Nach dem Konflikt mit den Borg ist die Enterprise für Reparaturen im Erdorbit. Während William Riker alle Abläufe an Bord überwacht, begibt sich Captain Jean-Luc Picard zum Landurlaub nach Frankreich. Noch schwer traumatisiert von der Assimilation durch die Borg, hofft er, durch die Gesellschaft seines Bruders Robert das Erlebte besser zu verarbeiten. Doch die Wunden heilen nur langsam, denn auch die Beziehung zu seinem älteren Bruder ist gestört.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Obwohl „Familienbegegnung“ direkt als Fortsetzung an „Angriffsziel Erde“ anknüpft, wurde die Episode erst als vierte produziert. Zuvor sind die Folgen „Die ungleichen Brüder“ (Brothers) und „Endars Sohn“ (Suddenly Human) abgedreht worden.
- Die Folge wurde für einen Emmy Award in der Kategorie „Outstanding Cinematography for a Series“ nominiert.
- „Familienbegegnung“ ist die einzige Episode, in der Brent Spiner keinen Auftritt als Data hat. Auch gibt es keine Szene, die auf der Brücke der Enterprise spielt.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler: Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), LeVar Burton (Geordi La Forge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller: Jeremy Kemp (Robert Picard), Samantha Eggar (Marie Picard), Theodore Bikel (Sergey Rozhenko), Georgia Brown (Helena Rozhenko), Dennis Creaghan (Louis), David Tristan Birkin (René Picard), Colm Meaney (Miles O’Brien), Whoopi Goldberg (Guinan)
Drehbuch: Ronald D. Moore
Regie: Les Landau
Erstausstrahlung: 1. Oktober 1990
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 4, Disc 1
Die Episode „Familienbegegnung“ tat Star Trek: The Next Generation in zweierlei Hinsicht gut: Zum einen hatten die Geschehnisse aus „Angriffsziel Erde“ Konsequenzen für die Hauptfiguren der Serie, zum anderen wurden Handlungsstränge nicht zwangsläufig auf eine Episode beschränkt.
Die Assimilation hat bei Picard starke Spuren hinterlassen. Der Captain der Enterprise ist nach dem Trauma mit den Borg nicht mehr der selbe Mann. Aus dem unterkühlten Vorzeige-Captain ist eine zerbrechliche Person geworden, die Gefühle zeigt. Die Autoren erfüllten damit Patrick Stewart einen Wunsch, denn sein Alter ego hatte sich dank „Familienbegegnung“ weiterentwickelt.
Fortan führen bedeutende Ereignisse in der Serie zu neuen Situationen, die von den Serienautoren in späteren Folgen aufgegriffen werden. Picards Begegnung mit den Borg ist ein gutes Beispiel. Das Thema wird in der Serie u.a. in „Ich bin Hugh“ und im Kinofilm Star Trek: Der Erste Kontakt fortgesetzt. Star Trek war ab diesem Zeitpunkt nicht länger in einem engen Korsett gefangen, dass nur abgeschlossenen Handlungsbögen zuließ.
Obwohl die Handlung größenteils auf der Erde spielt, bietet die Episode viele visuelle Effekte, die auf Blu-ray eindrucksvoller denn je aussehen. Bereits zu Beginn kann man einen wunderbaren Blick auf die Raumstation McKinley werfen, die um die Umlaufbahn der Erde schwebt. Der Detailgrad des Modells ist auf der Blu-ray enorm hoch.
Das Modell, das von Rick Sternbach entworfen und von Greg Jein gebaut wurde, fand in der Serie mehrmals Verwendung. Es wurde als Raumdock bei Sternenbasis 234 in „Der Kampf um das klingonische Reich“ (Teil 2) erneut benutzt und diente außerdem als Vorlage für eine Animation der Utopia Planitia Werften in „Zeitschiff Relativity“ aus Star Trek: Voyager.
Das Modell wurde für gerade mal 810 US-Dollar im Dezember 2007 durch das Auktionshaus It’s A Wrap versteigert. Der amerikanische Star Trek Fan und Sammler Adam Schneider ersteigerte das Modell und bereitete es zusammen mit einem professionellen Modellbauer wieder auf. Einige Bilder findet man hier auf seiner Website.
Das Raumdock nach der Restauration (Quelle: Memory-Alpha.org):
Obwohl die Medizin im 24. Jahrhundert sehr fortgeschritten ist, können die schweren Wunden an Picards Körper nicht in kürzester Zeit geheilt werden. Die Spuren der Verletzungen durch die künstlichen Implantate der Borg sind in der remasterten Fassung gut sichtbar. Da das Make-up sehr dezent ausfällt, war mir dies in der TV-Fassung bislang nicht aufgefallen (Zeitindex 02:25 Minuten).
Nachdem wir bereits das Paris des 24. Jahrhunderts in „Begegnung mit der Vergangenheit“ zu Gesicht bekommen haben, können wir in dieser Folge erstmals einen Blick auf das ländliche Frankreich der Zukunft werfen. Die Kombination aus Liveaufnahmen und Matte Painting schafft eine eindrucksvolle Vision von La Barre, dem Geburtsort von Jean-Luc Picard. Von der Farbkorrektur einmal abgesehen, gibt es bis auf die bessere Auflösung keinen Unterschied zwischen der ursprünglichen und der remasterten Version (Zeitindex 13:06 Minuten).
Als Heimstätte der Picards diente ein Haus in Encino, also im zentralen Teil des südlichen San Fernando Valley nördlich von LA. Die Außenaufnahme des Gebäudes bei Nacht ist eine Montage. Während das Haus echt ist, sind einige Bäume, Sträucher und der Sternenhimmel in der Postproduktion eingefügt worden. CBS Digital hat sich bei der Erstellung der remasterten Aufnahme genau an der Originalvorlage orientiert (Zeitindex 16:56 Minuten).
Jean-Luc Picard beginnt Nachforschungen über das Atlantis-Projekt anzustellen, nachdem ihm eine leitende Stelle für das Projekt angeboten wurde. An der Animation auf dem Computer hat sich nichts geändert (Zeitindex 27:00 Minuten).
Während sich Picard Gedanken über seine Zukunft machen muss, wird der junge Wesley Crusher mit der Vergangenheit konfrontiert. Er bekommt von seiner Mutter eine holografische Aufzeichnung überreicht, die sein Vater Jack für ihn kurz nach seiner Geburt aufgenommen hat. Jack Crusher trägt eine Uniform, die dem Sternenflottenstandard aus den TOS-Kinofilmen 2 bis 6 entspricht. Das Unterhemd mit Rollkragen hatte man bewusst weggelassen. Allerdings war es wohl nicht beabsichtigt, den Kommunikator, den der Offizier in den Nahaufnahmen an seiner linken Brust trägt, zu vergessen. Denn als sich die Türen des Holodecks öffnen, befindet sich dieser nicht an seiner Uniform. Es ist gut möglich, dass es sich hierbei um einen Fehler in der holografischen Aufzeichnung handelt. Immerhin ist die Aufnahme 18 Jahre alt (Zeitindex 39:29 Minuten).
Während sein Onkel mit der Enterprise wieder in die Weiten des Alls aufbricht, träumt René von seiner Zukunft. Er sitzt unter einem Baum und lässt seinen Blick durch den Nachthimmel schweifen. Wer genau hinschaut, der erkennt, dass La Barre um ein paar Details bereichert wurde. So sind nicht nur mehr Stadtlichter zu erkennen, sondern auch die große Antennenanlage, die unweit von Picards Weinberg steht (Zeitindex 44:29 Minuten). Beachtet dazu das Matte Painting zu Beginn der Folge.
Empfohlener Link: Ex Astris Scientia – Observations in TNG „Family“
Screencaps: Trekcore.com