In regelmäßigen Abständen werfen wir einen Blick auf die Magazin-und Modellserie Star Trek: Die Offizielle Raumschiffsammlung und stellen die neuesten Ausgaben vor. Die Sammelreihe von Eaglemoss Collections zählt in Deutschland jetzt mehr als 70 Ausgaben. Hinzukommen diverse Sonderveröffentlichungen. Hier stellen wir die Modelle aus den Heften 71 bis 78 vor.
Ausgabe 71 – Goroths klingonisches Transportschiff
Das von Illustrator John Eaves entwickelte Schiff sollte ursprünglich als klingonisches Shuttle im Pilotfilm „Aufbruch ins Unbekannte“ von Star Trek: Enterprise zu sehen sein. Als es nicht dazu kam, entschied man sich das Modell in der Episode „Kopfgeld“ in der zweiten Staffel zu verwenden. Eaglemoss hat aus der CGI-Vorlage ein ansprechendes Gussmodell gefertigt. Die Torpedo-Öffnung am Bug hätte nach Innen mehr ausgespart werden können. Einen Torpedowerfer oder eine Abschussrampe würde man ohne Hintergrundwissen hier nicht vermuten. Abgesehen davon ist die Umsetzung des Modells aber gut gelungen.
Ausgabe 72 – U.S.S. Enterprise NCC-1701-A
Die zweite Ausgabe des Magazin „Star Trek: Die offizielle Raumschiffsammlung“ war dem Refit der NCC-1701 gewidmet, das in den ersten drei Kinofilmen zu sehen war. Unser Review zu dem Modell fiel seinerzeit durchwachsen aus, da die Verarbeitung sehr unsauber war. Siebzig Ausgaben später bringt Eaglemoss Collections das gleiche Modell noch einmal raus, diesmal aber mit einem großen „A“ auf der Untertasse. Nachdem man das Modell vorsichtig der Verpackung entnommen hat, fällt sofort auf, dass die Bemalung besser ist. Das typische Aztekenmuster ist nun vorhanden. Dennoch hätte es dem Modell gut getan, noch farbiger auszufallen. Zahlreiche Fenster, der Torpedowerfer und die Unterseite des Diskus sind größtenteils farblos. Das Begleitheft gleicht diese Nachlässigkeit mit interessanten Hintergrundberichten aus. So erfährt der Leser nicht nur Wissenswertes über die mehrfache Überarbeitung des Studiomodells, sondern liest in einem Interview mit Nicholas Meyer mehr über dessen Beteiligungen an Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart und Star Trek: Das unentdeckte Land.
Ausgabe 73 – Borg Renegatenschiff
So befremdlich Borg mit Gefühlsausbrüchen erscheinen, so eigenartig mutet auch das Raumschiff an, dass die Renegaten in dem TNG-Zweiteiler „Angriff der Borg“ nutzten. Effektguru Dan Curry entwarf das Schiff der abtrünnigen Borg als Kontrast zu dem symmetrischen Kubus. Das gigantische Raumschiff ist an der Oberfläche mit zahlreichen Details versehen, die teilweise den Blick auf das Innere freigeben. Die Aufgabe, aus der Vorlage ein Miniaturmodell zu entwickeln, ist sicherlich keine einfache. Ben Robinson und seinem Team ist es gelungen, wenngleich das Renegatenschiff im Vergleich zu anderen Modellen deutlich kleiner ausfällt.
Ausgabe 74 – Bajoranischer Raider
Der bajoranische Raider ist eine positive Überraschung. Das Modell wirkt im Vergleich zur vorherigen Ausgabe wuchtig und detailliert. Schwierigere Elemente wie der Hauptantrieb oder die Flügelhalterung sind gut dargestellt. Die schlichte Bemalung, die den Verschleiß des alten Raiders unterstreichen soll, ist passend und völlig ausreichend. Einziger Wermutstropfen: Die Hintergrundinformationen zur Entstehung des Modells sind mit zwei Seiten überschaubar und hätten gerne umfangreicher ausfallen dürfen.
Ausgabe 75 – U.S.S. Enterprise NCC-1701-E Yacht des Captains
Das neunte Kinoabenteuer von Picard und Co. wartete mit einer Fülle neuer Raumschiffe auf. In Star Trek: Der Aufstand bekamen die Fans unter anderem ein Erkundungsschiff, ein Holoschiff und ein neues Shuttle der Sternenflotte zu sehen. Ein Novum war die Yacht des Captains, die sich auf der Unterseite der Untertassensektion der Enterprose befand. Aus Kostengründen ist die Yacht in der TV-Serie nie gezeigt worden. Das höhere Budget für die Filmproduktion erlaubte den Drehbuchautoren und Effektkünstlern das extravagante Schiff des Captains erstmals in Star Trek zu zeigen.
Mit der Cousteau liefert Eaglemoss Collections ein schönes Modell ab, das alle wichtigen Schiffsmerkmale gut wiedergibt. Die Bemalung und die Verarbeitung rechtfertigen keine Kritik. Positiv hervorzuheben ist zudem das Begleitheft. Das enthält neben ausführlichen Hintergrundinformationen zur Captains Yacht auch Wissenswertes zu der Entstehung der Filmrequisiten, die in Star Trek: Der Aufstand zu sehen sind. Zum Teil unveröffentlichte Skizzen der Designer geben einen spannenden Einblick in die Produktionsgeschichte.
Ausgabe 76 – Baxial
Die Baxial trat erstmals in der Episode „Das Hochsicherheitsgefängnis“ von Star Trek: Voyager in Erscheinung. Stolzer Besitzer und Captain des kleines Raumschiffs war Neelix. Der Talaxianer nutzte das Schiff ursprünglich um Bergungsgut zu lagern, das er tauschen konnte. Das Design des Schiffs geht auf Entwürfe von Illustrator Rick Sternbach zurück.
Wie bei den vorherigen Ausgaben auch, dürfen sich die Sammler auf ein schönes und massives Modell freuen. Oberflächenstruktur und Farbauftrag orientieren sich stark an der CGI-Vorlage. An der Umsetzung gibt es nichts auszusetzen.
Ausgabe 77 – Romulanisches Shuttle
Seine Premiere feierte das romulanische Shuttle in der DS9-Episode „In fahlem Mondlicht“. Bis dahin hatte man nur den Warbird und ein Scoutschiff der Romulaner zu Gesicht bekommen. Das Modell reiht sich nahtlos die bekannte Schiffsarchitektur ein und entwickelte sich schnell zu einem Liebling der Fans. Entworfen wurde das Shuttle von Doug Drexler, der wesentliche Merkmale der Romulaner wie das raubvogelartige Design beibehielt.
Eaglemoss Collections veröffentlicht ein weiteres Mal ein hervorragend und mit zahlreichen Details versehenes Modell aus, das dem Original sehr gut nachempfunden ist. Die fein ausgearbeitete Oberflächenstruktur inklusive romulanischen Emblem und die Colorierung sind nicht zu beanstanden. Das Modell wird sicherlich bei vielen zu einen der Favoriten der Raumschiffsammlung zählen.
Ausgabe 78 – U.S.S. Voyager Aeroshuttle
Das Aeroshuttle hatte eine ähnliche Funktion wie die Yacht des Captains auf der Galaxy- oder Sovereign-Klasse. Das vielfältig einsetzbare Schiff konnte Warpflug-Operationen, Verteidigung des Mutterschiffs und Aufklärungsmissionen durchführen. Darüber hinaus war es bestens für den Flug in einer Atmosphäre geeignet. Doch leider ist das von den Digitalkünstlern Adam „Mojo“ Lebowitz und Robert Bonchune entwickelte Modelle in Star Trek: Voyager nie aufgetaucht. Die beiden hatten das Modell parallel zu ihrer Arbeit an den Delta-Flyer eigenständig entwickelt. Dass die Eigeninitative von Lebowitz und Bonchune nicht belohnt wurde, war schließlich der Tatsache geschuldet, dass der parallel angelaufene Kinofilm Star Trek: Der Aufstand bereits eine Captains Yacht zeigte. Und diese sollte nach einer Entscheidung der Produzenten exklusiv der TNG-Crew vorbehalten bleiben.
Die „Offizielle Raumschiffsammlung“ setzt dem nie gezeigten Aeroshuttle ein kleines Denkmal. Die gelungene Ausführung wird sicherlich nicht nur den beiden Künstlern Adam Lebowitz und Robert Bonchune sehr freuen.
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