Es scheint, als nehme der neue Film Star Trek Beyond nun endlich Fahrt auf. Zumindest verdichten sich die Hinweise darauf, dass in den nächsten Tagen die erste Klappe zum dreizehnten Kinofilm fallen wird.
In Vancouver, wo erstmals die Dreharbeiten zu einem Star Trek Film stattfinden, wurden einige der Hauptdarsteller gesichtet. Neben Karl Urban (Dr. McCoy) befinden sich unter anderem auch John Cho (Sulu), Anton Yelchin (Chekov) und Simon Pegg (Scotty) in der kanadischen Stadt.
New Zealand star #KarlUrban arrives in #Vancouver to start latest #StarTrek film. pic.twitter.com/WLN6Pwbl2P
— ryc (@lightboxgallery) 18. Juni 2015
Schauspieler Zachary Quinto, der wieder in die Rolle des ersten Offiziers Spock schlüpft, hat sich bereits den typischen Haarschnitt des Vulkaniers zugelegt. Vor wenigen Tagen postete er ein aktuelles Bild von sich auf Instagram. In seiner Bildunterschrift heißt es: „Jemand bereitet sich darauf vor, zum Vorschein zu kommen“.
someone is preparing to emerge.
Ein von Zachary Quinto (@zacharyquinto) gepostetes Foto am
Unter dem Codenamen „Washington“ sollen in Vancouver vom 25. Juni bis 1. Oktober die Dreharbeiten stattfinden. Paramount Pictures hatte sich im letzten Jahr dazu entschieden, ein Teil Produktion an die Westküste Kanadas zu verlegen. Eine betriebswirtschaftliche Entscheidung des Studios, um Produktionskosten zu sparen. Damit stünde dem Drehteam um Regisseur Justin Lin 12 Wochen zur Verfügung, um alle Aufnahmen einzufangen. Für Star Trek Into Darkness filmte J.J. Abrams insgesamt 15 Wochen (14. Januar bis 8. Mai 2012).
Star Trek Beyond – Gerüchte und mehr
Bislang standen die Vorbereitungen zu dem neuen Kinofilm unter keinem guten Stern. Ende letzten Jahres zogen die Verantwortlichen bei Paramount Pictures überraschend die Reißleine, als sie den Drehbuchentwurf des Autorenteams Roberto Orci, John D. Payne und Patrick McKay verwarfen. Orci, der den Platz im Regiestuhl bereits inne hatte, musste für Justin Lin (Fast & Furious 6) weichen. Es schien, als wären die Studiobosse mit Roberto Orcis Visionen für „Star Trek 3“ nicht einverstanden.
Nur wenige Wochen nach der offiziellen Ankündigung, dass der Oscar-prämierte Kameramann Claudio Miranda (Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger) für das Projekt gewonnen werden konnte, folgte überraschend ein Dementi. Er wird nun ersetzt durch Stephan F. Windon (Der Patriot). Der Australier hat bereits bei mehreren „Fast & Furious“-Teilen mit Justin Lin zusammengearbeitet.
Sicher ist, dass Sanja Milkovic Hays erneut als Kostümdesignerin für die Reihe arbeiten wird. Hays hatte bereits 1998 bei Star Trek: Der Aufstand mitgewirkt. Hier zeichnete sie sich nicht nur für den Look der Son’a und ihren Gefolgsleuten verantwortlich, sondern entwarf auch die Zivilkleidung der rebellierenden Enterprise-Mannschaft.
Während sich das Personalkarussell hinter den Kulissen weiter drehte, tauchten in den letzten Monaten Gerüchte über mögliche Gastdarsteller auf. Ein Name der immer wieder genannt wird, ist Idris Elba. Den britischen Schauspieler kennen die meisten Genrefans aus Filmen wie Marvel’s Thor oder Prometheus. Erhärtet wurde das Gerücht auch von Simon Pegg, der zusammen mit Doug Jung in einer Rekordzeit von sechs Monaten ein neues Drehbuch für Star Trek Beyond aus dem Boden stampfte. Pegg hätte Elba eine wahre „Kick-Ass“-Rolle als Schurke auf den Leib geschrieben.
Sofia Boutella, die in diesem Jahr in Matthew Vaughns Kingsman: The Secret Service auf sich aufmerksam machte, wird mittlerweile offiziell in der Besetzungsliste geführt.
Die nächsten Tage werden zeigen, ob die Produktion von Star Trek Beyond nun ruhigere Gewässer erreicht hat. Wir drücken die Daumen, dass das der Fall ist. Denn nichts hätten die Trekkies mehr verdient als einen großartigen Film, der der Kultserie zum 50. Jahrestag ein Denkmal setzt.
Wer abergläubisch ist, wird an dem Umstand, daß der Film eine ungerade Zahl hat und zudem noch der 13. Trekfilm ist, nichts Gutes finden.
Die bislang bekannt gewordenen Rahmenbedingungen sind alles andere als ideal. Von dem von Abrams eingeschlagenen Weg wird man konzeptionell nicht groß abweichen. Es werden also noch einmal große Materialschlachten mit vielen auf 3D ausgerichtete Special Effects geschlagen werden, um das altbackene Programm einem jungen Publikum zu empfehlen. Star Trek (1)3 wird noch einmal ganz gute Umsätze hinlegen, wobei diese hinter Star Trek (2009) und Into Darkness und selbstverständlich weit hinter Blockbustern aus dem Marvel Universum oder Fast&Furios zurückbleiben werden. Wie immer wird Star Trek in den USA ein besseres Einspielergebnis haben als im Rest der Welt zusammen, was generell ein schlechtes Zeichen ist und auf ein mieses Budget-Gewinn-Verhältnis hindeuten wird.
Das wird es dann mit Star Trek auf der großen Leinwand auch wieder gewesen sein. Die Schauspieler werden ihre Verträge wohl nicht verlängern bzw. verlängert erhalten. Ein Star Trek 14 wird auf absehbarer Zeit nicht in Sicht sein. Und um 2020 werden die jetzigen Schauspieler auch schon wieder zu alt sein, um eine Nachwuchscrew glaubwürdig zu präsentieren – es sei denn, man macht einen zeitlichen Sprung wie zwischen Star Trek 1 und 2.
Ohne eine erfolgreiche Trek-TV-Serie als Basis funktionieren die Kinofilme irgendwie nicht. Star Trek 11 und 12 wirken nicht wie ein Teil des Trekuniversums.
Umso mehr wäre ich froh, wenn am Ende des neuen Filmes die Reise im Parallel-Universum endet und der Weg zurück ins Ursprungsuniversum genommen wird. Als PU-Trilogie würde es funktionieren, wie Episoden von TOS, DS9 und ENT zeigen. Dann kommt ein Neustart in Form einer neuen TV-Serie: entweder 10 Jahre nach der Zerstörung von Romulus oder 50 bis 100 Jahre nach VOY und dazu gern Kinofilme.