Jean-Luc Picard und Wesley Crusher sind auf dem Weg zu Sternenbasis 515. Während der junge Fähnrich dort eine Prüfung ablegt, muss sich Picard einer Herztransplantation unterziehen. Seit einer schweren Auseinandersetzung mit einer Gruppe Nausicaaner trägt der Captain ein künstliches Herz, das nun fehlerhaft arbeitet. In der Zwischenzeit reagiert die Enterprise auf einen Notruf der Pakled. Geordi LaForge beamt auf das beschädigte Schiff der schwerfälligen Spezies, um es zu reparieren. Doch die vermeintlich harmlosen Pakled haben den Chefingenieur der Enterprise in eine Falle gelockt.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Ursprünglich wollten die Produzenten in der Folge die Yacht des Captains einbauen, die sich an der Unterseite der Enterprise befindet. Allerdings kamen sie auf Grund des begrenten Budgets von der Idee. Die Captains Yacht wird allerdings später in Star Trek: Der Aufstand (1998) gezeigt.
- Die Geschichte um Picards künstliches Herztransplantat wird in der sechsten Staffel fortgesetzt. In „Willkommen im Leben nach dem Tode“ (Tapestry) gibt Q Picard die Möglichkeit, seinen schwerwiegenden Unfall in der Vergangenheit zu korrigieren.
- Die Folge führt die Pakleds ein, die allerdings nie wieder eine tragende Rolle in einer Star Trek Serie spielten. Allerdings verweisen spätere TNG-Episoden auf die Rasse, darunter die Folgen „Brüder“, „Ritus des Aufsteigens“ und „Die Rückkehr von Ro Laren“. In Star Trek: Deep Space Nine sind zudem regelmäßig Pakleds auf dem Promenadendeck oder in Quarks Bar zu sehen.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Diana Muldaur (Dr. Katherine Pulaski), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Lycia Naff (Sonya Gomez), Christopher Collins (Grebnedlog), Leslie Morris (Reginod)
Drehbuch:
Robert L. McCullough
Regie:
Les Landau
Erstausstrahlung:
15. Mai 1989
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 2, Disc 4
Ich würde „Das Herz eines Captains“ als eine kurzweilige Folge ohne wirkliche Höhepunkte beschreiben. Aus Sicht der Serien-Kontinuität erfahren wir zwei wichtige Dinge: Erstens, Picard war als junger Mann ein richtiger Draufgänger und zweitens, nach den Ferengi sind die Pakled die zweite schwerfällige Rasse, die wir im jungen Star Trek Universum antreffen. Während die Ferengi (dank Armin Shimerman in DS9) noch aufblühen werden, bleiben die Pakled aber fortan Statisten. Da ihre erste Leinwandpräsenz sich auch nicht ins Gedächtnis einbrennt, mag man dies verschmerzen.
Den Experten von HTV Illuminate bot die Folge aber ausreichend Futter, um sich kräftig beim digitalen Korrekturpinsel zu bedienen. Zunächst wäre da das Shuttle Einstein, das Picard und Wesley zur Sternenbasis 515 bringt. In der ursprünglichen Fassung verwendete erneut Aufnahmen aus der Folge „Die jungen Greise“. Diese zeigen das Shuttle Sakharov mit der Registrierungsnummer „01“. Da in der Folge aber vom Shuttle 2 die Rede ist, hat man dies mehrmals korrigieren müssen. Das betrifft sowohl die Aufnahme im Hangar (Zeitindex 04:16 Minuten) als auch die Effektaufnahmen im Weltall. Leider ist die Korrektur nicht konsequent ausgefallen. So lässt sich bei genauen Hinsehen feststellen, dass der Name Sakharov bei den Szenen im Weltall weiterhin auf der Hülle steht (Zeitindex 13:50 Minuten). Im Zuge Überarbeitung hätte man die Shuttle-Aufnahmen eigentlich komplett neu erstellen können. Immerhin passt die Attrappe des Shuttles im Hangar, ein sogenanntes Mock-Up, nicht zu den gezeigten Modellaufnahmen im weiteren Verlauf der Folge.
Die remasterte Fassung gewährt einen guten Blick auf die Mondor, das Schiff der Pakled. Die Details auf der Hülle sind nun deutlich auszumachen und dank entsprechender Korrektur ist Ocker nicht mehr der dominierende Farbton (Zeitindex 12:49 Minuten). Das Modell taucht in TNG noch öfters auf, so unter anderen in den Episoden „Yuta, die Letzte ihres Clans“ (3. Staffel), „Der Rachefeldzug“, „Odan, der Sonderbotschafter (beide 4. Staffel), „Mission ohne Gedächtnis“ und „Hochzeit mit Hindernissen“ (beide 5. Staffel).
Als Counselor Troi die Brücke betritt, ist das Bild wieder kurzzeitig sehr körnig. Dies ist erneut auf das Filmen im Breitbildformat zurückzuführen. Das Verfahren wurde angewandt, um in der Aufnahme einen Effekt einzubauen, während die Kamera den Protagonisten folgt (Zeitindex 12:54 Minuten). Hier ist es das Insert auf dem Hauptbildschirm der Enterprise, das Geordi auf der Brücke des Pakled Schiffs zeigt.
Apropos Geordi. Die Szenen mit ihm auf dem Schiff der Außerirdischen lässt hin und wieder zu wünschen übrig. Das Bild ist dunkel und oftmals sehr unscharf. Alle Szenen, die den Chefingenieur über den Hauptbildschirm der Enterprise zeigen, scheinen in Standardauflösung vorzuliegen (Zeitindex 15:32Minuten).
Die Pakled haben sich bei zahlreichen Kulturen wie den Jarada oder den Romulanern bedient. Sie suchen Dinge, die sie „voran bringen“. Bislang war mir nicht klar, dass dies auch für irdische Technologie aus dem 20. Jahrhundert galt, wie das Screencap belegt.
Nicht nur die Shuttle-Aufnahmen wurde ursprünglich recycelt, sondern auch ein Matte Painting aus der ersten Staffel. Sternenbasis 515 war ursprünglich die Hauptstadt von Angel One (siehe „Planet Angel One„). Im Zuge der Überarbeitung hat man das Matte Painting in „Das Herz eines Captains“ um ein paar Details ergänzt, was ich sehr begrüße. Auffallend sind die runden Dächer mit den großen ovalen Fenster auf dem Hauptgebäude. Auch ein Bauwerk in der Mittel des Bildes sticht als neues Element hervor. Wer genauer hinschaut, der sieht auch das Shuttle von Picard und Crusher landen (Zeitindex 27:57 Minuten).
Die letzte remasterte Szene zeigt das Flagschiff der Föderation beim Verlassen von Sternenbasis 515. Die Aufnahme wirkt im Vergleich zum Rest der Episode sehr künstlich (Zeitindex 44:15 Minuten).
Es gibt viele Fans, die mit Deanna Troi zu Beginn ihre Probleme haben. Zugegeben, in den ersten beiden Staffel sucht die Figur noch ihren Platz in der Serie. Viele ihrer Szenen sind einfach unglücklich geschrieben. So ist es doch verwunderlich, dass der Counselor beim Erstkontakt mit den Pakled nicht auf der Brücke ist. Als sie später auf die Brücke stürmt, um Riker auf die feindlichen Absichten der Aliens hinzuweisen, ignoriert er einfach ihre Warnungen. In der Synchronisation kommt die Schiffsberaterin noch schlechter weg. Als die Zeit drängt und die Enterprise Picard zur Hilfe eilen muss, macht die deutsche Synchro aus „The captain needs our help“ den Satz „Ich spüre, dass der Captains unsere Hilfe braucht“. Ein Halb-Betazoid, der die Empfindungen eines einzelnen Menschen in einer Entfernung von mehreren Lichtjahren empfangen kann? Im deutschen Paralleluniversum ist alles möglich.
Screencaps: Trekcore.com