Ein Shuttle mit Counselor Troi an Bord stürzt auf dem Planeten Vagra II ab. Auf dem Planeten entdeckt das Rettungsteam eine fremde Lebensform, die sich weigert die Überlebenden des Absturzes freizugeben. Die fremde Kreatur, die sich selbst Armus nennt, sieht sich als das personifizierte Böse und verweigert der Mannschaft jede Hilfe. Als Tascha Yar eingriffen will, tötet Armus die Sicherheitsoffizierin.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Der Ausstieg von Denise Crosby aus der Serie war nicht unumstritten. Fans, Produzenten und Darsteller waren zum Teil unzufrieden mit der Art und Weise wie der Charakter aus der Serie geschrieben wurde. Nicht zuletzt das Konzept einer teerartigen Kreatur stoß bei vielen auf Unverständnis.
- Bis heute ist nicht wirklich klar, was Denise Crosby bewog, die Serie zu verlassen. Auf der einen Seiten zeigte sie sich unzufrieden mit der Entwicklung ihrer Figur. Auf der anderen Seite wurde immer wieder über Unstimmigkeiten mit Serienschöpfer Gene Roddenberry spekuliert.
- Denise Crosby nimmt ihre Rolle als Tasha Yar wieder in „Die alte Enterprise“ (Yesterday´s Enterprise) und im Serienfinale „Gestern, Heute, Morgen“ (All Good Things) auf. Darüber hinaus hat sie eine wiederkehrende Rolle als Sela, Tashas uneheliche Tochter aus der Beziehung mit einem Romulaner.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Denise Crosby (Lt. Natascha Yar), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Ron Gans (Voice of Armus), Walker Boone (Leland T. Lynch), Raymond Forchion (Ben Prieto)
Story:
Joseph Stefano
Drehbuch:
Joseph Stefano und Hannah Louise Shearer
Regie:
Joseph L. Scanlan
Erstausstrahlung:
25. April1988
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 1, Disc 5
Die Episode „Die schwarze Seele“ bot ein Novum in der damals noch jungen Seriengeschichte von Star Trek. Zum ersten Mal schied ein Hauptcharakter aus der TV-Show aus, und das ohne jedwede Ankündigung. Der Tod der Sicherheitschefin Tasha Yar präsentiert sich im wahrsten Sinne des Wortes kurz und schmerzlos. Ich erinnere mich noch, wie ich die Folge das erste Mal im ZDF sah. Zunächst hielt ich es für einen geschickten Schachzug der Drehbuchautoren. Wow, ein Mitglied der Brückenbesatzung wird getötet, dramatischer geht es wohl kaum. Selbst als die Trauerfeier zum Ende der Folge abgehalten wird, dachte ich noch an ein versöhnliches Ende. Aber nichts da, kein Paralleluniversum, keine Zeitschleife und kein Q. Nichts, das hätte Tasha Yar ins Star Trek Universum zurückbringen können.
Vor 22 Jahren habe ich nicht verstanden, warum Denise Crosby aus „The Next Generation“ ausstieg. Heute nun, nachdem wir uns alle HD-Folgen der ersten Staffel noch einmal ausgiebig angeschaut haben, wissen wir warum. Für den Charakter Tasha Yar gab es nie wirklich einen richtigen Platz auf der Brücke. Im Gegensatz zu den anderen Figuren blieb sie am meisten blass. Wirkliche Charaktermomente hatten Seltenheitswert. Über ihre Hintergrundgeschichte wurden die Fans weitestgehend im Dunkeln gelassen. Es gab zwar Andeutungen, aber nie wirklich einen Einblick in das wahre Wesen der Figur. Am Ende ist der Tod von Tasha Yar die logische Konsequenz. In den wenigen Gastauftritten ein paar Staffeln später kann Denise Crosby mehr zur Entwicklung ihrer Figur beitragen, als es ihr in den letzten 22 Folgen der ersten Staffel möglich war. Werfen wir einen Blick auf die digital überarbeitete Folge, in der Tasha Yar den Tod findet.
Zu Beginn der Folge sehen wir Tasha auf der Brücke der Enterprise. In einem kurzen Gespräch mit Worf stellt sie fest, dass der stolze Klingone viel von der Sicherheitsoffizierin hält. Bei sportlichen Wettkämpfen, so meint Worf, sei seine Kollegin ein haushoher Favorit. Während des Gesprächs sehen wir ein Nahaufnahme von Denise Crosby, die sehr weichgezeichnet und unscharf ist. Auf der DVD ist das ebenfalls zu sehen. Unschärfen, besonders bei Close-ups, sind in der Folge keine Seltenheit.
Generell muss man sagen, dass das Bild in „Die schwarze Seele“ im Vergleich zu den anderen Folgen aus der ersten Staffel am schlechtesten abschneidet. Während die Aufnahmen auf der Brücke und im Holodeck sich in gewohnter HD-Qualität präsentieren, stört der hohe Rauschfaktor in den Szenen, die auf dem Planeten Vagra II spielen. Auch die Unschärfe ist hier in einigen Nahaufnahmen sehr hoch.
An den neu erstellten Planetenaufnahmen gibt es dagegen nichts auszusetzen. In der neuen Version ist die Tag- und Nachtgrenze von Vagra II feiner herausgearbeitet. Im Gegensatz zum ursprünglich kräftigen Orange hat man sich nun für eine ockerfarbene Darstellung entschieden.
In einigen vorangegangenen Folgen hat CBS die Überarbeitung der Serie zum Anlass genommen, um geringfügige Korrekturen vorzunehmen. Dies betraf unter anderem den Austausch von Grafiken (siehe „Gedankengift„). Eine ähliche Korrektur hätte man auch in dieser Episode vornehmen können: Als die Enterprise Vagra II erreicht, scannt Worf den Planeten, um das abgestürzte Shuttle zu finden. Wir sehen eine Grafik, die in der Folge öfters zu sehen ist. Sie zeigt Armus‘ Kraftfeld, das das Shuttle einhüllt und dessen Energieniveau auf einer Zeitachse. Die Grafik erweckt den Eindruck, als hätte Worf das Kraftfeld schon länger aufgezeichnet, obwohl die Enterprise gerade erst den Planeten erreicht. Als Wesley und Worf später die Stärke des Kraftfelds beobachten, taucht die gleiche Grafik nochmal auf.
Natürlich gibt die Blu-ray zahlreiche Details preis, die man auf der DVD bestenfalls erahnen konnte. Als Dr. Crusher auf der Krankenstation um Tasha Yars Leben kämpft, werden die vitalen Daten der Patientin auf dem medizinischen Hauptbildschirm gezeigt. In der Tat kann man hier die Begriffe „Respiration“, „Pulse“ und „Blood Pressure“ ablesen. Das ist insofern interessant, da das Produktionsteam von TNG sich hin und wieder einen Scherz mit den „Okudagrammen“ erlaubte. Wer dachte, hier eines der berühmten Insider-Wortspiele zu entdecken, wird enttäuscht.
Gespannt war ich darauf, wie CBS Digital den Morphing-Effekt von Armus überarbeitet. Die ursprüngliche Darstellung war für eine TV-Serie von 1988 sehr ordentlich. Allerdings hätte man mit der heutigen Technik sicherlich die Illusion eines transformierendes „Teer-Monsters“ etwas „natürlicher“ gestalten können. Leider ist das CBS nur zum Teil gelungen. In der Bewegung ist die Animation weitesgehend gleich geblieben. Nur wenn Armus sich über das Shuttle legt, sind die Konturen der zähflüssigen Masse deutlicher herausgearbeitet. Hier wäre wohl mehr drin gewesen.
Der englische HD-DTS Sound fällt einmal mehr positiv auf. Zu Beginn der Episode drängen Synthesizer-Klänge aus den Surround-Boxen. Die neu abgemischte Klangkulisse wirkt noch bedrohlicher als im Original. Hier hat das CBS-Team hervorragende Arbeit geleistet. Man darf gespannt sein, wie sich der Ton in den kommenden Blu-ray Veröffentlichungen präsentieren wird.
Screencaps: Trekcore.com
Aufmerksame Blog-Leser, die der Episode noch mehr neue Details entlocken, können uns gerne eine Nachricht zukommen lassen. Wir werden das Review dann gerne um die entsprechenden Hinweise ergänzen. Natürlich bei voller Namensnennung des aufmerksamen Finders!
Leserhinweise zur Episode
Die Farbe der Uniform von Dr. Crusher wechselt während der Trauerfeier. So ist die Uniform bei 38.56 min grün, während sie kurze Zeit später in ein Blau wechselt (39.31 min).
Danke für den Hinweis an Thunderblade! (27.11.2012)