmen. Ein Booklet mit einem Inhaltsverzeichnis liegt nicht bei.
Fazit
Staffel sieben bildet den Abschluss einer gelungenen Blu-ray-Veröffentlichung, die der Kultserie Star Trek: The Next Generation ein Denkmal setzt. Die Arbeit der CBS-Mitarbeiter, die Serie mühsam in Bild und Ton zu restaurieren, hat sich zur Freude der Fans gelohnt. Die zahlreichen Extras bieten nicht nur allerhand Informatives, sondern würdigen auch die Menschen, die vor und hinter der Kamera zu der Erfolgsgeschichte von TNG beigetragen haben. Die Fans sind gut beraten, wenn sie ihre Serie mit der siebenten Staffel komplettieren.
Wem Star Trek: The Next Generation bislang fremd ist, der sollte früher oder später auf die Blu-rays zurückkommen. Denn hinter TNG steckt eine außergewöhnliche Serie mit hohen Unterhaltungswert und reichlich Tiefgang Trotz ihres Alters kann sie in Sachen Bild und Ton mit aktuellen TV-Produktionen mithalten.
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Disc-Übersicht
Disc 1:
- Angriff der Borg, Teil 2
- Indiskretionen
- Das Interface
- Der Schachzug, Teil 1
- Der Schachzug, Teil 2
Special Features:
- Episoden Promotions (SD)
- Aus dem Logbucharchiv: Missionsübersicht Jahr sieben (SD)
- Entfernte Szenen (HD)
Disc 2:
- Traumanalyse
- Ort der Finsternis
- Kontakte
- Die Raumkatastrophe
Special Features:
- Episoden Promotions (SD)
- Im Gespräch: Fokus auf Star Trek: The Next Generation (HD)
- Aus dem Logbuch-Archiv: Hommage an den Captain (SD)
- Aus dem Logbuch-Archiv: Abteilungsberatung Jahr sieben: Produktion (SD)
- Gag Reel (HD)
- Entfernte Szenen (HD)
Disc 3:
- Soongs Vermächtnis
- Parallelen
– Audiokommentar von Brannon Braga (2008) - Das Pegasus-Projekt
- Die Oberste Direktive
- Ronin
Special Features:
- Episoden Promotions (SD)
- Aus dem Logbuch-Archiv: Sternenflotte – Momente und Erinnerungen (SD)
- Entfernte Szene (HD)
Disc 4:
- Beförderung
– Audiokommentar von René Echevarria und Mike & Denise Okuda - Radioaktiv
- Der Komet
- Der Fall „Utopia Planitia“
- Genesis
Special Features:
- Episoden Promotions (SD)
- Aus dem Logbuch-Archiv: Besondere Profile (SD)
- Entfernte Szenen (HD)
Disc 5:
- Am Ende der Reise
- Ritus des Aufsteigens
- Boks Vergeltung
- Neue Intelligenz
- Die Rückkehr von Ro Laren
– Audiokommentar von René Echevarria, Naren Shankar und Mike & Denise Okuda
Special Features:
- Episoden Promotions (SD)
- Geschlossenes Set: Ein Rundgang durch die echte Enterprise
- Aus dem Logbuch-Archiv: Aus den Archiven der Sternenflotte Zukunftsgestaltung (SD)
- Entfernte Szenen (HD)
Disc 6:
- Gestern, Heute, Morgen
Special Features:
- Episoden Promotions (SD)
- Der Himmel ist die Grenze: Die Eklipse von Star Trek: The Next Generation (HD)
– Teil 1: Umbra
– Teil 2: Penumbra
– Teil 3: Antumbra - Am Ende der Reise: Die Saga von Star Trek: The Next Generation
- Aus dem Logbuch-Archiv: Hinter den Kulissen von „Gestern, Heute, Morgen“
Technische Daten
Laufzeit: ca. 1171 Minuten
Bildformat: 1080p HD
Sprachen: Englisch DTS-HD Master Audio 7.1, Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch: Dolby Digital 2.0 Surround, Italienisch, Japanisch: Dolby Digital 2.0
Untertitel: Norwegisch, Schwedisch, Italienisch, Dänisch, Französisch, Holländisch, Finnisch, Japanisch, Spanisch, Deutsch
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Screencaps: Trekcore.com
4.07 TNG Blu-ray Review: Tödliche Nachfolge (Reunion)
Picard wird vom sterbenden Kanzler der Klingonen gebeten, den Nachfolge-Ritus zu leiten. Gowron und Duras sind die Kandidaten auf das höchste Amt im klingonischen Reich. Picard erfährt, dass einer der beiden für den schleichenden Tod des Kanzlers verantwortlich ist. Zusammen mit Botschafterin K’Ehleyr versucht er herauszufinden, welcher der beiden hinter dem Attentat steckt. Dabei begibt sich K’Ehleyr auf eine tödliche Spur.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Das Bat’leth, eine klingonische Waffe, ist zum ersten Mal in Star Trek zu sehen. Die große Klinge wurde von Dan Curry entworfen, der sich für die Spezialeffekte in TNG verantwortlich zeichnete.
- In der Episode lernen wir Alexander kennen, der als Worfs Sohn fortan regelmäßige Auftritte in The Next Generation und Deep Space Nine hat. In über 8 Jahren wurde er von drei verschiedenen Schauspielern verkörpert. In „Tödliche Nachfolge“ mimte Jon Steuer den kleinen Klingonen. Dass er nur diesen einen Auftritt hatte, war der Tatsache geschuldet, dass Steuer sehr schüchtern war. Ziemlich untypisch für einen jungen Krieger.
- Gowron wird als Kanzler die Geschicke des klingonischen Imperiums für die nächsten acht Jahre leiten (2367-2375). Schauspieler Robert O’Reilly hatte zuvor in der zweiten Staffel von TNG bereits einen Gastauftritt („Andere Sterne, andere Sitten„)
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler: Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), LeVar Burton (Geordi La Forge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller: Suzie Plakson (K’Ehleyr), Robert O’Reilly (Gowron), Charles Cooper (K’mpec), Patrick Massett (Duras), Jon Steuer (Alexander)
Drehbuch: Thomas Perry, Jo Perry, Ronald D. Moore und Brannon Braga
Geschichte: Drew Deighan, Thomas Perry und Jo Perry
Regie: Jonathan Frakes
Erstausstrahlung: 5. November 1990
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 4, Disc 2
„Tödliche Nachfolge“ knüpft an die Ereignisse aus „Klingonenbegegnung“ und „Die Sünden des Vaters“ an. Zum einen wird Worfs Beziehung zu K’Ehleyr aufgegriffen und vertieft. Es stellt sich heraus, dass er einen gemeinsamen Sohn mit der Halb-Klingonin hat. Alexander, der sich partout nicht als Krieger sieht, ist ein Gegenentwurf zu seinem Vater. Wie wir erfahren werden, sind ihm die Begriffe wie Ehre und Tradition nicht wichtig. Zwischen Vater und Sohn müssen also in Zukunft allerhand Konflikte bewältigt werden, denn das Schicksal meint es nicht gut mit den Beiden. Als K’Ehleyr erfährt, dass es eigenlich Duras‘ – und nicht Worfs – Vater war, der den klingonischen Außenposten Khitomer an die Romulaner verraten hat, wird sie getötet.
Mit „Tödliche Nachfolge“ steigen die Autoren noch stärker in die Mythologie der Klingonen ein. Der Zuschauer erfährt nicht nur mehr über die klingonische Kultur und ihre Rituale, sondern erlebt auch wie die Gesellschaft der Klingonen funktioniert. Mächtige Familien-Clans buhlen um Sitze im Hohen Rat. Krieger können jederzeit ihr Recht auf Ehre und Rache einfordern. Dass die klingonische Lebenskultur in Worfs Herz stärker verankert ist, als es bisher anzunehmen war, wird deutlich als er den Mörder seiner Gefährtin in einem „rechtmäßigen“ Zweikampf tötet. Ein Verhalten, das eigentlich im krassen Widerspruch zu den Statuten der Föderation steht.
Die Folge zähle ich zu meinen Favoriten. Aus diesem Grund war ich auch gespannt, auf die Blu-ray-Umsetzung. Immerhin gibt es nicht nur viele dunkle Aufnahmen, die nach einem hochauflösenden Bild und einer kräftigen Farbkorrektur schreien, sondern auch einen neuen klingonischen Kampfkreuzer zu bestaunen. K’mpecs Schiff, ein Schlachtkreuzer der Vor’cha-Klasse, löst den veralteten Vorgänger der K’t’inga-Klasse ab. Dieser war erstmals 1979 in Star Trek: The Motion Picture (1979) zu sehen. Auf Grund des knappen Budgets mussten die Zuschauer bis Staffel vier warten, ehe ein neues Klingonenschiff in TNG den Weg auf die Mattscheibe fand.
K’mpecs Schiff ist nett anzusehen. Neue Erkenntnisse auf Grund des höheren Detailsgrads gewinnt man beim näheren Hinsehen zwar nicht, die Bildkorrektur liefert aber ein deutlich bedrohlicheres Erscheinungsbild des Kampfkreuzers (Zeitindex 06:46 Minuten).
Nun wirkt der Schiff der Vor’cha-Klasse von außen ziemlich modern. Was die Innenausstattung betrifft, so scheinen die Klingonen auf Altbewährtes zu setzen. Denn wenn man genauer hinschaut, dann stellt man fest, dass die Rückwand der Brücke mit der von Klaas Bird Of Prey (Star Trek V: Am Rande des Universums) identisch ist. Selbst die Grafiken der Monitore sind gleich. Anscheined hat es hier in den letzten 80 Jahren keine Veränderungen gegeben. Die Wahrheit ist natürlich, dass die Setdekorateure, um Geld zu sparen, auf die Requisiten des fünften Kinofilms zurückgriffen. William Shatners Film war ein Jahr zuvor abgedreht worden.
Die Szenen außerhalb der Enterprise-Kulissen beeindrucken durch die Ausleuchtung. Rote und blaue Farben strahlen in die dunklen Räume, was für eine fremdartige und ungewöhnliche Atmosphäre sorgt. Das hohe Produktionsniveau, das aus dem guten Zusammenspiel zwischen Regisseur (Jonathan Frakes), Kamermann und Beleuchter resultiert, wird auf der Blu-ray einmal mehr deutlich (Zeitindex 11:08 Minuten).
Wer in „Tödliche Nachfolge“ Anschlussfehler sucht, der wird bei einer Szene auf der Brücke fündig. Picard befiehlt K’Ehlyr in den Bereitschaftsraum zu gehen, was sie dann auch tut. Beim nächsten Umschnitt auf Picard, eine Halbtotale, die auch den hinteren Teil der Brücke zeigt, ist die Botschafterin plötzlich verschwunden. Auch Worf scheint nicht mehr länger neben dem Fähnrich an der taktischen Station zu stehen (Zeitindex 15:39 Minuten).
An dem hochauflösenden Bild gibt es grundsätzlich in den ganzen 45 Minuten nichts auszusetzen. Allerdings wirkt eine Szene, in der Gowron zu sehen ist, extrem unscharf (Zeitindex 18:12 Minuten). Die Aufnahme war bereits in der TV-Fassung nicht gut. Nun mag man sich fragen, ob die Mitarbeiter von Modern Video an dieser Stelle geschlafen haben. Dem ist nicht so. Vielmehr haben sich Regisseur und Cutter aus dramaturgischen Gründen dafür entschieden, einen Bildausschnitt zu vergrößern. Ursprünglich wurde eine Aufnahme zusammen mit Gowron und seinen Kriegern gedreht. Schauspieler Robert O’Reilly, der nach eigenen Aussagen die Rolle nur bekam, weil er seine Augen weit aufreißen kann, macht seine typische Geste als Gowron – ein drohender Blick in Richtung Kamera. Da die Geste im ursprünglichen Bildausschnitt nicht richtig zur Geltung kam, hat man die Aufnahme vergrößert. Bei der herkömmlichen Auflösung des Fernsehers war der Unterschied in der Bildschärfe zu vernachlässigen. In der hochauflösenden remasterten Fassung wirkt das Bild dagegen sehr befremdlich.
Wie es scheint, ist die Rettungsmission auf Turkana IV nur wenige Stunden her („Die Rettungsoperation„). Wie sonst ist zu erklären, dass das Untergrundsystem noch auf dem Display des „Billiardtisches“ im Maschinenraum zu sehen ist?
Beverly Crusher gelingt es, den klingonischen Attentäter zu identifizieren. So trug einer von Duras Schergen eine Bombe im Unterarm, die durch einen Molekularzerfallszünder zur Detonation gebracht wurde. Riker sieht sich die Ergebnisse dieser Analyse auf Crushers Computer an. Die Animation wurde von Modern Video neu erstellt. Dabei hat man sich an der Originalvorlage gehalten.
Screencaps: Trekcore.com
4.06 TNG Blu-ray Review: Die Rettungsoperation (Legacy)
Die Enterprise muss die Überlebenden eines Raumfrachters aus der Hand von Anarchisten auf Turkana IV befreien. Unterstützt wird die Besatzung dabei von Ishara Yar, die Schwester der verstorbenen Tasha Yar. Während Ishara schnell das Vertrauen der Führungsoffiziere gewinnt, planen ihre Gefolgsleute auf dem Planeten ein gefährliches Komplott.
Hintergründe und Wissenswertes:
- „Die Rettungsoperation“ war die 80. Episode von Star Trek: The Next Generation. Damit hatte das Spin-Off die Mutterserie Star Trek, die es auf 79 Episoden brachte, überholt. Picards Logbuch Eintrag zu Beginn ist ein Verweis auf die TOS-Episode „Gefährlicher Tausch“, als er Camus II erwähnt. In der letzten Episode der klassischen Serie besuchen Kirk und Co. diesen Planeten.
- Das letzte Raumschiff der Föderation, das Kontakt mit dem Planeten Turkana IV hatte, war die USS Potemkin. Ein Schiff mit dem gleichen Namen wurde ebenfalls in der Folge „Gefährlicher Tausch“ erwähnt.
- Regisseur Robert Scheerer schlug für die Rolle der Ishara Yar Schauspielerin Beth Toussaint vor, nachdem er sich mehrere Episoden mit Tascha Yar aus der ersten Staffel angesehen hatte.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler: Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), LeVar Burton (Geordi La Forge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller: Beth Toussaint (Ishara Yar), Don Mirault (Hayne), Colm Meaney (Miles O’Brien)
Drehbuch: Joe Menosky
Regie: Robert Scheerer
Erstausstrahlung: 29. Oktober 1990
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 4, Disc 2
Ishara Yar einen Gastauftritt zu verschaffen, war eine waise Entscheidung der Autoren. Über sie erfahren wir allerhand Wissenswertes über Tasha Yar, die in der Episode „Die schwarze Seele“ den frühzeitigen Serientod fand. Den Autoren war es 1987 nicht gelungen, der Sicherheitschefin ein klares Charakterprofil zu geben. Frustriert verließ Crosby auf eigenen Wunsch The Next Generation. Die Geschichte der Tasha Yar wurde fortan in zahlreichen Romanen erzählt.
Ishara vermittelt nun einen Einblick in das frühere Leben der Sicherheitschefin. Wie ihre ältere Schwester muss sie sich als Kämpferin in einer kaputten Gesellschaft beweisen. Denn auf ihren Heimatplaneten Turkana IV regiert die pure Anarchie. Raubüberfälle und Vergewaltigungen gehören zur Tagesordnung. Verfeindete Gruppen schrecken vor Mord nicht zurück, seitdem die Regierung zerfallen ist. Der Planet liefert ein verzerrtes Spiegelbild der Erde, auf der es im 24. Jahrhundert keinen Hunger, keinen Tod und keine Gewalt gibt. Der Schauspielerin Beth Toussaint gelingt es glaubhaft, in die Fußstapfen Denise Crosbys zu treten. Es bedarf nicht viel Vorstellungskraft, um in ihr eine Verwandte der früheren Sicherheitschefin der Enterprise zu sehen.
Die remasterte Episode hat ein sehr gutes Bild, das auch in dunklen Szenen den Ansprüchen an einer Blu-ray gerecht wird. Hin und wieder kann man ein leichtes Bildrauschen wahrnehmen. Wenn man das Alter des Filmmaterials bedenkt, dann kann man darüber hinwegsehen. Die Farbwiedergabe ist natürlich, manchmal sogar brilliant.
Hingegen wirkt eine Effektaufnahme zu Beginn befremdlich, als die Enterprise im Vorbeiflug gezeigt wird. Die Aufnahme ist sehr unscharf – ein großer Unterschied zu den vergleichbaren Aufnahmen aus den Staffeln eins, zwei und drei (Zeitindex: 3:25 Minuten).
Turkana IV dagegen überzeugt in der HD-Fassung mit einem realistischen Erscheinungsbild. Die remasterte Planetenaufnahme stammt aus der dritten Staffel. Wie schon in der ursprünglichen TV-Fassung griff die Firma Modern Video, die unter der Aufsicht von CBS Digital alle Folgen der vierten Staffel überarbeitet hat, auf vorhandenes Bildmaterial zurück („Die Überlebenden auf Rana IV„).
Wer zu Beginn genauer hinschaut, der kann auf Grund der besseren Auflösung die Konturen des beschädigten Frachters in der Planetenumlaufbahn erkennen. Bislang konnte man nicht mehr als einen trüben Punkt ausmachen (Zeitindex: 4:26 Minuten). Das Team von Ex Astris Scientia verweist auf ihren Seiten auf das Modell der Batris, ein talarianisches Frachtschiff, das erstmals in „Worfs Brüder“ zu sehen war.
Auf der DVD kann man am oberen Bildrand ein Mikrofon an einer Tonangel entdecken, während der Frachter und Turkana IV auf dem Hauptbildschirm zu sehen sind. In der remasterten Fassung ist das Mikro verschwunden.
Um eine bessere Vorstellung von der verwüsteten Oberfläche des Planeten zu bekommen, setzten die Effektkünstler von TNG einmal mehr ein Matte Painting ein (Zeitindex 8:18 Minuten). Der vierte Planet des Turkana Systems besteht aus Ruinen, die einst als Unterkünfte für die Bewohner dienten. Die trostlose Oberfläche weist statt Vegitation nur Sand und Staub auf. Die Atmosphäre des Bildes, eine triste und lebensfeindliche Umgebung, kommt auf der Blu-ray deutlich mehr zur Geltung.
Für das unterirdische Tunnelsystem griff das Produktionsteam auf die Borg-Kulissen zurück, die wenige Episoden zuvor für die Episode „Angriffsziel Erde“ verwendet worden waren (Zeitindex 8:41 Minuten).
Die Anarchisten auf Turkana IV bewaffnen sich nicht nur mit klassischen Phasern, sondern auch mit klingonischen Schmerzstöcken, um ihre Gegner zu überwältigen (Zeitindex 09:34 Minuten). Die Schmerzstöcke sind erstmals in Staffel zwei zu sehen („Rikers Vater„). Improvisation und Einfallreichtum waren zwei wesentliche Kriterien, die ein Produktionsdesigner bei Star Trek erfüllen musste. Denn ganz gleich ob Kulissen oder Requisiten, jedermann war angewiesen auf vorhandene Dinge zurückzugreifen. Nur so konnten die Produzenten gewährleisten, dass die futuristische Fernsehsendung mit Hilfe eines „serienüblichen“ Budgets realisiert werden konnte.
Jean-Luc Picard besucht Ishara in der Krankenstation, nachdem sie mit einem Außenteam der Enterprise auf Turkana IV war (Zeitindex 24:07 Minuten). Wie die beiden Screencaps belegen, unterscheidet sich die Rückwand von der sonst verwendeten Korridorwand. Eine Erklärung hierfür habe ich bislang nicht finden können.
Der Showdown zwischen Ishara, Data und Riker gipfelt in einer Schießerei. Aufmerksame Zuschauer werden bei genauem Hinsehen stets bemerkt haben, dass Tashas Schwester mit einem Phaserschuss ein Loch in die Wand brennt (Zeitindex 39:15 Minuten). Ein optischer Effekt, der allerdings beim nächsten Schnitt verschwunden ist. Modern Video hat es verpasst, diesen Fehler auch in der remasterten Fassung auszubügeln. Und so kommt es, dass die Versenkung in der Wand beim darauffolgenden Schnitt auf Riker verschwunden ist.
Screencaps: Trekcore.com
Trek to the Stars: Die Drehorte von Star Trek – Monterey, San Francisco und Yosemite
„All good things must come to an end“… und so führt mein Weg schließlich weg von LA. Raus aus Lalaland in Richtung Norden über den Pacific Coast Highway. Noch schnell ein letzter Blick auf den Santa Monica Beach im Rückspiegel, dann führt die Straße schon durch die Berge. Links von mir der blaue Pazifik. Ein atemberaubendes Panorama. Mir bleiben 300 Meilen, um mich an dieser Kulisse zu erfreuen. Meine letzte Etappe wird mich nach Monterey, San Francisco und schließlich in den Yosemite Nationalpark bringen. Sie führt mich zu den Schauplätzen aus Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart und Star Trek V: Am Rande des Universums. Eine letzte Reise in die Vergangenheit und in die Zukunft gleichermaßen.
Monterey Bay Aquarium
Monterey ist eine malerische Küstenstadt, die knapp 200 Kilometer südlich von San Francisco liegt. Sie ist bekannt durch ihr Meerwasseraquarium, das Größte seiner Art in den Vereinigten Staaten. Es steht auf dem Gelände einer ehemaligen Fischfabrik. Über 550 verschiedene Tierarten kann man hier bestaunen – Seeotter, Mondfische und viele weitere exotischen Meerestiere. Buckwale sucht man allerdings vergeblich. Gerüchte, wonach zwei ausgewachsene Tiere namens George und Gracie im Jahr 1986 spurlos verschwanden, können die Mitarbeiter des Aquariums nicht bestätigen. Fest steht aber, dass das Monterey Bay Aquarium einst Pate für ein fiktives Meeresinstitut in Sausalito im Kinofilm Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart stand. Hier treffen James Kirk und Spock auf die Meeresbiologin Gillian Taylor – deren Begeisterung für Wale mindestens so groß ist, wie ihr Interesse am Captain der Enterprise.
Wer das Monterey Bay Aquarium in der 886 Cannery Row besucht, der wird feststellen, dass sich seit den Dreharbeiten von Leonard Nimoys Film nicht viel verändert hat. Der Eingangsbereich mit dem auffallenden Seetang-Logo ist unverkennbar. Tritt man in das Aquarium ein, fühlt man sich sofort in das Jahr 1986 zurückkatapultiert. Eine breite Treppe führt hinunter zum einen großen Acrylfenster, das einen Blick in das Innere des Tangwaldaquariums erlaubt. Lange Zeit galt es mit einer Länge von 17 und einer Höhe von 5 Metern als größtes Fenster der Welt. Von dieser Stelle aus musste Kirk hilflos mitanschauen, wie sein Freund vom Planeten Vulkan eine Geistesverschmelzung mit einem Buckelwal vollzog!
Wenn man das Aquarium auf der Rückseite verlässt, gelangt man zu einem künstlich angelegten Meeresbecken. Hier wurden die beiden Wale mit Hilfe von Tricktechnik eingebaut. Sieht man von der Tatsache ab, dass die Skyline San Franciscos nicht am Horizont zu sehen ist, so glaubt man sich wirklich in das fiktive Meeresaquarium in Sausalito in Star Trek IV versetzt.
Die Straßen von San Francisco
Die Mannschaft der Enterprise muss mit ihrem gestohlenen Bird-of-Prey im Golden Gate Park notlanden. Wer nun glaubt die Szenen im grünen Park sind in San Francisco entstanden, der irrt. Tatsächlich sind nur die Straßenszenen in Frisco gefilmt worden. Die Aufnahmen im Golden Gate Park stammen aus dem Will Rogers State Park in Los Angeles. Es finden sich dennoch allerhand Schauplätze, die tatsächlich in der europäisch anmutenden Stadt gedreht wurden.
Die Ankunft von Kirk und Co. im Herzen San Franciscos zur Rush Hour wurde an der Kreuzung Kearny Street, Pacific- und Columbus-Avenue gefilmt. Im Hintergrund kann man die unteren Stockwerke der Transamerica Pyramid sehr gut erkennen. Das markante Flatiron-Gebäude vermittelt den Eindruck eines typischen Stadtbildes, dass man San Francisco zuordnet. An der Ecke sind Jahrzehnte später neue Gebäude entstanden. Die Farben der Häuserfassaden haben sich geändert. Trotzdem erkennt man dieses Straßenpanorama sofort wieder. Die Autos scheinen sich aus jeder Richtung zu drängen. Es ist nur schwer vorstellbar, dass ein Filmteam hier unter kontrollierten Bedingungen drehen kann. Laute Motoren und ein ständiges Hupen erbringen den Beweis, dass es sich hier um eine der lebhafteren Ecken handelt. Doch wenn man genau hinhört, dann man Kirks Kraftausdrücke wahrnehmen – das Ergebnis einer lebhaften Diskussion mit einem Autofahrer aus dem 20. Jahrhundert.
Kirk und Spock unterhalten sich auf dem Marine Drive, zwischen Fort Point und Torpedo Wharf, über die „bunten Metaphern“, die sich der Captain immer häufiger gebraucht. Der Weg ist bei Radfahrern, Fußgängern und Joggern gleichermaßen beliebt. Sicherlich weil sich hier jedem ein fantastischer Blick auf die Golden Gate Bridge bietet.
Wenn man sich vom Marine Drive weiter in Richtung Osten bewegt, kommt man auf den Marina Boulevard nah dem Yachthafen. Direkt am Marina Green, wo normalerweise Autos parken, sind die Szenen mit den blauen Pick-up entstanden. Von hier aus bietet sich nicht nur ein guter Ausblick auf die Bucht von San Francisco, sondern auch ein schöner Blick auf die schönen Stadthäuschen entlang des Marina Boulevards.
Yosemite Nationalpark
Für William Shatners Regiedebüt bei Star Trek wählte man zahlreiche Schauplätze außerhalb der Paramount Studios, darunter den Yosemite Nationalpark in Kalifornien. Der Park liegt etwa 300 Kilometer östlich von San Francisco. 1984 wurde er zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Die meisten der drei Millionen Besucher zieht es in das Yosemite Valley. Umgeben von gigantischen Granitfelsen trifft man hier auf ein Fleckchen Natur, die mit ihrer Fauna und Flora Groß und Klein in den Bann zieht.
Den beeindruckendsten Blick auf das Yosemite Valley mit El Capitan und Half Dome hat man beim sogenannten Tunnel View, ursprünglich auch Discovery View genannt. Direkt am Ausgang des Wawona Tunnels befindet sich auf der linken Fahrbahnseite ein Parkplatz, ein wahrer Besuchermagnet. 1989 schlug das Produktionsteam von Star Trek V: Am Rande des Universums an dieser Stelle seine Zelt auf. Das Team drehte die denkwürdige Szene mit William Shatner an einer künstlichen Felswand, während Leonard Nimoy auf einer Wippe einen freischwebenden Spock mimte. Dabei nutzen sie das Panorama, um dem Zuschauer den Eindruck zu suggerieren, Kirk klettere am El Capitan. Die Landschaftsaufnahmen gehören nach wie vor zu dem Besten, was der fünfte Kinofilm zu bieten hat.
Fotos: Christian Hinze
Links
- montereybayaquarium.org – Offizielle Website des Monterey Bay Aquariums
- nps.gov/yose – Aktuelle Informationen zum Yosemite Nationalpark
Weitere Reiseberichte
Trek to the Stars: Die Drehorte von Star Trek – Paramount Studios
Trek to the Stars: Die Drehorte von Star Trek – Los Angeles
Der zweite Teil meines Reiseberichts führt zu den Drehorten von Star Trek, die in und um Los Angeles liegen. Die größte Stadt Kaliforniens, die direkt am Pazifischen Ozean liegt, ist durch ihre hügelige Küstenregion bekannt. Im Westen und Süden grenzt LA an die Bucht von Santa Monica des Pazifischen Ozeans. Im Osten und Norden ist sie von Gebirgsketten umgeben. Die vielfältige Landschaft und das subtropische Klima sind wesentliche Gründe dafür, dass die Traumfabrik hier Zuhause ist.
Jedes Jahr werden zahlreiche Hollywood-Produktionen unter freiem Himmel gedreht. Die Filmschaffenden zieht es dabei nicht nur an die Küste oder in die Wüste, auch außergewöhnliche Gebäude oder öffentliche Einrichtungen sind regelmäßig Schauplatz von Dreharbeiten. Für die Produktion von Star Trek wurden viele Orte außerhalb der Paramount Studios ausgewählt, um der Science-Fiction-Serie einen glaubwürdigen Anstrich zu verpassen.
Tillmann Water Reclamation Plant
Wer hätte das gedacht? Hinter der Akademie der Sternenflotte verbirgt sich eine Abwasseranlage. Tillmann Water Reclamation Plant in Van Nuys, San Fernando Valley, besticht durch ein futuristisches Aussehen, das der Architekt Anthony J. Lumsden in der 80er Jahren entworfen hat. Die Anlage ist von einem sehr schönen japanischen Garten umgeben, der 1984 eröffnet wurde. In Star Trek: The Next Generation waren das Gebäude und der Garten erstmals in der Episode „Das Gesetz der Edo“ (Justice) zu sehen.
Im Jahr 1992 fiel die Wahl der TNG-Verantwortlichen erneut auf das Areal, um Szenen für das Gelände der Sternenflottenakademie zu drehen. Fortan war Tillman stets als Akademie beziehungsweise auch als Hauptquartier der Sternenflotte zu sehen. Mit Hilfe von Matte Paintings wurde das Gelände um zusätzliche futuristische Gebäude erweitert.
In dieser Episode „Ein missglücktes Mannöver“ trifft Jean-Luc Picard seinen Mentor Boothby im Park der Akademie. Der Treffpunkt der beiden sieht 25 Jahre später beinah unverändert aus – mein persönlicher Geheimtipp für Trek-Nostalgiker!
Tillman Water Reclamation Plant war in den nächsten Jahren erneut in Star Trek: Deep Space Nine („Die Front“) und Star Trek: Voyager („In Fleisch und Blut“) als Sternenflottenakademie zu sehen.
Der japanische Garten mit dem futuristischen Gebäudekomplex ist auch für Besucher geöffnet. Es wird ein Eintrittsgeld in Höhe von 5 Dollar erhoben. Trekkies, die nach Los Angeles reisen, sollten sich einen Besuch nicht entgehen lassen.
The Huntington
Wer sich für schöne Gärten und Parks interessiert, der sollte The Huntington nicht außer acht lassen. Die Bildungs- und Forschungseinrichtung in San Marino bei Los Angeles beherbergt neben einer großen Bibliothek und Kunstsammlung auch einen botanischen Garten. Auf einer Fläche von 42,5 Hektar sind verschiedene thematische Gärten, unter anderem ein Wüstengarten, ein subtropischer Garten, ein Palmengarten und ein japanischer Garten untergebracht.
Hier fiel die Klappe für die TNG-Episoden „Das Gesetz der Edo“ und die „Die Damen Troi„. Wer genauer hinschaut, der findet heute noch die Ecke, an der die exzentrische Lwaxana Troi ihre Tochter und Will Riker zum Picknick auf Betazed einlud.
Wer The Huntington besuchen möchte, der sollte sich vorab informieren, ob ein kostenfreier Zugang zu den Gärten möglich ist. Hin und wieder öffnet der Park seine Pforten für jedermann. Der reguläre Zutritt kostet sonst zwischen 20 und 23 Dollar für Erwachsene.
Griffith Observatory
Auf der Südseite des Mount Hollywood im Griffith Park findet man das Griffith Observatory. Die Sternenwarte, die auch ein Museum beherbergt, ist ein wahrer Besuchermagnet. Denn von dem 300 Meter hohen Aussichtspunkt lässt sich ein schöner Blick über Los Angeles erhaschen. Besonders bei Nacht bietet sich dem Besucher ein imposanter Anblick auf Downtown LA.
In Star Trek war das Griffith Observatory in dem Voyager-Zweiteiler „Vor dem Ende der Zukunft“ (Future’s End) zu sehen. Hier empfängt die junge Rain Robinson im Jahr 1996 besondere Strahlungswerte auf, ein Indiz für die Präsenz eines fremden Raumschiffs: die Voyager. Für die Dreharbeiten der Folge wurde der vordere Eingangsbereich benutzt. Hier liefern sich Tuvok und Tom Paris eine wilde Schießerei mit Dunbar, einen Handlanger Henry Starlings.
Der Zutritt zum Gelände ist kostenlos. Ebenso können Teile des Museum, ohne Eintrittsgeld zu enrichten, besucht werden. Als Exponat kann man sich u.a. einen originalen Mondstein anschauen.
Santa Monica Pier
Wer Strand, Wasser und buntes Treiben mag, der wird an den Santa Monica Pier nicht vorbeikommen. Es ist wohl die Mischung aus Freizeitpark und Flaniermeile direkt am Pazifischen Ozean, die das Pier für Touristen so reizvoll macht. Das Pier ist zu einem häufig wiederkehrenden Schauplatz vieler Serien (z.B. „Californication“, „Baywatch“) und Filme (z.B. Falling Down) geworden. In Star Trek: Voyager ist das Santa Monica Pier und die anliegende Promenade ebenfalls in der Folge „Vor dem Ende Zukunft“ zu sehen.
Bronson Canyon
Wer dem Meer den Rücken kehrt und sich auf auf dem Weg zum südwestlichen Teil des Griffith Parks in Los Feliz macht, der stößt mit dem Bronson Canyon auf einen sehr staubigen, aber eindrucksvollen Drehort. Auf der Ostseite findet man drei Höhleneingänge, die in der Serie öfters zu sehen waren, so u.a. in der TOS-Episode „Brot und Spiele“ (Bread and Circuses) und in der TNG-Folge „Kontakte“ (Attached). Die Höhlen dienten außerdem in Star Trek VI: Das Untentdeckte Land als Kulisse für die Strafkolonie Rura Penthe.
Für die klassische Serie sind im Bronson Canyon zudem Szenen für die Episoden „Falsche Paradiese“ (The Side Of Paradise) und „Der erste Krieg“ (A Private Little War) gedreht worden. Im Canyon sind ein Vierteljahrhundert später Szenen mit Patrick Stewart und Paul Winfield für die Folge „Darmok“ entstanden. Auf dem Planeten El-Adrel versuchen der Tamarianer Dathon und Picard ihre Sprachbarrieren zu überwinden.
Der Zugang zum Canyon ist für alle Besucher frei. Auf Grund der Waldbrandgefahr kann der Griffith Park in der Sommermonaten aber kurzzeitig geschlossen sein.
Vasquez Rocks
Den wohl prominentesten Drehort findet man 48 Kilometer nördlich von LA: den Vasquez Rocks Natural Area Park. Die markanten Felsen sind Schauplatz vieler denkwürdiger Star Trek Momente.
1966 lieferte sich William Shatner als Captain Kirk ein packendes Duell mit einem Gorn. Man kann nun erahnen, welche Qualen Bobby Clark unter seinem Echsen-Outfit ertragen musste, denn nicht selten klettert das Thermometer an diesem Ort an die 40 Grad Celsius Marke.
Das Produktionsteam der ersten Star-Trek-Serie errichtete öfters seine Zelte bei den Vasquez Rocks. So enstanden hier u.a. Episoden wie „Landeurlaub“ (Shore Leave), „Ganz neue Dimensionen“ (The Lazarus Factor) und „Im Namen des jungen Tiru“ (Friday’s Child).
Die Landschaft stand in TNG für den Planeten Mintaka III Pate, auf dem Proto-Vulkanier leben. In einem getarnten Beobachtungsposten studiert die Föderation die Einheimischen. Für die Dreharbeiten bezog die Filmcrew auf der anderen Seite der Vasquez Rocks Stellung, um ein andere Perspektive auf die Felsformation zu zeigen. Wer die Vasquez Rocks über den Parkeingang erreicht, sieht diese Seite der Felsen als erstes.
Die berühmten Felsen sind auch in den neuesten Star Trek Werken zu sehen. So entschloss sich Regisseur J.J. Abrams als Tribut an die Produktionsgeschichte von Star Trek, die Aufnahmen Vulkans in Vasquez Rocks einzufangen.
Der Zugang zum Vasquez Rocks Natural Area Park ist kostenlos. Die Zugänge zu den freien Parkflächen werden aber in der Regel zum Sonnenuntergang geschlossen. Der Besuch lohnt nicht nur für Trekkies.
Im drittel und letzten Teil meines Reiseberichts schreibe ich über die Star-Trek-Drehorte in und um San Francisco.
Links
- laconversancy.org – Donald C. Tillmann Water Reclamation Plant & Japanese Garden
- huntington.org – Offizielle Website
- griffithobs.org – Offizielle Website des Observatoriums
- santamonicapier.org – Offizielle Website
- laparks.org – Bronson Canyon im Griffith Park
- parks.lacounty.org – Informationen zum Vasquez Rocks Natural Area Park
Weitere Reiseberichte
Trek to the Stars: Die Drehorte von Star Trek – Paramount Studios
Trek to the Stars: Die Drehorte von Star Trek – Paramount Studios
Nachdem ich in den letzten Jahren viel durch Europa gereist bin, habe ich mich entschlossen, meinen Urlaub diesmal in Amerika zu verbringen, genauer gesagt in Kalifornien. Die Entscheidung für den Bundesstaat fiel nicht schwer, sprechen doch zwei Argumente für einen Aufenthalt an der amerikanischen Westküste. Zum einem kann man sich in den Sommermonaten auf gutes Wetter verlassen (die meisten Niederschläge fallen in den Monaten November bis März.), zum anderen befinden sich zwei bemerkenswerte Städte in dem Bundesstaat: San Francisco und Los Angeles. Letztere ist die zweitgrößte Stadt in den USA und Oberzentrum der amerikanischen Filmindustrie. In keiner Stadt ist Star Trek mehr „Zuhause“ als in LA. Ich tauche also ein in in zwei Städte, die untrennbar mit der Kultserie verbunden sind. Stets auf der Suche nach den Orten, die Star Trek eine Bühne boten. Ein Reisebericht in drei Teilen.
Teil 1: Die Paramount Studios
Die erste Adresse in Los Angeles, die sich jedem Trekkie sofort aufdrängt, sind natürlich die Studios auf dem Gelände der Paramount Pictures in der 5555 Melrose Avenue. Mit dem Kauf der Produktionsfirma Desilu durch Gulf & Western, übernahm Paramount 1967 nicht nur die Studios, sondern auch deren Filmrechte, darunter die von Star Trek. Wer sich also heute auf das Gelände der Paramount Studios begibt, der wandelt auf den Spuren der Kultserie.
Auf das Gelände der Paramount Pictures gelangt man über das Melrose Gate. Der unverwechselbare Schriftzug des Studios ziert den Eingang. Gleich hinter dem Tor befinden sich zahlreiche Parkflächen, darunter einer mit blauen Asphalt. Der Blue Sky Tank, so nennen die Mitarbeiter die Fläche, wird gelegentlich mit Wasser gefüllt. Denn durch ein gigantisches Wolken-Panorama am anderen Ende kann mit Hilfe der Kameratechnik die Illusion eines Ozeans geschaffen werden.
Viele bekannte Filme darunter „Die zehn Gebote“ mit Charlton Heston sind hier entstanden. Für Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart (1986) und Star Trek: Der Aufstand (1998) wurde der Parkplatz auch genutzt.
So gingen Kirk und Spock mit einem klingonischen Bird Of Prey baden, während Picard und Data ein Holoschiff in einem See auf Ba’ku vorfanden. Direkt am Blue Sky Tank steht das Gene Roddenberry Building, das nach dem Schöpfer von Star Trek benannt ist. Darin sind heute zahlreiche Produktionsbüros untergebracht.
Unweit der Parkplätze, im südwestlichen Teil des Studiogeländes gelegen, liegt das Hart Building.
Das nach dem Stummfilm-Cowboy-Star William S. Hart benannte Gebäude war in den 80er und 90er Jahre das Zuhause der Star Trek-Autoren. Direkt gegenüber, in der 3rd Street, sthet das Gary Cooper Building, in dem die Produzenten wie Rick Berman , Brannon Braga und Michael Piller arbeiteten.
Natürlich prägen die vielen Produktionshallen das Bild. Große schwarze Ziffern zieren die weißen Hallen und geben Aufschluss darüber, um welche Bühnenhalle es sich handelt. Stage 31 im Norden war das Zuhause der klassischen Serie.
Unter dem Dach befanden sich alle Sets der alten Enterprise wie die Brücke, der Maschinenraum und auch der Transporterraum. Über den Dächern von Hallen 30 und 31 ragen die großen Buchstaben der Traumfabrik, die sich auf den Hollywood-Hills befinden.
Am jeden Eingang einer Halle sind unübersehbar bronzefarbene Tafeln angebracht. Auf goldenen Plaketten sind die Namen und die Produktionsjahre der Filme und der Serien eingraviert, die hinter diesen Wänden ihr Zuhause hatten. Die wohl prominenteste Tafel aus Trekkie-Sicht findet man an der Stage 8.
Unter jenem Dach waren bis auf Deep Space Nine (Stage 4) nicht nur alle Star-Trek-Serien Zuhause, sondern auch die Kulissen von Star Trek: Am Rande des Universums (1989), Star Trek VI: Das unentdeckte Land (1991) und Star Trek (2009) untergebracht. Derzeit wird die Bühne für die Krimiserie NCIS: Los Angeles genutzt.
Direkt an Stage 8 angeschlossen ist die Halle mit der Nummer 9. Ende der 70er Jahre waren hier die Kulissen für die zweite Serie namens Star Trek: Phase II aufgebaut, woraus schließlich der erste Kinofilm wurde (1979). Darüber hinaus wurden hier alle Sets der Enterprise A errichtet, ebenso die Kulissen für den klingonischen Bird Of Prey aus Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart.
Schließlich fanden auch die TNG-Sets ihr Zuhause in Stage 9, so zum Beispiel der Maschinenraum, die Korridore (Umbauten aus den für früheren Star Trek Filmen) und das Shuttle-Hangar. Nach dem Ende von TNG beherbergte Stage 9 den Maschinenraum der USS Voyager sowie die Korridore des Schiffes. Nach dem Ende der Serie wurden hier gelegentlich temporäre Sets wie z.B. die remanischen Minen aus Star Trek: Nemesis (2002) und Rura Penthe aus Star Trek: Enterprise aufgebaut.
Nicht unweit der beiden Hallen, etwa schräg gegenüberliegend, stößt man auf Stage 4. Die wichtigsten Räumlichkeiten von Star Trek: Deep Space Nine hatten hier ihr Zuhause. Die Ops, die Korridore und die Frachträume waren hier sieben Jahre lang zu finden (1993 bis 1999). Unter dem Dach waren 1989 auch einige Kulissen von Shatners Star Trek V untergebracht.
Obwohl derzeit keine Star-Trek-Sets auf dem Paramount Gelände errichtet sind, so findet man doch zahlreiche Ecken, die aus der Serie bekannt sind. Das prominenteste Außenset ist ein Nachbau New Yorks.
Zwischen den Häusern, bei denen nur die Fassade echt sind, sind diverse Episoden gedreht worden. Die bekannteste Folge ist „Epigonen“ aus Star Trek: The Original Series. Darin treffen Kirk und Spock auf eine außerirdische Zivilisation, deren Gesellschaft auf einem Buch über das Bandenwesen in Chicago der 1920er Jahre basiert.
Auf dem New-York-Set sind ebenfalls Szenen für die Episode „Neue Intelligenz“ von Star Trek: The Next Generation entstanden. Troi, Data und Worf versuchen in einer Nachbilddung der amerikanischen Stadt, das Geheimnis über die Entstehung einer neuen Lebensform auf dem Holodeck zu entschlüsseln.
Wer sich zwischen den Gemäuern bewegt, der vermutet sich wirklich an einer Ecke von Brooklyn aufzuhalten. Betritt man allerdings einen der Eingänge, dann wird man schnell daran erinnert, dass alles im wahrsten Sinne des Wortes nur Fassade ist. Denn hinter Türen und Fenster stößt man auf allerhand Holz- und Spanplatten. Szenen, die innerhalb der Gebäude spielen, werden ausschließlich in den Studio gedreht. Wer weiter über das Gelände der Paramount Studios zieht, der begegnet auch außerhalb des New-York-Sets Häuser, die einem bekannt vorkommen.
Das Schulberg Building im Herzen des Paramount Geländes zum Beispiel diente als ekosianisches Hauptgebäude in der umstrittenen Folge „Schablonen der Gewalt“.
Vor vielen Jahren konnte man mit dem Auto direkt zum Gebäude vorfahren. Heute findet man einen grünen Park vor, der die Studiomitarbeiter zum Erholen einlädt. An dem Erscheinungsbild des Gebäudes hat sich aber kaum etwas geändert. Auf der rechten Seite grenzt das Lubitsch Building an, benannt nach dem deutsch-amerikanischen Filmregisseur und Schauspieler Ernst Lubitsch. Es ist u.a. in Brian de Palmas „Mission: Impossible“ aus dem Jahr 1996 zu sehen.
Die Halle des Paramount Theatre diente 2005 der Enterprise-Episode „Dämonen“ als Kulisse. In dessem Foyer inszenierte Levar Burton ein Zusammentreffen verschiedener Spezies auf der Erde, die sich über eine Koalition der Planeten verständigen.
Jeder Star-Trek-Fan, der die Gelegenheit hat, nach Los Angeles zu reisen, der sollte sich die Zeit nehmen, die Paramount Studios zu besuchen. Obwohl derzeit keine Serie und kein Spielfilm auf dem Gelände gedreht wird, so weht doch allerhand Star-Trek-Flair zwischen den Filmstudios und den Gebäuden auf dem Gelände in der Melrose Avenue. Für 53 Dollar pro Person kann man eine zweistündige Führung buchen und erhält so einen interessanten Blick hinter die Kulissen der Traumfabrik. Tickets können online unter www.paramountstudiotour.com gebucht werden.
In meinem zweiten Teil des Reiseberichtes schreibe ich über die Star-Trek-Drehorte in und um Los Angeles.
Links
4.05 TNG Blu-ray Review: Das Experiment (Remember me)
Ein Unfall während eines Experiments ihres Sohnes führt dazu, dass Beverly Crusher in einer alternativen Realität katapultiert wird. Nach und nach verschwinden Mitmenschen aus ihrem Umfeld, bis sie sich schließlich alleine an Bord der Enterprise wiederfindet. Ihre einzige Hoffnung ruht auf den Reisenden, ein Lebewesen, das Zeit und Raum zu kontrollieren vermag.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Ursprünglich war der Plot als Nebenhandlung für die Episode „Familienbegegnung“ gedacht. Als die Autoren erkannten, dass dafür zu wenig Platz war, entwickelten sie eine eigenständige Folge daraus.
- Die Rückkehr des Reisenden wurde erst kurz vor Schluss festgelegt. In den ersten beiden Drehbuchentwürfen kam Eric Menyuks Charakter überhaupt nicht vor. Es war Menyuks zweiter Auftritt in der Serie, nachdem er zuletzt in der ersten Staffel zu sehen war („Der Reisende„).
- Gates McFadden absolvierte alle Stunts selbst.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler: Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), LeVar Burton (Geordi La Forge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller: Eric Menyuk (Der Reisende), Bill Erwin (Dalen Quaice), Colm Meaney (Miles O’Brien)
Drehbuch: Lee Sheldon
Regie: Cliff Bole
Erstausstrahlung: 22. Oktober 1990
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 4, Disc 1
Menschen verschwinden spurlos und bis auf Beverly Crusher erinnert sich niemand an sie. „Das Experiment“ ist klassisches Science-Fiction, das im ersten Drittel spannend inszeniert ist. Leider flacht die Spannungskurve sehr schnell ab, als sich herausstellt, dass ein Experiment von Crusher Junior für die mysteriösen Umstände verwantwortlich ist.
Wenn ich mir die Episode heute anschauen, dann wünsche mir, Lee Sheldon hätte die Auflösung hinaus gezögert. So verlieren sich die Protagonisten schnell im Technik-Geschwafel, um die Ärztin zu befreien. Doch man darf dem Autoren zu Gute halten, dass es diesmal nicht Crusher Junior alleine überlässt, ein hochkomplexes Problem zu lösen. Er bekommt Hilfe von dem Reisenden, der erstmals in der Episode „Der Reisende“ in Erscheinung trat. Ein schönes Comeback, das einen Bogen zu den Anfängen von Star Trek: The Next Generation schlägt.
Die Aufnahme der Sternenbasis 74 ist identisch mit der aus der remasterten Fassung von „11001001„. Allerdings hat man den Planeten einen grünen Farbanstrich verpasst.
Wenn die Enterprise in den Raumhanger einfliegt, kann man anhand der Registrierungsnummer am unteren Diskus erkennen, dass die Aufnahme gespiegelt ist. Eine Korrektur ist meines Erachtens auch nicht zwingend notwendig gewesen, da der Fehler nur bei genauem Hinsehen zu erkennen ist (Zeitindex. 03:39 Minuten).
Die Aufnahme, die das Verlassen der Enterprise von Sternenbasis 74 zeigt, wäre da geeigneter für eine Überarbeitung gewesen. Es ist offensichtlich, dass das Föderationsschiff aus einer anderen Richtung hätte kommen müssen, wenn es das Raumdock verlässt. Eine entsprechende Einstellung gab es auch in Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock, als Kirk sein Schiff eilig entwendet. Gleichwohl wäre das ein starker Eingriff in die künstlerische Entscheidung der damaligen Verantwortlichen gewesen, weshalb man es bei der ursprünglichen Darstellung belassen hat (Zeitindex 03:39 Minuten).
Die Enterprise A verlässt das Raumdock in Star Trek III: Auf der Suche Nach Mr. Spock (1984):
Wenn Doktor Crusher durch das verlassene Schiff streift, kann man einen sehr guten Blick auf die Kulissen werfen. Dabei fallen an der Decke der Krankenstation Halterungen auf, die in früheren Episoden nicht zu sehen waren (Zeitindex 11:35 Minuten). Ich vermute, dass sie als Aufhängung für die Beleuchtung dienten. In späteren Episoden sind sie nicht mehr zu sehen.
Die von Wesley kreierte Warp-Blase dezimiert nicht nur die Anzahl der Personen in Beverlys alternativer Realität, sondern beeinflusst auch leblose Objekte. Anders kann ich mir nicht erklären, wie die Notfallkoffer in der Krankenstation eigenständig ihre Anordnung ändern. Man kann bei Zeitindex 14:50 Minuten gut erkennen, dass die Koffer gestapelt sind.
Nur wenige Minuten später sind die medizinischen Ausrüstungsgegenstände nebeneinander gereiht, wie das Screencap gezeigt (Zeitindex 18:02 Minuten):
Das ist nicht das einzige Kuriosum. Wenn Beverly Crusher am Ende der Episode den Maschinenraum erreichen will, nutzt sie den Turbolift auf der Brücke. Dumm nur, dass dieser „nach oben“ zu fahren scheint, obwohl das nicht möglich ist. Die Lichter im Lift deuten dies auf jeden Fall an (Zeitindex 42:47 Minuten).
Mithilfe des Schiffscomputer versucht Beverly Crusher eine Erklärung für ihr schrumpfendes Universum zu finden. Die Animationen auf dem Terminal sind neu erstellt worden. Bei der Gestaltung haben sich die Effektkünstler an der Originalvorlage orientiert (Zeitindex 38:21 Minuten).
Screencaps: Trekcore.com
4.04 TNG Blu-ray Review: Endars Sohn (Suddenly Human)
Die Enterprise rettet eine Gruppe junger Talarianer, die während eines Ausbildungsfluges verunglückt ist. Unter ihnen befindet sich auch Jono, ein Mensch. Jono, der während eines Konflikts zwischen Menschen und Talarianern zum Waisen geworden war, ist von den früheren Feinden der Föderation aufgezogen wurden. Nun wird der Junge erstmals mit seiner menschlichen Herkunft konfrontiert. Während Jono sich zwischen zwei Welten entscheiden muss, fordert sein talarianischer Ziehvater Endar die Überstellung des Jungens. Dabei schreckt Endar auch vor einer militärischen Konfrontation nicht zurück.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Mit der Ausarbeitung des Drehbuchs „Endars Sohn“ liefert Jeri Taylors 1990 ihre erste Arbeit für Star Trek ab. Zusammen mit Michael Piller und Rick Berman entwickelte Taylor 1994 die Serie Star Trek: Voyager, die sie auch produzierte.
- Obwohl die Episode als vierte der Staffel ausgestrahlt wurde, ist sie als zweite gedreht worden.
- LeVar Burton konnte auf Grund einer Operation nicht an der Folge mitwirken. Er ist nur für einen sehr kurzen Moment zu sehen, was nur durch die Verwendung von Archivmaterial möglich war.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler: Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), LeVar Burton (Geordi La Forge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller: Sherman Howard (Endar), Chad Allen (Jono/ Jeremiah Rosso), Barbara Townsend (Connaught Rossa)
Geschichte: Ralph Phillips
Drehbuch: John Whelpley und Jeri Taylor
Regie: Gabrielle Beaumont
Erstausstrahlung: 15. Oktober 1990
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 4, Disc 1
Kriegswaisen, die von fremden Spezies aufgenommen und großgezogen werden, sind ein beliebtes Thema in Star Trek. Leider litt die Thematik oft unter der Tatsache, dass die Episoden stets nach dem selben Muster erzählt wurden: rechtmäßige Verwandte berufen sich auf moralische Wertvorstellungen und Gesetze, um den Stiefeltern das Kind zu entreißen. Am Ende obsiegt die Einsicht, dass das Kind über seine Zukunft selbst entscheiden muss.
Während in Star Trek: Deep Space Nine das Probleme gekonnt recycelt wurde („Die Konspiration“), muss „Endars Sohn“ sich die Kritik gefallen lassen, dass die Geschichte langweilig und vorhersehbar ist. Langweilig, weil eine wirkliche Bedrohung von den Talarianern nicht ausgeht. Ihre Raumschiffe sind der Enterprise deutlich unterlegen. Dass Picard zudem durch die Klinge eines Jungen schwerwiegende Verletzungen davonträgt, war zu Beginn der vierten Staffel auch nicht zu erwarten. Lediglich seine Antipathie gegenüber Kindern sorgt hin und wieder für etwas Unterhaltung. Von Beginn ist klar, dass Picard als moralische Institution den Konflikt auflöst. Dabei hätte die Frage um den zukünftigen Verbleib Jonos schon viel eher beantwortet werden können. Denn wie Picard in seinem „Abschluss-Plädoyer“ bemerkt, haben sowohl die Mannschaft der Enterprise als auch die Talarianer versäumt, den Jungen nach seinem Willen zu fragen. Stimmt nicht. Denn es war der Talarianer Endar, der Jono beim ersten Treffen die Wahl ließ. „Endars Sohn“ ist durchschnittliche Kost, wenngleich die remasterte Fassung denn Unterhaltungsfaktor etwas erhöht.
Zu Beginn kann man einen schönen Blick auf das talarianische Ausbildungsschiff werfen, das vor der Enterprise treibt. Bislang hatte man nur einen Frachter der Talarianer zu Gesicht bekommen, den abtrünnige Klingonen als Fluchtmittel benutzten. Das Modell wurde von Rick Sternbach entworfen und von Gregory Jein gebaut. Sternbachs Idee sah vor ein Schiff zu zeigen, dass an ein Segelschiff der Küstenwache erinnerte.
Auf das Modell griff man im weiteren Serienverlauf immer wieder zurück. Auch in den Nachfolgeserien Deep Space Nine und Voyager ist Sternbachs Modell zu sehen. Dabei ist es immer wieder verändert worden.
Das Modell wurde schließlich im Jahr 2006 auf der Christie’s Auktion „40 Years of Star Trek: The Collection“ für insgesamt 6.600 US-Dollar versteigert.
Ebenfalls aus den Händen Sternbachs/Jeins kommt das talarianische Kriegsschiff, dass für die Szenen in „Endars Sohn“ mehrfach dupliziert wurde. Der vordere Teil des Schiffshülle entstammt dem Bausatz eines imperialen Sternenzerstörers, den die meisten aus den Star Wars Filmen kennen. Das talarianische Raumschiff fand ebenfalls reichlich Verwendung in vielen späteren Episoden. Bei der Christie’s Versteigerung in New York kam das talarianische Kriegsschiff für 6.000 US-Dollar unter den Hammer.
Jono reagiert mit heftigem Widerstand, als er aufgefordert wird, seinen Handschuh auszuziehen. Counselor Troi und die Krankenpfleger sind reichlich bemüht, den Jungen zu beruhigen. Bei der Aufregung muss ein Protagonist vergessen haben, sein Drehbuch nicht unmittelbar vor der Kamera abzulegen. Denn das kann man sehr gut im linken Bildrand erkennen, als Crusher und Worf das Treiben in der Krankenstation beobachten (Zeitindex 08:17 Minuten).
Da die Episode im Anschluss an „Angriffsziel Erde“ gedreht wurde, vermute ich, dass es Locutus war, der das Skript in der Krankenstation liegen gelassen hat. Wie ein Archivbild zeigt, tat sich auch der Borg mit der Assimilation des Drehbuchs schwer.
Star Trek Produktionen waren schon immer kostspielig. Die Produktionsabteilungen waren daher aufgefordert, vorhandene Kulissen und Requisiten so oft wie möglich wiederzuverwenden. Und so sind die Phasergewehre der Talarianer ursprünglich Waffen der Ansata („Terror auf Rutia-Vier„) aus der dritten Staffel gewesen (Zeitindex 22:19 Minuten). Größere Aufmerksamkeit erlangten die Requisiten schließen als romulanische Disruptor, u.a. zu sehen in der Episode „Wiedervereinigung“.
Während die neuen visuellen Effekte überzeugen, enttäuscht das Bild zuweilen bei dunklen Aufnahmen. So werden die Szenen beim Racquetballspiel von einem starken Bildrauschen begleitet. Auch eine richtige Bildschärfe scheint kurzzeitig abhanden gekommen zu sein.
Screencaps: Trekcore.com