Die Enterprise verfolgt ein kleines Schiff, welches sich weder identifiziert noch auf mehrmalige Rufe antwortet. Als es plötzlich Kurs auf ein Asteroidenfeld nimmt und aufgrund von Triebwerksüberlastung ohnehin zu zerbrechen droht, beschließt Cpt. Kirk, es durch die Ausdehnung der Deflektorschilde vor der sicheren Zerstörung zu bewahren. Ein Mann, welcher sich als Captain Leo Walsh vorstellt, wird herübergebeamt. Kurz vor der Explosion seines Schiffes, gelingt es, auch seine „Fracht“ zu retten: Drei wunderschöne Frauen, welche eine mehr als betörende Wirkung auf die Besatzung der Enterprise zu haben scheinen, hinter der sich allerdings ein Geheimnis verbirgt…
Hintergründe und Wissenswertes:
- Nachdem der ursprüngliche Pilotfilm „Der Käfig“ („The Cage“) abgelehnt wurde, war „Die Frauen des Mr. Mudd“, neben „Die Spitze des Eisbergs“ und „Das Jahr des roten Vogels“einer von Roddenberry’s drei Favoriten für den zweiten Pilotfilm.
- Statt „Dilithium“ verwendete man anfangs noch den Begriff „Lithium“
- Susan Denberg, welche in dieser Folge die schöne Magda verkörperte, zog sich im selben Jahr (1966) für den Playboy aus
- In dieser Folge zeigt sich, dass Spocks Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist: Als Eve Kirks Quartier verlässt, steht Spock mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand und lächelt schelmisch, ein mehr als untypisches Verhalten für einen Vulkanier
Schauspieler:
William Shatner (James T. Kirk), Leonard Nimoy (Mr.Spock), DeForrest Kelley (Dr. „Pille“ McCoy), George Takei (Hikaru Sulu), James Doohan (Montgomery Scott), Nichelle Nichols (Lt. Uhura)
Gastdarsteller:
Roger C. Carmel (Harcourt „Harry“ Fenton Mudd), Karen Steele (Eve), Susan Denberg (Magda), Maggie Thrett (Ruth), Gene Dynarski (Ben Childress), Jim Goodwin (Lieutenant John Farrell), John Kowal (Herm Gossett), Seamon Glass (Benton)
Drehbuch:
Stephen Kandel
Story:
Gene Roddenberry
Regie:
Harvey Hart
Erstausstrahlung:
13. Oktober 1966
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek (Raumschiff Enterprise), Season 1, Disc 2
Eingeleitet wird „Die Frauen des Mr. Mudd“ durch die Verfolgung von Mudd’s Transportschiff durch die Enterprise. Ursprünglich lediglich als gelb leuchtendes Objekt dargestellt, dürfen wir uns in der überarbeiteten Fassung über ein neu kreiertes Schiff freuen. Auch ohne Nahaufnahmen sind Details wie Warpgondeln oder ein zeitweise blau glühender Antrieb sehr deutlich zu erkennen, was der Spannung während der Verfolgungsjagd sehr zu Gute kommt. Als einer der ebenfalls neu gestalteten Asteroiden mit Mudd’s Schiff kollidiert, sieht man gar, wie eine der Warpgondeln vom Rumpf gerissen und durchs All geschleudert wird, kurz bevor das Schiff in einer, der Originalsequenz entsprechend knappen, aber optisch gelungenen Explosion, sein jähes Ende findet.
Nachdem „Harry“ Mudd an Bord der Enterprise gebeamt wurde, folgt mit der Szene des zweiten Transportversuchs erstmals ein kleines Defizit in der bis dahin brillanten Bildqualität der Blu-Ray. Dies wiederholt sich in einigen wenigen Sequenzen, kann dem positiven visuellen Gesamteindruck der Folge jedoch in keinster Weise etwas anhaben.
Als Mudd etwas später mit Hilfe des Lügendetektors als Schwindler entlarvt wird, können wir einen Blick auf sein Strafregister werfen. Ich persönlich hätte mich sehr über eine Modernisierung jener Darstellung gefreut, was mit geringem technischen und zeitlichen Aufwand sicherlich zu realisieren gewesen wäre.
In der 28. Minute sehen wir nun erstmals den, per CGI-Technik neu gestalteten Minenplaneten Rigel 12. Entgegen dem in Blautönen gehaltenen Original macht die farbliche Neugestaltung wesentlich mehr Sinn, handelt es sich doch um einen vegetationsarmen Ort, dessen Oberfläche von Gestein und Sand dominiert wird.
Erfreulicherweise gab man sich mit dieser Optimierung noch nicht zufrieden und erstellte ein komplett neues digitales Matte Painting der Planetenoberfläche, welches die Ursprungsdarstellung des Arbeitercamps, die lediglich aus einem Kameraschwenk über die Planetenkulisse bestand, komplett ersetzt. Durch das zusätzliche Einfügen eines computergenerierten Magnet-/Sandsturms erwacht diese neue Darstellung regelrecht zum Leben und gibt uns ein Gefühl für die Ödnis und Abgeschiedenheit dieses Ortes.
Abschließend möchte ich noch auf einen etwas unerfreulichen Punkt zu sprechen kommen:
Ab Zeitindex 42:30, also rund sechs Minuten vor Ende der Folge, stellt sich eine leichte Asynchronität zwischen Bild und deutscher Tonspur ein. Die Originaltonspur ist hiervon nicht betroffen.
Screencaps: Trekcore.com