Während sich die Enterprise auf der Reise nach Sarona VIII befindet, verursacht eine seltsame Zeitverzerrung einen Déjà-vu-Effekt auf dem Schiff. Kurz darauf empfängt Picard ein Notsignal von dem wissenschaftlichen Außenposten Dr. Paul Manheims auf Vandor IV. Die Enterprise rettet Dr. Manheim und seine Frau Jenice, die eine verflossene Liebe von Picard ist. Die nicht linearen Zeitexperimente, die Manheim durchführte, haben nicht nur auf Vandor eine Katastrophe angerichtet, sondern waren außerdem verantwortlich für die Störung auf der Enterprise vor dem Empfang des Hilferufes. Die Folgen dieser Katastrophe drohen nun, das Raum-Zeit-Kontinuum zu zerstören und somit einen interdimensionalen Riß zu erzeugen…
Hintergründe und Wissenswertes:
- Der Titel dieser Episode ist gleichzeitig auch der Abschied zwischen Jenice und Jean-Luc auf dem Holodeck. Die Formulierung „uns bleibt Paris“ (engl. We’ll always have Paris) ist ein berühmtes Zitat für Abschiede aus dem Kultfilm Casablanca. Die Szene mit dem „Blue Parrot Cafe“ am Ende ist wohl ebenso eine Anspielung auf Casablanca, denn dort gab es eine „Blue Parrot Bar“.
- Shearer und Davis stellten das sehr romantisch ausgelegte Drehbuch in nur fünf Tagen fertig. Laut eigener Aussage wurde es letztendlich jedoch zu 75% umgeschrieben. Dass die Gewerkschaft der Autoren zu dieser Zeit aber einen Streik ausrief, hatte zur Folge, dass es nicht rechtzeitig zu einer Endfassung kam. Robert Legato erzählte, dass er und Rick Berman mit aller Kraft versuchten, den Autor ans Telefon zu bekommen. Da der Regisseur Robert Becker nie zuvor mit Effekten gearbeitet hatte, musste Legato gezwungenermaßen improvisieren.
- Michelle Phillips war Mitglied der 60er Jahre Band „The Mamas & the Papas“, die einschlägige Hits wie „California Dreamin“ und „Monday, Monday“ hervorbrachten.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge),
Gastdarsteller:
Michelle Phillips (Jenice Manheim), Rod Lomis (Dr. Paul Manheim), Isabel Lorca (Gabriell), Dan Kern (lieutenant Dean), Jean-Paul Vignon (Eduardo), Kelly Ashmore (Francine), Lance Spellerberg (Transporterchief Herbert)
Drehbuch:
Deborah Dean Davis und Hannah Louise Shearer
Regie:
Robert Becker
Erstausstrahlung:
2. Mai 1988
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 1, Disc 5
Die Folge „Begegnung mit der Vergangenheit“ beginnt wenig spektakulär, mit dem Plot um die Zeitschleife, in dem Picard und sein Fecht-Partner Zeugen eines Déjà-vu’s werden, aber zumindest interessant. Nachdem die Enterprise einen Notruf von Dr. Manheim empfängt und daraufhin mit Warp 8 ins Pegos-Minor-System fliegt, begibt sich Picard ins Holodeck 3, um dem „Café des Artistes“, wie es vor 22 Jahren aussah, einen Besuch abzustatten. Dort wird er herzlich von dem Kellner Eduardo begrüßt. Dieser wurde von Jean-Paul Vignon dargestellt, welcher übrigens der erste und einzige tatsächlich französisch-stämmige Schauspieler war, der in TNG einen Franzosen verkörperte. In seiner Hand sehen wir eine gläserne Speisekarte. Laut Lerry Nemecek, seines Zeichens Star Trek – Autor, Produzent, Berater, Archivist und Editor, fand man auf ihr eine Auflistung von Speisen wie „Croissants D’ilithium“, „Klingon Targ a la mode,“ „Tribbles dans les blankettes,“ and „L’antimatter flambe.“ Trotz der hohen Auflösung ermöglicht es leider keine einzige Kameraeinstellung, einen direkteren Blick darauf werfen zu können.
Picard entscheidet sich für einen Tisch und nähert sich dem äußeren Rand des Cafés, um seinen Blick über Paris schweifen zu lassen (ab Zeitindex 00:09:20). An dieser Stelle entschied man sich, das ursprüngliche Matte Painting beizubehalten, welches später auch im sechsten Kinofilm Star Trek: Das Unentdeckte Land, als Hintergrund des Präsidentenbüros, erneut in Erscheinung treten sollte. Natürlich wirkt zumindest der Himmel schon ein wenig natürlicher und kräftiger. Aus meiner Sicht wäre es aber wünschenswert gewesen, hätte man hier für noch mehr Kontrast, Kontur und Farbe gesorgt. Um dieser Kulisse einen „lebendigeren“ Ausdruck zu verleihen, sind auch die beiden etwas besser herausgearbeiteten Shuttles, die die Skyline kreuzen, nicht wirklich ausreichend. Gerade im Vergleich mit der saftig-grünen Bepflanzung rings um das Café, erscheint das Paris des 24. Jahrhunderts auch 25 Jahre später für meinen Geschmack noch immer etwas zu trist und farblos.
Mit ihren satten Farben und leuchtenden Kostümen, welche unverkennbar die Handschrift von William Ware Theiss tragen, der für seine Arbeit an dieser Folge sogar einen Emmy gewann, kann die großartige Bildqualität der restlichen Szenerie aber definitiv überzeugen.
In der nun folgenden Szene auf der Brücke der Enterprise unterhalten sich Picard, Riker und Data über weitere, das Zeitphänomen betreffende Berichte. Während Data die eigentliche Bedeutung des Begriffes „Schluckauf“ zu definieren beginnt, fällt ab Zeitindex 00:12:24, Riker lauscht Datas Ausschweifungen, unweigerlich auf, dass das Bild an dieser Stelle nicht konvertiert, sondern lediglich von der Standard -Auflösung hochskaliert wurde. Dieser, auch im Blu-ray-Menü erwähnte Umstand, resultiert aus der Tatsache, dass das Originalmaterial dieser zweisekündigen Szene nicht mehr auffindbar war.
Noch immer auf der Suche nach Dr. Manheim, nimmt die Enterprise Kurs auf das abgelegene Vandor-System. Wieder einmal schlich sich in einer der folgenden Einstellungen (ab 00:13:28) ein nicht selten in Erscheinung tretender Nachlässigkeitsfehler ein. Im unteren linken Bildrand, etwa zwei Meter von Rikers Sitzplatz auf der Brücke entfernt, ist deutlich ein Teil eines Kamerastativs o.ä. zu erkennen. Bedauerlicherweise wurde dieser „kleine“ Störfaktor nicht aus der Blu-ray-Fassung entfernt. In unseren vorherigen Reviews zur ersten Staffel berichteten wir bereits einige Male von ähnlichen Fällen, in denen leider nur bei etwa der Hälfte das digitale „Radiergummi“ zum Einsatz kam.
Als die Enterprise nach einer erneuten Kurskorrektur im Vandor-System eintrifft, kann auf einem nahegelegenen Asteroiden ein Energiefeld ausgemacht werden. Die Rufe der Enterprise werden von Jenice Manheim beantwortet. Sie und ihr Mann sind die einzigen Überlebenden eines kürzlichen „Zwischenfalls“. Ab Zeitindex 00:13:41 können wir einen ersten Blick auf den überarbeiteten Asteroiden werfen. An dieser Stelle fällt der Unterschied zu damals nur bedingt ins Auge.
Nicht nur realistischer, sondern auch etwas imposanter ist die neue Darstellung des Asteroiden dann ab Zeitindex 00:30:34. Durch den natürlicheren Schein des Sternes und das etwas abgeänderte Kontrastverhältnis gewinnt das Gesamtbild aus meiner Sicht noch zusätzlich an Charakter.
Da Data offenbar am besten mit den Auswirkungen eines Zeitsprunges zurechtkommt, entscheidet sich Picard dazu, ihn allein auf den Asteroiden zu beamen, um die Zeit zu korrigieren. Der Spezialeffekt, mit dem jener bevorstehende Zeitsprung in Dr. Manheims Labor dargestellt wird (ab 00:38:37), wurde ebenfalls leicht aufgefrischt, ohne sich jedoch besonders vom Originaleffekt zu entfernen. Die Überarbeitung sorgt abschließend jedoch sichtlich für den nötigen Konsens mit dem größtenteils gestochen scharfen Bild der Blu-ray-Auflösung.
Screencaps: Trekcore.com
Ist Euch vielleicht ein „Ruckeln“ in der Café-Szene aufgefallen? Ich frage mich, ob’s an meinen Geräten liegt. Als Picard das Café betritt, gibt’s einen Kameraschwenk. Dabei bewegen sich Dinge, die sehr nah an der Linse sind, natürlich schneller vorbei als Dinge, die weiter weg sind. In der Blu-Ray-Version ruckeln die nahen Gegenstände recht stark vorbei. In der DVD bewegen sie sich flüssig! Merkwürdig.
Habe mir die entsprechende Szene gerade nochmal angeschaut. Ich denke, das „Ruckeln“ resultiert aus der hohen Auflösung des Bildes. Ähnliches ist auch in so manch aktuellem Film zu beobachten. Da die SD-Auflösung etwas „schwammig“ ist, wirkt das Bild bei derartigen Kamerafahrten selbst bei vordergründigen Objekten annähernd fließend. Mit Deinem Blu-ray-Player ist also alles in Ordnung 🙂
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