Die Enterprise hat Kurs auf ‚aucdet XI genommen, um Proben eines tödlichen Plasmaerregers zu nehmen und diese dann sicher zur Forschungsstation Tango Sierra zu transportieren. Einen Tag nachdem eine fremde Lebensform unbemerkt an Bord der Enterprise gelangte, ist Counselor Troi schwanger und entschlossen, das „Kind“ zur Welt zu bringen. Doch ebenso wie die ungewöhnliche Befruchtung stellt auch die Geschwindigkeit, mit der „Ian“ wächst, die Crew vor ein großes Rätsel…
Hintergründe und Wissenswertes:
- In dieser Folge ist das erste mal eine Art Holoprojektor auf dem Tisch des Bereitschaftsraumes von Captain Picard zu sehen
- 1989 wurde diese Episode für einen Emmy für Dennis McCarthy in der Gruppe „Hervorragende Musikkomposition“ nominiert.
- Riker lässt sich erstmals einen Bart stehen.
- Im Dialog zwischen Guinan und Wesley Crusher kommt eine Anspielung aus einem Dialog zwischen Kirk und Spock vor. Dabei geht es um das beliebte Zitat:
Das Wohl eines Einzelnen wiegt schwerer als das Wohl Vieler.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Diana Muldaur (Dr. Katherine Pulaski), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge)
Gastdarsteller:
Seymore Cassel (Lt. Com. Hester Dealt), R.B. Williams (Ian Andrew Troi), Colm Meaney (Chief O’Brien), Dawn Arnemann (Fräulein Gladstone), Whoopi Goldberg (Guinan), Zachary Benjamin (Der junge Ian), Dore Keller (Fähnrich)
Drehbuch:
Maurice Hurley, Jon Povill, Jaron Summers
Regie:
Rob Bowman
Erstausstrahlung:
21. November 1988
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 2, Disc 1
Als erste Folge der zweiten Staffel wartet „Das Kind“ mit einer Vielzahl von Neuerungen auf. Geordi wurde zum Lieutenant und Chefingenieur befördert und trägt nun, genau wie Worf als offizieller Sicherheitschef, eine gelbe Uniform. Dr. Katherine Pulaski löst – zumindest in dieser Staffel – Dr. Beverly Crusher als leitende medizinische Offizierin ab, und mit Oscar-Preisträgerin Whoopy Goldberg als Barkeeperin „Guinan“ wird das „Zehn Vorne“ zum regelmäßigen Treffpunkt auf der Enterprise. Das Set der Brücke wurde generalüberholt und mit neuem Teppichboden und neuen Sesseln versehen, wobei man darauf achtete, dass der Sitz des Captains sich nun noch deutlicher von denen der anderen abhob. Damit Geordi öfter auf der Brücke zu sehen sein konnte, gestaltete man außerdem die Achterstation der Brücke so um, dass sich jetzt rechts außen eine Kontrollstation für den Maschinenraum befand. Ursprünglich war die Folge nie als Eröffnungsgeschichte dieser Staffel gedacht, doch wegen des noch andauernden Autorenstreiks sah man sich gezwungen, auf alte Ideen zurückzugreifen und so wurde Jon Povills Drehbuch, welches für die nie realisierte Serie Star Trek: Phase II gedacht war, kurzerhand umgeschrieben.
In bester HD-Qualität sehen wir zu Beginn der Folge das Rendezvous zwischen der Enterprise und der Repulse, von der aus Dr. Pulaski mit einem Shuttle zur Enterprise übersetzt, um ihren Dienst als leitende medizinische Offizierin anzutreten. Doch bereits mit der ersten Szene auf der Brücke, etwa ab der 30. Sekunde, setzt ein so heftiges Bildrauschen ein, dass ich kurz überlegen musste, ob ich nicht doch versehentlich die DVD in den Blu-ray Player eingelegt hatte, deren Bild, wenn es hochskaliert wird, diesem wirklich zum Verwechseln ähnlich sieht. Wie wir bereits in unserem Review zur zweiten Staffel erwähnten, sind derartige Bildfluktuationen leider ein mehr als häufg auftretender Störfaktor, der speziell in dieser Folge in beinahe jeder Brückenszene ins Auge fällt. Während die englische Tonspur qualitativ hervorsticht, ist die deutsche Fassung von „Das Kind“, hinsichtlich der Lautstärke, bedauerlicherweise einigen Schwankungen erlegen, sodass der Griff zur Fernbedienung oft unausweichlich erscheint, um zwischen laut und leise zu kompensieren.
In der ursprünglichen Fassung konnte man bei Zeitindex 00:55, im unteren Teil des Bildes, deutlich einen Stoffbeutel o.ä. erkennen, vermutlich, damit Jonathan Frakes wusste, an welcher Stelle der Brücke er in dieser Szene stehenbleiben musste. Bei der Überarbeitung änderte man nun die Größe des Bildeinzuges und ließ auf diese Weise, ohne großen Aufwand, den Beutel einfach verschwinden.
Während Picard und Riker sich über die von Geordi entworfenen Transportbehältnisse informieren, bekommen wir die erste, der für diese Folge komplett neu erstellten und sehr gelungenen Animationen zu Gesicht (Zeitindex 01:40).
Als die Enterprise den Planeten ‚aucdet XI erreicht (Zeitindex 13:05), wird schnell klar, dass man an dem damaligen Matte Painting keine Veränderungen vornahm oder es gar durch ein computergeneriertes Pendant ersetzte, wie es in der ersten Staffel der Fall war. Dies hat zur Folge, dass die gesamte Szenerie, mit der „aufpolierten“ Enterprise als Kontrast, leider nur wenig stimmig wirkt.
Nachdem Ian in unglaublicher Geschwindigkeit herangewachsen ist, sehen wir ihn, zusammen mit einem Mädchen, in einem Kinderhort mit Hundewelpen spielen. An dieser Stelle ist der Bildeinzug der Blu-ray etwas vergrößert, was dazu führt, dass man nun rechts außen einen Teil des Kamera- oder Beleuchtungsequipments erkennen kann (Zeitindex 25:19). Hinsichtlich der vorgenommenen Größenanpassung, mit deren Hilfe man zuvor den Stoffbeutel auf der Brücke ausblendete, ist es mehr als verwunderlich, dass man hier nicht etwas genauer hinschaute.
Als Troi und Ian im Begriff sind, den Hort zu verlassen (Zeitindex 26:10), sieht man einen Jungen vor einem Spiel sitzen, dessen Darstellung, wie die der Transportanlage im Bereitschaftsraum des Captains, von Grund auf neu erstellt wurde, wobei man sich auch hier wieder sehr nah am Original orientierte.
Ab Zeitindex 26:37 folgt eine Szene, in der die ersten Exemplare der Plasmaseuche an Bord gebeamt werden. Die Computeranimationen, mit denen Geordi den Ablauf überwacht, wurden ebenfalls einer digitalen Überarbeitung unterzogen und fügen sich nun passend in das an dieser Stelle glasklare Bild der Blu-ray ein.
Bei der veränderten Darstellung von Ians Tranformation in seine ursprüngliche Gestalt, leistete das Kreativteam wirklich ganze Arbeit (Ab Zeitindex 39:05). In der SD-Fassung lag Ian im Bett und begann, sich langsam aufzulösen, bis die Decke dann am Ende etwas nach unten gerutscht zu sein schien und das Kopfkissen aussah, als hätte nie jemand darauf gelegen. In der neuen Fassung „gleitet“ die Decke bereits während des Verwandlungsprozesses förmlich nach unten und nachdem von Ians menschlichem Körper nichts mehr zu sehen ist, wölbt sich das Kissen ganz langsam wieder aus. Auch die damals fehlende Lichtspiegelung im Fenster fügte man nachträglich hinzu.
Der Anblick der Forschungsstation Tango Sierra, welche wir zum Ende der Folge zu Gesicht bekommen, ist, ähnlich der zuvor beibehaltenen Darstellung des Planeten ‚aucdet XI, etwas enttäuschend. Zwar verstärkte man die Kontrasteinstellung und versetzte den Schatten, doch das Modell wirkt nach wie vor sehr unrealistisch. Leider schenkte man auch der typischen, wie ein „X“ geformten Beleuchtung des Shuttlehangars, welche sogar in der SD-Fassung zumindest ansatzweise zu erkennen war, keine Beachtung.
Screencaps: Trekcore.com
Jon Povill war nie wirklich glücklich mit der Art und Weise, wie seine Idee zu „Das Kind“ für TNG umgeschrieben wurde. Umso erfreulicher ist es, dass das Team des unglaublich professionell produzierten Fanprojektes „Star Trek: Phase II“ Kontakt mit ihm aufnahm und er daraufhin sogar im Regiestuhl Platz nahm, um die Geschichte noch einmal auf seine Weise zu erzählen. Die Spezialeffekte zu dieser Folge kreierte übrigens der deutsche Tobias Richter, seines Zeichens Inhaber der Firma „The Light Works“.
Also bei dieser Episode ist das Bild (vor allem bei den Brücken-Szenen) stellenweise wirklich grauenhaft. Ich würde fast behaupten schlechter als bei den DVDs. Extrem körnig. Puh! Zum Glück wird das bei den nächsten folgen wieder besser. Aber es gibt echt immer wieder Szenen (aber eigentlich fast immer auf der Brücke) die nicht so gut sind. Mal sehen wie es weiter geht. Bin gerade Mitte der 2. Staffel angelangt.