Wir begleiten die Besatzung des neuen Raumschiffs Enterprise in ihr fünftes Jahr – wieder einmal. Doch unsere Reise mit Captain Picard und seiner Mannschaft ist diesmal nicht dieselbe. Denn wir greifen nicht auf die DVDs in den futuristischen Brot-, pardon, Staffelboxen zurück. Auch sehen wir uns keine verwaschene und farblose Wiederholung von Star Trek: The Next Generation im Free-TV an. Nein. Wir erleben die Abenteuer der fünften Staffel von Captain Picard und seiner Mannschaft erstmals in einer brillianten Bild- und Tonfassung – und das ist ein großartiges visuelles Erlebnis! Und so scheint es dem Rezensenten, als würde er noch einmal an der Seite von Picard und Co. in neue unbekannte Galaxien vordringen. Warum er so empfindet, soll das nachfolgende Blu-ray Review klären.
Die fünfte Staffel
Star Trek war nie auf opulente Weltraumschlachten oder fiese außerirdische Invasoren angewiesen. Die Science-Fiction-Reihe stand in erster Linie für „gute Geschichten“. Aber was sind gute Geschichten? Im Englischen bezeichnet „fiction“ die erzählende Literatur. Darin kommt zum Ausdruck, dass es sich nicht um die Beschreibung einer realen, sondern um die Fiktion einer erdachten Wirklichkeit handelt, wobei diese die Realität durchaus schärfer wiederspiegeln kann als eine exakte Beschreibung. Aus der genauen Betrachtung heraus können Autoren Vor- und Nachteile dieser Realität skizzieren, Entwicklungen interpretieren und bewerten. Mit Star Trek hatten die Autoren ein Format, dass es Ihnen erlaubte, ihre Beschreibungen und Beobachtungen der Gegenwart und deren Interpretationen in Erzählungen zu verarbeiten. Das Ergebnis waren Geschichten, die gesellschaftliche, technologische und politische Fragen eindrucksvoll in die Zukunft verlagerten und so jede Menge Zündstoff, aber auch Unterhaltung boten. In seinen Sternstunden vermochte Star Trek wöchentlich gute Geschichten zu erzählen. Die fünfte Staffel von Star Trek: The Next Generation darf als Sternstunde der Serie angesehen werden.
Es würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, alle erstklassigen Episoden im Einzelnen zu nennen (Wir kommen in unseren Episoden-Reviews darauf zurück). Ich verweise nur auf „Darmok“, „Déjà Vu“, „Ich bin Hugh“ und „Das zweite Leben“ – nur um ein paar großartige Vertreter aus Staffel 5 zu nennen. Während im Serienjahr zuvor die Familie im Mittelpunkt stand, stehen politische Umwälzungen und territoriale Streitigkeiten mit anderen Spezies im Mittelpunkt. Nachdem der klingonische Bürgerkrieg abgewendet werden konnte („Der Kampf um das klingonische Reich“, Teil 2), erfordern der Erstkontakt mit den Tamarianern („Darmok“) und die vermeintliche Aussöhnung zwischen Vulkan und Romulus („Wiedervereinigung“) den vollen Einsatz der Enterprise-Besatzung.
Mit Ro Laren (Michelle Forbes) wird nicht nur eine weitere Figur in die Serie integriert, sondern auch der Konflikt zwischen Cardassia und Bajor eingeführt („Fähnrich Ro“). Die Beziehung zwischen den Cardassianern und der Bajoranern ist später das zentrale Theme der Spinoff-Serie Star Trek: Deep Space Nine (1994 – 1999).
Captain Picard muss sich zwei Jahre nach seiner Entführung erneut seiner Nemesis stellen, als die Enterprise einen jungen Borg rettet („Ich bin Hugh“). Seine Moral wird auf eine harte Probe gestellt, als er entscheiden muss, ob er das kybernetische Lebewesen als Massenvernichtungswaffe einsetzen will oder nicht.
Schließlich durchlebt der Franzose ein alternatives Leben, als eine fremde Sonde sich mit seinem Bewusstsein verbindet. Als Kamin erlebt er den Untergang eines außerirdischen Volkes, um so das Vermächtnis einer ganzen Zivilisation zu wahren („Das zweite Leben“). Die Episode erhielt später einen Hugo Award in der Kategorie „Best Dramatic Presentation“.
Die fünfte Staffel endet schließlich mit dem obligatorischen Cliffhanger, als eine fremde Macht die Menschheit in der Vergangenheit attackiert („Gefahr aus dem 19. Jahrhundert“, Teil 1).
Bild
Auch wenn die Blu-ray-Umsetzung von Star Trek: The Next Generation in der Gesamtbetrachtung bislang sehr gut ausgefallen ist, so muss man doch bemerken, dass es zwischen den einzelnen Veröffentlichungen der Blu-rays Schwankungen gab. Nach der mäßigen Umsetzung von Staffel 2 durch die Firma HTV hatte CBS Digital alle weiteren Arbeiten an den HD-Fassungen streng überwacht. Entsprechend positiv fiel die Umsetzung der dritten und vierten Staffel aus. Mit der aktuellen Arbeit wollte das amerikanische Studio nun an die vorherigen Veröffentlichungen anknüpfen. Das ist ihnen mehr als gelungen.
Ich habe den Eindruck, dass das CBS-Team das technische Verfahren optimiert hat. Das hochauflösende Bild ist an vielen Stellen noch klarer und schärfer, als wir es bis bislang gesehen haben. Die Farben sind intensiv und kräftig, ohne dabei unnatürlich zu wirken. Die natürliche Farbwiedergabe ist enorm hoch. Sicherlich kommt der Staffel zu Gute, dass viele Szenen unter natürlichem Tageslicht außerhalb des Studios gedreht wurden („Darmok“, „Fähnrich Ro“, „Das Recht auf Leben“, „Das zweite Leben“, „Gefahr aus dem 19. Jahrhundert“, Teil 1). Doch auch die Studioaufnahmen bestechen durch ein sehr gutes Bild. Hier profitieren besonders die dunklen Aufnahmen, die sich nun durch einen ordentlichen Kontrast und mehr Bewegungsschärfe auszeichnen.
Die futuristischen Kulissen und Requisiten sowie die vielen wundervollen Kostümen werden auf der Blu-ray noch lebendiger. Wer denkt, dass TNG dem HD-Bild nicht standhalten kann, der irrt sich (abermals). Kaum zu glauben, dass seit der Erstausstrahlung der Serie mehr als 25 Jahre vergangen sind.
Es gibt vereinzelt Szenen, die durch eine leichte Unschärfe und ein körniges Bild auffallen, dies ist aber dem Zustand des Originalmaterials geschuldet. Am häufigsten ist das Phänomen bei Kameraschwenks zu beobachten. Hier bricht die gute Detailauflösung hin und wieder zusammen. Von den insgesamt 1.170 Spielminuten mussten 140 Sekunden hochskaliert werden, da die Originalaufnahmen in den Archiven nicht gefunden wurden („Ein missglücktes Manöver“, „Ungebetene Gäste“). Doch dies schmälert in der Summe die Freude an dem tollen Bild kaum.
Die Überarbeitung der visuellen Effekte wurde im Vorfeld als Mammut-Aufgabe betrachtet. CBS meistert die Aufgabe mit Bravour. Bei Szenen im Weltall verschwindet die Grenze zwischen klassischer Modellaufnahme und CGI-Effekt zunehmend. Keine Frage, der Grad an Realismus hat mit der fünften Staffel einen neuen Höhepunkt erreicht. Nur keinen Stillstand bitte, mag man sich bei CBS Digital gedacht haben. Und so sind bereits remasterte Effektaufnahmen weiter verbessert worden. So zum Beispiel Szenen, in der die Enterprise an der Kamera vorbeizieht. Mit der Überarbeitung der Serie bot sich die Möglichkeit, Fehler in der Postproduktion zu korrigieren. So geschehen in der Folge „Darmok“, in der Phaserstrahlen ursprünglich aus der Abschusskammer der Photonentorpedos kamen .
Mit der Erstausstrahlung in den 1990er Jahren betrat TNG in Sachen Computeranimation noch Neuland. Bei der Wiederherstellung der Animationen für die Blu-ray-Fassungen, hat man darauf geachtet, die ursprüngliche Gestaltung exakt nachzustellen (siehe „Gefährliche Spielsucht“). Gleiches gilt für zahlreiche LCARS-Animationen, die in der Postproduktion hinzugefügt wurden und daher nicht wiederverwendet werden konnten.
Ton
Es ist unnötig zu schreiben, dass die remasterte DTS-HD Tonspur alles in den Schatten stellt, was man bislang akkustisch von der Serie vernommen hat. Alle Audiokanäle werden voll beansprucht und schaffen eine wunderbare Klangkulisse. Einziger Wermutstropfen ist, dass der 7.1 Sound lediglich im Originalton vorliegt. Wer sich für deutsche Tonspur entscheidet, muss weiterhin mit Mono leben.
Extras
Wir dürfen uns über ein unterhaltsames Gag Reel freuen, dass mit einer Spielzeit von 7:29 Minuten ganz ordentlich ausgefallen ist. Die geschnittenen Szenen verdeutlichen, wie heiter es am TNG-Set zugegangen sein muss. Man stelle sich die Verzweifelung der Regisseure vor, wenn die Schauspieler mitten im Dreh die Star-Trek-Melodie anstimmen.
Die zweiteilige Dokumentation „Requiem: Erinnerungen zu Star Trek: The Next Generation“ wurde eigens für die Blu-ray produziert. Im ersten Teil „Das Wohl Vieler“ liegt der Schwerpunkt bei den Autoren Brannon Braga und Ronald D. Moore, die über ihre frühere Zusammenarbeit berichten. Ebenfalls zu Wort kommen Naren Shankar, Morgan Gendel und René Echevarria, der u.a. von seiner sehr kurzen Begegnung mit Gene Roddenberry berichtet. Die Interviews werden von Archivaufnahmen des Star-Trek-Schöpfers unterbrochen, der 1981 über die Idee und Philosophie seiner Serie sprach. Die Dokumenation ist recht kurzweilig und unterhaltsam. Hardcore-Fans werden allerdings wenig Neues in Erfahrung bringen.
Ganz anders sieht es beim zweiten Teil der Doku aus. „Das Wohl Einzelner“ beginnt zunächst mit einer Meldung von Entertainment Tonight aus dem Jahr 1991, die von Gene Roddenberrys Tod berichtet. In den darauffolgenden Interviews erinnern sich Jonathan Frakes, Marina Sirtis und Rick Berman an den Tag, als die traurige Nachricht das Set erreichte. Dieser Punkt in der Geschichte von Star Trek ist nie richtig beleuchtet wurden, was Robert Meyer Burnett und Roger Lay, Jr. in ihrer Dokumentation nun nachholen. Den Abschluss bildet ein Blick hinter die Kulissen von Episoden wie „Déjà Vu“ und „Das zweite Leben“. Es ist bedauerlich, dass Gaststars wie Ashley Judd, Michelle Forbes und Colm Meaney hier nicht zu Wort kommen. Ein Kommentar von Leonard Nimoys zu seinem TNG-Auftritt hätte die Dokumentation sicherlich aufgewertet, aber der Schauspieler lehnte eine offizielle Anfrage ab.
Star Trek verdankt den Erfolg u.a. seinen Komponisten, die Woche für Woche die Reisen der Enterprise musikalisch untermalten. Leider hatte man bis heute nur sehr wenig über Ron Jones, Dennis McCarthy und Jay Chattaway erfahren. Der Beitrag „Im Gespräch: Die Musik von Star Trek: The Next Generation“ schließt diese Lücke. Unter der Moderation von Jeff Bond, Buchautor von „The Music of Star Trek“, sprechen die Autoren über ihre Zeit bei Star Trek. Das Gespräch ist unterhaltsam und deutlich informativer als das Zusammentreffen der Ausstattungskünstler in den Extras von Staffel 4. Wer für Soundtracks wenig über hat, der wird mit der 70-minütigen (!) Aufzeichnung wenig Freude haben, da sich alle Teilnehmer sehr oft in ihrem Fachjargon verlieren.
Cover und Hülle
Die Discs liegen in einer Elite Hülle mit Pappschuber. Die FSK12 Kennzeichung ist als Aufkleber auf dem Schuber angebracht. Sie kann mühelos abgezogen werden. Ein Promotion-Aufkleber wirbt für eine Paysafe Card und Game Key für das Spiel Star Trek Online, die der Box beiliegen. Der Schuber in Hochglanz hat einen Reliefaufdruck. Um die Inhalte der einzelnen Discs zu erfassen, muss das Inlay aus der Hülle genommen werden.
Disc-Menü
Vorschaubilder
Fazit
Bisweilen fesselte Star Trek: The Next Generation mit seinen erstklassigen Episoden. Nun gewinnt die Serie mit der Neuveröffentlichung auf Blu-ray zusätzlich an Qualität, was nicht nur bei Trekkies für Begeisterung sorgen wird. Mit der fünften Staffel zieht CBS Digital nochmal alle Register und steigert somit die Vorfreude auf die letzten beiden Blu-ray-Veröffentlichungen ins Unermessliche.
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Disc-Übersicht
Disc 1:
- Der Kampf um das klingonische Reich, Teil II
- Darmok
- Fähnrich Ro
- Das Recht auf Leben
- Katastrophe auf der Enterprise
Special Features:
- Episoden Promotion
- Aus dem Logbuch-Archiv: Missionsübersicht Jahr 5
Disc 2:
- Gefährliche Spielsucht
- Wiedervereinigung?, Teil I
- Wiedervereinigung?, Teil II
- Der zeitreisende Historiker
- Die Soliton-Welle
Special Features:
- Episoden Promotions
- Entferne Szene (HD)
- Aus dem Logbuch-Archiv: Abteilungsberatung Jahr 5: Produktion
Disc 3:
- Der einzige Überlebende
- Geistige Gewalt
- Das künstliche Paradies
- Mission ohne Gedächtnis
- Ungebetene Gäste
Special Features:
- Episoden Promotion
- Aus dem Logbuch-Archiv: Abteilungsberatung Jahr 5: Visuelle Effekte
Disc 4:
- Die Operation
- Verbotene Liebe
- Déjà vu
- Ein missglücktes Manöver
- Hochzeit mit Hindernissen
Special Features:
- Episoden Promotion
- Entfernte Szenen (HD)
- Audiokommentar mit Brannon Braga und Seth MacFarlane zu „Déjà vu“
- Audiokommentar mit Ronald D. Moore und Naren Shankar zu „Ein missglücktes Manöver“
- Aus dem Logbuch-Archiv: Unvergessliche Missionen
Disc 5:
- Eine hoffnungslose Romanze
- Die imaginäre Freundin
- Ich bin Hugh
- So nah und doch so fern
Special Features:
- Episoden Promotion
- Audiokommentar mit René Echevarria und Mike & Denise Okuda zu „Ich bin Hugh“
- Aus dem Logbuch-Archiv: Das Vermächtnis von Roddenberry
- Aus dem Logbuch-Archiv: Intergalaktische Gaststars
- Aus dem Logbuch-Archiv: Alien-Sprache
- Entferne Szenen (HD)
Disc 6:
- Das zweite Leben
- Gefahr aus dem 19. Jahrhundert, Teil I
Special Features:
- Audiokommentar mit Morgan Gendel und Mike & Denise Okuda zu „Das zweite Leben“
- Episoden Promotion
- Gag Reel (HD)
- Im Gespräch: Die Musik von Star Trek: The Next Generation (HD)
- REQUIEM: Erinnerungen zu Star Trek: The Next Generation (HD)
Teil 1: Das Wohl Vieler
Teil 2: Das Wohl Einzelner - Entfernte Szenen (HD)
Technische Daten
Laufzeit: ca. 1183 Minuten
Bildformat: 1080p HD
Sprachen: Deutsch Stereo, Englisch DTS-HD Master Audio 7.1, Englisch Stereo, Spanisch Mono, Französisch Stereo, Italienisch Stereo, Japanisch Stereo
Untertitel: Italienisch, Schwedisch, Spanisch, Deutsch, Finnisch, Japanisch, Englisch, Französisch, Holländisch, Norwegisch, Dänisch
Im Audiokommentar zu „Das zweite Leben“ wurde meines Wissens erwähnt, dass diese Episode zumindest im Dorf eben NICHT natürlich beleuchtet wurde, was die Arbeit von Rush noch beeindruckender macht.
Ich würde für das Bild lediglich 4 Sterne vergeben. Ich muß einräumen, daß meine Ansprüche inzwischen etwas gestiegen sind. CBS hat zu Beginn ein von Staffel zu Staffel besseres Bild in Aussicht gestellt. Dieses Versprechen konnte m. E. nicht eingelöst werden. Im Gegenteil empfinde ich das Bild der ersten Staffel als nicht schlechter als das der fünften Staffel, in Sachen Farbbrillanz vielleicht sogar besser.
Auch überzeugen mich Detailgrad und Auflösung nicht mehr so sehr, wie das noch in der ersten Staffel der Fall war. Der Unterschied zur DVD ist zwar gewaltig, aber es tritt auch ein Gewöhnungseffekt ein. Man erwartet inzwischen ein brillantes Bild. Aus großer Nähe betrachtet wirkt das Bild jedoch mitunter wenig detailreich. Bei Nahaufnahmen wirken die Pupillen, Lippen, etc., oftmals doch noch recht „matschig“ und grobkörnig, Hautporen sind nur selten auszumachen. Unschärfen bei Kameraschwenks und Bewegungen der Schauspieler wirken manchmal störend.
Wenn das die Endstufe des technisch Möglichen sein sollte, wäre es doch eher traurig für zukünftige Generationen, die in 10-20 Jahren vielleicht gerne ein 4K oder gar 8K Bild sähen. Da 4K schon in den Startlöchern steht, ist es etwas unverständlich, daß CBS offenbar immer noch einen 2K-Scan des Filmmaterials durchführt; das ist schon heute nicht mehr Stand der Technik und in fünf Jahren völlig überholt.
Ich gebe zu, daß meine Qualitätsansprüche an ein gutes Bild inzwischen so hoch sind, daß ich selbst aktuelle Kinofilme in Sachen Bildqualität auf Bluray mitunter als schon wieder unbefriedigend empfinde. So scharf wie meine Augen meine natürliche Umwelt wahrnehmen, ist ein Fernsehbild leider noch immer nicht, sogar weit davon entfernt. Aus einer üblichen Sitzentfernung sind die Schwächen des Bildes freilich nicht auszumachen. Es wäre aber schöner, wenn das Bild auch noch zukünftiger Bildschirmgrößen und einer Leinwandprojektion locker genügte. Das scheint mir leider nicht der Fall zu sein.
Bei den Special Effects fände ich eine Weiterentwicklung wünschenswert. Warum müssen die – relativ – schlechten Effekte der 90er Jahre sklavisch nachgeahmt werden? Ein etwas modernerer Look ließe die Serie durchaus (noch) zeitgemäßer erscheinen. Bei TOS insgesamt und bei den TNG-Planeten hat man ja auch eine Modernisierung vorgenommen, warum also nicht bei allen Special Effects, soweit möglich? Raumschlachten könnte man zum Beispiel „aufhübschen“ und die Länge von Episoden dadurch sogar erheblich verlängern. Wo bislang nur 2-3 Phaserschüsse aus unbewegten Schiffen zu sehen waren, könnte man dynamische Raumschlachten wie in DS9 schaffen. Das wäre sicher ein zusätzlicher Kaufanreiz. Zumindest einige herausragende Folgen hätte man aus meiner Sicht noch stärker überarbeiten sollen.
Das Bild ist keinen Deut schlechter als bei Season 1. Ja, die Color-Correction hat sich leicht verändert, und es saufen noch minimal mehr Details in dunklen Bereichen ab, aber ansonsten gibt es da keinen nennenswerten Unterschied, abgesehen von der unterschiedlichen Ausleuchtung der Sets, die aber nichts mit der Restauration zu tun hat. Schärfe geht manchmal auf Grund des Materials, manchmal auf Grund der Linseneinstellung der Kamera verloren. Das hat 100% wieder nichts mit dem Remastering zu tun.
Deine anderen Vorschläge wäre für ein Großteil der TNG-Fans Blasphemie. Aufhübschen ist eine Sache, aber Episoden verlängern? Wie soll das überhaupt gehen, ohne den Score etc. zu verändern. Ne, das machen die bei CBS schon genau richtig, und die wissen auch, womit sie das Gros der Fans richtig bedienen.
@Langenscheiss
Das sehe ich anders. TOS wurde ja auch durchgehend mit neuen Effekten aufgehübscht, auch wenn einige Puristen das nicht mochten. Zum Glück kann man auf Bluray zwischen den alten und neuen Effekten wählen. Für meinen Geschmack hätte man die TOS-Effekte sogar noch stärker modernisieren können.
Bei TNG hat man von „Wem gehört Data“ eine längere Version mit geschnittenen Szenen geschaffen. Auch mit anderen Folgen wäre das möglich gewesen. Die Verlängerung einer Kampfszene mit CGI-Aufnahmen, längere Ansichten von Planeten, deren Oberflächen, Städten, usw., würde die Stories nicht verändern. Freilich müßte man dann auch den Tonschnitt ganz neu machen und an die längeren Szenen anpassen, was wiederum bei den Synchronfassungen auf Probleme stieße. Aber nichts ist unmöglich.
Im übrigen: ich glaube nicht, daß CBS weiß, womit sie das Gros der Fans richtig bedienen. Die Veröffentlichungspolitik auf DVD und Bluray in den letzten 10-15 Jahren war doch eher seltsam und die Bild- und Ton-Qualität ließ oftmals zu wünschen übrig. Zurecht wurde oftmals „Abzocke“ vorgeworfen, weil Fanwünsche, Preis und Qualität nicht im Einklang standen.
Der Vergleich mit The Measure of a Man hinkt. Dort existierte bereits Material, und desweiteren wurde eine Rough Cut VHS gefunden, an der man sich orientieren konnte. Es mussten also nur Effekte eingefügt werden, was bei dieser nicht sonderlich effektlastigen Episode auch nicht so schwer war. Außerdem gibt es die Folge auch in der finalen Fassung restauriert. Aber für JEDE Folge derartige Nachbesserungen? Dann hätten wir TNG in 10 Jahren noch nicht auf Blu, und es wäre deutlich teurer, wegen des ganzen Seamless Branching, der Nachbearbeitung des Tons und und und. Und der Vergleich mit TOS hinkt auch, weil die Effekte in TOS qualitativ meilenweit hinter den neuen TNG Effekten liegen. Dementsprechend wird es auch wohl nicht so lange gedauert haben, diese zu erstellen. Desweiteren gibt es auch viele Stock-Shots, die immer wieder verwendet werden. Zwar ist das auch bei TNG so, wird aber mit den späteren Staffeln weniger.
Keine Ahnung, wie du dir das insgesamt vorstellst, aber bitte, wenn du ein Produkt schlechter bewerten willst, weil es deinen mMn unrealistischen Ansprüchen nicht genügt, dann ist das natürlich dein gutes Recht. Fair ist mMn aber was anderes.
Was die Veröffentlichungspolitik angeht gebe ich dir teilweise Recht, allerdings muss man hier klar zwischen CBS und Paramount Germany unterscheiden. Letztere machen auf Grund ihrer scheinbar völlig fehlgeleiteten Veröffentlichungspolitik in Deutschland tatsächlich den Eindruck, als hätten sie KEINE Ahnung vom StarTrek Markt, und generell scheinen sie sich auch nicht sonderlich mit dem deutschen Markt auszukennen, wenn sie mit ihren horrenden Preisen und den ständigen Verzögerungen die Leute geradezu ermutigen, Produkte im Ausland, vorzugsweise Italien, zu kaufen.
Aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist weiterhin, dass die Art, wie CBS es macht, die meisten Fans glücklich macht. Das liest man zumindest in einschlägigen Foren wie TrekCore, TrekBBS etc. . Da diese von Fans besucht werden, spiegeln diese auch die Fan-Meinung wieder.
Sicher müßte man nicht jede Folge frisieren. Auch bei TNG gab es viele zweitklassige Folgen ohne nennenswerte Special Effects. Einige herausragende und/oder effektlastige Folgen hätten mit einer stärkeren Überarbeitung jedoch einen weiteren Kaufanreiz geboten. Was ist denn gegen eine Enterprise-D einzuwenden, die sich etwas dynamischer bewegt oder etwas kinomäßiger aussieht? Hat doch im ENT-Finale „Dies sind die Abenteuer…“ doch auch schon klasse ausgesehen und das liegt 9 Jahre zurück.
Ich kann auch nicht erkennen, daß es „unfair“ gegenüber CBS ist, etwas höhere Ansprüche zu stellen. Wir müssen sicher nicht vor Dankbarkeit auf die Knie fallen, daß wir zum wiederholten Mal ein überteuertes Produkt kaufen. Im Gegenteil finde ich es seltsam, daß CBS die Serie weiterhin nur in 2K einscannt, obwohl Ende 2014 schon der 4K-Bluray->Nachfolger vorgestellt werden soll und sich in den nächsten 4-5 Jahren etablieren wird. Will man uns etwa weißmachen, die derzeitige Bildqualität sei das Ende einer Entwicklung, das für alle Zeiten bestmögliche Ergebnis? Nie wieder werde man TNG in einer besseren Qualität sehen, nie wieder werde es eine neue Veröffentlichung geben?
Diese Kuh wird man weiter melken (und ich werde freudig die 4K-Versionen kaufen). Im Gegensatz zu anderen Fandoms sind mir Star Trek Fans immer etwas zu dankbar. Als müsse man sich als Kunde dafür rechtfertigen, nur das Beste zu verlangen.
Nehmen wir doch einmal die DS9- und VOY-DVDs oder auch die ENT-Blurays. Grottenschlecht. Schlichtweg eine Unverschämtheit in Sachen Bild- und Verarbeitungsqualität. Bei den DS9-DVDs läßt sich bis heute auf den meisten DVD- und Bluray-Spielern die 2. und 3. Folge einer DVD nicht vollständig abspielen. Und das ganze kostet bei Amazon Deutschland auch noch 2-3 mal mehr als in anderen Ländern.
Dynamischere, realistischere CGI-Szenen zerstören den Look der Serie. Auch der Grund, warum ich die Handhabung bei TOS eben NICHT so gut finde. Die Computeranimationen sehen aus wie aus einem Computerspiel anfang 2000. Das hat absolut nichts mit dem Original-Look zu tun. HIER würde ich mir bessere CGI wünschen. So, wie man es bei TNG bisher gemacht hat, bleibt der Look erhalten, was ich (und wohl auch ein Großteil der Fans) gut finde. Wenn gleich ich auch denke, dass der Hauptgrund für die Vermeidung von zuviel CGI wie bei TOS schlicht der zu Hohe Aufwand ist, so ist deren Argument, dass der Stil der Serie bewahrt werden soll, bei TNG gemessen an der Art der Restauration durchaus valide.
Die Tatsache, dass man bereits mit den 2K Scans Probleme mit dem Filmkorn bekommt, macht deutlich, dass aus dem vorhandenen Material auch in 4K nicht viel mehr rauszuholen ist. 35mm liegt was die Bildinformationen angeht irgendwo zwischen 2K und 4K, je nach Qualität des Films. Perfekt ist die aktuelle Restauration, insbesondere von Season 2, natürlich nicht, aber viel besser wird es auch nicht werden, abgesehen von der bereits genannten Season 2. Man könnte höchstens noch ein 3D-Convert anfertigen oder unter astronomischem Aufwand eine 16:9 Version erstellen, welche halt bei TNG, anders als bei den aktuell ausgestrahlten X-Files Folgen, die 16:9 safe gedreht wurden, nur dadurch zu realisieren wäre, dass man sämtliche Boom-Mics etc. außerhalb der sicheren Zone per Computer entfernt.
Bezüglich der Ausbeutung von Fans sollte man hier nochmal klar zwischen Paramount und CBS unterscheiden. Die Preise der DVDs waren generell viel zu hoch, ja, und das kam von CBS, aber eine Restauration, wie wir sie nun bei TNG erleben, war bis vor wenigen Jahren für eine komplette Serie technisch und erst recht finanziell so gut wie unmöglich. Und aus den VHS-Scans war halt nicht mehr rauszuholen. Was technische Probleme angeht kann ich leider nicht mitreden, weil ich die DVDs nicht besitze. Hier möchte ich allerdings mal darauf hinweisen, dass die verbugte Season 1 unkompliziert und anstandslos ausgetauscht wurde und die späteren Auflagen alle verbessert wurden. Bei Paramount kannst du lange auf solche Aktionen warten. Und was die Produktqualität !im engeren Sinne! angeht waren alle weiteren Blurays bis jetzt einwandfrei. Schöne, und vor allem gut funktionierende Menüs, keine Tonbugs, etc. Das spricht zumindest für eine rudimentär funktionierende QA, heutzutage längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Und wenn wir Glück haben, war sogar die Petition für die bessere originale deutsche Tonspur erfolgreich. Dieser miese deutsche Upmix wurde, wer hätte es gedacht, ja von Paramount Germany in Auftrag gegeben.
Enterprise sehe ich genauso kritisch. Die uralten digitalen Master taugen kaum was und die Preise sind viel zu hoch. Man kann hier allerdings nur an der Preisschraube drehen, deine Forderung nach höherer Qualität sind hier wieder realitätsfremd, denn die Serie hat schlicht keinen Markt, der eine Überarbeitung a la TNG nur ansatzweise rechtfertigen würde. Und Nachbearbeitung mit digitalen Filtern und Kontrastboosting lässt man glücklicherweise sein.
Was die deutschen Preise angeht, da kann CBS nichts für. Wie gesagt, das Problem ist und bleibt hier Paramount Germany, ein, sorry, an Dreistigkeit und Unfähigkeit kaum zu überbietender Sauhaufen, so hat man zumindest manchmal den Eindruck.
Viel schlimmer ist aber das, was Paramount mit den Filmen abzieht. Die Blurays und DVDs wurden schon 1000fach neu aufgelegt, und es werden zum Großteil uralte HD Master verwendet, obwohl es mit vertretbarem Aufwand schon LANGE besser geht. Und dann diese Bonusmaterial-Gängelung bei „Into Darkness“ war auch eine Riesenfrechheit.
Bezüglich 4K noch ein Nachtrag: Ja, ein 4K Scan wäre vielleicht nicht ganz unsinnvoll, weil ein anschließendes Downscaling auf FullHD, ähnliche wie beim SuperSampling Antialiasing in Computerspielen, eine höhere Bildruhe bei gleicher Detailfülle schaffen würde. Außerdem könnte man dann die Kuh, wie du schon sagtes, nochmal melken, wenn man dann die UltraHD-Fassung bringen würde und diese mit „nativ 4K“ bewerben könnte. Aber ganz ehrlich, ein nativer 4K Scan wird da nicht signifikant besser aussehen als ein Upscale. Ich tippe, dass man uns dann mit einem Upscale des Filmmaterials und neu in 4K gerenderten Effekten abspeisen wird (letzteres sollte kein Problem mehr darstellen, da nun alle digitalen Rohdaten samt der fertigen komponierten Folgen vorliegen. Und das wäre noch nicht mal schlecht.
Ich vermute, etwas mehr Details könnte man mit einem 4K-Scan noch herausholen. Möglicherweise liegt die Schwierigkeit auch in den heutigen Rechnerkapazitäten begründet. Wenn man einen Film wie „Taxi Driver“, „Ben Hur“ oder „Lawrence von Arabien“ neu mastert, muß man eben nur 2-4 Stunden Filmmaterial in Ruhe neu einscannen und kann sich für die Restauration viel mehr Zeit nehmen. Bei einer Serie wie TNG, mit einer Veröffentlichungsfrequenz von drei Staffeln im Jahr, muß man pro Staffel rund 1.200 Minuten einscannen, für drei Staffeln also ca. 3.600 Minuten. Das entspricht vielen Kilometer Filmmaterial. Ein 4K-Scan wäre nach dem heutigen Stand der Technik vermutlich sehr viel langsamer und verursachte erhebliche Datenmengen. Zudem ist eine „manuelle“ Überarbeitung des Filmmaterials aufgrund der großen Menge kaum möglich.
Natürlich jammert man auf hohem Niveau, wenn man die Bildqualität bemängelt. Aus einer üblichen Sitzentfernung zum TV-Gerät (bei mir 55 Zoll) oder zur Leinwand (bei mir Full-HD-Beamer + 2,50×2,50 m Leinwand) erkennt man kaum Mängel des Bildes. Gleichwohl ist es aus meiner Sicht enttäuschend, daß das Bild nicht mehr her gibt, wenn man etwas näher an den Bildschirm/die Leinwand herangeht. Das liegt nur zum Teil an der Kamerafokussierung, zumeist aber an der Bildauflösung, die meines Erachtens nicht in der Qualität des 35-mm-Materials begründet liegt, sondern der minderen Qualität des Scans.
Über den neuen TOS-Look kann man sich streiten. Ich empfinde es ebenfalls als wenig glücklich, daß man die CGI nicht auf dem technischen Niveau der Zeit gefertigt hat. Als käme es der ursprünglichen Atmosphäre näher, wenn man veraltete Computereffekte einsetzt. Meiner Meinung nach könnte man hier noch ein wenig experimentieren. Wie man auch bei TNG zunächst eine Teaser-Bluray herausgegeben hat, könnte man auch die ein oder andere Folge von TOS oder TNG experimentell mit nagelneuen Effekten versehen, an der Beleuchtung und dem Kontrast etwas herumbasteln, um ein einen kinomäßigeren Look anstreben, nur um zu schauen, wie so etwas ankommt. Ich würde auf jeden Fall zugreifen und vermutlich gilt das auch für einen Gutteil der Fans. Neues auszuprobieren heißt ja nicht, das Alte vollständig zu verdrängen (wie das unglücklicherweise bei der Star Wars Special Edition von 1997 im Verhältnis zur originalen Kinoversion der Fall ist).
Der Vorteil an einer SciFi-Serie ist doch gerade, daß sie viele Special-Effects hat, die immer wieder an den Stand der Technik angepaßt werden können. Gerade bei TNG muß dies keinen optischen Bruch darstellen, denn die realen Aufnahmen und die Innenarchitektur des Schiffes wirken noch immer sehr modern. Das gilt auch für einen Großteil der Außenaufnahmen der Schiffsmodelle. Mitunter wirken einige Shots aber etwas statisch und unrealistisch. Wenn die Enterprise-D, wie z.B. die Defiant bei DS9, durch Torpedotreffer etwas aus ihren Flugbahn gerissen, schlingern und treiben würde, paßte dies weit besser zu den Erschütterungen und fallenden Crewmitgliedern im Inneren des Schiffes. Man sieht jedoch in der Regel eine Crew, die bei Beschuß durch das Schiff purzelt und von Außen ein Schiff, das ruhig im All steht. Da geht mehr!
Um für zukünftige Generationen und Veröffentlichungen Kaufanreize zu schaffen, muß man die Serie technisch weiterentwickeln. Ich glaube kaum, daß CBS nach der 7. TNG-Staffel auf Bluray (und vielleicht der Veröffentlichung von DS9 und VOY) sagt: „So, das war’s für alle Zeiten mit Star Trek. Mehr ist nicht drin und mehr gibt es auch in 20-30 Jahren nicht mehr“.
Ja, die enorme Datenkapazität ist bei Serien in 4K ein Problem. Soweit ich weiß, wird ja Akte-X eben auch nur in 2K gescannt (könnte mich aber irren). Aber nochmal: Ich glaube nicht, dass man mit 4K hier noch bedeutend mehr rausholen kann. Abgesehen von Staffel 2 ist das Filmkorn gut aufgelöst und erzeugt nur einige wenige Artefakte, welche zum Teil auch durch die Kompression verursacht werden. DAS wäre das einzige, was durch einen 4K-Scan (und durch bessere Kompression) deutlich verbessert werden könnte, sprich „ruhigeres“ artefaktfreieres Filmkorn.
Nimm z.B. die aktuelle Robocop-Veröffentlichung (gibt Vergleichscreenshots bei blu-ray.com). Wurde auch in 4K gemastered, aber die Blu ist was Detailzeichnung geht nur in den Szenen überlegen, die im alten Scan total vermurkst worden sind. Ansonsten vor allem was Kontrast und Farbgebung angeht eine Verbesserung, sowie deutlicheres Filmkorn, aber signifikant mehr Details als in der alten Fassung sind nicht auszumachen. Ich halte jede Wette, dass ein 2K Scan mit aktueller Technik hier, bis auf Details beim Filmkorn, die nur unter der Lupe in Screenshots zu erkennen wären, nicht vom 4K Scan zu unterscheiden wäre.
Unterm Strich halte ich 4K, oder besser gesagt Ultra-HD, da 4K ein Kamera und Projektor-Standard aber kein TV-Standard ist, vor allem für digitale Neuproduktionen sinnvoll, die die Informationsmenge auch wirklich bieten. Bei Backkatalog-Titeln ist, sofern dick auf der Packung erwähnt, 4K dreistes Marketing, es sei denn man arbeitet mit wirklich hochwertigem 35mm Material oder mit den alten 70mm Schinken. Nichtsdestotrotz ist ein Scan in 4K aus oben genannten Gründen, oder wegen des Strebens nach möglichst verlustfreier Digitalisierung, prinzipiell sinnvoll. Ob der allerdings in der Praxis was bringt gegenüber 2K, halte ich in den meisten Fällen für äußerst zweifelhaft.
Was die Veröffentlichung in 20 bis 30 Jahren angeht, da kann man natürlich jetzt nur wild spekulieren. CBS-D haben in Interviews betont, dass sie selbst nicht wissen, was man in Zukunft machen wird, aber definitiv offen für Möglichkeiten bleiben wird. Wenn die Technik reif für 3D+4K ist, wird man hier vielleicht nochmal Hand anlegen. Aber in absehbarer Zukunft wird man in Erklärungsnöte geraten, wenn alle Käufer fragen, warum sie denn die 16K-Version kaufen sollten, wenn diese doch identisch zum Upscale einer 2K-Version aussieht.
Ich hatte auch weniger an einen 4K-Scan für die Bluray gedacht – das mag in der Tat wenig bringen, da die Bluray ja wieder auf 2K heruntergerechnet werden muß -, sondern mich vielmehr darüber gewundert, warum man nicht gleich in 4K oder 8K scannt, damit man bei künftigen Veröffentlichungen nicht wieder von vorn beginnen muß. Wenn 2015/2016 die ersten Freaks sich den 4K-Bluray-Nachfolger anschaffen (und oftmals sind Technikfreaks auch Star-Trek-Fans), wird wahrscheinlich die Frage aufkeimen, weshalb man wieder 10-15 Jahre auf die nächste Qualitätsverbesserung warten muß, obgleich man mit einem 4K- oder 8K-Scan ohne größere Probleme entsprechende Auflagen – durchaus auch Kleinauflagen – in Ultra-HD-Qualität hätte anbieten können.
Schon klar wie du das gemeint hast, und es ist auch so, dass man native 4K-Versionen besser vermarkten kann, aber unabhängig davon wird auf den zukünftigen Playern und Fernsehern ein Upscale der 2K Blurays zumindest in den Live-Action Szenen nur minimal schlechter abschneiden wie die nativ in 4K gemasterte Version auf einer UltraHD-Bluray, oder wie immer der neue Standard heißen wird. Der einzige gravierende Unterschied könnte sich bei den neuen, digital erstellten Effekten ergeben, welche ja auch mit entsprechender Informationsmenge für 4K gefüllt werden können. Deswegen meinte ich ja auch, man wird vermutlich die Live-Action Sequenzen einfach hochskalieren und die Effekte überarbeiten und neu in 4K rendern, sobald 4K technisch und wirtschaftlich möglich ist. Das nochmalige Scannen würde ja dann auch bedeuten, dass man zumindest den Schnitt auch nochmal überprüfen müsste und das grain management anpassen müsste, was wieder zusätzliche Kosten sind.
Der Grund, warum man jetzt nicht in 4K scannt wird wohl tatsächlich der mangelnde Speicherplatz für eine komplette Serie sowie die Rechenkapazität für die Bearbeitung derartige Datenmengen sein. Aber ein neuer Scan wird wohl auf absehbarer Zeit nicht mehr angefertigt werden, schlicht weil es sich nicht mehr lohnt. Höchstens für das Filmmaterial, was man nicht mehr rechtzeitig finden konnte, aber dann plötzlich wieder aufgetaucht ist.
Im Übrigem wissen wir auch nicht, mit welcher Farbtiefe CBS-D die Rohdaten intern speichert. Ein Ultra-HD Release würde ja auch eine höhere Farbtiefe und bessere Kompression bedeuten, wodurch auch die Live-Action nochmal einen kleinen Sprung machen könnte, trotz gleichem Scan. Darin liegt, wie oben erwähnt, wohl das größte Steigerungspotential der 35mm Aufnahmen bei einer Neuauswertung. Aktuell ist man z.B. bei der Kompression leider schon am erträglichen Limit angekommen, was vor allem der Vergleich zwischen Bluray und HD Trailer als Download bei Trekcore (nicht dieser totkomprimierte Youtube-Mist) zeigt. Man vergleiche das Filmkorn, dieses wurde vermutlich für die Blu minimal reduziert (also DNR, aber eben nicht der Marke Weichspüler), damit man bei stärkerer Kompression trotzdem keine Artefakte bekommt. Im Trailer ist dies vollständig erhalten, sprich die Trailer-Downloads, bzw. die Szenen innerhalb der Trailer, welche schon color-corrected sind, stellen das Optimum der möglichen BQ dar und geben damit wohl einen Vorgeschmack auf eine mögliche „Ultra-HD“-Auswertung.
Die Blurays wurde ja auch ziemlich vollgestopft mit Daten. Pro Disc 4-5 Folgen + Bonusmaterial, macht rund 4-5 Stunden Spielzeit pro Scheibe. Zum Vergleich: „Ben Hur“ mit rund 4 Stunden Laufzeit hat man auf zwei BDs aufgeteilt, um eine optimale Bildqualität zu gewährleisten.
Aber wie gesagt: man meckert auf hohem Niveau. Als ich gestern eine TOS-Folge ansah, ist mir gar nicht aufgefallen, daß ich versehentlich die DVD statt die Bluray eingelegt hatte. Insofern ist es im wahrsten Sinne des Wortes Haarspalterei, wenn man sich darüber aufregt, daß einzelne Wimpernhaare vielleicht nicht glasklar zu erkennen sind. Schön wäre es aber trotzdem… Ich nehme in der Realität mein Gegenüber schließlich auch nicht mit Artefakten oder Körnung im Gesicht wahr.
jemand, der so offensichtlich über extreme Wahrnehmungsstörungen verfügt wie du, sollte besser keine Qualitätseinschätzungen abgeben.
Einen Tauben bittet man schließlich auch nicht um Hörproben