Während eines Außeneinsatzes auf Surata IV wird Commander Riker mit einem tödlichen Erreger infiziert. An Bord der Enterprise verliert der erste Offizier schnell sein Bewußtsein. Doktor Pulaski hat große Schwierigkeiten, den schädlichen Mikroorganismus einzudämmen. Zu schnell breitet sich dieser im Nevensystem aus. Pulaski sieht nur eine Möglichkeit: die elektrische Stimulation von Rikers Nervenzellen. Fortan träumt Commander Riker. Seine Erinnerungen an frühere Ereignisse scheinen sich direkt auf den Erreger auszuwirken.
Hintergründe und Wissenswertes:
- In der Folge werden zahlreiche Ausschnitte früher Episoden wiederverwendet: Der Mächtige, Gedankengift, Der Wächter, Das Gesetz der Edo, Planet Angel One, 11001001, Worfs Brüder, Die Seuche, Die schwarze Seele, Die Verschwörung, Das Kind, Der stumme Vermittler, Der Austauschoffizier, Die Thronfolgerin, Rikers Vater und Der Planet der Klone.
- Regisseur Rob Bowman wurde gebeten, die Episode in nur drei Tagen abzudrehen. Auch wurden für die Folge nur drei Sets benötigt (Transporterraum, Krankenstation und „Studio“-Planet). Die Produktionskosten waren entsprechend gering.
- Die Episode markiert den letzten Auftritt von Diana Muldaur in ihrer Rolle als Doktor Katherine Pulaski. Viele Fans machten 1989 deutlich, dass sie Probleme mit der Figur hatten. Auch Schauspielerin Diana Muldaur fühlte sich in ihrer Rolle unwohl. Auf den Extras der Blu-rays zur zweiten Staffel von Star Trek: The Next Generation gibt sie zu, dass sie nie das Gefühl hatte, zum Stamm-Cast der Serie dazuzugehören.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Diana Muldaur (Dr. Katherine Pulaski), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Colm Meaney (Miles O’Brien)
Geschichte:
Maurice Hurley
Drehbuch:
Maurice Hurley, Richard Manning und Hans Beimler
Regie:
Rob Bowman
Erstausstrahlung:
17. Juli 1989
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 2, Disc 5
Willkommen bei einem denkwürdigen zweiten Staffelfinale, dass eine Ära von Star Trek: The Next Generation beendet. Die Episode „Kraft der Träume“ markiert den Abschluss einer zwei Jahre andauernden Findungsphase. Mit Beginn der dritten Staffel befreit sich TNG endgültig von den Fesseln der klassischen Serie. Picard und Co. werden erwachsen und mit ihnen ihre Geschichten. Star Trek: The Next Generation entwickelt ein eigenes unverwechselbares Profil, dass der Serie zu einem weltweiten Siegeszug verhelfen sollte.
Doch bevor wir mit der dritten Staffel zu einer neuen Dimension der SciFi-Unterhaltung aufbrechen, lassen wir die letzten zwei Jahre noch einmal Revue passieren. Die erste und letzte Clip Show von TNG kommt da wie gerufen. Fans, Schauspieler und Produzenten sagen „Kraft der Träume“ nach, sie sei mit Abstand die schlechteste Episode der Serie. Ich kann diesen Standpunkt nicht ganz teilen.
Ich erinnere mich an den Anfang der 1990er-Jahre zurück, als Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert im öffentlich-rechtlichen Fernsehen lief. Einen Videorekorder besaß ich nicht. Die Episoden mussten also im Gedächtnis abgespeichert werden. Doch Erinnerungen verblassen, wenn regelmäßige Dauerwiederholungen, wie wir sie später und heute erleben dürfen, ausbleiben. Maurice Hurleys Story bot mir die Möglichkeit, meine frühen TNG-Eindrücke Revue passieren zu lassen. Wohl deshalb hatte ich mit den zahlreichen Rückblicken keine großen Probleme. Ich gebe aber zu, dass in Zeiten digitaler Privatarchive in Form von DVDs und Blu-rays die Folge zweifellos an Bedeutung verloren hat.
Sogenannte Clip Shows wurden in Auftrag gegeben, um Episoden günstig zu produzieren. Die Ausgaben für „Sherlock Data Holmes“ und „Zeitsprung mit Q“ waren so immens, dass die Produzenten gewungen waren, die Kosten für die letzte Folge der zweiten Staffel so gering wie möglich zu halten. Schon in der klassischen Serie griff man auf ein derartiges Konzept zurück. Für den Zweiteiler „Talos IV – Tabu“ nutzte man Ausschnitte aus dem ungesendeten Pilotfilm „Der Käfig„.
Neben Star Trek lassen sich viele weitere Fernsehserien aufzählen, die Ausschnitte aus früheren Episoden recycelten, um Produktionskosten niedrig zu halten. Ein prominentes Beispiel ist das Serienfinale von Akte X: „Die Wahrheit„. Die Kultserie „Macgyver“ brachte es sogar auf drei Clip Shows (siehe die Folgen „Erinnerungen„, „Der Skorpion“ und „Lektion in Sachen Freundschaft„) ! Die Liste ließe sich lange fortsetzen.
Auf Grund der überschaubaren Anzahl an neu gedrehten Szenen gibt es zu der remasterten Fassung nicht allzu viel zu schreiben. Die Aufnahme von Surata IV stammt aus der Folge „Rikers Vater“ (Zeitindex 01:07 Minuten). Es hätte wohl nicht geschadet, wenn HTV eine neue Planetenaufnahme kreiert hätte, statt sich bei einer früheren Episode zu bedienen. Es erschließt sich mir nicht, warum man an dieser Stelle so nachlässig war. Man muss auch CBS in die Pflicht nehmen, dass sie im Rückblick nicht darauf geachtet haben, dass der von ihnen gesetzte Standard aus der ersten Staffel beibehalten wird.
In der Blu-ray-Fassung lohnt es sich, einen Blick auf die Transporterkonsole zu werfen (Zeitindex 01:13 Minuten). Die Computeranalyse der Erreger listet Personen auf, die an der Produktion von Star Trek: The Next Generation beteiligt waren. So liest man u.a. den Namen Robert Metoyer, der in den ersten beiden Staffeln Regieassistent war. Ebenfalls aufgeführt wird Ernest „Ernie“ Over, der Ende der 80er bis Anfang der 90er Jahre der Assistent von Gene Roddenberry war. Ursprünglich als persönlicher Fahrer von Roddenberry eingestellt, festigte sich das Vertrauen zwischen den beiden Männern so sehr, dass Over Roddenberry später bei offiziellen Zusammenkünften mit den Verantwortlichen von Paramount Pictures unterstützte.
In der Episode stößt man auf viele medizinische Diagramme, deren Details man nun deutlicher erkennen kann. Allerdings sucht man hier vergebens nach versteckten Insider-Gags. Auf Pulaskis Tischcomputer kann man alle durchgeführten Scans nachlesen, die die Ärztin an Commander Riker vorgenommen hat (Zeitindex 09:46 Minuten).
Details in den Anzeigen auf dem Monitor, der die Verbreitung des außerirdischen Erregers im Nervensystem von Riker zeigt, sind indes besser auszumachen (Zeitindex 24:06 Minuten).
Screencaps: Trekcore.com