Jean-Luc Picard muss eine schwierige Kontaktaufnahme mit den Jarada vorbereiten. Um sich von dieser Aufgabe etwas abzulenken, ruft der Captain den fiktiven Holoroman „Dixon Hill“ auf. Als Picard in der Rolle des Privatdetektivs in den 1940er Jahren zunehmend aufgeht, begleiten ihn Data, Dr. Crusher und der Historiker Whalen auf das Holodeck. Allerdings wird aus dem Freizeitspaß schnell ernst, als die Jarada aus Versehen eine Fehlfunktion am Holodeck auslösen. Die Sicherheitsvorkehrungen des Programms werden deaktiviert und die fikitiven Schurken so zu einer tödliche Bedrohung.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Drehbuchautor Tracy Tormé und Regisseur Joseph L. Scanlan schlugen ursprünglich vor, die Szenen auf dem Holodeck in Schwarz-Weiß zu drehen. Die Produzenten Robert Justman und Rick Berman lehnten dies ab. Sie begründeten Ihre Entscheidung damit, dass das Holodeck keinen Einfluss auf die Erscheinung der Holodeck-Besucher hätte. Einige Jahre später sollten allerdings die Holodeck-Abenteuer von Captain Proton in Star Trek: Voyager gänzlich in Schwarz-Weiß gezeigt werden.
- Aus Budgetgründen wurden die Jarada nie gezeigt. Das Skript beschreibt die Rasse als „wespenähnliche Spezies mit schwarzen Fühlern“.
- Picard übernimmt im Laufe der Serie noch öfters die Rolle des Dixon Hill, u.a. in den Folgen „Andere Sternen, andere Sitten“ (Manhunt) und „Beweise“ (Clues). Auch im achten Kinofilm „Star Trek: Der erste Kontakt“ (1996) spielt das Programm eine wichtige Rolle.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Denise Crosby (Lt. Natascha Yar), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Lawrence Tierney (Cyrus Redblock), Harvey Jason (Felix Leech), William Boyett (Dan Bell), David Selburg (Whalen), Gary Armagnac (McNary)
Drehbuch:
Tracy Tormé
Regie:
Joseph L. Scanlan
Erstausstrahlung:
11. Januar 1988
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 1, Disc 3
Der erste Auftritt des fiktiven Privatdetektivs Dixon Hill beschert uns eine außergewöhnliche Episode, die in bester Star Trek Manier zu unterhalten weiß. Unsere Hauptcharaktere werden mit einer ihnen unbekannten Epoche konfrontiert, was mitunter zu sehr unterhaltsamen Szenen führt. Schon im Vorfeld der Veröffentlichung von TNG in HD, habe ich mich auf die Blu-ray Fassung von „Der große Abschied“ gefreut.
Doch bevor wir gemeinsam mit Picard und Data das Holodeck betreten, und somit in das San Francisco der 1940er Jahre eintauchen, blicken wir auf die ersten Minuten der Folge. Die HD-Fassung bringt hier ans Licht, was in der Standardauflösung kaum auszumachen ist. Am Fuß von Geordis Konsole kaschieren zwei Teppichstücke Kabel oder Verschmutzungen am Boden (Zeitindex 00:12 Minuten). Bereits im Pilotfilm ist an ähnlicher Stelle der Boden abgedeckt worden.
Apropos Pilotfilm. Nach dem Serienintro sehen wir die Enterprise, wie sie von oben ins Bild kommt. Die Aufnahme ist weitestgehend mit der identisch, die schon in „Der Mächtige/ Mission Farpoint“ zu sehen war.
Nachdem Picard der Brückencrew ganz enthusiastisch von seinem Holodeckbesuch berichtet hat, macht sich Data daran, alle Geschichten rund um Dixon Hill zu studieren. Dafür benutzt er ein Terminal auf der Brücke. Auf diesem werden alle Texte und Hintergrundinformationen rund um den Privatdetektiv in rasanter Geschwindigkeit angezeigt (Zeitindex 12:05 Minuten). In der normalen Auflösung waren die Texte kaum zu erkennen, umso erfreulicher ist es nun, dass die Blu-ray so manches Geheimnis lüftet. So ist einer Anzeige zu entnehmen, dass der Drehbuchautor der Folge, Tracy Tormé, auch der Autor der Dixon Hill-Romane ist (Zeitindex 12:06 Minuten).
Die weiteren Grafiken zeigen Negativaufnahmen von verschiedenen Charakteren aus dem Star Trek Universum, so u.a. Harry Mudd, Ilia (Zeitindex 12:25 Minuten) sowie Cyrano Jones und Serienschöpfer Gene Roddenberry (Zeitindex 12:30 Minuten).
Die Blu-ray offenbart so einmal mehr, dass die Macher sichtlich Freude daran hatten, die ein oder andere Hintergrundszene mit Insider-Gags zu versehen. Es geht aber auch anders. Kurz nachdem Picard, Data und der Historiker Whalen das Holodeck betreten, blättert der Captain in eine Zeitungsausgabe des „San Francisco Herald“. Dabei stößt er auf den Artikel, der von der Ermordung der Mrs. Arthur Clinton Bradbury berichtet. Wer genau hinschaut, der wird bemerken, dass der Text überhaupt nicht zur Überschrift und Unterzeile passt.
In unseren Reviews werden wir nie müde zu betonen, wie eindrucksvoll das Bild von The Next Generation nach der Neuabtastung ist. Diese Episode macht da keine Ausnahme. Als Picard, Data und Whalen das Holodeck betreten, sehen wir das „New York Set“ von Paramount, welches als Kulisse für San Francisco dient, in ganzer Pracht. Für eine optimale Bildwiedergabe ist der Kontrast nachgebessert worden. Das Ergebnis ist atemberaubend. Für die ganze Episode empfiehlt es sich, die englische DTS-Tonspur auszuwählen. Denn der neu abgemischte Ton bietet hier eine ordentliche Klangkulisse, die das heimische Wohnzimmer in eine amerikanische Großstadt verwandelt.
Durch das hochauflösende Bild werden Anschlussfehler oder Produktionsdetails natürlich etwas mehr offensichtlich. Als Wesley die Korrekturen am Holodeck vornimmt, ändert sich die Szenarie auf dem Holodeck kurzfristig zu einer Eiswüste. Auf den Hüten und Köpfen aller Personen (man achte hier auf Cyrus Redblock) sammelt sich eine beachtliche Menge (Kunst)Schnee. Nachdem schnellen Schnitt zurück in Dixon Hills Büro ist davon allerdings kaum was zu sehen.
Zum Ende der Folge spricht Riker zu den Jarada. Hier kann man eine Tonangel ausmachen, die sich in einem der hinteren Brückenterminals spiegelt. Deutlich zu erkennen, als der erste Offizier auf den Hauptbildschirm zugeht (Zeitindex 37:01 Minuten).
Zum Ende der Episode dürfen wir uns über zwei neu geschaffene Effektaufnahmen freuen, die natürlich dem Original treu bleiben. Als Redblock und Leech den Korridor der Enterprise betreten, löst sich ihr Hologramm langsam auf. Der Effekt wirkt nun nach der Überarbeitung weit ausgereifter.
Der zweite remasterte Effekt zeigt die Heimatwelt der Jarada. Im Gegensatz zur vorherigen Episode „Die Frau seiner Träume“ ist der Planet für die Folge vollständig überarbeitet worden. Das Ergebnis kann sich auch hier sehen lassen.
Screencaps: Trekcore.com
Aufmerksame Blog-Leser, die der Episode noch mehr neue Details entlocken, können uns gerne eine Nachricht zukommen lassen. Wir werden das Review dann gerne um die entsprechenden Hinweise ergänzen. Natürlich bei voller Namensnennung des aufmerksamen Finders!