Die Discovery wird während der Verfolgung von Spocks Shuttle von einer uralten Sphäre aus dem Warp gerissen. Während das Objekt den Computer des Schiffes lahmlegt, kämpft Saru mit gesundheitlichen Problemen. Wie sich herausstellt, ist beim ihm das „Vaharai“ ausgebrochen, das bei Kelpianern zum Tod führt.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Die Episode nimmt einen starken Bezug zur Short Trek Episode „The Brightest Star„.
- Wir lernen in der Folge, dass Saru insgesamt 94 Sprachen spricht, davon einen Großteil irdischer Sprachen.
- Der Titel der Folge bezieht sich auf die griechische Mythologie. Ein Pfennig bzw. eine kleine Münze, auch Charonspfennig genannt, wurde in der griechischen Antike den Toten als Grabbeigabe unter die Zunge gelegt, bevor sie bestattet wurden. Sie diente als Fährgeld für den Fährmann Charon für die Überfahrt der Toten über den Fluss Styx in das Totenreich des Hades.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler: Sonequa Martin-Green (Michael Burnham), Anson Mount (Christopher Pike), Doug Jones (Saru), Anthony Rapp (Paul Stamets), Mary Wisemann (Sylvia Tilly), Shazad Latif (Ash Tyler), Rebecca Romijn (Nummer Eins)
Story: Jordon Nardino, Gretchen J. Berg und Aaron Harberts
Drehbuch: Alan McElroy und Andrew Colville
Regie: Lee Rose
Erstausstrahlung: 7. Februar 2019
Episoden Review:
Discovery begibt sich mit Episode vier weiter auf Rehabilitations-Kurs. Hierfür schicken die Autoren gleich einen prominenten Charakter ins Rennen, der im Star Trek Universum noch „ein unbeschriebenes Blatt“ ist. Die Rede ist von Nummer Eins (Number One). In der ursprünglichen Pilotfolge „Der Käfig“ spielte Majel Barrett eine intellektuelle und problemlösende erste Offizierin, die unter Christopher Pike diente. Die Namenlose ist die rechte Hand des Captains und dessen engste Vertraute im Kommandostab. Rebecca Romjin, auch bekannt als Formwandler Mystique aus der X-Men Reihe, tritt in Barrels Fußstapfen und liefert gleich einen eindrucksvollen – wenn auch kurzen – Auftritt ab. Obwohl sie mit der defekten Enterprise im Raumdock ausharren muss, hat sie im Fall Spock akribisch recherchiert. So berichtet sie Pike, dass die Sternenflotte seinen Fall als Stufe eins eingestuft hat, der eigentlich nur bei höheren Offizieren in Kraft tritt. Viele Dinge scheinen nach ihren Recherchen nicht zusammenzupassen. Damit verschafft sie ihrem Captain allerhand Informationen und unterstreicht, wie wertvoll sie an seiner Seite ist. Rebecca Romijn scheint eine gute Wahl für Nummer Eins zu sein. Hoffen wir, dass wir bald mehr von ihr zu sehen bekommen. Ist eigentlich jemanden das „Retro-Padd“ aufgefallen, das Nummer Eins an Pike übergibt?
Kampf den Pilzen im Maschinenraum
Im Maschinenraum untersuchen Paul Stamets und Sylvia Tilly den Kokon aus dem Myzel-Netzwerk, der nach Tillys Sporen-Extraktion enstanden ist. Dass die Chemie zwischen den beiden Figuren stimmt, wird in ihren gemeinsamen Szenen deutlich. All diejenigen, die sich über das quirlige Auftreten Tillys in den letzten Folgen echauffierten (einschließlich mir), können sich diesmal entspannt zurücklehnen. Tilly ist wieder ganz die Alte. Mary Wiseman darf einen ernsten und ruhigeren Ton anschlagen und lässt so ihre schauspielerische Klasse auf angenehme Art freien Lauf. Beste Szene: beide stimmen „Space Oddity“ von David Bowie an, während Stamets mit einem Bohrer an Tilly Kopf operiert.
Jett Reno is back
Tig Notaro war eine der positiven Überraschungen in der Auftaktfolge („Bruder„). Umso erfreulicher ist ihre Rückkehr in den Machinenraum, der direkt vom Chefingenieur angeordnet wird. Frage ist, wann wir diesen auch mal zu Gesicht bekommen werden? Aber brauchen wir den überhaupt? Tig Notaro gibt einen so überzeugenden (und humorvollen) Ingenieur ab, dass man sich wünscht, sie würde einem jungen Scotty das Schrauben beibringen. Ihre frivole Art spiegelt sich in einem unterhaltsamen Schlagabtausch mit Stamets wieder. Gerne mehr davon.
Schließlich steht Reno Stamets gekonnt zur Seite, als sie mit Hilfe von Tilly Kontakt zu der mykotischen Lebensform aufnehmen. Es stellt sich heraus, dass das Wesen Mae zu den JahSepp gehört. Eine Spezies, die im Myzel-Netzwerk Zuhause ist. In der Summe ist das Geschehen im Maschinenraum vielleicht überzogen, doch unterhaltsam ist es allemal.
In Freundschaft verbunden
Im Bereitschaftsraum untersuchen derweil die Brückenoffiziere die aufgetretene Phänomene mit den „Roten Engeln“. Der Runde gehören neben Michael und Saru auch Dettmer, Rhys, Owoskun und der Saurianer Linus an. Es ist schön zu sehen, dass die Discovery mittlerweile aus einem Team besteht, das den Dingen gemeinsam auf den Grund geht. Erfrischend ist, dass der Kreis durch neue Figuren erweitert wird. So gesellt sich auch Commander Nhan wieder der Gruppe hinzu. Wir erinnern uns, die Offizierin kam in ersten Episode der zweiten Staffel mit Captain Pike an Bord. Der Saurianer Linus sorgt weiterhin für die heiteren Momente und ist somit ein gern gesehener Sidekick.
Sarus Verwandlung
Der Kelpianer hat einen schlechten Tag erwischt. Zunächst plagt er sich mit einer Erkältung rum, die sich später zu einer lebensbedrohlichen Krankheit ausbreitet. Schuld daran ist eine Jahrtausend alte intelligente Sphäre, die im Sterben liegt und die USS Discovery aus ihrem Flug gerissen hat.
Saru leidet unter dem sogenannten „Vaharai“. Es handelt sich dabei um das letzte Entwicklungsstadium eines Kelpianers. Sofern einer seiner Art nicht als Beute der Jägerspezies zum Opfer fällt, endet das Dasein in einem qualvollen Tod. Um dem unerträglichen Schmerz und Wahnsinn zu entgehen, bittet Saru Michael ihm beim Freitod zu helfen. Sicherlich kein einfacher Gefallen, dem Michael nachkommen muss. Das Thema Sterbehilfe ist gekonnt in der TNG-Episode „Die Operation“ aufgegriffen wurden. Hier wurde Riker gebeten, den verletzten Worf beim Sterben zu helfen. Sonequa Martin-Green und Doug Jones verleihen den Szenen aber das notwendige Gewicht, um das Thema auf ihre Art zu transportieren. Doch wie zu vermuten ist, bleibt uns der Kelpianer erhalten. Aber wird er auch der Alte bleiben?
Die Autoren entscheiden sich für einen drastischen Schritt. Doug Jones Charakter war als emotionales Jojo angelegt, der wie Spock, Data und Seven Of Nine sich mit seinen Gefühlen oder besser geschrieben mit seinen Ängsten auseinandersetzen setzen musste („Ich spüre den nahenden Tod“). Denn die kelpianische Lebensweise ist immer auf dem Tod ausgerichtet. Sarus Ängste wurden ihm nun genommen und folglich werden wir ab sofort einem anderen Saru begegnen. Aber war das wirklich notwendig, die wesentlichen Grundzüge der Figur zu ändern? Hätte man sich nicht noch etwas ausführlicher mit Sarus ängstlicher Natur auseinandersetzen könnten? Oder hatten die Autoren schlicht keine Ideen mehr, wie sie mit den angeborenen Instinkten des Kelpianers zukünftig umgehen sollten? Ich bin mir nicht sicher, wo uns dieser Turnaround hinführen wird.
Und Spock?
Nada. „Die Suche nach Spock hat oberste Priorität“, entgegnet Pike gegenüber Burnham. Nur schade, dass die Autoren das weiterhin anders sehen und den Bogen so deutlich überspannen. Folge vier bringt uns Spock kein Stückchen näher. Dabei ist der Vulkanier ein zentrales Element in der episodenübergreifenden Storyline. Abwarten und Earl Grey trinken. Heiß natürlich.
Fotos: © 2018 CBS Interactive