Die Enterprise reagiert auf den Notruf von Dr. Ira Graves, der unheilbar krank ist. Der berühmte Wissenschaftler, der auch auf dem Gebiet der Kybernetik ein Experte ist, freundet sich schnell mit Data an. Kurz vor seinem Tode transferiert Graves heimlich sein Wissen und seine Persönlichkeit auf den Androiden. Graves hofft so, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Schauspieler W. Morgan Sheppard absolviert in dieser Episode seinen ersten von insgesamt vier Star Trek Aufritten. Er spielte den Gefängnisaufseher von Rura Penthe in Star Trek VI: Das unentdeckte Land (1991) und den Wissenschaftsminister der vulkanischen Akademie in Star Trek (2009). In der Star Trek: Voyager Folge „Euphorie“ verkörpert er Qatai.
- Die Rolle der vulkanischen Ärztin wird von Suzie Plakson gespielt, die nur wenige Episode später auch in die Rolle von K’Ehleyr, Worfs zukünftige Gefährtin. Plakson hatte auch noch Gastrollen in Star Trek: Voyager und Star Trek: Enterprise.
- Ira Graves Leichnam wird in einer Torpedohülle dem Weltraum überlassen. In Star Trek II: Der Zorn des Khan ist Spock auf gleicher Art beigesetzt worden.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Diana Muldaur (Dr. Katherine Pulaski), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
W. Morgan Sheppard (Ira Graves), Suzie Plakson (Selar), Barbara Alyn Woods (Kareen Brianon)
Story:
Richard Manning und Hans Beimler
Drehbuch:
Tracy Tormé
Regie:
Les Landau
Erstausstrahlung:
23. Januar 1989
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 2, Disc 2
Es ist gerade drei Folgen her, dass man dem charismatischen Androiden eine eigene Geschichte widmete. In „Das fremde Gedächtnis“ steht Data nun wieder im Mittelpunkt. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Popularität des Charakters schon in den ersten Staffeln sehr hoch war. Diesmal ist er dem egozentrischen Genius des Doktor Ira Graves ausgeliefert, der ihn zu seiner persönlichen Marionette umfunktioniert. Brent Spiner nutzt die Gelegenheit und spielt einen temperamentvollen Androiden, dessen boshafte Ausbrüche gerade im Finale an den bösen Zwillingsbruder Lore erinnern. Inhaltlicher Knackpunkt ist meines Erachtens die Tatsache, dass viel zu früh klar ist, dass Ira Graves‘ Bewußtsein nun in Data schlummert. Als Zuschauer hätte man sich gerne auf die Seite der Brückenbesatzung gewünscht, die versucht die Hintergründe des seltsamen Verhaltens des Androiden zu erklären.
Den HD-Transfer der Folge kann man als gelungen bezeichnen, auch wenn es in den 45 Spielminuten kurz zu extremen Schwankungen kommt. So sind in einer Szene die Aufnahmen auf der Brücke sehr körnig (Zeitindex 26:00 Minuten), dafür ist das Bild auf Gravesworld und in Zehn Vorne durchweg brilliant. Die Darstellung von Gravesworld unterscheidet sich nur geringfügig vom Original. Das ist insofern etwas bedauerlich, da die Farbgebung des Planeten je nach Szene variert. Hier hätte man zu einer leichten Optimierung ansetzen können.
Die Planetenringe sind in der remasterten Fassung identisch. Während auch die Tag- und Nachtgrenze beibehalten wurde, weist die Atmosphäre in der Blu-ray Fassung dort hellere Schichten auf, wo die Sonneneinstrahlung auf Gravesworld trifft.
Während man sich darüber streiten darf, ob eine einheitliche Farbgebung mit der Nachbearbeitung gewährleistet sein muss oder nicht, so darf folgende Szene doch Anlass zur Kritik geben: Als die Enterprise in der Umlaufbahn von Gravesworld gezeigt wird, kann man bei genauem Hinsehen deutlich erlennen, dass die Registierungsnummer unter der Warpgondel spiegelverkehrt ist. Natürlich wollen wir nicht kleinlich sein, aber wenn man bedenkt, dass derartige Einstellungen auch in der ersten Staffel korrigiert wurden, so muss man an dieser Stelle auf die Nachlässigkeit HTVs hinweisen.
Schön anzusehen ist der Warpsprung, den Graves‘ Assistentin Kareen Brianon von einem Fenster aus in Zehn Vorne beobachtet. Der neu generierte Effekt ist farbenfroher und fügt sich perfekt in die Live-Aufnahmen ein (Zeitindex 17:55 Minuten). Beeindruckend ist die Ausleuchtung des Sets, dass normalerweise das Revier der geheimnisvollen Guinan ist (die in der Folge allerdings keinen Auftritt hat). Obwohl Zehn Vorne im Gegensatz zur Brücke dunkel ist, so erzeugt die Ausleuchtung des Sets dennoch für eine sehr wohlige Atmosphäre. Ein idealer Platz also für jedes Besatzungsmitglied, das in seiner Freizeit auf der Suche nach Geselligkeit ist. Nach dem HD-Transfer erstrahlt das Set im wahrsten Sinne des Wortes in einem neuen Licht. Dies kam in den bisher ausgestrahlten Formaten so nie zur Geltung.
Nachdem das Verhalten von Data immer merkwürdiger wird, unterzieht er sich im Maschinenraum einem Check. Dabei sehen wir, wie der Androide von einem blauen Energiestrahl umschlossen wird, der von Geordis Scanner stammt. Wenn man sich den Scanner näher anschaut, so stellt es sich so dar, als müsste der Energiering direkt zwischen der „Scanner-Gabel“ verlaufen. Mit Blick auf die remasterte Fassung bin ich davon ausgegangen, dass man die Gelegenheit nutzt, um den Effekt authentischer aussehen zu lassen. Dies ist aber nicht der Fall. So mag die Komposition der Effektaufnahme auch in der HD-Fassung nicht so recht zu überzeugen.
Im 21. Jahrhundert dürfen wir uns über hochauflösende Bilder freuen, im 24. Jahrhundert ist das keine Selbstverständlichkeit. Data wird einer Psychoanalyse unterzogen, worauf seine Gedanken in Form von kurzen Videofetzen auf einem Monitor dargestellt werden (Zeitindex 30:56 Minuten). In den Rückblenden sehen wir Ausschnitte aus den Episoden „Das Kind“, „Die schwarze Seele“ und aus dem Kinofilm „Star Trek II: Der Zorn des Khan“. Leider wurden die Inserts nicht in das neue Bildformat übertragen.
In den vorherigen Reviews und in den Leserkommentaren auf StarTrek-HD.de wurde bereits ausführlich über die Überarbeitung einzelner Planeten gesprochen, die in der zweiten Staffel zum Teil nicht so recht überzeugen wollte. Ob die Verantwortlichen von HTV beim HD-Transfer hier zu nachlässig waren oder nicht, lassen wir jetzt einmal dahingestellt. Fakt ist, dass die Aufmachnung der Sternenbasis 6 identisch mit der Originalaufnahme ist. Während man mit der Umsetzung von Gravesworld zufrieden sein durfte, kann man hier durchaus Kritik üben.
Die letzte Aufnahme zeigt die Enterprise, die die Umlaufbahn von Sternenbasis 6 verlässt. Wer genau hinschaut, der wird erkennen, dass die Enterprise am rechten Bildrand „abgeschnitten“ ist (Zeitindex 44:34 Minuten). Dies ist auf den vergrößerten Bildeinzug der Blu-ray zurückzuführen. Die ursprünglichen Aufnahmen und Schnitte reichen hier für das HD-Format nicht aus.
Alle Screencaps von Trekcore.com
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