Die Enterprise entdeckt auf Galorndon Core die Überreste eines romulanischen Schiffes. Ein Außenteam kann einen verletzten Piloten bergen, muss aber Geordi auf der unwirklichen Planetenoberfläche zurücklassen. Der Chefingenieur, der in einen Abhang gefallen war, macht dort die Bekanntschaft mit einem weiteren Überlebenden. Beide verfeindeten Parteien müssen zusammenarbeiten, wenn sie die Chance auf Rettung wahren wollen. In der Zwischenzeit dringt ein Warbird in den Föderationsraum ein. Tomalak, der Captain des Schiffs, fordert die Herausgabe des romulanischen Piloten auf der Enterprise. Diesem droht aber Tod, da Worf sich weigert, sein Blut zu spenden. Ein interstellarer Konflikt droht.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Zum ersten Mal tritt Tomalak in Erscheinung. Der romulanische Captain, der von Andreas Katsulas verkörpert wurde, taucht in weiteren Folgen auf. Er spielt den Antagonisten in „Der Überläufer“, „Gedächtnisverlust“ und im Serienfinale „Gestern, Heute, Morgen“. Katsulas ist wohl den meisten Sci-Fi-Fans als Botschafter G’Kar aus der Serie „Babylon 5“ bekannt.
- Regisseur David Carson feierte mit der Inszenierung der Folge sein Debüt bei Star Trek. Insgesamt führte er bei acht Folgen Regie. So realisierte er u.a. „Die alte Enterprise“ (TNG) und den Pilotfilm von Star Trek: Deep Space Nine „Der Abgesandte“. Unter Carsons Regie entstand auch der Kinofilm Star Trek: Treffen der Generationen (1994).
- Der in Boston geborene John Snyder, der den Romular Bochra spielt, hat in einer weiteren Episode einen Gastauftritt. In „Das künstliche Paradies“ aus der 5. Staffel verkörpert er Aaron Conor, den Anführer einer Kolonie.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Andreas Katsulas (Tomalak), John Snyder (Bochra), Steven Rankin (Patahk), Colm Meaney (Miles O’Brien)
Drehbuch:
David Kemper und Michael Piller
Regie:
David Carson
Erstausstrahlung:
6. November 1989
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 3, Disc 2
Romulaner in einer TNG-Folge garantieren stets gute Unterhaltung. „Auf schmalem Grat“ macht da keine Ausnahme. Die Bedrohung durch das romulanische Imperium bekommt zum ersten Mal ein Gesicht: Tomalak. Während der romulanische Captain durch sein agressives Auftreten für reichlich Spannung sorgt, ist Geordi auf der Planetenoberfläche um Deeskaltion bemüht. Dies gelingt ihm, als er den abgestürzten Bochra zur Zusammenarbeit bewegen kann. Nur wenn beide ihre Vorurteile ablegen, können sie überleben. Das Gegenteil ist an Bord der Enterprise der Fall. Hier können weder Picard noch Crusher den leitenden Sicherheitsoffizier dazu zu bewegen, sein Blut einem schwerverletzten Romulaner zu spenden. Es ist für Worf unvorstellbar, dem Todfeind das Leben zu retten. Auch dann nicht, wenn seine Verweigerung einen Krieg zur Folge haben könnte.
Die Folge strotzt vor Konflikten und das macht sie auch so gut. David Carsons Inszenierung verleiht der Folge zudem eine düstere Atmosphäre, die an Rob Bowmans Arbeiten aus den ersten TNG-Staffeln erinnert. HD-Transfer und Farbkorrektur holen noch mehr aus der Folge raus. Der Kontrast der Blu-ray ist gerade in den dunklen Szenen der DVD um Lichtjahre voraus. In einigen Szenen ist aber ein Bildrauschen auch nicht zu übersehen. Auch die Schärfe variert etwas in der Episode. Nichtsdestotrotz ist Bild sehr gut, wenn man die Bilder der Standardauflösung mit den der remasterten HD-Fassung vergleicht.
In der Folge sehen wir wieder die Handlampen, die bereits in der Episode „Die Energiefalle“ zu sehen waren. Was auf der DVD oder im Fernsehen nur schwer zu erkennen ist, wird auf der Blu-ray deutlich: Die ersten Modelle der Handlampen waren mit einem Transformator verbunden. Die Kabel an den Handgelenken sind hier gut zu sehen (Zeitindex: 02:29 Minuten). Eine Stromversorgung über Batterien reichte damals nicht aus, weshalb man eine andere Lösung finden musste. Wer die Screencaps mit Riker vergleicht, der wird feststellen, dass man das Kabel ursprünglich wegretuschiert hat. Also in den Aufnahmen, wo es offensichtlich zu sehen ist. In der remasterten Fassung ist das aber nicht der Fall.
Bei der Umsetzung der visuellen Effekte hat man sich an der Originalvorlage orientiert. So ist beispielsweise Geordis Phaserschuss, wenn auch etwas heller, identisch mit dem aus der TV-Fassung (Zeitindex 09:03 Minuten).
Interessanterweise hat CBS Digital die Kritik der Fans an den visuellen Effekten der zweiten Staffel erst genommen. Wir erinnern uns: Im Zuge einer Arbeitsteilung hatte die Firma HTV Illuminate die Erstellung der visuellen Effekte für die zweite Blu-ray-Veröffentlichung übernommen. So konnte gewährleistet werden, dass diese pünktlich in den Handel kam. Leider hatte HTV das hohe Niveau CBS‘ nicht halten können, was bei vielen Käufern für Enttäuschung sorgte.
Da ist es nicht verwunderlich, dass CBS für die nachfolgende Staffel einige Effektaufnahmen neu erstellte, obwohl man auf bereits vorhandenes Material hätte zurückgreifen können. In diesem Fall geht es um den Abschuss der Forschungssonde auf Galorndon Core. Für die remasterte Fassung von „Illusion oder Wirklichkeit“ wurde die Aufnahme neu erstellt, allerdings wenig überzeugend. Daher ist CBS noch einmal von vorne an die Sache herangegangen. Das Ergebnis kann sich nun sehen lassen. Die Aufnahme wirkt nicht länger plastisch, sondern hat deutlich mehr Tiefe. Darüber hinaus kann man nun die Reflektion des Antriebs der Sonde an der Untertassensektion ausmachen (Zeitindex 13:32 Minuten).
Wer in dieser Folge Ausschau nach Kartonagen hält und dabei die hinteren Terminals auf der Brücke im Blick hat, dem wird ein Kontinuitätsfehler auffallen. Denn die Anzeige eines Terminals zeigt das Schema eines romulanischen Warbirds und das obwohl die Besatzung zu diesem Zeitpunkt noch keinen Kontakt mit den Romulanern hat (Zeitindex 12:02 Minuten).
Screencaps: Trekcore.com