Die Besatzung nimmt den Friedenstifter Riva auf, der bei einem blutigen Konflikt auf Solais V vermitteln soll. Riva ist taubstumm und kommuniziert mit der Außenwelt über einen „Chor“, der ihn schon ein Leben lang begleitet. Bei einem Zwischenfall auf Solais werden Rivas Begleiter aber getötet. Ohne dem Chor scheint es ihm unmöglich, weiter zu kommunizieren. Fortan weigert er sich auch, die Friedensverhandlungen auf dem Planeten fortzusetzen.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Der Schauspieler Howie Seago, der Riva spielt, ist in der Tat taubstumm. Er überzeugte die Produzenten, eine Episode über Taubstumme in die Serie einzuarbeiten. Ihm ging es darum, das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen und um so mit Vorurteilen aufzuräumen.
- Doktor Pulaski bietet Geordi in dieser Folge an, sein natürliches Augenlicht durch eine Operation wiederherzustellen. Der Handlungsstrang wurde zu Bedauern von Schauspieler Levar Burton nie wieder fortgesetzt. Geordi gewinnt sein Augenlicht für eine kurze Zeit im Serienfinale „Gestern, Heute, Morgen“ (All Good Things…) und im Kinofilm „Star Trek: Der Aufstand“ wieder.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Diana Muldaur (Dr. Katherine Pulaski), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Howie Seago (Riva), Marnie Mosemann (Rivas Chor), Thomas Oglesby (Rivas Chor), Leo Damian (Rivas Chor), Colm Meaney (Transporter Chief)
Drehbuch:
Jacqueline Zambrano
Regie:
Larry Shaw
Erstausstrahlung:
9. Januar 1989
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 2, Disc 1
Einen Nachteil in einen Vorteil umwandeln. Das ist die Weisheit, die uns die Autoren in bester Star Trek Manier in „Der stumme Vermittler“ näher bringen. Dass es ihnen gelingt, ist nicht der Tatsache geschuldet, dass die Folge außergewöhnlich gut geschrieben ist, sondern weil sie glaubwürdig ist. Glaubwürdig deshalb, weil der taubstumme Schauspieler Howie Seago einen Friedensstifter spielt, dem es auch im realen Leben nicht möglich ist, auf dem herkömmlichen Wege mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren. Als Riva seinen Chor verliert, verliert er auch sein Selbstbewusstsein. Ein neues Selbstbewusstsein aufzubauen ist ein sehr mühsamer Prozess, der nicht zuletzt durch das gesellschaftliche Umfeld maßgeblich beeinflusst wird. Trotz aller Widerstände weiterzumachen, bedarf viel Mut. Howie Seago alias Riva zeigt uns wie es geht, auch wenn er zuvor von unserem Counselor in die richtige Richtung „geschubst“ werden muss.
Wer sich die Episode in HD anschaut, der bekommt eine Blu-ray gerechte Fassung zu sehen. Das Bild ist zwar weiterhin körnig, aber aber dem bisher veröffentlichten DVD-Material natürlich weit überlegen. Die Qualität der überarbeiteten Effekte befindet sich auf dem Niveau der bisherigen Folgen aus der zweiten Staffel. Während sich die Planetenaufnahmen kaum von der ursprünglichen Fassung unterscheiden, überzeugt ein neues digitales Matte Painting, das für zwei kurze Szenen auf Solais V zum Einsatz kommt.
Zu Beginn sehen wir die Enterprise, die in die Umlaufbahn von Ramatis III einschwenkt. Es ist schade, dass man der Überarbeitung des Planeten nicht das gleiche Maß an Aufmerksamkeit gewidmet hat, wie es in der ersten Staffel der Fall war. Verschiedene Wolkenschichten oder deutlich bessere herausgearbeitete Oberflächenstrukturen sind nicht auszumachen. Ich würde mir wünschen, wenn wir in der dritten Staffel von TNG hier wieder bessere Aufnahmen zu sehen bekommen.
Im Anschluss sehen wir Picard in seinem Bereitschaftsraum, wo er er die Flugbahn eines Planeten mit Hilfe einer holografischen Projektion beobachtet. Zum Auftakt der zweiten Staffel kam die Technik bereits schon einmal zum Einsatz (siehe Episode „Das Kind„). Erstaunlicherweise sollte es bei den beiden Folgen auch bleiben. Warum die Autoren auf diese Möglichkeit nie wieder zurückgegriffen haben, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Es ist aber auszuschließen, dass es am Serienbudget lag. Für die Darstellung der Projektion in der remasterten Fassung hat man sich exakt an der ursprünglichen Vorlage gehalten.
Die HD-Fassung bringt natürlich Details ans Licht, die man im TV oder auf der DVD mit nur sehr viel Mühe erkennt. So kommt in einer Szene ein Videomonitor zum Einsatz, der die mögliche Landekoordinaten für das Außenteam zeigt (Zeitindex: 24:10 Minuten). Hier kann man in einer Zeile folgendes lesen: Enhancement: Site of Historic Battle of Zambrano (Erhöhung: Schauplatz der historischen Zambrano-Schlacht). Der Name Zambrano steht für den Nachnamen der Autorin dieser Folge: Jacqueline Zambrano. Interessanterweise kamen Videomonitore während der Produktion von TNG nur sehr selten zum Einsatz. Lediglich in der Folge „Der Austauschoffizier“ und im Serienfinale „Gestern, Heute, Morgen“ wurden diese wieder verwendet. Ansonsten kamen die Animationen nie live zum Einsatz, sondern sind stets in der Nachbearbeitung eingesetzt worden.
Was mich beim Betrachten der Folge ein wenig verwundert hat, ist die Tatsache, dass die Überarbeitung des Planeten Solais V besser ausfällt, als es zu Beginn der Episode von Ramatis III der Fall war. Wir bewegen und zwar nicht auf dem Niveau der ersten Staffel, allerdings ist das Ergebnis weit überzeugender als es bei der CGI-Überarbeitung von Star Trek: The Original Series der Fall war.
Wirklich gelungen ist das neu kreierte Matte Painting, dass die zerklüfftete Oberfläche von Solais V zeigt (Zeitindex 25:02 Minuten). Bei der Gestaltung hat man sich weitgehend an die Vorlage gehalten. Die neue Komposition der Live-Aufnahmen mit dem digitalen Matte Painting ist für alle Fans, die nach derartigen Szenen lächzen, ein Hingucker in der zweiten Staffel. Die Beteiligten hinter TNG Remastered haben hier eine gute Arbeit abgeliefert. Die Szenen auf Solais profitieren ebenfalls von dem 7.1 DTS Ton, der zum Leidwesen vieler deutschen Fans, nur im Originalton vorliegt. Der Wind, der über der Oberfläche hinwegfegt, kommt hier ordentlich aus den Surround-Boxen, was dem ganzen viel mehr Atmosphäre verleiht.
Rivas Chor wird auf dem Planeten auf recht brutale Weise ums Leben gebracht. Nach dem tödlichen Disruptorschuss eines außerirdischen Angreifers werden die Körper der Opfer allmählich „aufgelöst“. Zunächst löst sich die Haut auf, dann folgen Muskeln, Organe und schließlich das ganze Skelett. Derartige Aufnahmen sind eher untypisch für TNG, dennoch lassen sich dadurch Rückschlüsse auf die Brutalität des Konflikts ziehen, der auf der Oberfläche tobt. Da die Effekte seinerzeit in SD Video erstellt wurden, ist für die High-Definition-Fassung die Aufnahme neu erstellt worden. Die überarbeitete Szene gewährt nun einen tieferen Einblick in die Anatomie der Opfer. Einziger Knackpunkt ist meines Erachtens der Phaserstrahl, der von dem Angreifer abgefeuert wird. Ein Schuss genügt, um alle drei Mitglieder des Chors zu töten, obwohl dieser nur auf eine Person gerichtet ist. Hier hätte man in der Nachbearbeitung vielleicht noch nachbessern können. Ansonsten darf man mit der Überarbeitung der Folge sehr zufrieden sein.
Alle Screencaps von Trekcore.com
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Die 3. Staffel wird (was die Überarbeitung angeht) def. besser werden (gleiches Team wie in Staffel 1).
Es stellt sich eher die Frage wie Staffel 4 wird *seufz*
Meinst Du denn, die geraden Staffeln werden immer die schlechten?
Wobei mir die Planeten der 1. Staffel schon fast ein bißchen zu realistisch umgearbeitet fand. So ein wenig Unschärfe hätte meiner Meinung nach durchaus bleiben können.
Betreffend der geringen Veränderung von Ramatis III gegenüber dem Original: Das mag daran liegen, dass es sich wahrscheinlich um das ursprüngliche Matte Painting handelt. Bei TNG-Remastered wird ein Planet nur neu mittels CGI erstellt, wenn das Original ebenfalls am Computer generiert wurde (z.B. Solais V).
Wurde allerdings schon damals in den 80ern ein physisches Matte Painting gefilmt und liegt das Filmmaterial noch vor, wird auch bei TNG-Remastered dieses Matte Painting verwendet. Das war auch schon in Staffel 1 der Fall (siehe Deneb im Pilotfilm oder Haven und Bynaus).
Grundsätzlich kann ich Don zustimmen, ein bisschen Unschärfe bei einer Planetenoberfläche die Tausende Kilometer entfernt und hinter einer atmosphärischen Schicht liegt, ist sicher nicht verkehrt. Die in Staffel 1 (und TOS-Remastered) von Max Gabl erstellten Planeten waren mir zum Teil auch schon ein bisschen zu detaillreich, weshalb sie vor allem in TOS extrem klein wirkten. In TNG ist das etwas besser, weil die Enterprise in TNG langsamer im Orbit fliegt als noch in TNG.
Allgemein bin ich auch mit der 2. Staffel von TNG-Remastered sehr zufrieden. Es gibt zwar sichtbare Unterschiede darin, wie das externe Effektteam an die Sache herangegangen ist, aber im Grunde ist es hauptsächlich ein stilistischer Unterschied. Die Weltraumeffekte in Staffel 2 sind in Sachen Beleuchtung und Kontrast näher an der Ur-Fassung der Serie, während das interne CBS-D-Studio (das nach derzeitiger Planung jede ungerade Staffel remastern dürfte) ein bisschen mehr nachgebessert hat und die Effekte einfach noch etwas hübscher aussehen.
Staffel 4 wird übrigens auch wieder bei einem externen Studio remastered werden, jedoch nicht beim selben Studio, das Staffel 2 remastered hat. Die Ausnahme bildet der 2. Teil von „Best of both Worlds“, der ebenfalls von CBS-D erstellt wird und garantiert stilistisch zum ersten Teil zu passen.
Danke für die schönen Reviews. Man sollte bei der Bewertung des Bildes aber neben dem Rauschen auf der Brücke auch die vielen mMn versauten Live-Action-Effekt Kombinationen beachten. Diese Szenen fallen beim Betrachten deutlich auf und führen neben dem DNR-typischen Wachseffekt auch zu unterschiedlichen Farbgebungen in ein und demselben Set in der gleichen Szenenfolge. Neben den, auch bei Berücksichtigung von Atmosphäre etc. unrealistisch verblurrten Planeten ein Hauptärgernis der Effekte. Vor allem zeigt diese Folge die Inkonsistenz der Planetenoberflächen (wie ja erwähnt wird, ist Ramatis III durchaus gelungen), die mir in Staffel 1 zumindest nicht derart krass aufgefallen ist. Leider muss man dies aber auch CBS ankreiden, die offenbar HTV nicht genügend Zeit gaben, für alle Planeten ein neues Matte-Painting zu erstellen, weshalb man wohl auf die nicht HD-tauglichen Originale zurückgreifen muss.
Man muss bedenken, dass für alle neu erstellten Planeten CGI eingesetzt wurde, es gibt also dreidimensionale Modelle und keine neuen 2-dimensionele Matte Paintings. Grundsätzlich kann man sagen: War bei TNG ein Planet ein 2-dimensionales Matte Painting, ist dieses auch bei TNG-R zu sehen. War jedoch das Original in TNG bereits ein früher CGI-Effekt, dann spendiert uns TNG-R (egal ob von CBS-D oder TV erstellt) einen komplett neuen CGI-Planeten.
Diese alten CGI-Effekte existieren einfach nicht mehr, sämtliche werden durch neue CGI-Planeten ersetzt, das trifft in dieser Folge auf Solais V zu. Die Planeten in Staffel 2 werden nicht so detailliert dargestellt wie in Staffel 1, aber wie erwähnt ist das eher eine stilistische Sache und auch nicht ganz verkehrt und defintiv sind auch die Planeten in Staffel 2 in HD-Qualität und um Lichtjahre besser als die frühe 80er-Jahre-CGI.
Das mit dem DNR ist mir auch aufgefallen, aber es war nicht durchgängig und gegen Ende der Staffel dürfte man davon abgekommen sein.
Das verrauschte Bild bei den Aufnahmen auf der Brücke in den frühen Folgen der 2. Staffel liegt daran, dass mit unterschiedlichem Filmmaterial experimentiert worden ist, wovon nicht jedes die Zeit so gut überdauert hat. Wird von Mike Okuda im Trekcore-Interview bzw. im Special auf der 1. Disc der Staffel-2-Box erwähnt.
Dass die weniger detaillierten Planeten eine bewusste stilistische Entscheidung war, wurde und wird ja immer behauptet. Für mich ist diese Begründung jedoch nicht ganz plausibel. Wie etwas gründsätzlich remastered wird, wird normalerweise vor der ersten Veröffentlichung für alle weiteren Veröffentlichungen festgelegt. Das Problem einer möglichen Inkonsistenz ist schließlich immer vorhanden und bekannt. Das betrifft dann eben bei TNG die Planeten, die Frage, wie ein Schiff auszuleuchten ist und ob man DNR einsetzt etc. . Die Richtung wurde mit Staffel 1 klar vorgegeben, aber bei Season 2 hat man mMn seitens CBS einfach blind darauf vertraut, dass HTV genau dieser Linie folgen. Das Ergebnis ist mMn ein inkonsistenter Brei, sowohl im Vergleich zur ersten Staffel als auch innerhalb der 2. Staffel.
So sind einige Effekt-Shots sehr gelungen (ich fand Peak Performance gut) und es gibt, wie du richtig festgestellt hast, durchaus Szenen, in denen die Effekte ohne DNR in die Live-Aufnahmen integriert wurden. Aber genau das macht es ja so schlimm. Wenn man z.B. die Planeten in Staffel 1 weniger detailliert gestaltet hätte, und zwar von Anfang an, hätte man jetzt keinen Grund, sich zu beschweren, aber so ist das Endergebnis nicht wirklich optimal. Und die Lounge-Szene mit Maddox aus „Measure of a man“ ist einfach eine Frechheit!
Ja der Meinung schließe ich mich total an!
Die Planten in der 1. Staffel waren „zu gut“ und daher stören jetzt die Planeten in der 2. Staffel.
Wir sind ja „normalerweise“ gewohnt dasvon Staffel zu Staffel die Star Trek Serien sich inhaltlich und technisch weiterentwickeln. Hier jedoch findet ein stilistischer Bruch statt, was ich persönlich als recht Schade finde.
Dennoch ist es so oder so Wahnsinn welche Mühe sich CBS mit TNG gibt und ich hoffe das auch die Veröffentlichung von ENT dementsprechend wird (und halt auch die hoffentlich noch kommenden Staffeln von DS9 und Voyager).
Ist Euch eigentlich die verzerrte Enterprise nicht aufgefallen? Gerade beim ersten Enterprise-Screenshot in diesem Review sieht man doch Original und Remastered nebeneinander. Die Remastered-Enterprise ist horizontal gequetscht bzw. vertikal in die Höhe gezogen worden. Ich finde das sieht einfach grauenhaft aus, dagegen sind ein paar unscharfe Planeten oder übertriebene DNR-Anwendung gar nix.
Und wer sagt dir, dass die SD-Variante korrekt ist? Ich würde eher darauf tippen, dass man damals für die verfügbaren Fernseher/Bildformate das Bild verzerrt hat. Aber letztlich ist das doch genauso, wie die Diskussionen über „korrektes“ Color-Timing. Ob das nun korrekt ist oder nicht kann man ohne Kenntnis des unbearbeiteten Materials eh nicht sagen. Das hat natürlich nichts damit zu tun, ob man etwas mag oder nicht.