Unmittelbar nachdem Riker von der Forschungsstation Tanuga IV zurückbeamt, explodiert der wissenschaftliche Posten. Der tanuganische Chefermittler Krag kommt an Bord der Enterprise. Er verlangt die Auslieferung von Commander Riker, der fortan unter Mordverdacht steht. Der erste Offizier soll den Wissenschaftler Doktor Apgar ermordert haben, der an Kriegerwellen forschte, eine neue Energiequelle. Picard kann Krag überzeugen, Rikers Prozess an Bord der Enterprise durchzuführen. Dort sollen verschiedenen Versionen des Tathergangs auf dem Holodeck nachgebildet werden.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Für die Darstellung von Apgars Forschungsstation bediente man sich bei der Raumstation Regula I, die im zweiten Kinofilm „Der Zorn des Khan“ (1982) zum Einsatz kam. Regula I wiederum war ein modifiziertes Modell der Orbialstation aus Star Trek: Der Film (1979).
- Eine geschnittene Szene zeigt Picard, der rote Farbe auf sein Gemälde spritzt, nachdem Data sein Werk kritisiert hat.
- Regisseur Cliff Bole hatte alle Mühe, die Episode in den Kasten zu bekommen. Er musste ein und dieselbe Geschichte mehrmals aus einer anderen Perspektive erzählen. Dabei musste penibel darauf geachtet werden, dass keine Szene zu keinem inhaltlichen Bruch führte.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Craig Richard Nelson (Krag), Gina Hecht (Manua Apgar), Mark Margolis (Nel Apgar), Colm Meaney (Miles O’Brien)
Drehbuch:
Ed Zuckerman
Regie:
Cliff Bole
Erstausstrahlung:
12. Februar 1990
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 3, Disc 3
Es ist eine unausgesprochene Regel, dass jeder Sternflottenoffizier mindestens einmal im Laufe seiner Karriere vor Gericht steht. Captain Kirk wird beschuldigt, ein Mannschaftsmitglied fahrlässig getötet zu haben (Star Trek – „Kirk unter Anklage“). Die Cardassianer verurteilen Miles O’Brien vor einem Tribunal zum Tode (Star Trek: Deep Space Nine – „Das Tribunal“) und Tom Paris wird gezwungen, die letzten Sekunden seines Opfers immer und immer wieder zu durchleben (Star Trek: Voyager – „Die Augen des Toten“).
Dass die Sternenflotte eine durchweg pazifistische Organisation ist, scheint den Tanuganern entgangen zu sein. Und so geschieht es, dass der Chefermittler Krag den ersten Offizier der Enterprise des Mordes für schuldig erklärt. Riker soll den den Wissenschaftler Apgar ermordet haben. Die tanuganische Rechtssprechung besagt, dass jeder Angeklagte schuldig ist, bis das Gegenteil bewiesen ist. Und so kommt es, dass der Vorfall zwischen Riker und Apgar in allen Details auf dem Holodeck nachgestellt wird.
Die Restaurationsarbeiten von CBS werten die Episode deutlich auf. Viele Bildmontagen waren nötig, um die verschiedenen Simulationen über das Geschehen auf Apgars Forschungsstation zu zeigen. Aus diesem Grund war das Bild in der TV. bzw. DVD-Fassung größtenteils verschommen.
Die Darstellung des Planeten Tanuga IV ist weitestgehend mit der ursprünglichen Version identisch. Große Änderungen sucht man hier vergeblich (Zeitindex 02:26 Minuten). Apgars Forschungsstation ist schön anzusehen. Viel zu entdecken gibt es hier aber nicht, da die Station nach wenigen Minuten zerstört wird. Wer mehr Aufnahmen sehen möchte, dem sei die TNG-Folge „Wem gehört Data?“ ans Herz gelegt. Das Modell, dass ursprünglich als Erd-Orbitalstation in Star Trek: Der Film eingesetzt und später in Star Trek II: Der Zorn des Khan wiederverwendet wurde, ist hier aus zahlreichen Perspektiven zu bestaunen.
Die Zerstörung von Apgars Forschungsstation ist in Hinblick auf die visuelle Darstellung überarbeitet worden. An dem Ablauf ist nichts geändert worden. Trümmerteile, die der Enterprise entgegenrasen, sind nur auf dem Hauptbildschirm zu sehen. Mir hätte es gefallen, wenn man das Auseinanderbrechen in Form von fliegenden Trümmerteilen eine Einstellung früher gezeigt hätte (Zeitindex 03:03 Minuten).
Picard, Riker, Troi und Ermittler Krag betreten das Holodeck. Am Boden sieht man für einen kurzen Moment (vermutlich) ein Holzbrett. Ob es als Markierung oder als Unterlage für die Filmausrüstung verwendet wurde, lässt sich schwer sagen (Zeitindex 12:52 Minuten).
Damit unsere Protagonisten mit ihren holografischen Spiegelbildern interagieren können, müssen mehrere Filmaufnahmen in der Postproduktion zusammengeführt werden. Dieses sogenannte „Compositing“ hatte vor 25 Jahren oftmals eine schlechtere Bildqualität zur Folge. Die neu geschnittene HD-Fassung hat mit dem Problem nicht mehr zu kämpfen, wie die Screencaps belegen (Zeitindex 27:22 Minuten).
Die Enterprise wird in der Folge einer starken Strahlung ausgesetzt. Diese ist so stark, dass sogar Duranium zum Schmelzen gebracht wird (Duranium ist bekanntlich das Metall, dass für die Hüllenpanzerung von Sternflottenschiffen verwendet wird). Die Strahlung brennt später u.a. ein Loch in eine Wand der Krankenstation (Zeitindex 29:51 Minuten). Derlei Effekte werden von CBS gekonnt in das vorliegende Bild eingefügt. Das Ergebnis ist überzeugend.
Das Kreativteam von CBS haben es sich nicht nehmen lassen, ein paar Insider-Verweise einzubauen. So beinhalten die Beschriftungen in den Computeranimationen Namen von Künstlern, die bei Star Trek: The The Next Generation beteiligt waren. Die Verweise beziehen sich u.a. auf Robert Legato, Gary Hutzel und Robert De La Garza (Zeitindex: 34:52 Minuten).
Screencaps: Trekcore.com
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