Picard und seine Mannschaft entdecken einen alten Schlachtkreuzer der Promellianer, der in einem uralten Trümmerfeld treibt. Während ein Außenteam das Schiff untersucht, verzeichnet die Enterprise einen starken Energieabfall. Wie sich herausstellt, entziehen die im All treibenden Trümmerstücke alle Energie. Um der tödlichen Falle zu entkommen, aktiviert Chefingenieur LaForge ein Holodeckprogramm der Utopia-Planitia-Flottenwerft. Dort will er mit Hilfe des holografischen Abbildes der Enterprise-Konstrukteurin Leah Brahms einen Ausweg aus der Falle finden.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Leah Brahms taucht in der vierten Staffel in Fleisch und Blut wieder auf. In „Die Begegnung im Weltraum“ muss sie zusammen mit Geordi einen Weg finden, eine außerirdische Kreatur von der Außenhülle der Enterprise zu entfernen.
- Zum ersten Mal in der Star Trek Geschichte führte eine Frau Regie. Gabrielle Beaumont inszenierte insgesamt neun Folgen, darunter „Endars Sohn“, „Das Gesicht des Feindes“ (TNG), „Die Schatten der Hölle“ (DS9) und „Es geschah in einem Augenblick“ (Voyager).
- Guinan verrät Geordi, dass sie sich von kahlköpfigen Männern angezogen fühlt. Das sei darauf zurückzuführen, da ein kahlköpfiger Mann einst sehr gut zu ihr war. Die Aussage schlägt einen Bogen zur Folge „Gefahr aus dem 19. Jahrhundert“ (Teil 2), in der Picard Guinan das Leben rettet.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Susan Gibney (Leah brahms), Colm Meaney (Miles O’Brien)
Geschichte:
Michael Wagner und Ron Roman
Drehbuch:
Ron Roman, Michael Piller und Richard Danus
Regie:
Gabrielle Beaumont
Erstausstrahlung:
30. Oktober 1989
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 3, Disc 2
Wieder einmal steht das Holodeck im Mittelpunkt. Diesmal bedient sich der Chefingenieur der hochmodernen Technologie, um sich und sein Schiff aus einer heimtückischen Falle zu befreien. Das Szenario, bei dem sich ein Offizier den Rat eines holografischen Experten einholt, war zu dem Zeitpunkt neu. Später übernahm man dieses Story-Element für andere Star Trek-Folgen wie zum Beispiel „Inhumane Praktiken“ (Star Trek: Voyager) oder für das Serienfinale „Das sind die Abenteuer“ von Star Trek: Enterprise.
Dass Geordi LaForge durchaus etwas vom Holodeck versteht, zeigt er eindrucksvoll im Teaser. Er kreiert einen idyllischen Inselstrand bei Nacht, um bei der jungen Christy zu landen. Doch der Funke will nicht so recht überspringen und der Chefingenieur der Enterprise kassiert einen Korb. Daran kann auch die perfekte Kulisse nichts ändern. Allerdings dürfen sich die Besitzer der Blu-ray an dieser Stelle über Bild und Ton freuen. Dank der guten Nachbearbeitung ist nicht nur das Bild sondern auch der Ton viel natürlicher. Letzterer transportiert dank einer sorgfältigen DTS-HD-Abmischung das sanfte Wellenrauschen beeindruckend in das heimische Wohnzimmer.
Die Folge strotzt vor visuellen Effekten wie die darauffolgende Szene erahnen lässt. Data und Wesley duellieren sich in Zehn Vorne bei einer Partie Schach. Im Hintergrund ist ein Trümmelfeld zu sehen. Das Relikt aus einem jahrhunderte alten Krieg. Wenn man die DVD-Fassung mit der Blu-ray vergleicht, stellt man fest, dass Anzahl und Größe der Asteroiden übereinstimmen. Anscheinend konnte man für die remasterte Fassung auf die originalen Effektaufnahmen zurückgreifen (Zeitindex 1:42 Minuten).
Es ist eine wahre Freude, die Modellaufnahmen der Serie in High Definition genießen zu können. Die Texturen und die Details des promellianischen Schlachtkreuzers sind gut zu erkennen und unterstreichen einmal mehr, wie überzeugend die Modelle in der Serie sind. Man kommt nicht umhin die „Still“-Taste seiner Fernbedienung zu betätigen, um das Schiff in seiner ganzen Pracht zu bestaunen (Zeitindex 5:56 Minuten).
Die Recherche für dieses Review förderte in Hinblick auf das uralte Schiff der Promellianer interessantes zu Tage. Das Modell wurde ursprünglich von Steve Burg entworfen und von Rony Thornton für den Film „Die Nacht der Crepps“ (Original: „The Night of The Creeps„) gebaut. Der amerikanische Horrorfilm aus dem Jahr 1986 erzählt die Geschichte von außerirdischen Parasiten, die Besitz von Menschen ergreifen. Diese Parasiten stammen von einem extraterrestrischen Schiff, das am Anfang des Films zu sehen ist. Drei Jahre später wurde es als Schiff der Promellianer verwendet, wobei das Modell für die TNG-Folge „auf den Kopf gestellt“ wurde. Dass die Produzenten auf das Modell zurückgriffen, ist ein Beleg dafür, wie effizient sie die Serie realisierten.
Auf Youtube findet sich ein Ausschnitt aus dem alternativen Filmende von „Die Nacht der Creeps“. Am Ende des Clips ist der promellianische Schlachtkreuzer zu sehen.
Im weiteren Verlauf der Folge bekommt man diverse Aufnahme beider Schiffe in dem Trümmerfeld zu sehen. Auch hier zeigt der direkte Vergleich zwischen SD und HD, dass Größe und Anzahl der Asteroiden weitestgehend gleich ist. Wer das Bild der Blu-ray genauer betrachtet, der wird feststellen, dass die Oberflächentexturen einiger Asteroiden identisch ist. Man hat hier Zeit gespart, indem man ein Großteil der Asteroiden einfach mehrmals in das Bild kopierte (Zeitindex 7:52 Minuten).
Wenn ich schon über eine kosteneffiziente Serienproduktion schreibe, dann sollte ich auch nicht verheimlichen, wie vorhandene Requisiten wiederverwendet wurden. Die Brücke der Promellianer ist ein wahres Sammelsurium diverser Trek-Produktionen. So ist sie beispielsweise mit einem Kommandostuhl ausgestattet, den man zuvor als Platz des klingonischen Kommandanten in „Der Austauschoffizier“ und als romulanischen Stuhl in „Die Iconia-Sonden“ gesehen hat. Die Decke der Brücke ist zudem identisch mit dem Schachtende des Turbolifts in Star Trek V: Am Rande des Universum (Zeitindex 11:30 Minuten).
Eine Nahaufnahme gewährt uns einen sehr schönen Blick auf Datas Tricorder (Zeitindex 12:26 Minuten). Der Detailgrad der Requisite ist enorm hoch. Allerdings muss man zugeben, dass die deutlichen Gebrauchsspuren an dem Gerät von der Verwundung einfacher Materialen aus unserer Zeit zeugen.
Werfen wir nun einen Blick auf das holografische Büro der Utopia-Planitia-Werft. Der Zuschauer bekommt einen fantastischen Blick auf die Enterprise D, die sich noch im Bau befindet. In der remasterten Fassung ist das „Skelett“ des Schiffes ein anderes. Einige Fenster sind beleuchtet und man erkennt deutlich, dass in dem Schiff Schweißarbeiten stattfinden. Das sind schöne Details, die die Szene ganz klar aufwerten (Zeitindex; 20:58 Minuten).
Viele Einzelheiten in dem Büro sind durch das hochauflösende Bild besser auszumachen. So sieht man einen Dillithium-Kristall und diverse Schiffsmodelle (darunter auch einen klingonischen Schlachtkreuzer!). Ins Auge fällt natürlich das Constitution-Modell, das eindeutig nicht die Enterprise A ist. Man beachte die um 90 Grad gedrehten Warpgondeln (Zeitindex 33:21 Minuten).
Den Spezialeffekten kann man in der Episode „Die Energiefalle“ wieder Referenzqualität bescheinigen. Eine Einstellung zeigt Picards Flaggschiff, wie es auf einen Asteroiden feuert, indem die alten Methariner, also die früheren Kriegsgegner der Promellianer, einen Konverter versteckt haben. Diese Konverter entziehen der Enterprise alle wichtige Lebensenergie. Die Aufnahme der Enterprise stammt ursprünglich aus dem Pilotfilm „Mission Farpoint“ (Zeitindex 30:21 Minuten). Leider hat man es dieser kurzen Sequenz verpasst, den Phaserstrahl so darzustellen, wie wir ihn aus den späteren Staffeln kennen. Denn der Phaserstrahl wird emittiert, nachdem zwei Energieimpulse in den Phaserbanken aufeinandertreffen.
Am Ende der Folge gelingt es Picard, die Enterprise mit Hilfe der Schubkraft aus dem Trümmerfeld zu navigieren. Die ganze Sequenz ist einfach atemberaubend. Leider hat man einen kleinen Fehler aus der ursprünglichen Fassung übernommen. Zwar sieht man, wie die das Schiff die Triebwerksdüsen steuerbord zündet. Das Zünden der Backbord-Düsen sucht man aber auch in der remasterten Fassung vergebens (Zeitindex 42:26 Minuten).
Screencaps: Trekcore.com