Angosia III hat die Aufnahme in die Föderation beantragt, und Captain Picard befindet sich auf dem Planeten im Gespräch mit Premierminister Nayrok, als vom Gefängnis auf dem Mond Lunar V ein Gefangener ausbricht. Picard bietet seine Hilfe bei der Verfolgung des extrem gefährlichen Mannes an und läßt die Enterprise die Verfolgung aufnehmen. Mit diversen Tricks gelingt es dem Mann immer wieder, zu entkommen, bis Data eines seiner Manöver voraussieht und ihn dadurch in die Falle locken kann, so daß der Mann in die Arrestzelle gebracht wird – nachdem er noch den halben Transporterraum zertrümmert hat. Counselor Troi empfängt zufällig seine Gedanken und begibt sich zu dem Gefangenen, der bald von einem angosianischen Shuttle abgeholt werden soll. Sie spürt Wut und Verzweiflung bei dem Mann, der Roga Danar heißt. Danar berichtet, daß er kein Verbrecher ist, sondern zum angosianischen Militär gehört und grundlos eingesperrt ist…
Hintergründe und Wissenswertes:
- In dieser Analogie zu den oft ignorierten Vietnamveteranen Amerikas sollte eigentlich ein Rambo-ähnlicher Aufstand stattfinden, in dem die Soldaten die Hauptstadt stürmen. Mangelnde Zeit und eine Beschränkung des Budgets führten wieder einmal zu einer abgespeckten Episode.
- Die Jefferies-Röhre, die in dieser Folge Erwähnung findet, ist eine Hommage an die Classic-Serie und trägt ihren Namen nach Matt Jefferies, dem Art-Director und Designer der ersten Enterprise. Eine aktuelle Kulisse für die Version des 24. Jahrhunderts sollte es erst für „Die Begegnung im Weltraum“ in der nächsten Staffel geben.
- Zum ersten Mal in der Geschichte von Star Trek gelang es jemandem, aus dem Transporterstrahl zu entkommen.
Quelle: Star Trek – The Next Genration: The Companion von Larry Nemecek
Schauspieler: Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Wil Wheaton (Fähnrich Wesley Crusher)
Gastdarsteller: Jeff McCarthy (Roga Danar), James Cromwell (Premierminister Nayrok), Colm Meaney (Chief O’Brien), J. Michael Flynn (Zayner), Andrew Bicknell (Wagnor)
Drehbuch: Robin Bernheim
Regie: Cliff Bole
Erstausstrahlung: 08. Januar 1990
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 3, Disc 3
Eingeleitet wird die Folge „Die Verfemten“ von einem Blick auf die Welt Angosia III, welche im Zuge der Überarbeitung komplett neu erstellt wurde. Die meisten der von CBS-Digital kreierten Planeten boten bislang nur selten Anlass zu negativer Kritik, doch als ich bei Zeitindex 00:09:50 dabei zusehen konnte, wie die Wolkenformationen beinahe losgelöst über Angosia III hinwegzuziehen schienen, wurden meine positiven Erwartungen nicht nur bestätigt, sondern sogar noch etwas übertroffen. Die gesamte Szenerie wirkt stimmig und nahezu lebendig.
Im Gegensatz zu der Originalvorlage des Planeten bestand bezüglich einer Überarbeitung der Aufnahmen der Hauptstadt nur wenig Handlungsbedarf. Das ursprüngliche Matte Painting weiß durch seinen hohen Detailgrad zu überzeugen und ist ein weiteres Beispiel für die hohen Qualitätsstandards während der damaligen Produktion. Die Blu-ray offenbart uns eine Fülle an Details, die in der SD-Fassung stets verborgen blieben.
Ab Zeitindex 00:02:10 rückt ein Angosianisches Transportschiff in den Fokus des Zuschauers, wobei es auch hier, bedingt durch die Qualität der alten Modellaufnahmen, keinen Grund für eine Neuerstellung des Schiffes oder aber des Asteroiden gab. Lediglich leichte Korrekturen an Farben, Kontrasten und Schattenspiel reichten aus, um für eine neue und wesentlich realistischere Atmosphäre zu sorgen.
Da einige der damaligen Effekte erst nachträglich, also in der Postproduktion eingefügt wurden, kam man nicht umhin, sich neben Angosia III noch einigen weiteren Szenen ganz besonders intensiv anzunehmen. Beispiele hierfür sind die Animationen auf Datas Konsole ab Zeitindex 00:06:30, der Einsatz des Traktorstrahls (ab 00:06:50) oder das Raummanöver, bei dem Roga die Schilde der Enterprise als eine Art Katapult nutzt, um mit der abgetrennten Antriebssektion des Frachtschiffes Abstand zu gewinnen (00:07:15).
Da Ende der achziger Jahre noch niemand ahnen konnte, dass die Serie irgendwann einmal in einer derart hohen Auflösung zu sehen sein würde, wie es heute der Fall ist, sparte man oft ein wenig der kostbaren Zeit ein und reihte lediglich Zahlen und Zeichen aneinander, anstatt echte und inhaltlich durchdachte Texte für die verschiedenen Konsolen zu verfassen. Dieses Problems mussten sich die kreativen Köpfe des Remastering-Teams nun natürlich annehmen. Als Counselor Troi und Data bei Zeitindex 00:16:37 auf der Brücke die Militärakte von Roga aufrufen, erfahren wir nun also tatsächlich einige Details aus seiner Vergangenheit.
Screencaps: Trekcore.com
Wenn die Außenansicht des Planeten so wolkenverhangen ist, halte ich es allerdings für einen Fehler, wenn man uns danach eine Hauptstadt unter einem wolkenlosen Himmel zeigt. Dann hätte man es wohl besser bei der diesigen Ansicht wie in der SD-Version belassen.
Bei den letzten beiden Fotos mit der Militärakte Rogas wirken die Farben in der HD-Version ziemlich flau. Ist das so oder gab es zum Zeitpunkt des Fotografierens gerade eine Spiegelung an der Stelle?
Seltsamer Einwand. Man weiß doch gar nicht, wo sich die Hauptstadt auf dem Planeten befindet. Sie könnte doch auf der wolkenlosen Südhalbkugel liegen. Im übrigen zeigen die Wolken genug Lücken, damit über der Hauptstadt strahlend blauer Himmel herrschen könnte. In planetarischen Dimensionen gedacht reichen sogar schon winzige Wolkenlücken für einen strahlendblauen Tag am Boden. Selbst wenn eine Wolkendecke ein ganzes Land zu bedecken scheint, genügt ein – aus der Perspektive des Weltraums – winziges Wolkenloch, um für die betroffene Region – und seien es nur 20×20 km – die Illusion zu erzeugen, es sei überall das herrlichste Wetter. Wie oft hält man den Wetterbericht für falsch, weil über der eigenen Stadt die Sonne scheint, während der Rest des Landes, wie angesagt, unter Wolken liegt.
Schöne Bilder 🙂 … Aber wenn man für Datas Konsole schon die Animationen neu erstellt, hätte man auch gleich die Kreuzschrauben retuschieren können ^^
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