Die Enterprise nimmt Kurs auf Ligon II, um einen dringend benötigten Impfstoff aufzunehmen. Als die ligonianische Delegation auf dem Schiff begrüßt wird, zeigt ihr Anführer Lutan großes Interesse für Natascha Yar. Nach dem diplomatischen Empfang entführt Lutan die Chefin der Sicherheit. Für den Ligonianer ist die Entführung ein Akt der Ehre. Da der Impfstoff nicht repliziert und nur von den außerirdischen Bewohnern bereitgestellt werden kann, scheut Picard die offene Konfrontation mit Lutan. Stattdessen sucht er eine Möglichkeit, Yar mit Hilfe der ligonianischen Tradition zu befreien. Nur wenn es Lieutenant Yar in einem Kampf auf Leben und Tod schafft gegen Lutans Frau zu bestehen, kann sie mit dem Impfstoff zurück auf die Enterprise kehren.
Hintergrund:
- Die Episode ist nicht nur inhaltlich heute bei Schauspielern und Fans umstritten. Viele Kritiker werfen der Episode einen leichten Rassismus vor, da die Ligonier mit ihren primitiven Gesetzen ausschließlich mit Farbigen besetzt wurden. Angeblich hatte Regisseur Russ Mayberry darauf bestanden, nur afro-amerikanische Schauspieler für die Rollen zu besetzen. Da sich Mayberry auch am Set auffallend rassistisch verhielt, wurde er nach den Dreharbeiten von Gene Roddenberry entlassen.
- Die Musik zur Episode stammt von Komponist Fred Steiner, der auch schon für die Originalserie arbeitete.
- Die ligonianische Handwaffe taucht in späteren Folgen als dekoratives Element in Worfs Quartier wieder auf.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Denise Crosby (Lt. Natascha Yar), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Jesse Lawrance Ferguson (Lutan), Karole Selmon (Yareena), James Louis Watkins (Hagon)
Regie:
Russ Mayberry
Erstausstrahlung:
12. Oktober 1987
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek The Next Generation: Season 1, Disc 1
Für die Episodenbesprechung von „Der Ehrenkodex“ kann man wohl folgende Einleitung verfassen: Obwohl die Episode dramaturgisch nur wenig zu bieten hat und nicht gerade ein Glanzstück der ersten Staffel ist, gelingt es der Episode dank der neuen Aufmachung in High Definition zu begeistern. Ich bin mir sicher, dass diese Feststellung auch auf die anderen schwächere Episoden aus der ersten Staffel zutrifft.
Wer sich den Vorspann anschaut, bemerkt welchen Sprung Star Trek: The Next Generation durch die Veröffentlichung in High Definition macht. Die Modellaufnahme der Enterprise, die Kurs auf Ligon II nimmt, steht den Effektaufnahmen aus dem Kinofilm Star Trek: Generations in nichts nach. Die Planetenaufnahmen ist realistischer denn je und zeigt mit welcher Treue zum Original die Szene überarbeitet wurde.
Im Anschluss an die Sequenz wechselt das Bild zur Brücke. Hier wird einmal mehr klar, dass TNG auf Blu-ray nicht nur bei den neuen Effektaufnahmen punktet, sondern auch bei den Setaufnahmen. Die helle Ausleuchtung und die prächtigen Farben des Sets machen Lust, die Episode neu zu entdecken. Das letzte Mal, dass ich die Episode mit soviel Begeisterung verfolgt habe, muss zum Zeitpunkt der Erstausstrahlung gewesen sein.
Alle Szenen, ganz gleich ob in den Sets der Enterprise oder auf Ligon sind durchweg brilliant. Hin und wieder gibt es ein kleines Rauschen in dunkleren Aufnahmen, aber wer dies bemängelt, klagt auf einem sehr hohen Niveau.
Daher liegt der Fokus dieser Rezension stärker auf die neuen Effektaufnahmen. Wie schon in der Originalproduktion hat man für diese Episode eine remasterte Aufnahme aus „Mission Farpoint“ wiederverwendet. Dabei handelt es sich um die CGI-Aufnahme der Enterprise, die Photonentorpedos über Ligon II abfeuert. In „Mission Farpoint“ wurde die selbe Sequenz genutzt, um einen Energiestrahl auf Deneb IV zu schicken. In meinen Augen setzt sich diese computergenerierte Enterprise ein wenig von den tollen remasterten Modellaufnahmen ab. Auf einem großen Flatscreen wird schnell ersichtlich, dass diese Aufnahme nachträglich am Computer erstellt wurde. Es fehlt doch ein wenig an Tiefe und erinnert an die CGI-Sequenzen aus den remasterten TOS-Folgen.
Nach der Farpoint Station aus dem Pilotfilm sehen wir in „Der Ehrenkodex“ ein weiteres berühmtes Matte Painting aus der Serie. Es zeigt den Regierungstempel, in dem später auch der Kampf zwischen Natascha Yar und der ersten Frau Lutans, Yareena, ausgetragen wird. Ich habe diese Aufnahme immer gemocht, da sie mich irgendwie an die Originalserie erinnerte (man denke an das Schloss von Rigel VII im Pilotfilm „The Cage“). Die Generalüberholung der Serie kommt dem Matte Painting wirklich zugute. Zum ersten Mal kann man den Brunnen erkennen, der sich in der Mittel des Tempels befindet. Der Blick in die Tempelanlage zeigt später auch Yars Kontrahentin Yareena, die sich auf den Kampf vorbereitet. Diese (neuen) Sequenzen zaubern jeden TNG-Fan ein Lächeln auf die Lippen. Inhaltliche Schwächen in den Episoden treten dann in den Hintergrund. Vielmehr freut man sich, Star Trek The Next Generation so neu entdecken zu dürfen.
Der ein oder andere Fan stellt sich die Frage, ob durch die Überarbeitung von TNG bestimmte Details aus den ursprünglichen Folgen verloren gehen. Im Gegensatz zu den Blu-ray Veröffentlichungen von Star Trek: The Original Series hat man bei den TNG-Discs keine Möglichkeit, zwischen den alten und neuen Effektaufnahmen zu wechseln. Von daher werfen wir hin und wieder einen Blick auf die (guten alten) DVDs. Wie der Vergleich zeigt, hält sich das Kreativteam von CBS sehr stark an dem ursprünglichen Material. Damit steht außer Frage, dass der Geist der Kultserie auch mit der Überarbeitung in High Defintion gewahrt wird.
Ist bekannt ob bei dieser Episode eine Szene von SD hochskaliert wurde?
Bei Zeitindex 00:21:15 ist eine deutliche Zeilenbildung der Szene zu sehen,speziell im Bereich wo Picard sitzt,fällt es auf.
Die Zeilenbildung in dieser Szene kann man wirklich deutlich erkennen. Da alle Originalaufnahmen aus der ersten Staffel vorlagen, vermute ich, dass der HD-Transfer hier unsauber ist. Es sieht auf jeden Fall nicht so aus, als wäre das Bild hochskaliert worden.