Nach einer missglückten Außenmission erwacht William Riker sechzehn Jahre in der Zukunft auf der Krankenstation. Dort erfährt er, dass er nicht mehr länger erster Offizier sondern Captain der Enterprise ist. Und nun steht er vor der schwierigen Aufgabe, Friedensverhandlungen mit den Romulanern zu führen. Schuld an seiner Amnesie soll eine Infektion sein, die alle Erinnerungen verdrängt. Doch Riker bleibt misstrauisch.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Die Episode markiert den ersten Auftritt von Schauspielerin Patty Yasutake in ihrer Rolle als Alyssa Ogawa.
- Andreas Katsulas mimte in „Gedächtnisverlust“ zum dritten Mal den Romulaner Tomalak. Sein vierter und letzter Auftritt ist im Serienfinale „Gestern, heute, morgen“ (All good things …)
- Die Turbolift-Szene zwischen William Riker und seinem Sohn Jean-Luc stand ursprünglich nicht im Drehbuch. Da die Spielzeit der Episode sehr kurz war, wurde diese Szene kurzfristig geschrieben und verfilmt.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler: Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), LeVar Burton (Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller: Andreas Katsulas (Tomalak), Chris Demetral (Jean-Luc / Ethan), Carolyn McCormick (Min Riker), Patty Yasutake (Alyssa Ogawa)
Drehbuch: J. Larry Carroll und David Bennett Carren
Geschichte: Drew Deighan, Thomas Perry und Jo Perry
Regie: Les Landau
Erstausstrahlung: 12. November 1990
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 4, Disc 2
In „Gedächntnisverlust“ werden die Ereignisse zunächst ordentlich auf den Kopf gestellt. William Riker erwacht in einer Zukunft, in der die Föderation kurz vor dem Abschluss eines Friedensvertrags mit den Romulaner steht. Ausgerechnet Tomalak, der einst drohte die Enterprise als Trophäe auf seinem Heimatplaneten auszustellen, wird als Botschafter der Romulaner abgestellt. Riker, der an den politischen Entwicklungen maßgeblich beteiligt war, soll nun ein wichtiger Baustein für diese neue Zukunft sein.
Doch damit nicht genug. Er ist nicht nur Captain der Enterprise, sondern auch der Vater eines Jungen. Jonathan Frakes mimt überzeugend einen unversicherten Riker, der sich mit der neuen Realität nicht so recht anfreunden mag.
Geschichten mit alternativen Realitäten oder Zeitsprüngen sind bei Star Trek stets ein Garant für gute Unterhaltung. Während der Zuschauer neue Szenarien mit den vertrauten Serienhelden erlebt, können die Autoren die bekannten Pfade verlassen und mit dem ein oder anderen überraschenden Plot aufwarten.
Fans zählen „Gedächtnisverlust“ häufig zu ihren Favoriten. Kein Wunder, denn die Episode bietet eine interessante Version der Zukunft. Wir bekommen ein Blick auf eine futuristische Enterprise, die mehrere Klingonen an Bord und einen Ferengi als Steuermann hat. Jean-Luc Picard ist inzwischen Admiral, Data der erste Offizier der Enterprise. Schließlich überrascht die Folge damit, dass das Zukunftszenario eine Simulation in einer Simulation ist.
Fans dürfen sich über viele Details und neue Hintergrundinformationen freuen, die bislang auf DVD verborgen blieben. Zunächst sehen wir in der remasterten Fassung eine neue Version von Alpha Onias III. Der graue Himmelskörper ist nicht länger unscharf und schwammig, sondern nun mit zahlreichen Texturen versehen (Zeitindex 1:52 Minuten).

Star Trek: The Next Generation – Gedächtnisverlust (Future Imperfect) Blu-ray Screencap © CBS/Paramount
Für die Illusion einer extraterrestrischen Planetenoberfläche wurde ein Matte Painting eingesetzt, das in der Folge mit Studioaufnahmen vom Außenteam kombiniert wurde. An der Darstellung des Bildes hat sich nichts geändert, wenngleich die Aufnahme nun viel realistischer aussieht (Zeitindex 2:28 Minuten).
Das Außenteam trägt Handlampen bei sich, um sich in der Dunkelheit zu orientieren. Wie schon in Staffel drei (siehe Episode „Der schmale Grat„) kann man auf der Blu-ray ein Stromkabel ausmachen, das hinter Jonathan Frakes Handrücken verläuft.

Star Trek: The Next Generation – Gedächtnisverlust (Future Imperfect) Blu-ray Screencap © CBS/Paramount
Alle Bildschirmanimationen sind für die hohe Auflösung der Blu-ray neu erstellt worden. Darunter der Scan von Rikers Gehirn auf der Krankenstation (Zeitindex 08:12 Minuten). Den Text „Zone of Synaptic Degradation“ kann man nun deutlich lesen.
Wesentlich aufschlussreicher sind die Informationen in Rikers Biografie, die der Offizier in seinem Quartier abruft. Den hochauflösenden Grafiken kann man interessante Fakten entnehmen. So soll Riker bei Sternzeit 47203 zum Captain befördert sein und das Kommando über die USS Titan übernommen haben. Weiterhin kann man der Aufzeichnung entnehmen, dass er vier Jahre später das Kommando über die Enterprise übernommen hat. Wer die Standbildtaste auf der Fernbedienung drückt, kann zudem nachlesen, welche genaue Rolle der Sternenflottenoffizier bei der Annährung zwischen der Föderation und Romulus spielte (Zeitindex 20:46 Minuten).
Um ein glaubwürdiges Bild der Zukunft zu schaffen, sind für die Episode Brücke und Krankenstation leicht überarbeitet worden. Die Standarduniformen hat man man beibehalten, während man neue Kommunikatoren designt hat. In Staffel sieben sind sie erneut in „Parallelen“ zu sehen. In der remasterten Fassung kann man erkennen, dass sich der Kommunikator des Admirals von den der anderen Offiziere unterscheidet: Das Delta-Emblem trägt einen zusätzlichen Stern (Zeitindex 13:41 Minuten).

Star Trek: The Next Generation – Gedächtnisverlust (Future Imperfect) Blu-ray Screencap © CBS/Paramount
Rikers fiktive Zukunft entpuppt sich zunächst als eine Simulation der Romulaner. Tomalak gibt sich als vermeintlicher Drahtzieher zu erkennen, als sich die Brücke und alle Personen um ihn herum auflösen. Unsere Freunde von Ex Astris Scientia haben in ihrer Analyse der remasterten Episode einen Fehler in dieser Szene entdeckt. Bei der Neukomposition hat Modern Video versehentlich Worfs Finger „abgeschnitten“ (Zeitindex 32:46 Minuten).
Alle anderen Effektaufnahmen sind in der neuen Version der Episode durchweg gelungen. Einen kleinen Farbunterschied kann man lediglich bei dem Energiestrahl ausmachen, der Rikers natürliches Aussehen wieder herstellt. In der Originalfassung ist dieser grün (Zeitindex 33:03 Minuten).
Screencaps: Trekcore.com
Toll, wieder eine Episoden-Review
mit Genuss zu lesen;) Danke dafür.
Das mit Worfs Fingern wäre mir so
entgangen;)
Hi,
danke für die Reviews, lese ich immer wieder gern! 🙂
War es in dieser Folge nicht schon der dritte Auftritt von Tomalak, nach „Der schmale Grat“ und „Der Überläufer“?
Vielen Dank für deinen Hinweis. Ich habe den Text dahingehend korrigiert.
Oh, der gute alte Tomalak!
Mensch hat mich das damals bei TNG geärgert.
Tomalak hatte SOVIEL Potential – der hätte der TNG Gul Dukat werden können – der richtige Oberbösewicht. Jedenfalls hatte er für mich deutlich mehr Charisma und Fiesheit als Q – vorallem da letzterer im Laufe der Zeit immer mehr weichgespült wurde.
Ich hatte mir immer erhofft das Tomalak in einem größer angelegten Handlungsbogen nach und nach zum Gegenspieler von Picard auf Seiten des romulanischen Imperiums wird – tja schade!
Ich muss an der HD-Fassung dieser Folge mal ein bisschen herummäkeln. Die Szenen in denen Riker erkennt, dass alles eine Täuschung war, sind meiner Meinung nach äußerst schlecht gelungen. Nicht nur Worfs abgeschnittene Hand (die zum Glück kaum stört) fällt negativ auf. Mich stört massiv, dass die Szene deutlich zusammenkomponiert aussieht. Man sieht deutlich, das Riker, Worf, Picard und Data vor einem Blue-Screen agierten. Modern Video kommt mit den Blue-screen-Aufnahmen hier erschreckend schlecht zurecht. CBS-Digital kann das deutlich besser. Das fiel auch schon in der Folge „Das Experiment“ auf, als die Raumstation deutlich unschärfer aussah.
Auch das Ende der Szene mit Riker, Picard und Troi in der Aussichtslounge sieht nicht sonderlich gut aus (nach 16 Min.). Als Picard aufsteht und geht, schimmert es merklich blau an seinen „Rändern“. Auch die anschließende Szene ist nicht sonderlich gut gelungen. Der Tisch schimmert merklich blau vom Blue-Screen (https://tng.trekcore.com/hd/albums/season-4/4×08/future-imperfect-hd-147.jpg) und Riker sieht einkopiert aus, als er den Raum verlässt (https://tng.trekcore.com/hd/albums/season-4/4×08/future-imperfect-hd-148.jpg).
Das Resultat ist nicht so schlecht, wie die 2. Staffel von HTV, aber von CBS-Digital auch sehr weit entfernt. CBS-Digital „überblendet“ die einzelnen Layer deutlich besser. Bei Modern Video sind die Kanten extrem hart und die Figuren und Schiffe wirken daher teilweise wie ausgestanzt. Es ist nicht immer so auffällig wie hier, aber es kommt immer wieder vor. Man sieht es z.B. auch nochmal in „Die Begegnung im Weltraum“, als Leah Brahms extrem eingefügt aussieht (siehe: https://tng.trekcore.com/hd/albums/season-4/4×16/galaxys-child-hd-332.jpg). Die „grüne“ Leah ist eindeutig einkopiert.
Das ist alles kein Beinbruch aber doch erstaunlich, dass neben CBS-Digital alle anderen Firmen qualitativ abfallen (Modern Video etwas, HTV stark).
„Jonathan Frakes mimt überzeugend einen unversicherten Riker“ LOL