Spock empfängt einen Funkspruch von Captain Pike, dem früheren Kommandanten der Enterprise, unter dem Spock viele Jahre gedient hat. Die Enterprise soll sofort zur Raumbasis 11 kommen. Als die Enterprise dort ankommt, beamen Kirk, Spock und McCoy zur Station herunter. Allerdings weiß dort keiner etwas von einem Funkspruch an die Enterprise. Der Kommandant der Raumbasis, Commodore José Mendez, kann sich das ganze nicht erklären. Er lässt aber die Computeraufzeichnungen überprüfen. Inzwischen zeigt er Kirk, Spock und McCoy, wieso Pike unmöglich der Absender des Notrufs sein kann. Der Captain war vor einiger Zeit an Bord eines Schulschiffes, als einer der Schutzschirme zerbrach. Dabei zog er sich eine Strahlenvergiftung zu und sitzt seither gelähmt im Rollstuhl. Er kann über ein Blinklicht ja und nein signalisieren. Außerdem ist er in der Lage seinen Rollstuhl, der mit seinem Nervensystem verbunden ist, ein wenig hin und her zu bewegen, er kann aber unmöglich einen Ruf an die Enterprise geschickt haben.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Es gibt einige Änderungen von Originalbezeichnungen und Namen in der deutschen Übersetzung. Aus Theodore Haskins wurde „Theodor Hess“ und Phillip Boyce zu Dr. „Royce“. Außerdem behielt Sternenbasis 11 ihren ursprünglich geplanten Namen „M11“. Starfleet Command wird interessanterweise mehrmals wie auch sonst üblich mit „Raumflottenkommando“, an einer anderern Stelle aber einmalig mit „Raumflottenzentrale“ übersetzt. Starbase 11 erhält erst im zweiten Teil die korrekte Bezeichnung „Raumbasis 11“. Die im Original auch als solche bezeichneten Laserpistolen werden in der Übersetzung an den Rest der Serie angepasst als „Phaser“ bezeichnet.
- Spock wird von Kirk als
Lieutenant Commander
vorgestellt, er wurde bereits in Kirk unter Anklage mit diesem Dienstgrad bezeichnet, ein letztes Mal geschieht dies in Morgen ist Gestern. Spock trägt jedoch während der ganzen Zeit die Abzeichen eines vollen Commanders, möglicherweise zu diesem Zeitpunkt nur ein Brevet-Rang.
- Diese Folge wird in der Futurama-Episode „Der letzte Trekkie“ parodiert.
- Talos IV – Tabu gewann 1966 einen Hugo Award für Best Dramatic Presentation.
- Der Abspann dieser Folge musste verlängert werden, damit alle Gaststars, auch aus den Szenen, die aus Der Käfig stammen, aufgeführt werden konnten.
- Ken Ray weist darauf hin, dass Spocks Verhalten, für das Wohl Pikes nicht nur sein Leben, sondern auch das Kirks, und potentiell der gesamten Besatzung der Enterprise zu riskieren, direkt der von Spock in Star Trek II: Der Zorn des Khan geäußerten Maxime, die Bedürfnisse Vieler seien wichtiger als die von Wenigen oder eines Einzelnen, widerspricht.
- Eine entscheidende Änderung gab es am Ende der Episode (zweiter Teil). Im originalen Pilotfilm verleihen die Talosianer Vina nicht nur ihre Schönheit wieder, sondern überlassen ihr eine Illusion von Pike, mit dem sie zusammenleben kann. Die Aufnahme, wie die beiden gemeinsam in den Berg gehen, wurde auch in dieser Episode verwendet, nur ist es diesmal der echte und wiederhergestellte Pike.
Quelle: Memory Alpha
Schauspieler:
William Shatner (James T. Kirk), Leonard Nimoy (Mr.Spock), DeForest Kelley (Dr. “Pille” McCoy), Nichelle Nichols (Uhura), James Doohan (Scotty), Jeffrey Hunter (Captain Christopher Pike), Majel Barrett („Nummer Eins“), John Hoyt (Dr. Phillip Boyce), Peter Duryea (José Tyler), Laurel Goodwin (Signalmeister J.M. Colt)
Gastdarsteller:
Malachi Throne (Commodore José Mendez), Sean Kenney (entstellter Christopher Pike), Julie Parrish (Miss Piper), Meg Wyllie („The Keeper“), Georgia Schmidt (1. Talosianer), Serena Sande (2. Talosianer), Susan Oliver (Vina)
Drehbuch:
Gene Roddenberry
Regie:
Marc Daniels
Erstausstrahlung:
17. November 1966
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek (Raumschiff Enterprise), Season 1, Disc 3
Um diese Folge optisch und sehr wohl auch atmosphärisch aufzuwerten, ließ man sich eine Menge einfallen. Schon die ersten Sekunden dieser Folge warten mit einigen Neuerungen auf. So wurde der Planet mit der sich auf ihm befindlichen Raumbasis M11 nicht nur durch ein CGI-Pendant ersetzt, sondern weicht durch seine neue – in lilanen Tönen gehaltene – Farbgebung, seine komplex dargestellten Wolkenformationen und die besser herausgearbeiteten Landmassen stark von der alten Version ab.
Auch für die Bearbeitung des Außengeländes der Raumbasis scheute man keine Mühen und optimierte nicht nur den Himmel, sondern hauchte der damaligen Kulisse durch das Hinzufügen von zusätzlichem Sternenflotten-Personal (bei den beiden Offizieren links im Bild handelt es sich übrigens um die Star Trek Legenden Denise und Mike Okuda – langjährig für Star Trek tätig und maßgeblich an dem Remastering-Prozess beteiligt – die hier einfach digital eingefügt wurden :-)), weiteren Gebäuden und leichten Änderungen an eben diesen, neues Leben ein. Wer ganz genau hinschaut, wird hinter der Fensterfront rechts im Bild sogar schemenhafte Gestalten ausmachen können, die regelrecht den Eindruck von Geschäftigkeit zu vermitteln wissen und diese Szenerie somit bis ins Detail vervollständigen.
Als Kirk, Spock und Pille am helligten Tag auf den Planeten beamen und kurz darauf das Büro des Commodore betreten, gibt das Fenster im Hintergrund merkwürdigerweise einen Blick auf die von Dunkelheit behangene Nacht preis. In der remasterten Fassung korrigierte man nicht nur diesen noch einige Male wiederkehrenden Logikfehler, sondern stellte sich darüber hinaus auch der Herausforderung, sämtliche alten Bühnenbilder, welche durch die Fenster zu sehen waren, wirklich sehr gelungen zu ersetzen, was dem aufmerksamen Zuschauer besonders während des Treffens mit dem mittlerweile an den Rollstuhl gefesselten Captain Pike ins Auge fällt.
Um die mittlerweile verstrichene Zeit realistisch in Szene zu setzen, dürfen wir uns in der HD-Fassung dann (direkt nach dem Vorspann) über eine weitere sehr schöne Kulisse freuen, welche uns einen Blick auf das nächtlich beleuchtete Außengelände mit einem vorbeifliegenden Shuttle gewährt. Im Original zeigte man an dieser Stelle abermals die anfängliche Einstellung bei Tageslicht.
Nachdem Spock Captain Pike entführt und die Enterprise unter Vortäuschung entsprechender Befehle auf Kurs nach Talos IV gebracht hat, folgen Kirk und Commodore Mendez in einer Raumfähre (ca. 18. Minute), welche erwartungsgemäß ebenfalls durch eine computergenerierte Dartellung ersetzt wurde und in dessen Inneren man erneut auf die Wirksamkeit eines Blickes durch das Fenster setzte. In diesem Fall ließ man Sterne vorbeiziehen um den Eindruck von Bewegung zu vermitteln, was, zumindest aus meiner Sicht, ohne viel Aufwand seinen Zweck erfüllt.
Definitiv kann man dem Kreativteam für diese Folge eine außerordentliche Liebe zum Detail bescheinigen, denn annähernd jede Möglichkeit wurde nicht nur für diverse Optimierungen, sondern auch für ergänzende Eingriffe genutzt. So wird uns in einer etwas späteren Einstellung endlich ein kurzer Blick auf die zuvor nie in Erscheinung getretene Registrierung der Raumfähre gewährt, die da lautet: SB11-1201/1
Nachdem Spock schließlich vor ein improvisiertes Militärgericht gestellt wird, droht ihm für seine Vergehen die Todesstrafe?! Um das Material aus dem ursprünglichen und damals abgelehnten Pilotfilm in irgendeiner Form doch noch in die Serie integrieren zu können, schuf man für diesen Zweiteiler eine entsprechende Rahmenhandlung. Dies hat zur Folge, dass die zweite Hälfte beinahe ausschließlich aus den Szenen von „Der Käfig / The Cage“ besteht, welchem wir hier bereits vor einigen Wochen ein sehr ausführliches Review gewidmet haben.
Screencaps: Trekcore.com
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Bisher finde ich die Serie mit den neuen Effekten brilliant. Doch in dieser Folge sind einige neue Effekte nicht gut gelungen, besonders die Shuttle-Einstellungen. An sich sind sie schön, doch leider ist das Bild dort zu hell (graues statt schwarzes All) und sehr grobkörnig, im Gegensatz zu den herrlich scharfen Realszenen. Wieso sind in dieser Folge die Effekte schlechter? Gewollt kann das ja nicht sein, oder?