Im Morgana-Sektor wird die Enterprise von einem Schwarzen Loch eingeschlossen. Der Besatzung gelingt es nicht, das Schiff aus dem unbekannten Phänomen zu befreien. Stattdessen wird die Besatzung mit ungewöhnlichen Situationen konfrontiert, als ein romulanischer Warbird und ein weiteres Föderationsschiff in dem Loch auftauchen. Es stellt sich heraus, dass eine fremde Lebensform namens Nagilum, die Besatzung testet, um mehr über die Menschen zu erfahren.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Regisseur der Folge war erstmalig der aus Deutschland stammende Winrich „Rick“ Ernst Rudolf Kolbe. Kolbe nahm 1968 die amerikanische Staatsbürgerschaft an und arbeite seitdem als Regisseur und Produzent in den USA. Winrich Kolbe führte bei 48 Star Trek Folgen Regie, darunter das Serienfinale von TNG „Gestern, Heute, Morgen“ (All Good Things…) und den Pilotfilm von Star Trek: Voyager „Der Fürsorger“ (The Caretaker). Kolbe ist im September 2012 verstorben.
- „Illusion oder Wirklichkeit“ ist die erste sogenannte „Bottle Show“ in der zweiten Staffel, die ohne zusätzliche Kulissen (z.B. neue Planeten- oder Raumschiff-Sets) auskommt.
- Die Registrierungsnummer des Schwesterschiffs der Enterprise, die U.S.S. Yamato, lautet in der Folge NCC-1305- E. Nur wenige Folgen später wird die Nummer allerdings in NCC-71807 geändert (Die Iconia Sonden).
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Diana Muldaur (Dr. Katherine Pulaski), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Earl Boen (Nagilum), Charles Douglass (Haskell), Colm Meaney (Miles O’Brien)
Drehbuch:
Jack B. Sowards
Regie:
Winrich Kolbe
Erstausstrahlung:
28. November 1988
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 2, Disc 1
Nachdem man für den Auftakt der zweiten Staffel von Star Trek: The Next Generation auf eine ursprüngliche Geschichte für Star Trek: Phase II zurückgegriffen hatte, konnte man für „Illusion oder Wirklichkeit“ auf ein neues Drehbuch zurückgreifen. Dennoch lassen sich gewisse Bezüge zur Originalserie nicht leugnen. So schrieb der Autor Jack B. Sowards ebenfalls das Drehbuch zum zweiten Kinofilm „Star Trek: Der Zorn des Khan“ (1982). Auch die Idee, dass die Enterprise auf ein Loch im Weltraum stößt, ist nicht neu. Allerdings darf man der Folge „Illusion oder Wirklichkeit“ mehr Tiefgang bescheinigen, als es in der TOS-Folge „Das Loch im Weltraum“ (The Immunity Syndrom) der Fall war.
Obwohl die Folge überwiegend in den bekannten Sets spielt, gibt es auf der Blu-ray allerhand neue Details zu entdecken. Zunächst müssen wir erneut feststellen, dass zu Beginn der Folge die Aufnahme auf der Brücke sehr „körnig“ ausfällt. Die Aufnahmen sind aber insgesamt etwas besser als es noch bei der Episode „Das Kind“ der Fall war.
Die Szene mit Worf und Riker auf dem Holodeck macht der Blu-ray alle Ehre. Das Bild ist sehr gut, ein Rauschen ist kaum festzustellen. Ron Jones Soundtrack, der an die Originalserie erinnert, klingt in DTS-HD klasse. Natürlich gibt die hohe Auflösung auch hier wieder einige Produktionsdetails preis, die auf der DVD weniger ins Auge fallen. So erkennt man deutlich, dass die Felslandschaft im Hintergrund nichts anderes als eine bemalte Rückwand ist.
Nach der Rückkehr von Riker und Worf von ihrer kleinen Trainingseinheit auf dem Holodeck stößt die Enterprise auf ein unbekanntes Loch im Weltraum. Alle Effektaufnahmen der Anomalie wurden neu erstellt. Hier wurde darauf geachtet, dass sich die hochauflösende Darstellung an der ursprüngliche Fassung orientiert. Die neuen Aufnahmen sind der DVD natürlich überlegen, wirken allerdings auch wenig spektakulär.
Mit der Veröffentlichung der ersten Staffel von TNG-HD waren sich Fans und Eperten einig, dass die neu arrangierten Modellaufnahmen der Tricktechnik aus dem Computer zum Teil weit überlegen sind. Beeindruckend und überwältigend sind die Worte, die man beim Betrachten der remasterten Effektaufnahmen von TNG in den Mund nehmen möchte. Einige Einstellungen müssen allerdings mit Hilfe von CGI neu erstellt werden. Bis dato hatte CBS Digital den Spagat zwischen Modell und CGI gut hinbekommen. Gewöhnungsbedürftig ist allerdings die Nahaufnahme der Enterprise beim Abschuss der Sonde (Zeitindex 09:37 Minuten). Die Oberflächenstruktur der Enterprise wirkt zu „glatt“ und „weichgezeichnet“. Deutlich besser ist die Darstellung der Schiffssonde, die nun klar zu erkennen ist.
Loben darf ich die remasterten Aufnahmen, die die eingeschlossene Enterprise in der Anomalie zeigen. Es ist wirklich beeindruckend, wie sich das Schiff in der Dunkelheit nur durch die Eigenbeleuchtung in Szene setzt. Hier hat das Team um Dan Curry ganze Arbeit geleistet.
Während sich in der zweiten Staffel so allerhand Dinge ändern (zum Beispiel ein neuer Chefarzt, neue Uniformen für Geordi und Worf usw.), so ist uns doch eins geblieben: die schwarzen Kartonagen auf der Brücke. Interessanterweise hatte das Produktionsteam auch in der zweiten Staffel massive Probleme mit Reflektionen auf den Sets. Die Kartonagen sind auf der Blu-ray deutlicher denn je zu sehen (z.B. Zeitindex 12:35 Minuten).
In der Episode lassen sich zahlreiche kleine Patzer in der Produktion ausmachen. Als sich Riker an Bord der Yamato beamt, kann man auf dem Fußboden des Korridors Klebestreifen entdecken (Zeitindex 23:20 Minuten). Mit Hilfe dieser Markierungen haben es die Schauspieler leichter, sich während der Aufnahmen richtig zu positionieren.
Das Brent Spiners Make-up Spuren hinterlässt, kann man in einer Einstellung auf der Brücke beobachten (Zeitindex 29:35 Minuten). Hier kann man deutlich weiße Handabdrücke auf der Konsole von Data ausmachen.
Im Großen und Ganzen kann man mit der Blu-ray Umsetzung von „Illusion oder Wirklichkeit“ zufrieden sein. Einziger Knackpunkt ist für mich die beschriebene Nahaufnahme der Enterprise, die doch sehr nach CGI aussieht und nicht so recht in das bisherige Gesamtbild von TNG HD passt. Einige Kritiker können dem Team von HTV auch vorwerfen, dass sie nicht konsequent in der Überarbeitung sind. So bemängeln einige Fans, dass die Aussichtsfenster im Konferenzzimmer schwarz geblieben sind, obwohl sich das Schiff im Innern einer dunkelblauen Anomalie befindet.
Screencaps: Trekcore.com
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