Die Enterprise muss die Überlebenden eines Raumfrachters aus der Hand von Anarchisten auf Turkana IV befreien. Unterstützt wird die Besatzung dabei von Ishara Yar, die Schwester der verstorbenen Tasha Yar. Während Ishara schnell das Vertrauen der Führungsoffiziere gewinnt, planen ihre Gefolgsleute auf dem Planeten ein gefährliches Komplott.
Hintergründe und Wissenswertes:
- „Die Rettungsoperation“ war die 80. Episode von Star Trek: The Next Generation. Damit hatte das Spin-Off die Mutterserie Star Trek, die es auf 79 Episoden brachte, überholt. Picards Logbuch Eintrag zu Beginn ist ein Verweis auf die TOS-Episode „Gefährlicher Tausch“, als er Camus II erwähnt. In der letzten Episode der klassischen Serie besuchen Kirk und Co. diesen Planeten.
- Das letzte Raumschiff der Föderation, das Kontakt mit dem Planeten Turkana IV hatte, war die USS Potemkin. Ein Schiff mit dem gleichen Namen wurde ebenfalls in der Folge „Gefährlicher Tausch“ erwähnt.
- Regisseur Robert Scheerer schlug für die Rolle der Ishara Yar Schauspielerin Beth Toussaint vor, nachdem er sich mehrere Episoden mit Tascha Yar aus der ersten Staffel angesehen hatte.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler: Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), LeVar Burton (Geordi La Forge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller: Beth Toussaint (Ishara Yar), Don Mirault (Hayne), Colm Meaney (Miles O’Brien)
Drehbuch: Joe Menosky
Regie: Robert Scheerer
Erstausstrahlung: 29. Oktober 1990
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 4, Disc 2
Ishara Yar einen Gastauftritt zu verschaffen, war eine waise Entscheidung der Autoren. Über sie erfahren wir allerhand Wissenswertes über Tasha Yar, die in der Episode „Die schwarze Seele“ den frühzeitigen Serientod fand. Den Autoren war es 1987 nicht gelungen, der Sicherheitschefin ein klares Charakterprofil zu geben. Frustriert verließ Crosby auf eigenen Wunsch The Next Generation. Die Geschichte der Tasha Yar wurde fortan in zahlreichen Romanen erzählt.
Ishara vermittelt nun einen Einblick in das frühere Leben der Sicherheitschefin. Wie ihre ältere Schwester muss sie sich als Kämpferin in einer kaputten Gesellschaft beweisen. Denn auf ihren Heimatplaneten Turkana IV regiert die pure Anarchie. Raubüberfälle und Vergewaltigungen gehören zur Tagesordnung. Verfeindete Gruppen schrecken vor Mord nicht zurück, seitdem die Regierung zerfallen ist. Der Planet liefert ein verzerrtes Spiegelbild der Erde, auf der es im 24. Jahrhundert keinen Hunger, keinen Tod und keine Gewalt gibt. Der Schauspielerin Beth Toussaint gelingt es glaubhaft, in die Fußstapfen Denise Crosbys zu treten. Es bedarf nicht viel Vorstellungskraft, um in ihr eine Verwandte der früheren Sicherheitschefin der Enterprise zu sehen.
Die remasterte Episode hat ein sehr gutes Bild, das auch in dunklen Szenen den Ansprüchen an einer Blu-ray gerecht wird. Hin und wieder kann man ein leichtes Bildrauschen wahrnehmen. Wenn man das Alter des Filmmaterials bedenkt, dann kann man darüber hinwegsehen. Die Farbwiedergabe ist natürlich, manchmal sogar brilliant.
Hingegen wirkt eine Effektaufnahme zu Beginn befremdlich, als die Enterprise im Vorbeiflug gezeigt wird. Die Aufnahme ist sehr unscharf – ein großer Unterschied zu den vergleichbaren Aufnahmen aus den Staffeln eins, zwei und drei (Zeitindex: 3:25 Minuten).
Turkana IV dagegen überzeugt in der HD-Fassung mit einem realistischen Erscheinungsbild. Die remasterte Planetenaufnahme stammt aus der dritten Staffel. Wie schon in der ursprünglichen TV-Fassung griff die Firma Modern Video, die unter der Aufsicht von CBS Digital alle Folgen der vierten Staffel überarbeitet hat, auf vorhandenes Bildmaterial zurück („Die Überlebenden auf Rana IV„).
Wer zu Beginn genauer hinschaut, der kann auf Grund der besseren Auflösung die Konturen des beschädigten Frachters in der Planetenumlaufbahn erkennen. Bislang konnte man nicht mehr als einen trüben Punkt ausmachen (Zeitindex: 4:26 Minuten). Das Team von Ex Astris Scientia verweist auf ihren Seiten auf das Modell der Batris, ein talarianisches Frachtschiff, das erstmals in „Worfs Brüder“ zu sehen war.
Auf der DVD kann man am oberen Bildrand ein Mikrofon an einer Tonangel entdecken, während der Frachter und Turkana IV auf dem Hauptbildschirm zu sehen sind. In der remasterten Fassung ist das Mikro verschwunden.
Um eine bessere Vorstellung von der verwüsteten Oberfläche des Planeten zu bekommen, setzten die Effektkünstler von TNG einmal mehr ein Matte Painting ein (Zeitindex 8:18 Minuten). Der vierte Planet des Turkana Systems besteht aus Ruinen, die einst als Unterkünfte für die Bewohner dienten. Die trostlose Oberfläche weist statt Vegitation nur Sand und Staub auf. Die Atmosphäre des Bildes, eine triste und lebensfeindliche Umgebung, kommt auf der Blu-ray deutlich mehr zur Geltung.
Für das unterirdische Tunnelsystem griff das Produktionsteam auf die Borg-Kulissen zurück, die wenige Episoden zuvor für die Episode „Angriffsziel Erde“ verwendet worden waren (Zeitindex 8:41 Minuten).
Die Anarchisten auf Turkana IV bewaffnen sich nicht nur mit klassischen Phasern, sondern auch mit klingonischen Schmerzstöcken, um ihre Gegner zu überwältigen (Zeitindex 09:34 Minuten). Die Schmerzstöcke sind erstmals in Staffel zwei zu sehen („Rikers Vater„). Improvisation und Einfallreichtum waren zwei wesentliche Kriterien, die ein Produktionsdesigner bei Star Trek erfüllen musste. Denn ganz gleich ob Kulissen oder Requisiten, jedermann war angewiesen auf vorhandene Dinge zurückzugreifen. Nur so konnten die Produzenten gewährleisten, dass die futuristische Fernsehsendung mit Hilfe eines „serienüblichen“ Budgets realisiert werden konnte.
Jean-Luc Picard besucht Ishara in der Krankenstation, nachdem sie mit einem Außenteam der Enterprise auf Turkana IV war (Zeitindex 24:07 Minuten). Wie die beiden Screencaps belegen, unterscheidet sich die Rückwand von der sonst verwendeten Korridorwand. Eine Erklärung hierfür habe ich bislang nicht finden können.
Der Showdown zwischen Ishara, Data und Riker gipfelt in einer Schießerei. Aufmerksame Zuschauer werden bei genauem Hinsehen stets bemerkt haben, dass Tashas Schwester mit einem Phaserschuss ein Loch in die Wand brennt (Zeitindex 39:15 Minuten). Ein optischer Effekt, der allerdings beim nächsten Schnitt verschwunden ist. Modern Video hat es verpasst, diesen Fehler auch in der remasterten Fassung auszubügeln. Und so kommt es, dass die Versenkung in der Wand beim darauffolgenden Schnitt auf Riker verschwunden ist.
Screencaps: Trekcore.com