Die Enterprise erhält einen Notruf von einem versteckten Beobachtungsposten auf Mintaka III. Dort studiert ein Team von Föderationswissenschaftlern die Einwohner des Planeten. Eine Fehlfunktion in den holografischen Projektoren führt dazu, dass ein Einheimischer die Crew der Enterprise bei der Rettungsaktion beobachtet. Unglücklicherweise wird der Mintakaner just in diesem Moment bei einem Unfall schwer verletzt. Doktor Crusher rettet ihn und löscht anschließend sein Gedächtnis. Doch zurück auf der Oberfläche erinnert sich der Mintakaner, unter anderem an einem Gott namens „Picard“.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Schauspieler Ray Wise, der in der Folge den Mintakaner Liko spielt, hat in der vierten Staffel von Star Trek: Voyager einen Gastauftritt. In der Folge „In Furcht und Hoffnung“ (Hope and Fear) verkörpert er Arturis.
- Picard erhält zum Abschied von den Mintakanern einen Wandteppich, der fortan auf dessen Stuhl in seinem Bereitschaftsraum liegt. Sieht man von Star Trek: Nemesis einmal ab, so ist er auch in allen anderen TNG-Filmen zu sehen.
- Die Außenaufnahmen zu dieser Episode enstanden in den Vasquez Rocks, die in der Geschichte von Star Trek ein beliebter Drehort ist. Zahlreiche Episoden der klassischen Serie wurden hier gefilmt (z.B. Ganz neue Dimensionen). Auch für J.J. Abrams „Star Trek“ (2009) wurden hier einige Aufnahmen gedreht.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Kathryn Leigh Scott (Nuria), Ray Wise (Liko), James Greene (Barron), Pamela Segall (Oji), John McLiam (Fento)
Drehbuch:
Richard Manning und Hans Beimler
Regie:
Robert Wiemer
Erstausstrahlung:
16. Oktober 1989
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 3, Disc 1
Die Vorstellung, dass eine hoch technologisierte Spezies eine andere weniger entwickelte Kultur beobachtet, halte ich für „faszinierend“. Völlig unsichtbar, versteckt hinter den vermeintlich natürlichen Fassaden des Alltags, wird eine Zivilisation studiert, analysiert und wohlmöglich auch beurteilt. Die Menschen bedienen sich vieler Tricks, um Tierarten in ihrem natürlichen Lebensraum ungestört zu beobachten. Aber was wäre, wenn wir die Forschungsobjekte wären? Verfolgt auf auf Schritt und Tritt, ohne es zu bemerken. Eine sonderbare Vorstellung, oder? Wie würden wir reagieren, wenn wir heute erführen, dass uns andere ausspähen (ich beziehe mich jetzt nicht auf die amerikanischen Geheimdienste)? Wären wir überrascht, verärgert oder gar eingeschüchtert?
In Bezug auf die Mintakaner trifft letzteres zu. Die Proto-Vulkanier sind aufgeklärte Lebewesen, deren Glaube an übernatürliche Lebewesen durch die Wissenschaft abgelöst wurde. Doch ihr Weltbild kommt ins Wanken, als sie mit der hochentwickelten Föderation in Kontakt kommen. Ich meine, dass „Der Gott der Mintakaner“ mit zu dem besten gehört, was TNG in seiner Seriengeschichte hervorgebracht hat. Die Episode erstmals auf Blu-ray genießen zu können, macht einen heiden Spaß! Warum? Weil eine große Geschichte erzählt wird, deren Szenen größtenteils außerhalb des bekannten Studiosets spielen. Das Bild ist hier durchweg natürlich und gestochen scharf. Ich behaupte sogar, dass die Vasquez Rocks hier besser aussehen, als man es bislang auf den Blu-rays von TOS oder Star Trek (2009) gesehen hat.
Für die remasterte Fassung wurde der Planet Mintaka III komplett neu am Computer erstellt. Die gelungene Umsetzung wertet den Gesamteindruck der Episode auf (Zeitindex 03:54 Minuten).
Über das Aussichtsfenster im Beobachtungsposten kann man einen Blick auf die Oberfläche werfen. Die Aufnahme der Berge wurde hier durch eine andere ersetzt (Zeitindex 04:08 Minuten). Ich kann nur vermuten, warum man das getan hat. Entweder lag das ursprüngliche Bild nicht mehr in High Definition vor oder die gezeigte Felsformation gehörte überhaupt nicht zu den Vasquez Rocks. Die Aufnahme ist aber nach wie vor recht unscharf.
Es ist wohl die Macht der Gewohnheit, dass man auf Grund der kontinuierlichen HD-Veröffentlichungen den ein oder anderen Effekt überhaupt nicht mehr als „außergewöhnlich“ wahrnimmt. Bei dem direkten Vergleich zwischen DVD und Blu-ray ist mir aber wieder bewusst geworden, was für eine hervorragende Arbeit das Team hinter TNG Remastered leistet. Als Beispiel sei hier der Transporteffekt genannt. In der Standardauflösung war die Aufnahme vor Einsetzen des Spezialeffektes sehr weichgezeichnet. In der überarbeiteten Version ist das Bild an allen Stellen einfach brilliant (Zeitindex 22:41 Minuten).
Um die Mintakaner über die wahre Herkunft der Menschen aufzuklären, entscheidet sich Jean-Luc Picard zu einem drastischen Schritt. Er holt die Mintakanerin Nuria an Bord, um zu beweisen, dass die Menschen keine Götter sind. Im Konferenzraum zeigt Picard der verängstigten Nuria dann ihren Heimatplaneten. Ein Fehler, der sich in der damaligen Postproduktion eingeschlichen hat, hat man für die Blu-ray Fassung korrigiert. Der Planet Mintaka III spiegelt sich nicht länger in dem aus Marmor bestehenden Tischbein wieder (Zeitindex 30:31 Minuten).
In Star Trek: Der Aufstand (1998) erfahren wir, dass die Föderation noch weitere anthropologische Beobachtungsposten wie auf Mintaka III hat. Denn in dem neunten Kinofilm observieren die Wissenschaftler die Bewohner des Planeten Ba’ku. Autor Michael Piller adaptierte dieses Storyelement aus „Who Watches The Watchers“. Er war sich sicher, dass dieser Stoff genug Potential für die große Leinwand bot. Damit hatte er wohl recht.
Screencaps: Trekcore.com