Durch einen tragischen Unfall kommt ein Mitglied eines Außenteams auf der Oberfläche eines fremden Planeten ums Lebens. Es stellt sich heraus, dass die verstorbene Marla Aster einen Sohn hinterlässt, der nun Vollwaise ist. Lieutenant Worf, der den Außeneinsatz leitete, will sich dem Jungen Jeremy annehmen. Doch die Situation wird komplizierter, als die verstorbene Marla Aster vor Ihrem Sohn erscheint. Sie möchte den Jungen zurück auf die Oberfläche nehmen.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Das Drehbuch stammt aus der Feder von Ronald D. Moore. Moore, der später zahlreiche Episoden schrieb und auch an zwei Kinofilmen mitwirkte, schleuste sein Drehbuch während eines Set-Besuchs ein. Dort überreichte er es einem Assistenten von Gene Roddenberry. Michael Piller stoß einige Monate später auf Moores Geschichte und bat den jungen Autoren, eine weitere zu verfassen. Damit war Ronald D. Moore im festen Autorenstab von Star Trek angekommen.
- In der Folge fielen mehrere Szenen der Schere zum Opfer. Darunter auch Raymond D. Turners Auftritt als Jeremys Schullehrer, der den jungen auf den Besuch von Captain Picard und Counselor Troi vorbereitet. Glücklicherweise wurden diese und andere Szenen im Mai 2013 veröffentlicht, als ein Sammler die originalen ungeschnittenen VHS-Filmbänder im Web veröffentlichte. Auf Trekcore.com kann man sich die geschnittenen Szenen anschauen.
- Der weitere Werdegang des jungen Jeremy Asters wurde in der Serie nie wieder aufgegriffen. Ronald D. Moore sagte, dass das Studio in den frühen Jahren kein Interesse an episodenübergreifenden Handlungssträngen hatte. Auch zeigten sich die Beteiligten unzufrieden mit der Schauspielleistung von Gabriel Damon.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Susan Powell (Marla Aster), Gabriel Damon (Jeremy Aster), Colm Meaney (Miles O’Brien)
Drehbuch:
Ronald D. Moore
Regie:
Winrich Kolbe
Erstausstrahlung:
23. Oktober 1989
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 3, Disc 1
Kinder, deren Schicksal sie zu Waisen gemacht hat, begegnet man in Star Trek des Öfteren. Während in Star Trek: The Original Series die jungen Waisen in der Regel mit Hilfe übernatürlicher Kräfte ihren Verlust verarbeiten („Der Fall Charlie“ oder „Kurs auf Marcus 12“), begegnen wir auf der Enterprise D einer neuen Generation von Kindern, die mit ihrem Trauma auf dem normalen Wege umgehen müssen („Endars Sohn“, „Der einzige Überlebende“).
Inhaltlich krankt „Mutterliebe“ an der Art und Weise wie der junge Jeremy Aster den Tod seiner Mutter aufnimmt. Er wirkt gefasst und beinah schon unterkühlt. Von tiefer Trauer oder Schock ist keine Spur. Dass Jeremys Trauerarbeit fast mit der typisch vulkanischen Gelassenheit verglichen werden kann liegt wohl daran, dass Gene Roddenberry stets von der Annahme ausging, dass die Kinder des 24. Jahrhunderts den Tod als natürlichen Begleiter langer Weltraumreisen verstehen. In seiner Vorstellung waren die Kinder der Zukunft schon in ihren frühen Jahren aufgeklärt. Am Ende der Folge kommt aber auch Jeremy Aster nicht umhin, ein paar Tränen für seine verstorbene Mutter zu vergießen.
Keinen Grund zur Trauer haben die Fans, die sich die Episode in High Definition anschauen. CBS‘ Überarbeitung knüpft an das Niveau der vorherigen Folgen an.
Weiterhin präsent, wenn auch nicht so auffällig wie in Staffel Eins und Zwei, sind die dunklen Kartonagen, die an den Brückenterminals angebracht wurden (Zeitindex 01:05 Minuten).
Die frühere Heimatwelt der Koinonianer kommt wie gewohnt aus der digitalen Feder von Max Gabl. Seine Umsetzung liefert keinen Anlass zur Kritik (Zeitindex 03:18 Minuten)
Über den Hauptbildschirm werfen Picard und Co. einen Blick auf die verwüstete Planetenoberfläche. Die Darstellung zeigt eigentlich die Gräben des Valles Marineris (lateinisch für Marine-Täler) auf dem Mars, das mit einer Länge von 4000 Kilometer, einer Breite von 700 Kilometer und einer Tiefe bis zu 7 Kilometer der größte Canyon des Sonnensystems ist (Quelle: Wikipedia.de). Die Bilder hat CBS Digital aktualisiert und neu eingefügt. Die Landschaft wirkt nun natürlicher (Zeitindex 18:36 Minuten).
Im weiteren Verlauf der Folge wird auf dem Hauptbildschirm nicht nur die Planetenoberfläche abgebildet, sondern auch animierte Scans, die die Aktivitäten auf der Oberfläche darstellen. Die Animationen wurden für die remasterte Fassung neu erstellt, wobei man sich hier strikt an der Originalvorlage orientierte. Ein Scan zeigt das koinoniansche Energiefeld, das den Planeten verlässt. Das Effektteam hinter TNG Remastered hat es sich dabei nicht nehmen lassen, ein paar Insider-Gags in die Grafik einzustreuen. Wer genauer hinschaut, der kann z.B. die Zeile „Sarpaul Operator“ lesen (Zeitindex 31:25 Minuten). Sarah Paul gehört zum Team von CBS Digital. Sie sichtet nicht nur das ursprüngliche Filmmaterial, sondern recherchiert auch die originalen Effektaufnahmen, die in den jeweiligen Folgen Verwendung fanden.
Die Koinonianer, die sich als energetische Lebensform entpuppen, infiltrieren die Enterprise. Zunächst dringen sie in den Transporterraum ein und bedrohen O’Brien. Ein direkter Vergleich zwischen der SD- und HD-Fassung zeigt, dass sich die Effektkünstler bei der Kreation des Effekts fast haargenau an die Vorlage gehalten haben. Fast deshalb, da es einen kleinen Unterschied zwischen beiden Versionen gibt: In der TV- bzw. DVD-Version werden zwei Sicherheitskräfte von den Koinonianer überwältigt un für einen kurzen Moment von der Energie „eingehüllt“. In der remasterten Version ist dieser Effekt nicht zu beobachten.
All diejenigen, die die Episode mit der DTS-HD Tonspur genießen, werden bestätigen, dass CBS nicht nur in Sachen Bild, sondern auch in Sachen Ton wieder ordentliche Arbeit geleistet hat. Wenn die Koinonianer durch die Gänge der Enterprise sausen, kommt der neu abgemischte Raumklang auf den Blu-rays voll zur Geltung. Es ist wohl keine Übertreibung, wenn man den Blu-rays von TNG an dieser Stelle wieder eine Referenzqualität bescheinigt (Zeitindex 31:42 Minuten).
Als Marla Aster mit „ihrem“ Sohn das Schiff verlassen möchte, hindern Kraftfelder sie an der Flucht. Für die Szenen sind die originalen Realfilmaufnahmen bekanntlich mit neuen visuellen Effekten kombiniert wurden. In der TV-Fassung waren derartige Szenen stets verschommen. Auf der Blu-ray ist das Bild durchweg brilliant, wie die Screencaps belegen (Zeitindex 33:45 Minuten).
Screencaps: Trekcore.com