Am 1. Dezember veröffentlichen CBS Home Entertainment und Universal Pictures Germany Star Trek: The Original Series – The Roddenberry Vault als limitierte Blu-ray. Die Discs enthalten unveröffentlichtes Material von den Dreharbeiten und neue Interviews der Enterprise-Stars. Lesen Sie weiter
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Neue Blu-ray Sets von TOS und TNG erscheinen in Kürze
Erst im letzten Jahr sind alle remasterten Staffeln von Star Trek: The Next Generation und Star Trek: The Original Series jeweils in einer Serienbox erschienen. Nun hat CBS Home Entertainment angekündigt, im Juni neue Komplettsets zu veröffentlichen. Die Inhalte der Blu-rays sind mit den vorherigen Veröffentlichungen identisch. Lesen Sie weiter
Blu-ray Komplettset von Star Trek: The Original Series wird neu aufgelegt
Diejenigen, die bislang die Blu-rays der originalen Star Trek Serie, nicht ihr eigen nennen, dürfen sich über eine neue Komplettbox freuen. Alle drei remasterten Staffeln von „Raumschiff Enterprise“ werden in einer neuen kartonierten Box aufgelegt, deren Verpackungsdesign sich an die neuen Komplettsets von TNG und Enterprise orientiert. Lesen Sie weiter
Star Trek Origins auch in Deutschland erhältlich
Bereits im Juli berichteten wir darüber, dass mit Star Trek Origins ein Best Of der klassischen Serie erscheint. Die Blu-ray mit fünf remasterten TOS-Episoden ist ab sofort auch in Deutschland erhältlich. Die ausgewählten Episoden bieten nicht nur einen leichten Einstieg in das Star Trek Universum, sondern haben auch einen Bezug zum neuesten Kinofilm von J.J. Abrams. In der Episode „Der schlafende Tiger“ begegnet die Crew der U.S.S. Enterprise erstmals Khan, der auch in Star Trek Into Darkness eine zentrale Rolle spielt. Neben den Pilotfilmen „Der Käfig“ und „Die Spitze des Eisbergs“ beinhaltet Star Trek Origins auch die Folgen „Kampf um Organia“ und „Kennen Sie Tribbles?“. Wie schon bei den TNG-Sonderveröffentlichungen erscheint Star Trek Origins ausschließlich in ausgewählten Supermärkten (u.a. Kaufland, Real). Der Verkaufspreis liegt bei 9,99 Euro.
Star Trek Origins – Best Of der klassischen Serie auf Blu-ray angekündigt
Von der Blu-ray-Veröffentlichung von Star Trek Into Darkness im September soll auch die klassische Serie profitieren. Denn mit Star Trek: The Original Series – Origins veröffentlicht Paramount zeitgleich ein Best Of aus der ersten Serie. Die Single Disc enthält fünf Episoden, die bei Fans und Kritikern gleichermaßen beliebt sind. Die Blu-ray enthält die Episoden „Der Käfig“ (The Cage), „Die Spitze des Eisbergs“ (Where no man has gone before), „Space Seed“ (Der schlafende Tiger), „Kampf um Organia“ (Errand Of Mercy) und „Kennen Sie Tribbles?“ (Trouble With Tribbles). Jede Folge wird mit einer Einführung von Rod Roddenberry, Sohn des Serienschöpfers Gene Roddenberry, ergänzt.
Die Auswahl der Folgen auf Star Trek: The Original Series – Origins scheint einen indirekten Bezug zum letzten Kinofilm von J.J. Abrams zu bilden. Die Charaktere Christopher Pike, Khan und Spezies wie Tribbles und Klingonen spielen wichtige Rollen in Star Trek Into Darkness. Bislang erscheint die Blu-ray lediglich am 10. September in den USA. Ein deutscher Erscheinungstermin steht bislang nicht fest.
1.14 TOS Blu-ray Review: Spock unter Verdacht (Balance Of Terror)
Die Enterprise verfolgt ein romulanisches Raumschiff, nachdem mehrere Außenposten der Föderation entlang der Neutralen Zone zerstört wurden. Die Mannschaft muss hilflos mitansehen, wie die Romulaner mit einer tödlichen Waffe einen weiteren Außenposten zerstören. Kirk beschließt, die Agressoren zu verfolgen. Zwischen dem Captain der Enterprise und dem romulanischen Kommandanten beginnt ein Katz- und Maus-Spiel. Die Mission wird schwieriger als sich herausstellt, dass die Romulaner den Vulkaniern sehr ähnlich sehen. Die Tatsache lässt Brückenoffizier Stiles zu dem Schluss kommen, dass Spock wohlmöglich ein feindlicher Spion ist.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Die romulanische Helme wurde entwickelt, um die spitzen Ohren der anderen Besatzungsmitglieder zu verbergen. So konnte ein beachtliche Summe während der Produktion der Episode gespart werden. Die Helme wurden in den Folgen „Weltraumfieber“ (Amok Time) und „Die unsichtbare Falle“ (The Enterprise Incident“ wiederverwendet.
- Mark Lenard hat als romulanischer Commander seinen ersten Auftritt im Star Trek-Universum. Lenard verköperte 1979 auch einen klingonischen Captain in Star Trek – Der Film. Berühmt wurde der Schauspieler durch seine Rolle als Sarek, Spocks Vater.
- Die Kultur der Romulaner weist starke Parallelen zum alten römischen Reich auf. Der Praetor regiert das Imperium, gewählte Senatoren vertreten das Volk und üben unterschiedlichste Funktionen und Ämter aus. Ihre Heimatwelt wird Romulus genannt, während der benachbarte Planet Remus von der Remanern bewohnt wird. Die gesellschaftlichen Grundzügen der Spezies behielten die Produzenten bis zum zehnten Kinofilm Star Trek: Nemesis bei.
Quelle: Memory Alpha
Schauspieler:
William Shatner (James T. Kirk), Leonard Nimoy (Mr.Spock), DeForest Kelley (Dr. „Pille“ McCoy), Nichelle Nichols (Uhura), George Takei (Sulu), James Doohan (Montgomery „Scotty“ Scott)
Gastdarsteller:
Mark Lenard (Romulanischer Commander), Lawrence Montaigne (Decius), Paul Comi (Stiles), Grace Lee Whitney (Rand), Stephen Mines (Tomlinson), Barbara Baldavin (Angela)
Drehbuch:
Paul Schneider
Regie:
Vincent McEveety
Erstausstrahlung:
15. Dezember 1966
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek (Raumschiff Enterprise), Season 1, Disc 3
Als Nicholas Meyer 1982 gebeten wurde, Star Trek auf der großen Kinoleinwand salonfähig zu machen, da hatte er bereits eine Vision. Für ihn sollte der Captain der Enterprise einem U-Boot-Kommandanten gleichen, der in einem Gefecht nur auf sich und seine Instinkte vertrauen kann. Er dachte an zwei Raumschiffe, deren Kapitäne sich einen erbitterten taktischen Schlagabtausch liefern. „Spock unter Verdacht“ ist die Fernsehfassung dessen, was die Zuschauer später in Star Trek II – Der Zorn des Khan zu Gesicht bekommen sollten.
Erstmals zu Gesicht bekommen wir die Romulaner. Ein fantastischer Mark Lenard spielt einen romulanischen Kommandanten, der ein ausgezeichnetes Pendant zu William Shatners Kirk ist. Die Episode zählt nicht ohne Grund zu den beliebtesten Folgen der klassischen Serie. Denn Lenard verkörpert keine eindimensionale Figur, sondern einen gerissenen Gegner, dessen Motive glaubwürdig sind. Die überarbeitete Fassung verleiht der Folge mehr Dramatik und ist an allen Stellen gelungen.
Da die Folge schon in der ursprünglichen Version über viele Effektaufnahmen verfügt, musste eine große Anzahl neuer Aufnahmen produziert werden. Der Schwerpunkt liegt natürlich auf dem Duell zwischen der Enterprise und dem romulanischen Schlachtschiff.
Löblich ist, dass nicht alle alten Montagen zwangsläufig durch neue ersetzt wurden. Die Raumkarte, die die Neutrale Zone zwischen der Föderation und dem romulanischen Sternenimperium zeigt, darf zu den Elementen gezählt werden, die bei Fans heute Kultstatus genießen (Zeitindex 04:18 Minuten).
Setzt man sich mit der klassischen Serie auseinander, kommt man nicht umhin, Notiz von der wundersamen Wiederauferstehung des ein oder anderen „Red Shirts“ oder Nebendarstellers zu nehmen. In diesem Fall freuen wir uns über die Rückkehr von Crewman Sturgeon, der von John Arndt gespielt wurde. Arndt hatte insgesamt fünf Gastauftritte (u.a. in „Miri, ein Kleinling„, „Der Zentralnervensystemmanipulator„) in der Serie,. In der Episode „Das Letzte seiner Art„, stirbt Sturgeon, nachdem ihm die M-113 Kreatur sämtliches Salz aus dem Körper entzogen hatte. In „Spock unter Verdacht“ ist er wieder mit von der Partie, wenn auch nur kurz. Insider werden nun bemerken, dass John Arndt in dieser Produktion als Crewman „Fields“ gelistet wird. Aber sind wir mal ehrlich, so richtig ernst nehmen wir das nicht.
Im Mittelpunkt der Folge steht das Duell zwischen der Enterprise und dem romulanischen Bird-Of-Prey. Für die remasterte Fassung mussten zahlreiche Aufnahmen neu erstellt werden. Die Herausforderung bestand darin, die Effekte so zu erstellen, dass sie sich nahtlos in der Originalmaterial einfügen. Mit Sorgfalt hat man sich an die Überarbeitung gemacht, und das merkt man der Episode an. Ursprüngliche Einstellungen hat man zum Teil beibehalten, während auch neue Perspektiven beider Raumschiffe angefertigt wurden.
Während die remasterten Folgen hin und wieder unter dem starken Einsatz der künstlichen (Computer)Animationen leiden, so punktet „Spock unter Verdacht“ mit einer guten Umsetzung. Dabei überzeugen die Aufnahmen des Bird-Of-Preys ebenso wie die verheerenden Plasmageschosse (Zeitindex 11:13 Minuten).
An der Unterseite kann man den Raubvogel erkennen, der dem romulanischen Schiff sein charakteristisches Erscheiungsbild verleiht. Die Farbkorrekturen ist in diesen Szenen deutlich, wenn man alte und neue Aufnahmen miteinander vergleicht (Zeitindex 17:24 Minuten). Das Hinzufügen von Lichtern und Schatten verleiht den Szenen zudem einen natürlicheres Aussehen.
Der schmale, lang gestreckte Schweif wurde gekonnt überarbeitet und sieht nun auch wie ein natürliches Phänomen aus. Die bläuliche Farbgebung hat man beibehalten (Zeitindex 25:58 Minuten).
In „Spock unter Verdacht“ sind die Feuergefechte der Enterprise schön anzusehen. Erstmals sind Phaserstrahlen zu sehen, die aus der Untertassensektion abgefeuert werden. Das Licht der blauen Strahlen spiegelt sich dabei auf der Schiffshülle wieder. In der Originalfassung wurde eine Effektaufnahhme gezeigt, die ursprünglich das Schiff beim Abfeuern von Photonentorpedos zeigte.

Star Trek: The Original Series „Spock unter Verdacht“ (Balance Of Terror) Screencap: Blu-ray © CBS/Paramount
Für einen kurzen Moment sieht man eine neue Ansicht des romulanischen Bird-Of-Preys (Zeitindex 31:24 Minuten). Die Aufnahme fügt sich hervorragend in die Episode ein. Hier wird deutlich, was den Reiz der überarbeiteten Episoden von Star Trek: The Original Series ausmacht: man bekommt sprichwörtlich eine neue Sicht auf die Serie, die viele Fans in und auswendig kennen. Das bekannte TOS-Universum wird um einige Facetten reicher.

Star Trek: The Original Series „Spock unter Verdacht“ (Balance Of Terror) Screencap: Blu-ray © CBS/Paramount
Screencaps: Trekcore.com
1.13 TOS Blu-ray Review: Kodos, der Henker (The Consience Of The King)
Unter einem falschen Vorwand bringt ein Freund Kirks die Enterprise vom geplanten Kurs ab. Thomas Leighton, will Kirk davon überzeugen, dass sich hinter dem Leiter einer Theatergruppe der Massenmörder Kodos verbirgt. Der Captain der Enterprise ist skeptisch, ob der Schauspieler Anton Karidian wirklich der Henker ist, der vor vielen Jahren mehr als 4.000 Kolonisten auf dem Planeten Tarsus IV exekutieren ließ. Doch als Leighton ermordet wird, verdichten sich die Hinweise. Kirk holt die Theatergruppe für ein Gastspiel auf die Bühne, um die wahre Identität Karidians aufzudecken.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Zum ersten und letzten Mal sieht man in der Serie das Beobachtungsdeck, das einen Blick auf das Shuttlehangar gewährt. Die Kulisse ist ein Umbau der romulanischen Brücke aus „Spock unter Verdacht“ (Balance Of Terror).
- Die Biografie Hoshi Satos besagt, dass die junge Offizierin unter den 4.000 Opfern von Kodos‘ Massaker auf der Tarsus Kolonie ist. Das ist auf einem Diagramm im zweiten Teil von Star Trek: Enterprise „Die dunkle Seite des Spiegels“ (In A Mirror, Darkly) zu lesen.
- „Kodos“ und „Kang“ lauten auch die Namen der beiden schleimigen Aliens, die regelmäßig in der Comic-Serie „The Simpsons“ auftauchen.
Quelle: Memory Alpha
Schauspieler:
William Shatner (James T. Kirk), Leonard Nimoy (Mr.Spock), DeForest Kelley (Dr. „Pille“ McCoy), Nichelle Nichols (Uhura)
Gastdarsteller:
Barbara Anderson (Lenore), Arnold Moss (Karidian), William Sargant (Dr. Leighton), Natalie Norwick (Martha Leighton), Bruce Hyde (Lt. Riley)
Drehbuch:
Barry Trivers
Regie:
Gerd Oswald
Erstausstrahlung:
8. Dezember 1966
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek (Raumschiff Enterprise), Season 1, Disc 3
Die Geschichte um den Henker von Tarsus IV ist zweifellos eine beeindruckende Episode aus der ersten Staffel von Star Trek: The Original Series. Wie bei allen großen Dramen geht es um Vorurteile, Rache und Genugtuung. Die Gerechtigkeit und die menschliche Moral des 23. Jahrhunderts verpflichten den Captain der Enterprise aber zur Sorgfalt. Kirk kann Karidian erst dann verurteilen, wenn auch der letzte Zweifel ausgeräumt wurde. Dabei verlässt er sich nicht nur auf Fakten, sondern auch auf sein Gefühl.
Star Trek war immer dann am besten, wenn es klassische Dramen in das 23. Jahrhundert verlagerte. Es ist kein Zufall, dass Shakespeares Tragödie Hamlet das literarische Grundgerüst von „Kodos, der Henker“ bildet. Hamlet muss sich als Wahnsinniger ausgeben, um den Mörder seines Vaters zu rächen. Doch die Rache des dänischen Prinzen trifft den Falschen. Als Folge reißt er seine Lieben und am Ende sich selbst in den Tod. Das Stück des englischen Dichters wird von Karidians Schauspielgruppe an Bord der Enterprise aufgeführt. Während der Darbietung entpuppt sich Leonore als mordende Tochter, die längst dem Wahnsinn verfallen ist. Die Ermordung der letzten Augenzeugen, die Kodos identifizieren konnten, rechtfertigt sie mit der Liebe zu ihrem Vater. Dabei bemerkt sie nicht, dass ihre Taten den Untergang von Karidian/Kodos erst besiegeln.
Das Triumvirat um Kirk, Spock und McCoy läuft in der Folge zur Höchstform auf. Kirk, der alle persönlichen Zweifel an der wahren Identität Karidians bis zum Schluss ausräumen will, Spock, der seine Erkenntnisse auf der Basis von Fakten gewinnt und an seinen Captain ungefiltert weitergibt und Doktor McCoy, der als bodenständiger Freund zwischen den beiden Führungsoffizieren vermittelt. Zusammen nähern sie sich dem Konflikt auf unterschiedlichste Art und Weise und verkörpern damit wohl das Beste, was die Allianz aus Menschen und Vulkaniern im 23. Jahrundert zu bieten hat.
Fans der klassischen Serie dürfen sich darüber freuen, dass die remasterte Fassung von „Kodos, der Henker“ nicht nur ein gelungenes hochauflösendes Bild bietet, sondern die ein oder andere Szene durch eine intelligente Nachbearbeitung aufwertet. Den Anfang in Sachen neuer Effektaufnahmen macht der Planet Q, den die Enterprise zu Beginn der Episode im Orbit umkreist. Da die Szenen auf der Oberfläche einen violetten Horizont zeigen, sieht man einen leichten violetten Schein um den in grau gehaltenen Planeten. Schön anzusehen, ist der Flug der digitalen Enterprise, die in ihrer ersten Einstellung sehr nah an dem Zuschauer vorbeizieht.
Die deutsche Synchronisation ist zum Teil wieder etwas irreführend. Kirk bittet via Interkom Captain Jon Daily, die Schauspielgruppe von Karidian nicht zu transportieren. Dessen Schiff Astral Queen befindet sich in der deutschen Fassung in der Umlaufbahn von Cygnia Minor. In der Originalfassung liegt Dailys Schiff aber in einer Orbitalstation um den Planeten Q. Wenn die neue remasterte Planetenaufnahme nun um die Orbitalstation oder die Astral Queen ergänzt worden wäre, hätte man die deutsche Tonspur an dieser Stelle neu synchronisieren müssen.
Als großer Fan der klassischen Serie freue ich mich, dass das Matte Painting, das ursprünglich die Silhouette der Stadt Mojave im ersten Pilotfilm „Der Käfig“ zeigte, in der Folge unangetastet blieb. Wohl auch, weil ein neues digitales Bild nicht so einfach von CBS Digital in den Szenen hätte integriert werden können. So kann man das Original weiterhin in dem Fenster von Leightons Unterkunft bestaunen.
Obwohl alle TOS Folgen einer aufwendigen Restauration unterzogen worden, ließ es sich nicht vermeiden, dass auf der Blu-ray hin und wieder Kratzer und Verschmutzen im Bild zu erkennen sind. Bei Bildmontagen sind diese besonders deutlich zu erkennen, zum Beispiel als Kirk sich im Konferenzzimmer die Porträts von Karidian/Kodos anschaut (Zeitindex: 06:46 Minuten).

Star Trek: The Original Series – Kodos, der Henker (The Conscience of the King) Blu-ray © CBS/Paramount
Im Gegensatz zu den anderen Star-Trek-Inkarnationen verfügte TOS über eine überschaubare Anzahl an Bühnensets. Das stark limitierte Budget gestatte nur eine eingeschränkte Darstellung verschiedener Räumlichkeiten der Enterprise. Sieht man einmal von der Brücke, der Krankenstation, dem Maschinenraum, dem Transporterraum und dem Konferenzraum ab, so bleiben viele Winkel des großen Schiffs im Laufe der Serie verborgen. In „Kodos der Henker“ wird erst- und letztmalig das Beobachtungsdeck vorgestellt (Zeitindex 18:36 Minuten). Von hier aus kann man einen Blick auf den Shuttlehangar werfen (die große Halle mit den Raumfähren wird aus Budgetgründen natürlich nicht gezeigt). In der Blu-ray-Fassung hat CBS Digital die Sterne in den Fenstern in allen Szenen neu eingefügt. Da sich die Enterprise auch im Flug befindet, ziehen die Lichter nun im Hintergrund vorbei, was der Szenerie eine deutlich authentischere Atmosphäre verleiht.
Die überarbeiteten TOS-Folgen geben preis, was man im TV oder auf der DVD schon vermutete. So sieht man deutlich, dass das Bordtheater ein leichter Umbau des Maschinenraums ist. Um die großen Schalttafeln zu verbergen, griff man auf die Wände des Sportdecks zurück, das in der Folge „Der Fall Charlie“ zu sehen war.
Die Enterprise ist schließlich im Orbit der Benecia-Kolonie. Sowohl der Planet als auch der Abflug der Enterprise sind neu (Zeitindex 50:37 Minuten) erstellt worden.
Zum Abschluss noch ein kleiner Querverweis zu TNG. In zahlreichen Episoden ist eine große Sternenkarte zu sehen, die den Raum der Förderation zeigt (siehe zum Beispiel „Die Verschwörung„). Darin ist auch die Benecia-Kolonie aufgeführt.
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Grafik Sternenkarte: Memory Alpha
Screencaps: Trekcore.com
1.11/12 TOS Blu-ray Review: Talos IV – Tabu (The Menagerie)
Spock empfängt einen Funkspruch von Captain Pike, dem früheren Kommandanten der Enterprise, unter dem Spock viele Jahre gedient hat. Die Enterprise soll sofort zur Raumbasis 11 kommen. Als die Enterprise dort ankommt, beamen Kirk, Spock und McCoy zur Station herunter. Allerdings weiß dort keiner etwas von einem Funkspruch an die Enterprise. Der Kommandant der Raumbasis, Commodore José Mendez, kann sich das ganze nicht erklären. Er lässt aber die Computeraufzeichnungen überprüfen. Inzwischen zeigt er Kirk, Spock und McCoy, wieso Pike unmöglich der Absender des Notrufs sein kann. Der Captain war vor einiger Zeit an Bord eines Schulschiffes, als einer der Schutzschirme zerbrach. Dabei zog er sich eine Strahlenvergiftung zu und sitzt seither gelähmt im Rollstuhl. Er kann über ein Blinklicht ja und nein signalisieren. Außerdem ist er in der Lage seinen Rollstuhl, der mit seinem Nervensystem verbunden ist, ein wenig hin und her zu bewegen, er kann aber unmöglich einen Ruf an die Enterprise geschickt haben.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Es gibt einige Änderungen von Originalbezeichnungen und Namen in der deutschen Übersetzung. Aus Theodore Haskins wurde „Theodor Hess“ und Phillip Boyce zu Dr. „Royce“. Außerdem behielt Sternenbasis 11 ihren ursprünglich geplanten Namen „M11“. Starfleet Command wird interessanterweise mehrmals wie auch sonst üblich mit „Raumflottenkommando“, an einer anderern Stelle aber einmalig mit „Raumflottenzentrale“ übersetzt. Starbase 11 erhält erst im zweiten Teil die korrekte Bezeichnung „Raumbasis 11“. Die im Original auch als solche bezeichneten Laserpistolen werden in der Übersetzung an den Rest der Serie angepasst als „Phaser“ bezeichnet.
- Spock wird von Kirk als
Lieutenant Commander
vorgestellt, er wurde bereits in Kirk unter Anklage mit diesem Dienstgrad bezeichnet, ein letztes Mal geschieht dies in Morgen ist Gestern. Spock trägt jedoch während der ganzen Zeit die Abzeichen eines vollen Commanders, möglicherweise zu diesem Zeitpunkt nur ein Brevet-Rang.
- Diese Folge wird in der Futurama-Episode „Der letzte Trekkie“ parodiert.
- Talos IV – Tabu gewann 1966 einen Hugo Award für Best Dramatic Presentation.
- Der Abspann dieser Folge musste verlängert werden, damit alle Gaststars, auch aus den Szenen, die aus Der Käfig stammen, aufgeführt werden konnten.
- Ken Ray weist darauf hin, dass Spocks Verhalten, für das Wohl Pikes nicht nur sein Leben, sondern auch das Kirks, und potentiell der gesamten Besatzung der Enterprise zu riskieren, direkt der von Spock in Star Trek II: Der Zorn des Khan geäußerten Maxime, die Bedürfnisse Vieler seien wichtiger als die von Wenigen oder eines Einzelnen, widerspricht.
- Eine entscheidende Änderung gab es am Ende der Episode (zweiter Teil). Im originalen Pilotfilm verleihen die Talosianer Vina nicht nur ihre Schönheit wieder, sondern überlassen ihr eine Illusion von Pike, mit dem sie zusammenleben kann. Die Aufnahme, wie die beiden gemeinsam in den Berg gehen, wurde auch in dieser Episode verwendet, nur ist es diesmal der echte und wiederhergestellte Pike.
Quelle: Memory Alpha
Schauspieler:
William Shatner (James T. Kirk), Leonard Nimoy (Mr.Spock), DeForest Kelley (Dr. “Pille” McCoy), Nichelle Nichols (Uhura), James Doohan (Scotty), Jeffrey Hunter (Captain Christopher Pike), Majel Barrett („Nummer Eins“), John Hoyt (Dr. Phillip Boyce), Peter Duryea (José Tyler), Laurel Goodwin (Signalmeister J.M. Colt)
Gastdarsteller:
Malachi Throne (Commodore José Mendez), Sean Kenney (entstellter Christopher Pike), Julie Parrish (Miss Piper), Meg Wyllie („The Keeper“), Georgia Schmidt (1. Talosianer), Serena Sande (2. Talosianer), Susan Oliver (Vina)
Drehbuch:
Gene Roddenberry
Regie:
Marc Daniels
Erstausstrahlung:
17. November 1966
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek (Raumschiff Enterprise), Season 1, Disc 3
Um diese Folge optisch und sehr wohl auch atmosphärisch aufzuwerten, ließ man sich eine Menge einfallen. Schon die ersten Sekunden dieser Folge warten mit einigen Neuerungen auf. So wurde der Planet mit der sich auf ihm befindlichen Raumbasis M11 nicht nur durch ein CGI-Pendant ersetzt, sondern weicht durch seine neue – in lilanen Tönen gehaltene – Farbgebung, seine komplex dargestellten Wolkenformationen und die besser herausgearbeiteten Landmassen stark von der alten Version ab.
Auch für die Bearbeitung des Außengeländes der Raumbasis scheute man keine Mühen und optimierte nicht nur den Himmel, sondern hauchte der damaligen Kulisse durch das Hinzufügen von zusätzlichem Sternenflotten-Personal (bei den beiden Offizieren links im Bild handelt es sich übrigens um die Star Trek Legenden Denise und Mike Okuda – langjährig für Star Trek tätig und maßgeblich an dem Remastering-Prozess beteiligt – die hier einfach digital eingefügt wurden :-)), weiteren Gebäuden und leichten Änderungen an eben diesen, neues Leben ein. Wer ganz genau hinschaut, wird hinter der Fensterfront rechts im Bild sogar schemenhafte Gestalten ausmachen können, die regelrecht den Eindruck von Geschäftigkeit zu vermitteln wissen und diese Szenerie somit bis ins Detail vervollständigen.
Als Kirk, Spock und Pille am helligten Tag auf den Planeten beamen und kurz darauf das Büro des Commodore betreten, gibt das Fenster im Hintergrund merkwürdigerweise einen Blick auf die von Dunkelheit behangene Nacht preis. In der remasterten Fassung korrigierte man nicht nur diesen noch einige Male wiederkehrenden Logikfehler, sondern stellte sich darüber hinaus auch der Herausforderung, sämtliche alten Bühnenbilder, welche durch die Fenster zu sehen waren, wirklich sehr gelungen zu ersetzen, was dem aufmerksamen Zuschauer besonders während des Treffens mit dem mittlerweile an den Rollstuhl gefesselten Captain Pike ins Auge fällt.
Um die mittlerweile verstrichene Zeit realistisch in Szene zu setzen, dürfen wir uns in der HD-Fassung dann (direkt nach dem Vorspann) über eine weitere sehr schöne Kulisse freuen, welche uns einen Blick auf das nächtlich beleuchtete Außengelände mit einem vorbeifliegenden Shuttle gewährt. Im Original zeigte man an dieser Stelle abermals die anfängliche Einstellung bei Tageslicht.
Nachdem Spock Captain Pike entführt und die Enterprise unter Vortäuschung entsprechender Befehle auf Kurs nach Talos IV gebracht hat, folgen Kirk und Commodore Mendez in einer Raumfähre (ca. 18. Minute), welche erwartungsgemäß ebenfalls durch eine computergenerierte Dartellung ersetzt wurde und in dessen Inneren man erneut auf die Wirksamkeit eines Blickes durch das Fenster setzte. In diesem Fall ließ man Sterne vorbeiziehen um den Eindruck von Bewegung zu vermitteln, was, zumindest aus meiner Sicht, ohne viel Aufwand seinen Zweck erfüllt.
Definitiv kann man dem Kreativteam für diese Folge eine außerordentliche Liebe zum Detail bescheinigen, denn annähernd jede Möglichkeit wurde nicht nur für diverse Optimierungen, sondern auch für ergänzende Eingriffe genutzt. So wird uns in einer etwas späteren Einstellung endlich ein kurzer Blick auf die zuvor nie in Erscheinung getretene Registrierung der Raumfähre gewährt, die da lautet: SB11-1201/1
Nachdem Spock schließlich vor ein improvisiertes Militärgericht gestellt wird, droht ihm für seine Vergehen die Todesstrafe?! Um das Material aus dem ursprünglichen und damals abgelehnten Pilotfilm in irgendeiner Form doch noch in die Serie integrieren zu können, schuf man für diesen Zweiteiler eine entsprechende Rahmenhandlung. Dies hat zur Folge, dass die zweite Hälfte beinahe ausschließlich aus den Szenen von „Der Käfig / The Cage“ besteht, welchem wir hier bereits vor einigen Wochen ein sehr ausführliches Review gewidmet haben.
Screencaps: Trekcore.com
Der Käfig (The Cage)
Nach einem schweren und verlustreichen Einsatz auf Rigel VII fliegt die U.S.S. Enterprise unter dem Kommando von Captain Christopher Pike zur nächsten Sternenflottenbasis. Auf dem Weg dorthin kommt ein Notruf herein, von der S.S. Columbia, welche vor 18 Jahren auf dem Planeten Talos IV abstürzte. Da es sich um einen automatischen Notruf handelt und es keine Anzeichen für Überlebende gibt, lässt Pike den Kurs nicht ändern. Pike macht sich unterdessen schwere Vorwürfe wegen dem Tod einiger Crewmitglieder auf der letzten Mission. Er würde am liebsten den Dienst quittieren. Die Enterprise bekommt zur gleichen Zeit einen weiteren Ruf von Talos IV, in dem es heißt, dass es 11 Überlebende gibt. Pike lässt den Kurs ändern und fliegt nach Talos IV…
Hintergründe und Wissenswertes:
- Die gesamten Produktionskosten des Pilotfilms betrugen etwa 630.000 US-Dollar. Das meiste Geld floss in die damals sehr aufwändigen Kulissen. (Quelle: Das Star Trek Universum)
- Die Szenen, in denen Vina als orionische Frau auftritt, wurde von den Laboranten zunächst falsch entwickelt und so lange korrigiert, bis diese eine normale Gesichtsfarbe hatte. (Quelle: Das Star Trek Universum)
- Die Talosianer werden alle von Frauen gespielt, aber mit Männerstimmen nachsynchronisiert. Leider wurde das in der deutschen Fassung nicht übernommen. Hier handelt es sich um eine Magistratin.
- Die Feldjacken für Außenmissionen sollten erst wieder in den Star-Trek-Kinofilmen aufgegriffen werden.In den Filmen kehrte man auch zur grauen Farbe der Kommandobrücke zurück.Die Szene zwischen Pike und Boyce wurde sehr ähnlich zwischen Kirk und McCoy in Spock unter Verdacht aufgegriffen, dort aber gänzlich anders gelöst.
- Der Käfig war die erste Star-Trek-Episode, die produziert wurde. Sie wurde aber anfänglich nicht ausgestrahlt, da NBC die Pilotfolge als zu anspruchsvoll erachtete, jedoch einen zweiten Piloten (Die Spitze des Eisberges) in Auftrag gab.
- Über die Jahre war ein Großteil des Filmmaterials verschwunden oder nur noch in schwarz-weiß auffindbar, vorhandene Reste wurden für Talos IV – Tabu, Teil I und Talos IV – Tabu, Teil II wiederverwendet.
- Erst in den 1980er Jahren tauchten die vollständigen Filmrollen in Farbe wieder auf, wurden neu zusammengefügt, gemastert, vertont und schließlich veröffentlicht. Die Episode wurde auch 2009 im Zuge von TOS Remastered erneut überarbeitet.
- Majel Barrett spielt den ersten Offizier mit dem Namen Nummer Eins. Im Pilotfilm wurde sie als emotionslose Frau, welche hoch intelligent ist und stets logisch denkt, dargestellt. Leonard Nimoy spielt auch hier die Rolle des Spock vom Planeten Vulkan. Er sollte das ausserirdische Lebewesen an Bord der Enterprise sein. Als der Pilotfilm schließlich nicht angenommen wurde, wollte Gene Roddenberry diese beide Figuren behalten. Aber er musste auf das Drängen des TV-Senders eine der beiden Figuren streichen. Schließlich setzte sich Roddenberry für die Figur des Spock ein. Er übertrug die Eigenschaften von Nummer Eins auf Spock und somit enstanden die gefühlslosen, logischen Vulkanier. Aus diesem Grund sieht man im Pilotfilm Spock sogar lachend.
Quelle: Memory Alpha
Schauspieler:
Jeffrey Hunter (Captain Christopher Pike), Leonard Nimoy (Lieutenant Spock), Majel Barrett („Nummer Eins“), John Hoyt (Dr. Phillip Boyce), Peter Duryea (José Tyler), Laurel Goodwin (Signalmeister J.M. Colt)
Gastdarsteller:
Meg Wyllie („The Keeper“), Georgia Schmidt (1. Talosianer), Serena Sande (2. Talosianer), Susan Oliver (Vina)
Drehbuch:
Gene Roddenberry
Regie:
Robert Butler
Erstausstrahlung:
04. Oktober 1988
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek (Raumschiff Enterprise), Season 3, Disc 6
Vielleicht kann sich der/die ein oder andere von euch schon denken, warum wir an diese Stelle das Review von „Der Käfig“ gesetzt haben. Spock würde logisches Denken als Grund dafür anführen und würde damit Recht behalten. Da die nun eigentlich folgende Doppel-Episode „Talos IV – Tabu“ zu großen Teilen aus dem Filmmaterial des ersten Piloten besteht, macht es Sinn, sich zuerst mit Roddenberrys ursprünglicher Idee zu befassen, deren Ausstrahlung, aufgrund des späten Fundes der Farb-Filmrollen, erst am 4. Oktober 1988 ihre TV-Premiere feiern konnte, also rund 24 Jahre nach Abschluss der Dreharbeiten in den 1960er Jahren.
Laut dem Star Trek Compendium von Allan Asherman hatte Gaststar Susan Oliver in den fünfziger Jahren in der „The Twilight Zone“-Folge „People Are Alike All Over“ eine Rolle, die ihrer Darstellung von Vina in „Der Käfig“ auf erstaunliche Weise ähnelte. In der Folge von „The Twilight Zone“ macht ein Raumfahrer von der Erde eine Bruchlandung auf dem Mars. Er ist der einzige Überlebende und wird von den Marsianern willkommen geheißen und von der jungen Teenya (Susan Oliver) umworben. Der Raumfahrer ahnt nicht, dass ihn die Marsianer als Angehörigen einer minderwertigen evolutionären Entwicklungsstufe betrachten. Teenya möchte ihn überreden, in einer Nachbildung seines Hauses auf der Erde, das die Marsianer für ihn gebaut haben, ein glückliches Leben zu führen. Der Astronaut findet aber schließlich heraus, dass er sein „Haus“ nicht verlassen kann, das in Wirklichkeit ein Käfig in einem Zoo ist und dazu dient, Marsfamilien eine Kreatur von der Erde in ihrer natürlichen Umgebung zu zeigen.
Ganz offenbar diente diese Folge Roddenberry zumindest als Inspiration für seine Grundidee zu „Der Käfig“.
Ich persönlich bin ein großer Fan von „The Cage“ und habe mich mehr als einmal gefragt, wie „Star Trek“ sich wohl entwickelt hätte, wenn die Entscheidungsträger des Studios dem damaligen Fernsehpublikum etwas mehr zugetraut hätten. Wäre Star Trek dann überhaupt zu dem geworden, was es heute ist? Hätte es möglicherweise fünf oder sechs volle Staffeln gegeben und danach nichts mehr? Dies sind Fragen, die wohl niemand beantworten kann – außer vielleicht jemand aus J.J.Abrams alternativer Zeitlinie 😉 – und vielleicht ist das auch gut so. Eines steht jedenfalls fest: Dem zweiten Pilotfilm „Die Spitze des Eisbergs“ und dem Wohlwollen des Studios diesem erneuten Versuch gegenüber ist es zu verdanken, dass das Phänomen Star Trek es versteht, uns mit all seinen Facetten und in all seinen Reinkarnationen bis heute immer wieder zu begeistern, uns zum Staunen, zum Diskutieren, zum Lachen, zum Weinen aber auch zum Nachdenken zu bringen und uns mitnimmt auf eine Reise in eine mögliche, eine bessere Zukunft, ganz genau so, wie es der „Große Vogel der Galaxis“, Eugene Wesley Roddenberry, damals im Sinn hatte.
Wie bei der letztendlich realisierten Serie um Captain Kirk, wurde auch der Vorspann zu „Der Käfig“ komplett neu erstellt. Man hielt sich dabei größtenteils an die Originalvorlage, integrierte aber zusätzlich einen Sternennebel, vor dem schließlich der Schriftzug „Star Trek“ erscheint.
Vom Vorspann nahtlos in die erste Szene übergehend, fährt die Kamera langsam entlang der Schiffshülle der Enterprise auf die Brücke zu, um dem Zuschauer einen Blick auf das Herzstück des Schiffes zu gewähren. Bei meiner Arbeit an diesem Review fiel mir erstmals auf, dass man hier nicht nur nachträglich eine gläserne „Kuppel“ über die Brücke legte (im Original sieht es aus, als hätte man einfach eine grau bemalte Glasplatte genommen, diese in der Mitte freigekratzt und dann anschließend vor die Kameralinse gehalten), sondern auch das Realfilm-Set um einige computergenerierte Aufnahmen ergänzte. So sind nun links im Bild zwei Besatzungsmitglieder sitzend an ihren Konsolen zu sehen (früher nur ein abgeschnittener Crewman), während ein animierter Offizier in blauer Uniform auf den Turbolift zugeht, diesen betritt und sich daraufhin die Türen hinter ihm schließen. Aber nicht nur das, auch die restliche Szenerie wurde ganz offensichtlich am Computer nachgebildet. Das Geländer, welches das Zentrum der Brücke umrahmt, die Navigationskonsole und selbst Pike und die anderen Crewmitglieder machen vorerst einen etwas statischen und surrealen Eindruck, bis sich in der 55. Sekunde, kaum merklich, das Bild wandelt, um in den Startzeitpunkt der ursprünglichen Aufnahmen für diese Szene überzugehen.
Nachdem Captain Pike die Brücke verlassen hat, zieht er sich in sein Quartier zurück und ruft Dr. Boyce zu sich, dessen enge freundschaftliche Beziehung zum Captain doch sehr an die spätere zwischen Kirk und „Pille“ McCoy erinnert. Das Fenster, das wir über Pikes Bett sehen (00:03:34) war in der damaligen Fassung nur sehr schlicht in einem Grünton beleuchtet. Im Zuge der Überarbeitung fügte man dort nun vorbeiziehende Sterne ein und entzog der Szene auf diese Weise ihren Kammerspiel ähnlichen Charakter.
Im Vergleich zu Kirks späterem Quartier darf Pike sich über wesentlich mehr Platz und eine großzügigere Innenausstattung freuen, die witzigerweise sogar einen TV-Schrank beinhaltet. Bei meinen Recherchen fand ich heraus, dass die Mütze, die neben dem Phaser darauf liegt, eigentlicher Bestandteil von Pikes Uniform war. Dass dieser sie nicht ein einziges Mal während der Folge tragen musste, war meiner Meinung nach eine sehr weise Entscheidung.
Nachdem die Enterprise die Bestätigung erhält, dass das Forschungsteam den damaligen Absturz im Talos-System überlebte, befiehlt Pike, Kurs auf den Klasse-M Planeten Talos IV zu nehmen, den wir dann etwa ab der neunten Minute in seinem neuen Gewand bestaunen dürfen. Bei der Farbgebung hielt man auch hier wieder nah am ursprünglichen Design, arbeitete aber speziell die Wolkenformationen sehr schön heraus und sorgte auch insgesamt für eine wesentlich realistischere und sehr passende Darstellung des allerersten Planeten des Trek – Universums.
Als der Landungstrupp auf den Planeten hinunterbeamt, um nach den überlebenden Wissenschaftlern zu suchen, ist der gemalte Hintergrund in der hohen Auflösung der Blu-ray natürlich mehr denn je als solcher zu erkennen, doch fairerweise muss man zugeben, dass die ansonsten aufwendig gestaltete Kulisse für die damaligen Verhältnisse eine wahre Meisterleistung darstellt und, abgesehen von einigen wirklich schlecht umgesetzten Pappmasché-Felsen, viele der späteren Bühnenbilder der Serie getrost in den Schatten zu stellen vermag, was wohl nicht zuletzt auf das immense Budget zurückzuführen ist, welches ja bekanntlich weit überschritten wurde und letztendlich mit einer Gesamtsumme von rund 630.000 US-Dollar zu Buche schlug.
So ist es nicht verwunderlich, dass sich auch die großartige Arbeit des Make-up Artists Fred Phillips, der für die Umsetzung der von Künstler Wah Chang konzipierten Erscheinung der Talosianer verantwortlich zeichnet, durchaus mit heutigen Produktionen messen lassen und unseren HD-Check problemlos bestehen kann. Laut dem Star Trek Compendium von Allan Asherman suchte Gene Roddenberry in ganz Hollywood nach kleinen Darstellerinnen mit interessanten Gesichtern. Dadurch, dass die Stimmen verwirrenderweise von Männern nachsynchronisiert wurden (in der deutschen Fassung leider nur zum Teil), war es für die damaligen Zuschauer ein Leichtes, die Talosianer mit ihren überdimensionierten Köpfen und den pulsierenden Adern als Außerirdische zu akzeptieren.
Nachdem Pike von den Talosianern betäubt wurde, findet er sich kurze Zeit später in einem in den Fels eingelassenen, gläsernen „Käfig“ wieder. Um Pikes Potenzial als zukünftiger Gründer einer Sklavenrasse, welche die mittlerweile verlernten handwerklichen und technischen Arbeiten ausführen soll, besser einschätzen zu können, schicken die Talosianer ihn, zusammen mit Vina, in eine Illusion von Rigel VII. Da die damalige Darstellung des Palastes inmitten einer absolut surrealen Umgebung kaum Wünsche für Verbesserungen offen ließ, optimierte man hier glücklicherweise lediglich die Farbgebung und den Kontrast (00:23:45).
Für Pikes zweite Illusion ließ es sich das Kreativteam nicht nehmen, das gemalte Hintergrundbild durch eine, aufgrund der Kamerafahrten im Vordergrund sehr komplexe, CGI-Landschaft zu ersetzen, wodurch der Übergang zur Studiokulisse nun beinahe nahtlos erscheint. Die brillante Bildqualität, die kräftigen Farben und Kontraste sorgen an dieser Stelle noch zusätzlich – man bedenke das Alter der Aufnahmen, die aus dem Jahre 1964 stammen – für ein wirklich bemerkenswertes Resultat.
Als die Talosianer den Computerspeicher der Enterprise anzapfen, sind eine Reihe von erdgeschichtlich relevanten Bildern zu sehen. Für die HD-Fassung tauschte man diese entweder durch neuere Varianten aus oder ersetzte sie durch koplett neue Motive wie Skizzen der Apollo-Mission, ein Foto von Buzz Aldrin (zweiter Mensch, der den Mond betrat), Tierfotos oder die Explosion einer Atombombe. (Die folgenden Screencaps, mit Abraham Lincoln als Motiv, dienen lediglich der Veranschaulichung der Unterschiede zwischen Original und Neufassung und haben in diesem Beispiel nichts mit der eigentlichen Reihenfolge gemein.)
Um das Ende der Folge einzuleiten, entschied man sich gegen die Optimierung der ursprünglichen Szene, die den sich entfernenden Planeten Talos IV auf dem Hauptschirm zeigt, und griff die anfängliche Idee der Kamerafahrt wieder auf, die nun langsam aus der Brücke hinaus „zoomt“, bis die Enterprise schließlich in einer Totalen zu sehen ist.
In unserem nächsten TOS-Review werden wir wieder wie gewohnt die ursprüngliche Ausstrahlungsreihenfolge fortführen und uns eingängig mit der Doppelfolge „Talo IV – Tabu“ befassen, für die große Teile von „Der Käfig“ verwendet wurden.
Was haltet Ihr von der HD-Umsetzung dieser Episode? Diskutiert über unsere Kommentarfunktion mit!
1.10 Pokerspiele (The Corbomite Maneuver)
Während Kirk auf der Krankenstation von Dr.McCoy routinemäßig untersucht wird, kartographiert die Enterprise einen fremden Raumsektor. Der Navigator Lieutenant Bailey beschwert sich, dass man dies schon seit 5 Wochen tut und sich nichts bemerkenswertes ereignet.
Auf einmal kommt ein fremdartiger rotierender Würfel auf die Enterprise zu und versperrt ihr die Flugbahn.
Spock versucht an dem Würfel vorbeizufliegen, doch auch der Würfel ändert den Kurs und setzt sich wieder vor das Schiff. Jeglicher Versuch mit dem Würfel Kontakt aufzunehmen schlägt fehl. Die Situation wird gefährlich als der Würfel sich der Enterprise immer mehr nähert und dabei radioaktiv strahlt. Spock gibt Alarm rot…
Hintergründe und Wissenswertes:
- In dieser Folge wird die Vereinte Föderation der Planeten im Deutschen Interplanetare Föderation genannt und die Sternzeit wurde auf 2512,2 geändert. Das Corbomit-Manöver wird im Original noch einmal in der Folge Wie schnell die Zeit vergeht verwendet, jedoch nicht in der deutschen Fassung, außer in der DVD-Version.
- Clint Howard war zu der Zeit von Pokerspiele noch ein Kind und wurde mit einer künstlichen Glatze versehen sowie mit der Stimme eines Erwachsenen nachsynchronisiert, um ihn fremd erscheinen zu lassen.
- Bei der Zerstörung der Boje feuert Navigator Bailey die Phaserkanonen selbst ab. Später gibt er den Feuerbefehl an die Bedienungsmannschaft der Phaser weiter.
- Dies ist die einzige Episode der ersten Staffel, in welcher die Phaserkanonen verwendet werden. In allen anderen, wo es zu Auseinandersetzungen kommt, werden trotz Phaser-Befehl die Photonentorpedos abgefeuert. Die Phaserstrahlen erscheinen hier rot, in den Folgen der beiden folgenden Staffeln blau (Ausnahme: Planeten-Killer; dort sind die Phaserstrahlen orange).
- In den Szenen, welche die Auswirkungen der Erschütterungen des Schiffs auf den Korridoren zeigen, sind jedesmal dieselben Leute zu sehen. Ein Blauuniformierter trägt eine Weste, wie man sie nur in der ersten Staffel, und auch dort nicht oft, zu sehen bekommt.
- Dies ist eine von nur zwei Episoden, in der Lt. Uhura eine gelbe Kommandouniform statt ihrer üblichen roten Uniform trägt – die andere Episode ist Die Frauen des Mr. Mudd. Uhura trägt außerdem ein Abzeichen der Wissenschaftsabteilung
Quelle: Memory Alpha
Schauspieler:
William Shatner (James T. Kirk), Leonard Nimoy (Mr.Spock), DeForest Kelley (Dr. „Pille“ McCoy), Nichelle Nichols (Uhura)
Gastdarsteller:
Anthony Call (Lieutenant Bailey), Grace Lee Whitney (Yeoman Rand), Clint Howard (Balok)
Drehbuch:
Jerry Sohl
Regie:
Joseph Sargent
Erstausstrahlung:
10. November 1966
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek (Raumschiff Enterprise), Season 1, Disc 3
Die Enterprise befindet sich in einem noch unerforschten Sektor des Weltalls, als plötzlich ein unbekanntes Objekt geortet wird, welches auf Kollisionskurs geht. Da alle Ausweichmanöver nutzlos erscheinen, ordnet Spock einen vollen Stopp an. Auf dem Hauptschirm der Brücke erscheint nun das, sich später als Boje herausstellende, Objekt in Form eines mehrfarbigen Würfels, dessen Darstellung man im Zuge der Überarbeitung durch ein nahezu identisches CGI-Pendant ersetzte. Als ab Zeitindex 03:30 eine Außenansicht folgt, in der die Boje der Enterprise den Weg versperrt, sorgte man mit dem Einfügen von passenden Farbreflektionen auf der Hülle der Enterprise für wesentlich mehr Lebendigkeit und Realismus innerhalb dieser Szenerie.
Während uns in der Originalfassung aus Kostengründen jedesmal genau die Aufnahme der Konfrontation zwischen Enterprise und Boje vorgesetzt wurde, die wir bereits zu Beginn zu Gesicht bekamen, variierte das Kreativteam nun die Perspektiven. Auch wenn mir eine dieser Einstellungen etwas zu sehr nach CGI aussieht, bin ich dennoch jedesmal, wenn ich mir TOS-Remastered anschaue, begeistert davon, wie viele Gedanken man sich machte, um für mehr Dynamik innerhalb der Modellaufnahmen zu sorgen, ohne dabei jedoch dem Charme der 60er Jahre zu schaden.
Die Enterprise versucht erneut, dem Würfel zu entkommen. Da dieser sich jedoch unaufhaltsam nähert, sieht Kirk sich gezwungen, die Phaser einzusetzen, um seine Crew vor den tödlichen Strahlen des Objektes zu schützen. Bei Zeitindex 12:36 sehen wir daraufhin die äußerst gelungenen, neu erstellten Phasereffekte, welche sich uns nun, entgegen dem damals verwendeten Rotton, in einem hellen Blau präsentieren.
Ab Zeitindex 12:55 folgt im Original wieder die anfangs verwendete Einstellung mit Sicht auf die Enterprise, dieses Mal natürlich ohne den Würfel. In der HD-Fassung dürfen wir uns an dieser Stelle dagegen über einen erneuten Perspektivenwechsel freuen und sehen das Flaggschiff der Sternenflotte aus einer abgeschrägten Vogelperspektive, wodurch die vorherrschende Stimmung der „Ruhe nach dem Sturm“ meiner Meinung nach sehr schön eingefangen wurde.
Während die Crew der Enterprise Übungsmanöver durchführt, um auf eine möglicherweise erneute Begegnung jener Art besser vorbereitet zu sein, wird plötzlich ein weiteres Objekt geortet, welches so überdimensioniert ist, dass dessen Ausmaße lediglich zu erahnen sind. Ab Zeitindex 18:30 sehen wir dann die herausragende Leistung des Kreativteams in ihrer ganzen Pracht. In seiner Erscheinung einem künstlichen Planeten ähnelnd, nähert sich der Koloss unaufhaltsam der Enterprise. Die Grundidee der Darstellung ist geblieben, doch in der überarbeiteten Fassung wirkt die Fesarius nicht nur imposanter und bedrohlicher, sondern durch das Einfügen einer Vielzahl von Details, vor allem zwischen den „Waben“, annähernd realistisch.
Balok gewährt der Enterprise genau zehn Minuten, um sich auf ihren Tod vorzubereiten. Kirk sieht in einem Täuschungsmanöver den einzigen Ausweg und gaukelt Balok vor, dass durch die, sich angeblich auf der Enterprise befindliche Substanz „Korbomit“, jedes angreifende Schiff unmittelbar zerstört wird. Im Unklaren darüber, ob der Köder geschluckt wurde, sieht man Sulu auf den Schiffschronometer schauen, um die noch verbleibende Zeit in Erfahrung zu bringen, bis Baloks Ultimatum abgelaufen ist. Die damalige Anzeige des Chronometers wurde komplett durch eine neue, etwas modernere Variante mit integrierter Sternzeit ersetzt, welche nun auch nicht mehr zwischen den Countdown-Zeiten hin- und herspringt, wie es im Original der Fall war.
Von der Fesarius startet eine Art Raumfähre, um die Crew auf einen Planeten der „Ersten Föderation“ zu bringen, woraufhin die Enterprise in Schlepptau genommen wird. Besonders gut zu erkennen ist der optische Unterschied zwischen alten und neu erstellten Aufnahmen ab Zeitindex 37:32, wobei es auch hier wieder die vielen Details sind, die sowohl bei der Enterprise, als auch bei der Fähre, für eine eindrucksvollere Darstellung sorgen.
Die Blu-ray besticht, bis auf wenige Ausnahmen, durch ein klares, sauberes Bild und weiß in einigen Szenen durch erstaunliche Detailschärfe zu überzeugen.
Unser Fazit: Tolle Folge mit tollen neuen Effekten!
1.9 Der Zentralnervensystemmanipulator (Dagger Of The Mind)
Die Enterprise liefert Versorgungsmaterial nach Tantalus V, einer Strafkolonie unter Leitung von Dr. Tristan Adams. Unbemerkt gelingt es einem Häftling, sich mit an Bord der Enterprise beamen zu lassen. Der vermeintlich Verrückte entpuppt sich jedoch als Dr. Simon van Gelder, ehemaliger Assistent von Dr. Adams. Um sich selbst ein Bild von der angeblich „progressiven“ Strafkolonie zu machen, beamt Kirk zusammen mit der Psychaterin Dr. Helen Noel auf den Planeten hinunter. Schnell stellt sich heraus, dass Dr. Adams die Kolonie mit seinem Zentralnervensystemmanipulator zu einem wahren Horrorkabinett hat werden lassen…
Hintergründe und Wissenswertes:
- Der Originaltitel Dagger of the Mind stammt aus Shakespeares Macbeth (Akt II, Szene 1):
Or art thou but adagger of the mind, a false creation, proceeding from the heat-oppressed brain?
- Im Gegensatz zu anderen Folgen befindet sich hinter der Transporterkonsole eine Schalttafel, auf die sich der Transporteroffizier konzentriert, damit Dr. Simon van Gelder sich ungesehen aus dem Transporterraum entfernen kann.
- Doktor Helen Noel heißt übersetzt Helen Weihnachten, sie suggeriert Kirk auch eine Romanze mit ihr während einer Weihnachtsfeier.
- Der Part, den Noel einnimmt, war ursprünglich für Janice Rand gedacht, da dieser Charakter aber aus der Serie herausgeschrieben werden sollte wurde Noel statt dessen erfunden.
Quelle: Memory Alpha
Schauspieler:
William Shatner (James T. Kirk), Leonard Nimoy (Mr.Spock), DeForest Kelley ( Dr. „Pille“ McCoy), Nichelle Nichols (Uhura)
Gastdarsteller:
Anthony Larry Paul (Fähnrich Berkeley), James Gregory (Dr. Tristan Adams), Morgan Woodward (Dr. Simon van Gelder), Marianna Hill (Dr. Helen Noel), Susanne Wasson (Lethe)
Drehbuch:
S. Bar-David (Shimon Wincelberg)
Regie:
Vincent McEveety
Erstausstrahlung:
03. November 1966
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek (Raumschiff Enterprise), Season 1, Disc 2
Zu Beginn der Folge befindet sich die Enterprise in einer Umlaufbahn um Tantalus V, um Frachtgüter mit der dortigen Strafkolonie unter Dr. Tristan Adams auszutauschen. Wie alle Planeten der klassischen Serie wurde auch dieser einem digitalen Facelift unterzogen und hat neben den neuen Planetenringen auch etwas an Größe zugelegt. Nicht nur die geographischen Details, sondern auch die vereinzelten Wolkengebilde sorgen an dieser Stelle für einen nahezu realistischen Anblick.
Als Kirk sich im Laufe der Folge ein eigenes Bild der angeblich „progressiven“ Strafanstalt machen möchte, lässt er sich zusammen mit der Psychaterin Dr. Helen Noel auf den Planeten beamen. In der ursprünglichen Fassung verwendete man für die Darstellung der Strafkolonie eine leicht abgeänderte Version der bereits in „Die Spitze des Eisbergs“ genutzten Lithium-Station auf Delta Vega.
Um die Strafkolonie für die HD-Fassung glaubhafter zu gestalten, generierte man ein digitales Matte Painting, welches auf eindrucksvolle Art und Weise verdeutlicht, mit wie viel Herz und Professionalität das Kreativ-Team um David Rossi bei der Überarbeitung der Serie vorging (Zeitindex 18:05). Passend zu der Vorstellung von einer abgeschiedenen Anstalt, wird die Szenerie von einer kargen, größtenteils unwirtlichen Felslandschaft dominiert, die sich bis zum endlos erscheinenden Horizont erstreckt, über dem dann im blauen Himmel erneut die Planetenringe in Erscheinung treten. Neben einer vereinzelten Bewucherung mit Moos o.ä. bekommen wir auch einige fremdartige Pflanzen zu Gesicht, die eigens für diese Darstellung entworfen wurden. Auf einem Felsen, etwa im Zentrum des Bildes, befindet sich der Eingang zum unterirdischen Gebäudekomplex der Strafanstalt, vor dem man erfreulicherweise sogar den Beameffekt so einfügte, dass dieser konform geht mit der darauffolgenden Einstellung, in der Kirk und Dr. Noel auf dem Planeten rematerialisieren.
Die Folge „Der Zentralnervensystemmanipulator“ besticht beinahe durchgehend durch ein klares Bild und satte Farben. Lediglich in einer kurzen Szene auf der Brücke, in der Kirk und Spock in ein Gespräch vertieft sind, fällt für einige Sekunden eine Verunreinigung in Form zweier Haare oder Fäden ins Auge, die offenbar alle Prozesse der Bildsäuberung und Retuschierung unbemerkt durchlaufen konnte.
Aufmerksame Blog-Leser, die der Episode noch mehr neue Details entlocken, können uns gerne eine Nachricht zukommen lassen. Wir werden das Review dann gerne um die entsprechenden Hinweise ergänzen. Natürlich bei voller Namensnennung des aufmerksamen Finders!
1.8 Miri, ein Kleinling (Miri)
Die Enterprise erhält einen Notruf, wie er früher auf der Erde benutzt wurde. Ursprung des Notrufs ist ein Planet, der eine exakte Kopie der Erde darstellt. Nicht nur die Größe und die Masse stimmen überein, sogar die Kontinente sind gleich angeordnet. Auf die Rufe der Enterprise antwortet niemand.
Kirk beamt mit Spock, McCoy, Rand und 2 Sicherheitsoffizieren auf den Planeten. Dort finden sie eine verwahrloste Stadt vor, die an Städte aus dem 20. Jahrhundert der Erde erinnert. Anscheinend wird die Stadt aber von niemand bewohnt. Zumindest ist keine Menschenseele zu sehen. Als das Außenteam sich umsieht, finden sie ein altes verrostetes, kaputtes Dreirad. Plötzlich stürzt sich ein furchtbar entstellter Mensch auf McCoy und schreit immer wieder „Meins“ und „Das gehört mir“. Nur mit großer Mühe können Kirk und Spock den Mann überwältigen. Plötzlich erleidet er einen Anfall und stirbt. McCoy stellt fest, dass er in den letzten Minuten, um etliche Jahre gealtert ist.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Der Planet dieser Episode sieht genauso aus wie die Erde. In der Romanversion von James Blish Der unwirkliche McCoy wird von einem erdähnlichen Planeten gesprochen, der vor einigen Jahrhunderten von Menschen besiedelt worden ist. Damit hätte man das Erscheinungsbild der Stadt besser erklären können; allerdings spielt die geschriebene Fassung im 25. Jahrhundert.
- Im Buch Die Welten der Föderation nehmen Föderationswissenschaftler an, dass der Planet ein von übermächtigen Wesen geschaffenes „Backup“ der Erde ist.
- In Großbritannien gab es nach der Erstausstrahlung dieser Episoden Beschwerden wegen der gezeigten Grausamkeit. Deswegen wurde sie bei Wiederholungen der Serie ausgelassen und auch die Episoden Der Plan der Vianer, Platons Stiefkinder und Wen die Götter zerstören wurden bereits bei der Erstausstrahlung der Serie nicht gesendet.
- Uhura, Hikaru Sulu und Montgomery Scott haben in dieser Folge keinen Auftritt.
- In der deutschen Synchronfassung gibt es einen Zahlendreher: Spock gibt die Masse des Planeten mit 60hoch21 Tonnen an, was wohl der Masse der Erde entsprechen soll. Die Masse der Erde beträgt aber umgerechnet etwa 6*10hoch21 Tonnen, wie es auch im englischen Original angegeben wird.
- Neben den beiden Söhnen von Grace Lee Whitney (Janice Rand), spielen in dieser Folge auch zwei Töchter von William Shatner mit (eine von ihnen ist das kleine Mädchen, welches er am Ende der Folge auf dem Arm trägt).
Quelle: Memory Alpha
Schauspieler:
William Shatner (James T. Kirk), Leonard Nimoy (Mr.Spock), DeForest Kelley ( Dr. „Pille“ McCoy)
Gastdarsteller:
Grace Lee Whitney (Yeoman Janice Rand), Kim Darby (Miri), Michael J. Pollard (Jahn), Keith Taylor (Dicklicher Junge/Jahns Freund), Ed McCready (Kreatur), Jim Goodwin (Lt. John Farrell)
Drehbuch:
Adrian Spies
Regie:
Vincent McEveety
Erstausstrahlung:
27. Oktober 1966
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek (Raumschiff Enterprise), Season 1, Disc 2
Auch wenn die Folge „Miri, ein Kleinling“ beinahe völlig ohne Spezialeffekte auskommt, ist zumindest ein fremder Planet Teil der Handlung, wobei man vielleicht eher von „vertraut“ sprechen sollte, handelt es sich doch um einen, der Erde bis ins Detail gleichenden, Planeten. Einzig die Sprache wurde für diese Folge leicht abgeändert. So ist beispielsweise von den „Wachsenden“, statt den Erwachsenen, die Rede. Die gestalterische Umsetzung dieser zweiten Erde wurde, im Zuge der Überarbeitung der Serie, sinnigerweise beibehalten und, auf gewohnt großartige Art und Weise, am Computer neu erstellt.
Kurz nachdem Kirk, Spock, Pille, Janice Rand und zwei Sicherheitsoffiziere in eine Stadt auf dem Planeten gebeamt wurden, werden sie von einem monsterhaft erscheinenden Jugendlichen attakiert, der kurz darauf verstirbt. Dank der hohen Blu-ray Auflösung werden wir hier Zeugen der, für die damaligen Verhältnisse, fantastischen Arbeit des Makeup-Designers Fred B. Phillips.
Die Stadt, in der diese Folge spielt, ist die sogenannte „City Street“-Kulisse von Desilu, welche später beispielsweise für „Landru und die Ewigkeit“ oder die legendäre Episode „Griff in die Geschichte“ erneut zum Einsatz kam. Speziell für „Miri, ein Kleinling“ wurde die Kulisse so präpariert, dass sie einen alten und zerfallenen Eindruck beim Zuschauer hinterlässt.
Der einzige in dieser Folge vorkommende Spezialeffekt ist ein Phaserschuss von Kirk. Der damalige Effekt wurde zwar beibehalten, doch gerade in diesen Szenen sieht man, wie prachtvoll das Gesamtbild im Vergleich zum Original daherkommt. Die Auflösung des Bildes ist durchweg brillant und besticht einmal mehr durch unglaubliche Detailschärfe und satte Farben.
Aufmerksame Blog-Leser, die der Episode noch mehr neue Details entlocken, können uns gerne eine Nachricht zukommen lassen. Wir werden das Review dann gerne um die entsprechenden Hinweise ergänzen. Natürlich bei voller Namensnennung des aufmerksamen Finders!