Auf dem Planeten Ventax II bricht eine Massenpanik aus, als sich eine Prophezeiung erfüllt: die Rückkehr von Adra. Den Überlieferungen nach ist Adra ein mächtiges Wesen, dass die Bevölkerung versklavt, nachdem sie den Bewohnern ein Jahrtausend den Frieden beschert hat. Als ein Beobachtungsteam der Sternenflotte auf dem Planeten durch die panische Bevölkerung in Gefahr gerät, macht sich die Crew der Enterprise auf, die Geiseln zu befreien. Auf der Oberfläche treffen Picard und seine Mannschaft schließlich auf Adra, die sich den Menschen ebenfalls als einen alten Bekannten vorstellt: der Teufel.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Das ursprüngliche Drehbuch wurde für die nie realisierte Serie „Star Trek: Phase II“ geschrieben. Hier versucht Kirk ein Wesen namens Komether, dass sich als „Teufel“ ausgibt, als Schwindler zu entlarven.
- Die Episode erzielte nach dem Pilotfilm „Mission Farpoint“ die bis dahin höchsten Einschaltquoten.
- Kostümdesigner Robert Blackman wurde für seine Arbeit in „Der Pakt mit dem Teufel“ in der Kategorie „Outstanding Costume Desgin for a Series“ für einen Emmy nominiert.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler: Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Brent Spiner (Lt. Commander Data), LeVar Burton (Geordi LaForge)
Gastdarsteller: Marta Dubois (Adra), Paul Lambert (Howard Clark), Marcelo Tubert (Acost Jared), Thad Lamey (Teufel), Tom Magee (Fek’lhr)
Drehbuch: Philip LaZebnik
Geschichte: Philip LaZebnik und William Douglas Lansford
Regie: Tom Benko
Erstausstrahlung: 4. Februar 1991
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 4, Disc 3
„Der Pakt mit dem Teufel“ ist eine unterhaltsame Episode, deren Erzählmuster deutlich an die Originalserie erinnert. Ein Sternenflottenkapitän beschützt eine verängstigte Zivilistion vor einem scheinbar übermächtigen Wesen, das schließlich als Hochstapler entlarvt wird. Die Story gehörte ebenso wie „Das Kind“ zu einer Auswahl an Geschichten, die während der zweiten Fünf-Jahresmission der Enterprise unter Kirk erzählt werden sollten. In dem Skript für Star Trek: Phase II tritt Kirk gegen Komether an. Als Gegenleistung für die Rettung des Planeten vor einer Umweltverschmutzung will das Energiewesen den Planeten übernehmen. Kirk kann Komether zu einer Verhandlung überreden, in der der Schiffscomputer als Richter agiert.
In der TNG-Fassung übernimmt die Rolle des Richters Data, während Picard den Ankläger stellt. Aus dem Energiewesen Komether wurde eine weibliche Adra. Der arglistigen Dame gelingt es ohne Mühen, die Ventaxaner in die Irre zu führen. Die Föderationsoffiziere lassen sich vom Hokus Pokus der Adra allerdings nur wenig verzaubern und so kommt es sich schließlich zum Showdown zwischen Picard und Adra. Obwohl das falsche Spiel der vermeintlichen „Göttin“ offensichtlich ist, so ist es doch etwas befremdlich, dass Picard keine Sekunde lang in Betracht zieht, dass Adra tatsächlich ein übermenschliches Wesen mit spirituellen Wurzeln ist. Er hat nicht den geringsten Zweifel daran, dass mit Hilfe von Technologie getrickst wird. Dies entspricht Gene Roddenberrys Vorstellung vom Typus Mensch im 24. Jahrhundert. Für den aufgeklärten Menschen ist der Glauben an ein höheres Wesen nicht existent (William Shatner sah das in Star Trek V bekanntlich anders). Dass das Verständnis für Religion den Menschen in der Zukunft nicht abhanden gekommen ist, wird in der Nachfolgeserie Star Trek: Deep Space Nine deutlich. Benjamin Sisko steht dem Glauben der Bajoraner deutlich offener gegenüber als es Picard in dieser Folge tut.
Zu Beginn der Episode zieht wieder typisch für die vierte Staffel eine unscharfe Enterprise an dem Zuschauer vorbei. Im Anschluss sehen wir Picard und Data auf dem Holodeck. Dort übt sich der Androide als Schauspieler in „Eine Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens. Die dunkle Szene zeichnet sich durch eine beeindruckende Schärfe aus. Wer sich die hier die englische Tonspur anhört, der wird wahre Freude an Brent Spiners Schauspiel haben. Denn dieser mimt gekonnt in altenglischer Sprache einen verängstigten Ebenezer Scrooge. Der ihm erschiene Geist ist in der Blu-ray-Fassung nicht länger verschwommen. Seine Konturen zeichnen sich deutlicher ab.
Zum ersten Mal ist in einer Nahaufnahme „Livingston“ zu sehen. Der Zierfisch ist in Picards Bereitschaftsraum Zuhause. Bei dem Exemplar handelt es sich um ein Strahlenfeuerfisch. In späteren Folgen wird aus dem Fisch, der nach Regisseur David Livingston benannt wurde, ein pazifischer Rotfeuerfisch (Zeitindex 6:20 Minuten).
Im Gegensatz zu anderen Welten, die die Enterprise im Laufe der Jahre besucht, bekommt der Zuschauer einen realistischen Eindruck von Ventax II vermittelt. Denn mit Hilfe von Live-Aufnahmen und einem Matte Painting wird die fremde Zivilisation „zum Leben erweckt“. Derartige Spezialeffekte konnten aus Kostengründen für die TV-Serie nicht immer umgesetzt werden. Was die Künstler hier auf die Beine gestellt haben, wirkt auf der Blu-ray ziemlich beeindruckend (Zeitindex: 10:48 Minuten).
Nicht weniger beeindruckend ist mit wie viel Hingabe sich die Masken- und Kostümdesigner an der Verwirklichung der fantastischen Geschichten von Star Trek beteiligt haben. Die Gestaltung des Fek’lhr ist atemberaubend, um nur ein Beispiel zu nennen. Das Serienalter sieht man The Next Generation bis heute nicht an (Zeitindex: 13:53 Minuten).
Ron Jones Musik entfaltet im Mehrkanalton seine ganze „Magie“. Er verpasst der Episode ein wunderschönes Thema, das sich durch ruhige, zum Teil bizarre Klänge auszeichnet. „Der Pakt mit dem Teufel“ erhält dadurch eine unglaublich dichte Atmosphäre, die man im Originalton erleben muss. Jones orientierte sich bei der Komposition des Soundtracks an John Williams Arbeit für „The Witches from Eastwick“. Wer mag, der kann sich Ron Jones Soundtrack auch nach Hause holen. Denn im Rahmen des „Ron Jones Projects“ wurden all seine Arbeiten für TNG als MP3 veröffentlicht (siehe Amazon-Link).
Es lohnt sich, einen Blick auf die kleinen Dinge abseits des Handlungsgeschehens zu werfen. So kann man in Picards Quartier einen klingonischen Dolch (d’k tahg) erkennen, den er auf Kronos in der Episode „Die Sünden des Vaters“ erhalten hat (Zeitindex: 25.17 Minuten). Derartige Kleinigkeiten tragen sehr schön Serienkontinuität bei, wenn man sie denn bemerkt.
Die Weltraumszenen mit dem Shuttlepod wurden ursprünglich von der Firma Image G für die Folge neu gedreht. In der remasterten Fassung sieht die Sequenz großartiger denn je aus. Besonders eindrucksvoll sieht der Anflug auf die Enterprise aus dem Cockpitfenster heraus aus (Zeitindex: 27:07 Minuten).
Die letzte Totale zeigt den Verhandlungsraum auf Ventax II. Wer hier genau hinschaut, der wird bemerken, dass der Richterpult entfernt wurde. Wenige Sekunden zuvor saß hier noch Data (Zeitindex 44:38 Minuten).
Vergleich DVD/Blu-ray
Screencaps: Trekcore.com
Juhuuu. Danke für die schöne Review wieder.
Ja wegen den Einschaltquoten. Ich weiss noch wie gut
ich die Idee und Umsetzung damals fand;)