Die Enterprise wird von einem rätselhaften Schwarm zweidimensionaler Lebensformen erfasst und mitgerissen. Ihre Flugbahn führt zu einem kosmischen Band, dessen Gravitationskräfte das Schiff in Stücke zu zerreißen drohen. Versuche mit den Lebensformen in Kontakt zu treten gestalten sich schwierig, da Counselor Troi ihre telepathischen Fähigkeiten verloren hat.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Kim Braden, die Fähnrich Janet Brooks spielt, verkörpert in Star Trek: Treffen der Generationen (1994) die Picards fiktive Ehefrau im Nexus. Die Schauspieler ist verheiratet mit Regisseur David Carson, der den siebenten Kinofilm inszenierte.
- Die Breen werden in dieser Folge das erste Mal namentlich genannt.
- Deanna Troi bezieht in „Katastrophe auf der Enterprise“ erneut auf die Ereignisse in dieser Episode.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler: Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), LeVar Burton (Geordi LaForge)
Gastdarsteller: Kim Braden (Janet Brooks), Mary Kohnert (Tess Allenby), Whoppi Goldberg (Guinan)
Drehbuch: Hilary J. Bader, Alan J. Adler und Vanessa Greene
Geschichte: Hilary J. Bader
Regie: Chip Chalmers
Erstausstrahlung: 31. Dezember 1990
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 4, Disc 2
Um eines gleich vorwegzunehmen: die Episode ist nicht gut. Sie ist weder dramatisch noch spannend. Hinzu kommt, dass das remasterte Bild zum Teil sehr schlecht ist. Starkes Bildrauschen und blasse Farben wecken Erinnerungen an die Blu-rays der zweiten Staffel.
Die Schwäche des Drehbuchs liegt darin, dass zu keinem Zeitpunkt eine ernste Gefahr für Deanna Troi besteht. Für den Zuschauer ist von Beginn an klar, dass ihre Beeinträchtigung nicht von Dauer ist. Vielleicht scheitert die Geschichte auch an der „übertriebenen“ Wehleidigkeit des Counselors, die dem Zuschauer schnell auf die Nerven geht. Auch ist es nicht das erste Mal, dass Deanna Troi ihre telepathischen Fähigkeiten verliert. Man erinnere sich an die Episode „Die Überlebenden von Rana IV„. Qualvolle Schmerzen gingen mit dem Verlust ihrer Fähigkeiten einher. Hier konnte man mit Troi mitfühlen. Doch jetzt lernen die Zuschauer die Betazoidin von ihrer launischen Seite kennen. Und so richtig mag das nicht zu dem Profil von Deanna Troi passen, das wir bis dahin kennen. Sicherlich ist es schwer, mit einem Handicap umzugehen. Aber müsste nicht gerade Troi diejenige sein, die den Umgang mit einer Beeinträchtigung leichter überwinden kann? Aber Ärzte sind bekanntlich die schlimmsten Patienten.
Welche neuen Erkenntnisse können wir aus der remasterten Fassung von „Das kosmische Band“ ziehen? Zunächst können wir einen guten Blick auf einen Biomonitor werfen, der am Kopfende des Krankenbetts montiert ist (Zeitindex 11:21 Minuten). Der Arzt wird in Echtzeit über den aktuellen Zustand aller vitalen Systeme wie Kreislauf, Atmung und Körpertemperatur informiert. Nur wenige Fans wissen, dass die Requisite das einzige unveränderte Überbleibsel aus dem ersten Kinofilm ist. Die Monitore waren erstmals 1979 in Star Trek: Der Film zu sehen.
In der Serie war zum Zeitpunkt der Erstausstrahlung von „Das kosmische Band“ erstmals eine Seitenaufnahme des vier Fuß großen Modells der Enterprise zu sehen. Mehrere Studiomodelle wurden im Laufe der Zeit für TNG angefertigt. Darunter das populäre sechs Fuß große Modell, das die Firma Industrial Light & Magic für den Pilotfilm filmte, und eine kleinere, zwei Fuß große Variante. Das dritte und bis dahin neue Modell wurde unter der Aufsicht von Gregory Jein und Rob Legato während Staffel drei gebaut. Das Modell konnte in der Postproduktion weitaus flexibler eingesetzt werden. Zudem nutzte man die Gelegenheit, der Enterprise einige „Upgrades“ zu verpassen. So ist die Oberflächenkontur des vier Fuß großen Modells deutlicher detailierter herausgearbeitet, was der Enterprise einen realistischen Look verlieh. Mike Oduda überarbeite zudem die Fensterfront, um neue Räumlichkeiten wie Zehn Vorne zu berücksichtigen. In der remasterten Fassung sieht das Modell noch einmal deutlich überzeugender aus (Zeitindex 13:17 Minuten).
Computeranimationen auf den Monitoren im Maschinenraum (Zeitindex 15:04 Minuten) und im Besprechungszimmer (Zeitindex 18:45 Minuten) zeigen, wie die Enterprise von dem Schwarm zweidimensionaler Lebewesen mitgerissen wird.
Die remasterten Animationen unterscheiden sich nur wenig von der Originalvorlage. Wie bei vielen anderen Bildmontagen auch, fügen sich die hochauflösenden Aufnahmen nahtlos in die Live-Aufnahmen ein.
Die Freude an dem HD-Material fällt in dieser Episode mitunter verhalten aus. Denn in vielen dunklen Szenen ist das Bild der Blu-ray sehr körnig (Zeitindex 24:00 Minuten). Die Farben sind nur selten brilliant. Liegt es nun am Ausgangsmaterial oder an der Firma Modern Videofilm, die für den digitalen Transfer von Staffel vier verantwortlich war? Die Frage lässt sich nur schwer beantworten. Fakt ist aber, dass CBS Digital die qualitativ besten Bildergebnisse im Rahmen des TNG-Projekts erzielt hat.
Als Riker kurz nach seinem Abstecher in Trois Quartier wieder die Brücke betritt, kann man am Boden eine weiße Markierung ausmachen (Zeitindex 26:26 Minuten). Wahrscheinlich diente der Klebestreifen als Markierung für die Schauspieler oder die Aufnahmetechnik. In späteren Szenen ist der Streifen verschwunden.
Die Mannschaft der Enterprise versucht verzweifelt, dem Strom der zweidimensionalen Lebewesen zu entkommen. Die Bedrohung spitzt sich zu, als der Kurs des Schwarms zu einem kosmischen Band führt, dessen Gravitationskräfte das Schiff zu zerreißen drohen. Die rekonstruierte Aufnahme des Bandes orientiert sich ebenfalls sehr am Original (Zeitindex 31:35 Minuten).
Zu guter Letzt können wir einen Blick auf den Deflektor der Enterprise werfen. In der HD-Fassung kann man einige Unvollkommenheiten am Modell ausmachen. Doch wenn man bedenkt, dass die Serie eigentlich nicht für diese hohe Auflösung produziert wurde, so ist es doch beeindruckend, dass auch diese Nahaufnahme dem hochahflösenden Medium standhalten kann (Zeitindex 40:55 Minuten).
Screenscaps: Trekcore.com
Endlich einmal wieder ein neues Review mit vielen interessanten Zusatzinfos. Erwähnenswert aus deutscher Sicht vielleicht noch, daß dies die erste Folge mit den neuen SAT1-Sprechern für Picard, Crusher und Troi war. Ein bis heute nicht nachvollziehbarer Schritt, der mich bei der ersten Ausstrahlung der Folge erheblich irritiert und geärgert hat. Zumal Guinan hier noch ihre alte ZDF-Synchronstimme (Regina Lemnitz) hat, welche erst bei ihrem nächsten Auftritt in „Beweise“ ebenfalls ausgewechselt wurde.
Oh ja. Mittlerweile merke ich das kaum noch, aber damals war ich nahezu schockiert, als Picard auf einmal eine andere Stimme hatte. 😉
Vielen Dank für die neue Review.
War sehr schön zu lesen.
Freue mich immer sehr über eine Neue.
Gibts noch weitere Reviews? Gerade auf die Hintergrundinfos freue ich mich besonders.