Die Enterprise trifft auf die USS Yamato, dessen Captain massive Computerprobleme meldet. Als das Schiff der Galaxy-Klasse plötzlich explodiert, stellt Picard Nachforschungen an. Er findet heraus, dass Captain Varley historischen Beweisen über die Existenz der sagenumwobenen Iconianer nachgegangen ist. In der Neutralen Zone findet die Besatzung den Planeten der ausgestorbenen Rasse, denen große technologische Errungenschaften nachgesagt werden. Dort werden sie allerdings auch von einem romulanischen Warbird abgefangen.
Hintergründe und Wissenswertes:
- In die „Abtrünnigen“ (To The Death) aus Star Trek: Deep Space Nine nimmt man erneut Bezug auf die Episode. Darin versucht eine Gruppe abtrünniger Jem’Hadar ein Portal der Iconianer im Gamma-Quadranten für ihre eigenen Zwecke einzusetzen.
- Carolyn Seymour, die den romulanischen Commander Taris spielt, schlüpft einige Jahre später wieder in die Rolle einer Romulanerin. In das „Gesicht des Feindes“ (Face Of The Enemy) spielt sie Commander Toreth.
- Zum ersten Mal bestellt Captain Jean-Luc Picard eine heiße Tasse Earl Grey. In der deutschen Synchronisation ist allerdings nur von einer „Kanne Tee“ die Rede.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Diana Muldaur (Dr. Katherine Pulaski), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Thalmus Rasulala (Donald Varley), Carolyn Seymour (Taris)
Drehbuch:
Steve Gerber und Beth Woods
Regie:
Joseph L. Scanlan
Erstausstrahlung:
20. März 1989
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 2, Disc 3
Das zweite Auftauchen der Romulaner in Star Trek – The Next Generation beschert uns eine sehr abwechslungsreiche Episode, in der erstmals Picards großes Interesse an interstellarer Archäologie zum Tragen kommt. Die Episode beginnt mit einem Paukenschlag. Das Schwesterschiff der Enterprise, die USS Yamato, explodiert auf Grund einer Fehlfunktion. Sowohl Brückenbesatzung als auch Zuschauer werden Zeuge, wie eines der modernsten Schiffe der Flotte in seine Einzelteile zerfällt und im Weltall verglüht. Das Szenario um die Zerstörung der Yamato ist bereits 1989 aufwendig umgesetzt wurden. Für die remasterte Fassung hat man sich an den Effektaufnahmen des Originals orientiert, was auch sehr gut gelungen ist.
Einmal mehr drängen sich die Kartonagen in das Blickfeld der Zuschauer, die auf den hinteren Terminals der Brücke angebracht sind. Hier schien man erneut Schwierigkeiten mit dem Set gehabt zu haben, als es darum ging, Reflektionen durch die Studiobeleuchtung zu vermeiden (Zeitindex 07:08 Minuten). Ich bin nach wie vor verwundert, dass die schwarzen Kartonagen trotz der geringeren Auflösung auf der DVD nie deutlicher in Erscheinung getreten sind.
Eine weitere Einstellung, die beim genaueren Hinsehen ins Auge fällt, ist jene, die einen Blick auf den Warpkern der Enterprise gewährt (Zeitindex: 16:55 Minuten). Dabei handelt es sich um eine bereits gefilmte Szene aus „Der Reisende“, die in die Episode geschnitten wurde. Ich wurde stutzig, weil die Konsole im rechten Seitenbereich in der zweiten Staffel eigentlich nicht mehr Teil des Sets ist. Wenn man dann auf der linken Seite genauer hinschaut, dann erkennt man Wesley Crusher und seinen außerirdischen Freund von Tau Ceti, die sich in der Scheibe spiegeln. Um Budgetgrenzen einzuhalten, ist das Recyceln von Archivaufnahmen in TV-Produktionen nach wie vor ein probates Mittel. In der Regel fällt dies auch kaum auf. Fans, die ihre Serie in und auswendig kennen, stolpern aber hin und wieder über derartige Szenen. In der neuen Nachbearbeitung hätte man diesen „Schnitzer“ sicherlich durch eine andere Aufnahme korrigieren können. Dies ist hier nicht geschehen.
Ordentliche Arbeit kann man dem Effektteam von HTV für die Umsetzung des iconianischen Heimatplaneten bescheinigen. Deutlich heraus gearbeitete Krater und die lebendigen Wolkenschichten verleihen dem Planeten ein authentisches Erscheinungsbild (Zeitindex: 17:54 Minuten).
Erinnert sich noch jemand an die Star Trek Austellungen in Köln (1996) und Berlin (1997) oder an die „große“ Star Trek Worldtour in Düsseldorf (1998)? Wenn nicht, dann dürfte vielleicht der ein oder andere noch mit der letzten Star Trek Ausstellung in Babelsberg in Kontakt gekommen sein. Wie dem auch sei, wer einmal die Kulissen oder Requisiten von Star Trek näher in Augenschein genommen hat, der wird schnell erkannt haben, dass nicht alles den Anschein erweckt, als hätte man ein Stück Technik aus dem 24. Jahrhundert vor sich. Dies lässt sich auf die Tatsache zurückführen, dass die Produktionsdesigner aus einfachen Materialen wie Holz, Kunststoff, Styropor usw. die Kulissen der Zukunft zaubern. So geschieht es dann auch, dass Verschleißspuren bei Kulissen oder Requisiten gerade auf der Blu-ray deutlicher zu erkennen sind. Als Geordi zur Brücke eilt, wird er im Turbolift ordentlich durchgeschüttelt. Für die Aufnahme wurde ein Set errichtet, in dem sich die Schauspieler hineinwerfen konnten. Dies schuf die Illusion, als würden sie an die Decke gepresst. Da die Aufnahme schon auf Grund der Proben öfters wiederholt werden musste, sind natürlich einige Schäden an Farben und Materialen entstanden (Zeitindex 19:50 Minuten)
Während sich das Außenteam auf dem Planeten aufhält, können wir auch einen schönen Blick auf einen der früheren Tricorder aus der TNG-Ära erhaschen. Auch hier kann man deutlich die abgeplatze Farbe an der Requisite erkennen (Zeitindex 36:06 Minuten).
Sehr gut gefallen hat mir das digitale Matte Painting der iconianischen Heimatwelt (Zeitindex 28:56 Minuten). Auch wenn dieses nur für ein paar Sekunden in der Episode zu sehen ist, so hat man sich doch mit sehr viel Sorgfalt an die Überarbeitung gemacht. In der ursprünglichen Fassung waren die Ruinen der Stadt im Hintergrund kaum auszumachen. In der remasterten Fassung sind sie nun deutlich zu erkennen. Die Umsetzung kann ich nur loben.
Bei der ursprünglichen Konzeption des romulanischen Warbirds Ende 1987 war man davon ausgegangen, dass das Schlachtschiff der spitzohrigen Spezies zwei- bis dreimal so groß wie die Enterprise ist. In der ersten Staffel hatte man dieses Größenverhältnis noch berücksichtigt (siehe Screencap „The Neutral Zone“ auf Trekcore.com). Im Serienverlauf wurde der Warbird aber zunehmend auf die Größe eines Galaxy-Schiffs skaliert. Sicherlich wäre es interessant zu sehen gewesen, wenn man die ursprüngliche Idee für die remasterten Folgen konsequent aufgegriffen hätte. Allerdings hätte dies auch zu massiven Problemen in der Kontinuität der Serie geführt. Nichtsdestotrotz ist es immer beeindruckend, das Modell in Aktion zu sehen (Zeitindex 30:15 Minuten).
Mit dem körnigen Bild in der zweiten Staffel hat man sich mittlerweile abgefunden. Nun kommt es aber hin und wieder vor, dass es innerhalb einiger Szenen zu extremen Schwankungen im Bild kommt. Dies ist zu beobachten, als sich Picard auf dem Planeten mit Worf unterhält (Zeitindex 33:22 Minuten).
Sieht man mal von den HD-Rezensionen ab, so widme ich ein Teil meiner Freizeit den populären Star Trek Requisiten. Und so kommt es dann im Rahmen des Blu-ray Projekts hin und wieder vor, dass man die ein oder andere Requisite in der Serie zweckentfremdet wiedererkennt. An der Brust des romulanischer Commanders ist ein Wappen zu sehen, das ursprünglich für den Pilotfilm „Der Mächtige“ / „Mission Farpoint“ angefertigt wurde. Hier trägt es Q als Rangabzeichen auf der Uniform eines Soldaten aus dem 21. Jahrhundert. In „Die Iconia-Sonden“ wurde das Emblem gedreht (Zeitindex 43:02 Minuten). Später wird dieser Teil der Uniform durch das bekannte romulanische Wappen ersetzt.
Screencaps: Trekcore.com