Die Enterprise fliegt Sternenbasis 74 an, um routinemäßige Wartungsarbeiten vornehmen zu lassen. Für diesen Zweck kommen einige Bynare an Bord, die den Schiffscomputer und das Holodeck verbessern sollen. Riker, der die freie Zeit gerne auf dem Holodeck verbringt, trifft dort auf die atemberaubende Minuet, die dank der Verbesserungsarbeiten der Bynare ziemlich real wirkt. Kurze Zeit später wird auch Picard in den Bann der geheimnisvollen Frau gezogen. In der Zwischenzeit muss die Enterprise evakuiert werden, als die Bynare einen Zwischenfall vortäuschen, um das Schiff zu entführen.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Für Sternenbasis 74 verwendete man die Aufnahmen des Raumdocks aus dem Kinofilm Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock wieder. Alle Effektszenen sind nahezu mit denen aus dem Kinofilm identisch, lediglich die Raumschiffe wurden ausgetauscht.
- Die Episode bekam einen Emmy Award für „Outstanding Sound Editing“ einer TV-Serie.
- Ursprünglich war der Name „Minuet“ für einen weiblichen Androiden gedacht, der in der Folge „Das Duplikat“ (Datalore) auftauchen sollte. Stattdessen wurde der Name einer fiktiven Frau gegeben, die Riker auf dem Holodeck festhält. Schauspielerin Carolyn McCormick nimmt ihre Rolle als Minuet wieder in der Episode „Gedächtsnisverlust“ (Future Imperfect) auf.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Denise Crosby (Lt. Natascha Yar), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Carolyn McCormick (Minuet), Gene Dynarski (Orfil Quinteros), Katy Boyer (Zero One), Alexandra Johnson (One Zero)
Drehbuch:
Maurice Hurley & Robert Lewin
Regie:
Paul Lynch
Erstausstrahlung:
1. Februar 1988
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 1, Disc 4
Bevor ich in meinem Review auf das Bild und all die kleinen Dinge komme, die mir beim Betrachten der Episode ins Auge gefallen sind, möchte ich auf den Ton eingehen. Die Folge hat 1988 einen Emmy Award in der Kategorie „Outstanding Sound Editing“ gewonnen. Jeder der wissen möchte warum, dem empfehle ich wärmstens, sich „11001001“ im originalen DTS HD anzuschauen. Ganz gleich ob man der sonderbar digitalisierten Sprache der Bynare lauscht oder den kräftigen Bass beim Einrasten der Dock-Klammern vernimmt; sich von dem feinen Klang der Jazz-Musik verzaubern lässt oder Ron Jones wunderbaren Soundtrack zuhört: Auf Blu-ray klingt diese Episode einfach fantastisch.
Dieser positive Eindruck setzt sich mit dem Bild fort. In der ersten Einstellung sehen wir die Sternenbasis 74 in der Umlaufbahn von Tarsas III. Die Farbkorrektur und der überarbeitete Kontrast verleihen der Szene einen sehr realistischen Eindruck. Wer die Blu-ray-Fassung von „Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock“ (Star Trek III: The Search for Spock) gesehen hat, der wird der Aufnahme sicherlich mit etwas weniger Staunen begegnen. Für die Blu-ray Fassung des dritten Kinofilms hatte Paramount bereits ordentliche Arbeit geleistet. Für die Verwendung in TNG waren die Kreativen von CBS dennoch gezwungen, die originalen Kameranegative aus dem dritten Kinofilms nochmal vollständig einzuscannen und im Anschluss neu zu arrangieren. Ein sehr aufwendiger Prozess, wie das kürzlich veröffentlichte Interview von Trekcore.com mit den CBS-Team bestätigt.
Die Folge zeigt den Fans ein tolles Matte Painting, dass die Enterprise angedockt im Raumhafen zeigt. Entwurfen wurde dieses vom Senior Illustrator Andrew Probert, der auch die Brücke für Star Trek: The Next Generation entwarf. An dem Matte Painting selbst wurde für die HD-Fassung nichts geändert. Allerdings ist der Detailgrad so hoch, so dass man deutlich mehr Einzelheiten ausmachen kann. So kann man beispielsweise einen besseren Blick auf das Shuttle im Raumdock werfen.
Neben den Effektaufnahmen beeindrucken auch die Realfilmaufnahmen auf den Sets der Enterprise und der Sternenbasis. Die Szenen auf dem Holodeck profitieren deutlich von der Farbkorrektur, die CBS allen Episoden verpasst hat. So sind die Szenen in der Bourbon Street Bar nicht mehr so „matschig“ wie in der Originalfassung. Ein leichtes Bildrauschen ist allerdings auszumachen.
In unserem Review zur vorherigen Folge „Planet Angel One“ (Angel One) haben wir auf die zahlreichen schwarzen Pappen hingewiesen, die auf der Blu-ray viel deutlicher auszumachen sind. In Folge „11001001“ sehen wir den wohl größten Kartonstreifen dieser Art, der bis jetzt auf den Sets zum Einsatz kam. Mit drei Klebestreifen hat man diesen am Rand des Schiffsdiagramms im Maschinenraum befestigt. Vermutlich sollten so Spiegelungen vermieden werden.
Ins Auge fällt abermals ein Teppichstreifen auf dem Brückenboden, der vermutlich Kabel verstecken soll. Zu sehen ist der, als Picard und Riker auf die Brücke beamen, um die Bynare zu überwältigen (35:12 Minuten). Bislang konnte man derartige Abdeckungen an der Steuerkonsole von Geordi ausmachen.
Den Planeten Bynaus mit seiner Sonne sehen wir zum Ende der Episode. Wie in der Originalfassung hat man sich für diese Aufnahmen aus der Folge „Die Frau seiner Träume“ (Haven) bedient. Warum man hier auf das Material aus einer vorherigen Episode zurückgreift ist merkwürdig, zumal das CBS-Team sich bemüht hat, die meisten Planeten in der ersten Staffel zu überarbeiten. Man kann nur annehmen, dass die Zeit hier eine Rolle gespielt hat. Denn dass die Macher von TNG HD unter Zeitdruck standen, kann man ebenfalls dem Interview von Trekcore.com entnehmen.
Screencaps: Trekcore.com
Aufmerksame Blog-Leser, die der Episode noch mehr neue Details entlocken, können uns gerne eine Nachricht zukommen lassen. Wir werden das Review dann gerne um die entsprechenden Hinweise ergänzen. Natürlich bei voller Namensnennung des aufmerksamen Finders!
Oooh, das ist eine meiner absoluten Lieblingsfolgen! (von wegen Staffel 1 ist schwach.)
Die spektakulären und sicher sündhaft teuren (Kino-)Aufnahmen der Station wurden super geschickt eingeflochten, alle Aufnahmen rund um den Dockvorgang sind traumhaft. Andrew Probert ist der Meister.
Ein so gigantisches Ding wie die Sternenbasis ist offenbar auch nicht über Nacht entstanden sondern über viele Jahre erbaut worden – klar zu sehen an den leicht TOSsigen Computer-Panels im Kontrollraum der Sternenbasis.
Die Folge hat dazu eine spannende Story und… Minuet. In HD kann man Riker noch besser nachfühlen. Statt semi-vulgärem Brechstangen-Sexappeal begegnet man hier einer tatsächlich wunderschönen, geheimnisvollen und auch intellektuell interessanten Frau. Und die Bar mit dieser unvergleichlich entspannenden Atmosphäre… mag der geistige Vorgänger von Vic Fontaine’s Club (DS9) gewesen sein.
Nicht zuletzt hervorzuheben sind die Binären und ihr „binäres Denken“ – ja oder nein, was dazwischen gibt es nicht. Und: die einigermaßen richtige Verwendung von Computerbegriffen (bei weitem nicht selbstverständlich in den 80’ern)!
Mir fiel auf, dass im Aspann die Bynären „Zero Zero“ und „One One“ angegeben werden. In der Episoden selbst heißen sie aber „Zero One“ und „One Zero“. Dachte zuerst das wäre ein Synchrofehler. Aber nein. Deutsch und Englisch identisch. Ist dann also wohl tatsächlich im Abspann falsch.