Unter der Aufsicht des zakdornianischen Meisterstrategen Sirna Kolrami nimmt die Enterprise an einer Gefechtsübung teil. Für die Simulation übernimmt Commander Riker das Kommando über die USS Hathaway, das 80 Jahre alt ist. Aus der Übung wird tödlicher ernst, als ein Schiff der Ferengi auftaucht und die Enterprise kampfunfähig macht. Da sich beide Föderationsschiffe beschießen, vermuten die Ferengi, dass es mit der Hathaway etwas besonderes auf sich haben muss. Picard und Riker müssen improvisieren.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Nachdem Armin Shimerman bereits in der ersten Staffel einen Ferengi verkörperte (siehe „Der Wächter„), schlüpft er zum Ende der zweiten Staffel wieder in der Rolle eines Ferengis. Der große Durchbruch erfolgte mit seinem Engagement bei Star Trek: Deep Space Nine. Hier spielte er sieben Jahr lang den zwielichtigen Barkeeper Quark, der ebenfalls ein Ferengi ist.
- Es ist erst das zweite Mal in der noch jungen Geschichte von Star Trek: The Next Generation, dass man ein anderes Föderationsschiff von Innen sieht. Zuletzt war dies in der Folge „Die Schlacht von Maxia“ der Fall. Auch hier wurde das Set der Kampfbrücke für die Kommandozentrale eines anderess Schiffs umgestaltet.
- Ray Brocksmith, der den Zakdorn Sirna Kolrami spielt, gastierte ein paar Jahre später in der Serie Star Trek: Deep Space Nine. Dort verkörperte er in der Episode „Indiskretionen“ (Indiscretion) den Bajoraner Razka Kam.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Diana Muldaur (Dr. Katherine Pulaski), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Roy Brocksmith (Sirna Kolrami), Armin Shimerman (Bractor)
Drehbuch:
David Kemper
Regie:
Robert Scheerer
Erstausstrahlung:
29. Juni 1989
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 2, Disc 5
Die vorletzte Episode der zweiten Staffel punktet mit einer abwechslungsreichen Handlung, die uns nicht nur ein Wiedersehen mit den Ferengi beschert, sondern auch mit den Zakdorn eine neue Spezies einführt. Roy Brocksmith, den einige Genre-Fans vor allem durch seine Rolle als Dr. Edgemar in Paul Verhoevens „Total Recall“ kennen, spielt den eigenwilligen Meisterstrategen Sirna Kolrami. Brocksmiths eigenwilliges Schauspiel verleiht der Figur einen unverwechselbaren Charakter, dem es gelingt über die Episode hinaus in Erinnerung zu bleiben. Kolrami ist ein selbstbewusster und und exzentrischer Zakdorn auf, der die Geduld der Mannschaft auf eine harte Probe stellt. Brocksmiths Figur gehört zweifellos zu den Nebenfiguren, die man im weiteren Serienverlauf gerne öfters gesehen hätte.
Wer „Galavorstellung“ auf der Blu-ray schaut, der wird sehr positiv überrascht sein. Die Episode besticht im Vergleich zu vielen vorangegangenen Folgen durch ein sehr gutes Bild. Auch dunkle Szenen brillieren durchweg und verdienen das Prädikat „remastered in High Definition“. Hingucker schlechthin sind ohne Frage die Spezialeffekte, die wohl zu den Besten zählen, was HTV bislang hervorgebracht hat.
Zunächst transportiert ein Shuttle Sirna Kolrami zur Enterprise. Die Aufnahme stammt ursprünglich aus der Folge „Die jungen Greise„. Hier untersuchen Doktor Pulaski und Data einen jungen Patienten in einem Shuttle, dass in der Umlaufbahn um den Planeten Gagarin IV kreist. Für „Galavorstellung“ wurde die Planetenaufnahme entfernt.
In zahlreichen Aufnahmen wurden wieder die schwarzen Kartonagen verwendet, um Reflektionen der Studiobeleuchtung zu vermeiden. Während man sich bereits daran gewöhnt hat, dass diese größtenteils auf der Brücke zum Einsatz kommen (zum Beispiel bei 05:09 Minuten, 14:59 Minuten etc.), ist diesmal auch ein nicht gerade kleines Exemplar im Maschinenraum deutlich zu erkennen.
In „Galavorstellung“ können wir erstmals einen Blick in Worfs Quartier werfen. Beim Modellbau zeigt sich, dass der Sicherheitsoffizier kein ruhiges Händchen hat (wir gehen davon aus, dass dies beim Bedienen der Kontrolle des Waffensystems kein Problem darstellt). Doch unsere Blicke konzentrieren sich auf den kleinen klingonischen Schlachtkreuzer, der links im Bild zu sehen ist. Diese Modelle wurden selten von der Studiorequisite angefertigt, sondern kamen direkt vom jeweiligen Hersteller, der eine entsprechende Lizenz für den Verkauf der Bausätze erworben hatte. Die meisten dieser Raumschiffe, die man in Star Trek: The Next Generation sieht, kamen von AMT (Aluminum Model Toys). Der amerikanische Hersteller verfügte bereits 1966 über eine Lizenz für den Bausatz der alten Enterprise. Der klingonische Schlachtkreuzer in Worfs Quartier stammt allerdings aus dem Hause Franklin Mint, dass 1989 unter der Serie Pewter Star Trek Starships-line veröffentlicht wurde. In der heutigen Zeit würde man hier wohl von einem viralen Marketing sprechen. Apropos heutige Zeit. Auch in Star Trek Into Darkness kann man eine ganze Palette von Modellen entdecken, die von einem Bausatzhersteller bereitgestellt wurden. So sieht man in dem Büro von Admiral Marcus zahlreiche Miniaturen, wie zum Beispiel Zefram Cochranes Warpschiff oder die Enterprise NX-01. Die Modelle stammen von Quantum Mechanix, und wurden zum Teil eigens für den Film von J.J. Abrams hergestellt. Wer es genauer wissen möchte, der findet auf der offiziellen Website von Quantum Mechanix mehr Informationen.
Im Orbit von Braslota II trifft die Enterprise auf die USS Hathaway (Zeitindex 11:20 Minuten). Statt eine neue Bauart einzuführen, verwendete man auf Grund des limitierten Budgets ein bereits existierendes Studiomodell. Die Wahl fiel auf das Modell der Stargazer, Constellation-Klasse. Wer denkt, das Schiff in der Folge „Die Schlacht von Maxia“ bereits in seiner ganzen Pracht gesehen zu haben, der irrt. Die Blu-ray-Fassung offenbart nicht nur eine Fülle an Details, sondern zeigt das Schiff in Aktion (Zeitindex 33:24 Minuten). Für die Umsetzung der Effektaufnahmen muss man HTV ein großes Lob aussprechen.
Nachdem ihr Auftritt in der ersten Staffel mehr als unglücklich war (siehe „Der Wächter„), verordnete man den Ferengi in der zweiten Staffel eine Generalüberholung. Es spricht für die Produzenten, dass man trotz der anfänglichen Pleite, die Rasse nicht in den Weiten des Star Trek Universums hat verschwinden lassen. Zwar gelangen die Ferengi erst durch Star Trek: Deep Space Nine zur vollen Blüte, dennoch sind sie im weiteren Serienverlauf gerngesehene Gäste in TNG. Während man die Kostüme und die Kulissen von Grund auf überarbeitete, hielt man an dem „käferartigen“ Marauder fest. Der Blick auf die High-Definition-Variante des Ferengi-Schiffs fällt ohne Frage beeindruckend aus (Zeitindex 34:45 Minuten).
Die Überarbeitung der Folge nahm HTV zum Anlass, um einen Fehler in der ursprünglichen Fassung zu beheben. Dort waren die Fenster des Ferengi-Schiffs in einer Aufnahme nicht beleuchtet.
Eine der letzten Effektaufnahmen zeigt die USS Hathaway im Schlepptau der Enterprise. Die Aufnahme wurde ursprünglich für „Die Schlacht von Maxia“ erstellt und auch eins zu eins wiederverwendet. Für HD-Fassung von „Galavorstellung“ wurde der Hintergrund leicht verändert (Zeitindex: 42:35 Minuten).
Screencaps: Trekcore.com