Die Enterprise ist das erste Schiff der Sternenflotte, das den Selcundi-Drema-Sektor erforscht. Scans haben gezeigt, dass alle Planeten des Systems starke geologische Aktivitäten aufweisen. Wesley Crusher wird beauftragt, mit Hilfe einiger Geologen die Ursachen für die Naturkatastrophen zu finden. Während der junge Fähnrich seine Führungsqualitäten unter Beweis stellen muss, reagiert Data auf eine Audionachricht von Drema IV. Der Android schließt schnell Freundschaft mit der fremden Stimme. Als die Naturkatastrophe auch auf Drema IV außer Kontrolle gerät, bittet Datas Brieffreundschaft ihn um Hilfe.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Dies ist die einzige Folge in der zweiten Staffel, in der das Produktionsteam in den Genuss eines Außendrehs kam. Die Szenen, die Picard beim Reitausflug auf dem Holodeck zeigen, wurden in Thousend Oaks, ca. 50 Kilometer nordwestlich des Stadtkerns von Los Angeles gedreht.
- Als Wesley Riker in Zehn Vorne um Rat fragt, sitzt Gene Roddenberrys Sohn Rod am Tresen.
- Während der Produktion musste darauf geachtet werden, dass Nikki Cox (Sarjenka) nicht zu nah an Brent Spiner kam. Ihr Make-up färbte schnell auf andere Oberflächen ab.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Diana Muldaur (Dr. Katherine Pulaski), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Colm Meaney (Miles O’Brien), Nikki Cox (Sarjenka), Nicholas Cascone (Fähnrich Davies), Ann H. Gillespie (Hildebrant)
Geschichte:
Hannah Louise Shearer
Drehbuch:
Melinda M. Snodgrass
Regie:
Winrich Kolbe
Erstausstrahlung:
1. Mai 1989
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 2, Disc 4
In „Brieffreunde“ bedient man sich zwei Themen, die bereits in vorangegangenen Episoden aufgegriffen wurden. Zum einem haben wir es wieder mit einer klassischen „Coming Of Age“-Geschichte zu tun. Der junge Wesley Crusher muss seine Führungsqualitäten unter Beweis stellen. Auf der anderen Seite geht es um die Auslegung der Hauptdirektive und den möglichen Konsequenzen, die sich aus einen Eingriff in eine primitivere Kultur ergeben. Während sich der Plot um Wesleys Durchsetzungsvermögen wenig spektakulär präsentiert, bietet Datas informelle Kontaktaufnahme mit einer fremden Lebensform durchaus Zündstoff. Die Frage nach den Folgen für die Verletzung der Hauptdirektive wird in späteren TNG-Episoden durchaus spannender und kontroverser gestellt, dennoch bekommt man als Zuschauer genug „Futter“, um sich die Frage zu stellen, wie man selbst dem Dilemma begegnen würde. Die Diskussion, in der die Führungsoffiziere das Hin und Wieder für ein Eingreifen abwiegen, ist wohl der beste Moment in der Episode und sicherlich auch eine der besseren Szenen in der zweiten Staffel von Star Trek: The Next Generation.
Die Effektaufnahmen, die den Flug der Enterprise durch den Selcundi-Drema-Sektor zeigen, sind für die remasterte Fassung natürlich neu erstellt wurden. Wie bei den meisten Produktionen war man darauf bedacht, sich an der originalen Vorlage zu orientieren. An der Umsetzung gibt es eigentlich nichts auszusetzen.
Eine Effektaufnahme hat mich irritiert. Am Ende der Episode sehen wir die Enterprise in der Umlaufbahn von Drema IV (Zeitindex 41:19 Minuten). Wer auf das vordere Positionslicht achtet, wird feststellen, dass dieses außergewöhnlich groß ist. Auch blinkt es im Gegensatz zu den anderen Lichtsignalen des Schiffs nicht. Ich möchte nicht kleinlich sein, aber die Darstellung wirkte schon beim ersten Hinsehen ein wenig befremdlich.
Der junge Wesley ist zu Beginn ziemlich nervös, als er das Kommando über die geologische Forschungsmission übernehmen muss. Etwas ängstlich harrt er vor dem Labor aus. Unsicher, wie er als Fähnrich den älteren und höher dekorierten Offizieren Anweisungen erteilen soll. Da ist es ganz gut, dass Katherine Pulaski ihm noch ein paar Ratschläge mit auf den Weg gibt (Zeitindex: 13:46 Minuten). Trotz des neuen Bildausschnitts sehen wir in dieser Szene eine Tonangel am oberen Bildrand. Wenn man das Geschehen aufmerksam verfolgt, dann bemerkt man einen Schnittfehler. In der Totalen sieht man links eindeutig, dass die Türen zum Transporterraum geöffnet sind. Wenn das Bild allerdings zu einer Nahaufname des Doktors wechselt, dann sind die Türen verschlossen.
Für das Set des geophysischen Labors nutze man erneute die Kampfbrücke der Enterprise. Obwohl man die Kulissen stark umbaute, ist der Bildschirm deutlich zu erkennen (Zeitindex 14:51 Minuten). In der Episode „Wem gehört Data?“ wurden die Kulissen noch wenige Wochen zuvor als Gerichtssaal genutzt.
In der Zwischenzeit geht Captain Pircard auf dem Holodeck seinem Interesse am Reiten nach. Auf der Blu-ray sieht man deutlich, dass Patrick Stewart beim Galoppieren gedoubelt wurde (Zeitindex 16: 11 Minuten).
Wer in der Episode nach den Kartonagen Ausschau hält, der wird natürlich fündig. Diesmal wurde u.a. eine an der Anzeige für den Roten Alarm befestigt. Das ist deutlich zu sehen, als Data mit Sarjenka die Brücke betritt (Zeitindex 35:33 Minuten).
Picard gestattet Data, seine Brieffreundin auf der Planetenoberfläche in Sicherheit zu bringen. Als Data auf den Planeten beamt, wagt er einen Blick aus Sarjenkas Unterkunft. Der Androide sieht aktive Vulkane und heiße Lava, die sich ihren Weg durch die Landschaft bahnt. Erstaunlicherweise sind die Aufnahmen nicht überarbeitet wurden, sondern liegen weiter in einer verschwommenen Standardauflösung (Zeitindex 42:08 Minuten) vor. Schade, denn eine Blu-ray gerechte Überarbeitung hätte der Folge an dieser Stelle gut getan.
Screencaps: Trekcore.com