Data überrascht seine Kameraden, als er einen neuen Androiden namens Lal konstruiert. In ihm sieht Data sein „Kind“. Unter der Anleitung ihres Vaters erfährt Lal, was es heißt ein Mitglied der Gesellschaft zu sein. Doch ihr Leben gerät aus den Fugen, als sie erfährt, dass sie unter der Aufsicht von Admiral Haftel ein Leben außerhalb der Enterprise führen soll. Die Sternenflotte glaubt, dass Data die Aufgaben eines Vaters nicht richtig wahrnehmen kann. Picard ist von dem Gegenteil überzeugt. Er will die Rechte der beiden Androiden schützen.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Für Jonathan Frakes war es die erste Regiearbeit bei Star Trek. Er führte bei vielen weiteren Episoden Regie, darunter auch für Star Trek: Deep Space Nine und Star Trek: Voyager. Außerdem nahm er für Star Trek: First Contact (1996) und Star Trek: Insurrection (1998) auf dem Regiestuhl Platz.
- Vor der Wahl seines äußeren Erscheinungsbildes wird Lal von Schauspieler Leonard Crofoot verkörpert. Crofoot hatte bereits in der ersten TNG-Staffel einen Gastauftritt. Er spielte Trent in „Planet Angel One„. Einige Jahre später sollte er auch eine Nebenrolle in Star Trek: Voyager bekommen („Der Virtuose“).
- Zum ersten Mal ist in TNG ein Andorianer, wenn auch als holografische Projektion, zu bestaunen. Die blauhäutigen Wesen waren in der klassischen Serie und in den Kinofilmen I, IV und V zu sehen. In TNG sollten sie im Anschluss nur noch ein weiteres Mal im Hintergrund auftauchen („Picard macht Urlaub“). Eine zentralere Rolle erhielten die Andorianer in der Serie Star Trek: Enterprise (2001-2005).
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Hallie Todd (Lal), Nicolas Coster (Admiral Haftel), Whoopi Goldberg (Guinan)
Drehbuch:
René Echevarria
Regie:
Jonathan Frakes
Erstausstrahlung:
12. März 1990
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 3, Disc 4
Wenn man sich mit anderen Fans oder Kritikern über die besten Star Trek Episoden austauscht, dann kommt man nicht umhin, „Datas Nachkomme“ zu nennen. Noch ein Jahr zuvor musste die Sternenflotte darüber verhandeln, ob Data ein selbstbestimmtes Leben führen darf. In der dritten Staffel geht René Echevarria der Frage nach, ob die Konsequenzen menschlichen Handelns auch für den Androiden zählen. Ist Data als Konstrukteur eines zweiten Androiden für dessen Entwicklung verantwortlich? Oder muss die künstliche Schöpfung, die Data als sein „Kind“ begreift, in die Obhut der Sternenflotte übergeben werden? Echevarria geht diesen Fragen nach und lässt Star Trek in Höchstform auflaufen.
Trekkies würden der Folge nicht die Besttnote geben, wenn nur die Story stimmen würde. Erstklassige Geschichten findet man innerhalb der Reihe zuhauf. Jonathan Frakes Inszenierung macht die Episode erst so gut. Er konzentriert sich behutsam auf die beiden Androiden Data und Lal, die sich in ihren Rollen als Vater und Tochter probieren. Besonders Data ist versucht, seine Aufgabe in wohl bedachter Art und Weise nachzukommen. Lal dagegen, äußerlich eine junge Frau um die 20, begreift ihre Umwelt mit dem Staunen eines Kindes. Doch die Furcht vor der Trennung vom Vater, lässt sie innerlich zerbrechen. Frakes verliert die beiden Figuren nie aus den Augen. Er entlockt der Schauspielern Hallie Todd die fragile Unschuld, die den Zuschauer Mitleiden lässt. Gleichzeitig lässt er Gastdarsteller Nicolas Coster zunächst als unsympathischen und gefühlslosen Admiral agieren, der am Ende nicht umhin kommt, Mitgefühl zu zeigen. Frakes Regiedebüt ist zweifellos ein Klassiker des Star Trek Universum geworden, der nun endlich auch remastert vorliegt.
Das Bild der Blu-ray holt in Sachen Kontraste und Farben alles raus, was das Originalmaterial hergibt. Besonders eindrucksvoll präsentiert sich das kybernetische Labor, dass vor dem Umbau noch als Brücke der Enterprise C diente und auch in der zweiten Staffel als Gerichtssaal in „Wem gehört Data?“ Verwendung fand. Der Raum ist deutlich dunkler als andere Teile des Schiffes ausgeleuchtet. Gerade bei lichtarmen Szenen fiel die Serie durch. Des öfteren schmälerte ein extremes Bildrauschen den TV-Genuss. In der remasterten Fassung ist das kein Thema mehr.
Noch in der ersten Staffel äußerten einige Fans Zweifel, ob die außerirdischen Prothesen aus den 90ern wirklich dem hochauflösenden Bild standhalten können. Doch die Werke von Michael Westmore und seinem Team zeugen auch 25 Jahre nach der Erstausstrahlung von erstklassiger Arbeit. Lals Rohling ist ein exzellentes Beispiel. Für die Darstellung des Androiden in der ersten Episodenhälfte war eine Maske erforderlich, die sich über den ganzen Körper erstreckte. Wer nun glaubt, dass Klebstoffreste oder ähnliches auf der Blu-rays zu entdecken sind, der irrt.
Trotz der Autorenanweisung Elemente der klassischen Serie zu vermeiden, lies es sich Autor René Echevarria nicht nehmen, eine Andorianerin in die Handlung einzubauen. Was mich stets irritierte, war die Tatsache, dass die Andorianerin nicht blau, sondern grün war. Schon die ursprüngliche Aufnahme ließ vermuten, dass die Aufnahme nachträglich bearbeitet wurde, um das außerirdische Erscheinungsbild zu kreieren. Ich hatte gehofft, dass man im Zuge der Überarbeitung die Farbe der Andorianerin nachträglich korrigiert. Der Kontinuität der Serie hätte es wohl nicht geschadet (Zeitindex 09:54 Minuten). Die Website Ex Astris Scientia hat einen sehr aufschlussreichen Artikel über das wechselnde Erscheinungsbild der Andorianer verfasst. Die Autoren halten es für wahrscheinlich, dass die damalige Tricktechnik dies nicht zuließ. Im Blue Screen Verfahren konnten einfach keine blauen Andorianer aufgenommen werden. Um die Aufnahme vor einer blauen Wand zu filmen, wurden ein dunkleres Make-up aufgetragen. Die Farbkorrektur wurde dann in der Postproduktion vorgenommen.
In Datas Quartier studiert Lal mehrere Grafiken und Texte. Die HD-Fassung gewährt einen guten Blick auf das Display des Computers und offenbart, dass zwei Grafiken schon in früheren Folgen verwendet wurden (z.B. Die Iconia-Sonden, Brieffreunde). Eine Anzeige soll einen Text aus dem Werk „Ethik“ des niederländischen Philosophen Baruch de Spinoza zeigen. Gary Mitchell zitierte daraus in der Folge „Die Spitze des Eisbergs“ (Star Trek: The Original Series).
Als Lals Funktionen zusammenbrechen, muss Data handeln. Er öffnet ihre Schädeldecke, um sofort die nötigen Reparaturen vorzunehmen. Man kann ziemlich deutlich erkennen, dass Lals Schaltkreise zum Teil aus guten alten LEDs bestehen (Zeitindex: 41:12 Minuten). Die Szene ist dennoch allemal überzeugend. Auch hier gebürt den kreativen Maskenbildnern großes Lob.
Screencaps: Trekcore.com