Man erwartet die Rückkehr Captain Picards, der zu einer dringenden Konferenz gerufen worden war, als die Sensoren eine alte Raumkapsel entdecken, die scheinbar von der Erde stammt. Riker will sie in der Atmosphäre eines Planeten, auf den sie zufliegt, verglühen lassen, aber Data würde gerne herüberbeamen und sich die Kapsel, die für ihn ein Stück Geschichte, eine fliegende Antiquität, darstellt, etwas genauer betrachten. Da man noch einige Zeit bis zur Rückkehr des Captains hat, stimmt Riker zu, läßt Worf aber vorsichtshalber mit hinüber beamen.
Die beiden entdecken einen noch intakten Solargenerator und einen primitiven Bordcomputer. Hinter einer Tür machen sie eine faszinierende Entdeckung: Kälteschlafkammern…
Hintergründe und Wissenswertes:
- Maurice Hurley erinnert sich, dass das Drehbuch wegen des bevorstehenden Autorenstreiks in eineinhalb Tagen fertiggestellt wurde.
- Leon Rippy, der in dieser Folge den „Sonny“ Clemonds verkörpert, spielte in beiden Teilen von Fackeln im Sturm mit Jonathan Frakes und in Steven Spielbergs Die Farbe Lila als Ladenbesitzer mit, dort bereits mit Whoopi Goldberg, die später zu TNG dazustoßen sollte.
- In dieser Episode schreibt Data auf seine Art Geschichte, indem er das aktuelle Jahr mit 2364 bezeichnet. Ein Hinweis darauf, dass die vielen Ungereimtheiten bei TNG nun langsam ein Ende haben sollten
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge),
Gastdarsteller:
Marc Alaimo (Commander Tebok), Anthony James (Sub-Commander Thei), Leon Rippy (L.Q. „Sonny“ Clemonds), Gracie Harrison (Clare Raymond), Peter Mark Richman (Ralph Offenhouse)
Drehbuch:
Maurice Hurley (nach einer Idee von Deborah McIntyre und Mona Glee
Regie:
James L. Conway
Erstausstrahlung:
16. Mai 1988
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 1, Disc 6
„Die Neutrale Zone“ beschert uns zum Abschluss der ersten Staffel ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Erstmals in TNG geben sich die Romulaner ein Stelldichein. Ursprünglich war das Treffen mit den Romulanern als Grundsteinlegung für eine Zusammenarbeit mit der Föderation gegen die neu entdeckten Borg geplant, welche wiederum einen Ersatz für die anfangs sehr enttäuschenden Ferengi darstellten. Bedingt durch einen Autorenstreik mussten die Borg allerdings noch etwas warten, bis die Folge „Zeitsprung mit Q“ (Staffel 2) ganz in deren Zeichen stehen sollte. Den Hinweis auf das Zerstörungspotenzial der Borg beließ man jedoch im Drehbuch.
Zu Beginn der Handlung wartet die Besatzung der Enterprise auf die Rückkehr Captain Picards, der zu einer dringenden Konferenz zu Sternenbasis 718 gerufen wurde. In der Zwischenzeit kann in unmittelbarer Nähe eine alte Raumkapsel von der Erde geortet werden, welche in der Atmosphäre des nächsten Planeten zu verglühen droht, sollte sie nicht zuvor geborgen werden können. In der HD-Fassung sind deutlich mehr Details an der Außenhülle der Raumkapsel auszumachen, während sich auch die Enterprise in ihrem neuen Glanz nicht zu verstecken braucht. Mir fiel allerdings auf, dass bei der Blu-ray ein kleiner unterer Teil der Kapsel abgeschnitten zu sein scheint, dass Bild darunter jedoch in Form des dunklen Weltalls weiterverläuft. Grund hierfür ist ganz offensichtlich der vergrößerte Bildeinzug der Blu-ray, für den die damaligen Modellaufnahmen und Schnitte nicht ausgelegt waren.
Data gelingt es, Riker davon zu überzeugen, die Raumkapsel zu untersuchen und beamt zusammen mit Worf an Bord des alten Wracks. Der Qualitätsunterschied zum ursprünglichen Bildmaterial, welches an dieser Stelle wirklich sehr kontrast- und farblos wirkte, ist hier mehr als offensichtlich. Die hohe Auflösung ermöglicht es nun zudem, einen Teil der Beschriftung des Bordcomputers entziffern zu können. Begriffe wie „Simulated Transmitter Signal Status“ oder „Instructor Control“ sind nun beinahe problemlos lesbar (Zeitindex 00:01:35).
Da die Romulaner hinter der Zerstörung der Föderationsaußenposten in Sektor 3 vermutet werden, nimmt die Enterprise Kurs auf die Neutrale Zone. Angesichts der angespannten Lage, bittet Picard Troi darum, erneuten Störungen durch die drei Passagiere entgegenzuwirken. Um Clare Raymonds Wunsch zu entsprechen, etwas über ihre Vergangenheit und speziell die ihrer Söhne zu erfahren, ruft Troi mit Hilfe des Computers den Stammbaum der Raymonds auf (Zeitindex 29:52). Die entsprechende Animation wurde im Zuge der Blu-ray-Überarbeitung komplett neu erstellt. So wurden der Auflistung beispielsweise die Todesdaten und die jeweiligen Geburtsorte hinzugefügt. Außerdem änderte man die damals falsche Schreibweise von „Claire“ in „Clare“ ab. Wer sich die Namen einmal genauer ansieht, dem wird wohl der ein oder andere Name irgendwoher bekannt vorkommen: „Jonathan F.“, Brent S.“, Levardis B.“, „Denise C.“.
Kurze Zeit, nachdem die Enterprise die Neutrale Zone erreicht hat, sehen wir ab Zeitindex 36:36 erstmals den romulanischen Warbird auf dem Hauptschirm der Brücke. Bis auf die leichte Bearbeitung hinsichtlich einer nun etwas abgenutzteren und damit realistischer wirkenden Außenhülle, wurden an dieser Stelle keine signifikanten Veränderungen an dem ohnehin großartigen Modell vorgenommen.
Nach ein wenig Recherche gelingt es Deanna, Nachfahren von Clare Raymond in Indianapolis zu lokalisieren. Wie schon bei der vorherigen Darstellung der Ahnentafel, wurde auch hier das Profil von Thomas Raymond überarbeitet (ab 41:54). Neben der Aktualisierung der Berufsbezeichnung – erst Professor für Exobiologie, jetzt Professor für Exosoziologie – erscheinen auch die Geburtsdaten von Thomas und seinen Kindern nicht mehr als Sternzeit, sondern in der heutzutage üblichen Schreibweise (Sep 27. 2329). Außerdem nahm man Änderungen an den Namen seiner Frau und seiner Kinder vor.
„Die Neutrale Zone“ – als letzte Folge der ersten Staffel – weiß zwar einerseits durch wirklich gelungene Verbesserungen (Darstellung Stammbaum, Profil Thomas Raymond, Außenhülle Warbird) zu begeistern, enttäuscht andererseits jedoch durch ein oftmals rauschendes Bild und die Nichbeseitigung der Produktionsfehler (abgeschnittene Raumkapsel, Schwarze Kartonagen bei 00:00:16, Klebeband-Streifen auf der Brücke ab 00:37:01).
Noch vor Erscheinen der zweiten Blu-ray-Staffel gab es im Netz lautstarke Kritik an der Arbeit von HTV, dem Team um Dan Curry, welches für den größten Teil der Überarbeitung jener Staffel verantwortlich zeichnet. Ob wir es tatsächlich mit einer qualitativen Verschlechterung gegenüber der Arbeit von CBS-Digital an Staffel 1 zu tun haben werden, und wenn ja, in welchem Ausmaße, darüber berichten wir in Kürze.