Auf dem Planeten Theta VIII findet die Enterprise Überreste des NASA-Schiffs Charybdis. Mit Erstaunen stellt die Mannschaft fest, dass auf dem ungastlichen Planeten eine künstliche Struktur erschaffen wurde. Auf der Oberfläche stellt ein Außenteam weitere Nachforschungen an. Wie sich herausstellt, wurde ein Spielkasino aus Las Vegas des 20. Jahrhunderts errichtet, dessen Figuren aus einem Schundroman names „Hotel Royale“ stammen. Anscheinend sollte diese Umgebung die letzte Heimstätte eines Astronauten sein, der vor mehreren hundert Jahren hier abstürzte.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Der NASA-Schriftzug auf dem Trümmerstück, welches an Bord der Enterprise gebeamt wird, war bis 1992 aktuell. Drei Jahre nach Ausstrahlung der Episode wurde es komplett überarbeitet.
- Auf der Uniform von Colonel Stephen Richey ist ein Aufnäher angebracht. Der Aufnäher stammt ursprünglich von der Apollo 17 Mission (1972). Für die Produktion wurde der Name „Apollo“ entfernt.
- Die Idee, dass eine außerirdische Spezies eine künstliche Lebensumgebung für eine andere schafft, ist nicht neu. In Star Trek wird das Thema später in den Folgen „Gedächtnisverlust“ (Star Trek: The Next Generation) oder „Translokalisation“ (Star Trek: Voyager) wieder aufgegriffen. Auch Stanley Kubricks Meisterwerk „2001: A Space Odyssey“ widmet sich einer ähnlichen Geschichte.
- Drehbuchautor Tracy Tormé zeigte sich mit der finalen Fassung seines Skripts so unzufrieden, dass er in der Episode unter dem Pseudonym Keith Mills genannt wird.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Diana Muldaur (Dr. Katherine Pulaski), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Sam Anderson (Manager), Jill Jacobson (Vanessa), Noble Willingham (Texas)
Drehbuch:
Keith Mills
Regie:
Cliff Bole
Erstausstrahlung:
27. März 1989
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 2, Disc 3
Die Geschichte um ein künstlich geschaffenes Hotel aus dem 20. Jahrhundert gehört nicht unbedingt zu den „Perlen“ der zweiten Season. Dabei bietet die Idee eines künstlichen Paradises, das für seine Insassen zur Hölle wird, genug Stoff für eine spannende Geschichte. Bereits im ersten Pilotfilm „Der Käfig“ (The Cage) bediente man sich dieser Ausgangssituation. Die Folge „Hotel Royale“ beginnt sehr spannend, als man ein Trümmerteil einer alten NASA-Rakete an Bord beamt. Doch dann entdeckt das Außenteam das mysteriöse Hotel auf der Oberfläche von Theta VIII. Unsere Protagonisten landen in einer Spielhölle, die mit zahlreichen eindimensionalen Figuren vollgestopft ist. Das Drama um Colonel Richey, für den der fiktive Albtraum geschaffen wurde, lässt den Zuschauer eher kalt. Denn dieser fand vor Jahrhunderten seine Erlösung im Tod. Wir verfolgen also die Handlung mit dem Wissen, dass das gleiche Schicksal unsere Hauptfiguren wohl nicht ereilen wird. Dementsprechend niedrig verläuft die Spannungskurve. Auch die Blu-ray kann „Hotel Royale“ nicht retten.
Allerdings liefert uns die remasterte Fassung etwas Stoff, um die Diskussion in Sachen HD-Transfer durch CBS Digital und HTV fortzusetzen. Zur Erinnerung: CBS Digital hat die Blu-ray Umsetzung der ersten Staffel realisiert. Für ihre Arbeit ernteten die Verantwortlichen viel Lob von Fans und Kritikern gleichermaßen. Der aufwendige Prozess der Digitalisierung und enormer Zeitdruck führten schließlich dazu, dass der HD-Transfer der zweiten Staffel von HTV realisert wurde. Die Arbeitsteilung soll gewährleisten, dass die Arbeiten an den remasterten TNG-Staffeln fristgerecht abgeschlossen wird. Die Lobeshymnen für die Arbeit von HTV fielen nicht so euphorisch aus, wie es bei der ersten Blu-ray-Box der Fall war. Kritik erhielt HTV hauptsächlich für die Umsetzung der digitalen Effekte, die nicht so recht an die Arbeiten von CBS Digital anknüpfen konnte.
Die Episode „Hotel Royale“ erlaubt uns nun einen direkten Vergleich beider Arbeiten. Wie schon in der ursprünglichen TV-Fassung bediente man sich für die Darstellung von Theta VIII bei zuvor erstellten Aufnahmen. In diesem Fall griff man auf die digitalisierte Version des Planeten Angel One zurück (siehe Episode „Planet Angel One„). Die Darstellung des Planeten ist in beiden Episoden identisch (man beachte die Screencaps). Allerdings ist die Aufnahme aus der zweiten Staffel bei weitem nicht so detailreich und hochauflösend, wie es beim Original der Fall ist. Die Ursache für diesen Qualitätsunterschied erschließt sich mir nicht.
Positiv bewerten muss ich das Bild der Folge. Dank entsprechender Korrekturen sind die Farben nun alle natürlich. Einige Szenen sind immer noch körnig, was typisch für die zweite Staffel ist. Dennoch ist es als Fan eine schöne Sache, auch eine eher „mittelmäßige“ Folge in High Definition genießen zu können.
SD/HD-Vergleich
Größere Highlights sucht man auch in der remasterten Fassung von „Hotel Royale“ vergebens. In einer Effektaufnahme hat man einen Phaserschuss neu erstellt. Wie schon bei Staffel Eins hat man den emittierenden Strahl mit einem Impuls versehen, der die Mündung des Phasers verlässt.
Screencaps: Trekcore.com
Dies ist inhaltlich eine der schwächsten Folgen der Serie. Leider ist sie auch kein optischer Leckerbissen, eher im Gegenteil. Das HTV keine besondere Glanzleistung in Sachen HD abgeliefert hat, ist ja bereits bekannt. Jedoch ist das Bild in dieser Folge extrem unscharf gegenüber dem bisherigen Material. An den Griesel hat man sich ja nun schon fast gewöhnt, aber daß die Enterprise in vielen Aufnahmen sehr unscharf ist und nicht wesentlich besser aussieht als auf den DVDs finde ich empörend. Wofür bezahlen wir viel Geld? PFUI, HTV, so nicht!!!
CBS, bitte DRINGEND wieder selbst remastern!!!
Lustigerweise ist das für mich eine der besten Folgen aus der zweiten Staffel, gerade weil sie so TOS-mäßig daher kommt und etwas schrullig ist. Zum Bild kann ich wenig sagen, gucke die Serie über einen 26 Zollmonitor meines PCs. Aber ich muss sagen, dass mir Staffel 1 an einigen Stellen zu bunt war. Einige Schauspieler sahen immer so aus als kämen sie vom Sonnenbad.