Die Enterprise befördert zwei Delegierte vom Planeten Antede III nach Pacifica. Dort soll über den Mitgliedsantrag der Antedianer beraten werden. Doch die Routinemission gerät zu einer chaotischen Reise, als die exzentrische Lwaxana Troi an Bord des Schiffs kommt. Deannas Mutter befindet sich in der Phase, wodurch ihre Libido erhöht wird. Fortan bemüht sich Lwaxana, Captain Picard als ihren zukünftigen Gatten zu gewinnen. Doch der Captain der Enterprise flüchtet auf das Holodeck.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Der Musiker Mick Fleetwood von Fleetwood Mac hat einen Gastauftritt in der Folge. Er versteckt sich unter der Maske eines antedianischen Delegierten.
- Robert O’Reillys erster Auftritt im Star Trek Universum: Er spielt eine fiktive Figur aus Dixon Hill. Seine spätere Rolle als klingonischer Kanzler Gowron machte ihn in der Serie berühmt.
- Majel Barrett leiht ihr Stimme dem Schiffscomputer der Enterprise. Im Originalton sieht und hört man, wie mit sich selbst spricht, als Lwaxana der Computer der Enterprise befragt.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Diana Muldaur (Dr. Katherine Pulaski), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Majel Barrett (Lwaxana Troi), Carel Struycken (Homn), Colm Meaney (Miles O’Brien), Robert O’Reilly (Scarface), Robert Costanzo (Slade Bender), Rod Arrants (Rex), Rhonda Aldrich (Madeline)
Drehbuch:
Terry Devereaux
Regie:
Rob Bowman
Erstausstrahlung:
19. Juni 1989
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 2, Disc 4
Der zweite Besuch von Lwaxana Troi auf der Enterprise beschert uns eine humorvolle Episode. Große Konflikte sucht man hier vergebens. Wenn überhaupt, dann findet man diese nur in einer kleinen Nebenhandlung. Hier werden die Delegierten des Planeten Antede nämlich von der Botschafterin von Betazed als Attentäter enttarnt. Mit der exzentrischen Darstellung ihrer Figur knüpft Majel Barrett an ihr Gastspiel aus der ersten Staffel an (siehe „Die Frau seiner Träume„). Lwaxana Troi wirkt in ihren früheren Auftritten noch recht überdreht, allerdings gelingt es den Autoren im weiteren Verlauf der Serie, die unterschiedlichen Facetten der Figur deutlicher herauszuarbeiten.
Es macht trotzdem einfach Spaß mit anzusehen, wie die Betazoidin das geordnete Leben der Führungskräfte der Enterprise durcheinanderwirbelt. Jean-Luc Picard versucht verzweifelt, der paarungswilligen Lwaxana aus dem Weg zu gehen. Das geht soweit, dass Data als wandelnde Enzyklopädie unwissentlich Spielball der beiden wird. Rikers verschmitztes Lächeln als er erfährt, dass Lwaxana den Captain als zukünftigen Gatten auserwählt hat, ist einfach großartig. Hier zeigt sich eine der Stärken von TNG: der Humor. In der ersten und zweiten Staffel tritt das komödiantische Element oft in einzelnen Situationen auf. Von dieser Situationskomik verabschieden sich die Autoren im weiteren Verlauf der Serie. Sie erkannten, dass Humor nicht in Widerspruch mit ernsteren Themen stehen muss. Im Gegenteil. Die lockere Herangehensweise beeinflusste auch maßgeblich das Auftreten der Charaktere, die mit Beginn der dritten Staffel viel ungezwungener miteinander agierten. Die Episode „Andere Sterne, andere Sitten“ kann man gerne als Vorläufer dieser Entwicklung ansehen.
Die Geschichte kommt ohne spektakuläre Spezialeffekte aus. Die USS Enterprise umkreist zu Beginn der Folge den Planeten Antede III. Die Gestaltung des Planeten knüpft an die bisherigen Arbeiten von HTV an. Im Gegensatz zu der ursprünglichen TV-Version griff man aber nicht auf frühere Aufnahmen zurück, sondern kreierte den Planeten neu.
Kartonagen, die Reflektionen durch die Studiobeleuchtung vertuschen sollten, kommen erneut zum Einsatz. So zu sehen bei Zeitindex 02:05 Minuten und 08:45 Minuten.
Wer bei einer Brückenszene aufgepasst hat, der hat eine Tonangel bemerkt, die sich deutlich im Wandpanel spiegelt. Da diese ziemlich hektisch bewegt wird, fällt dies schnell ins Auge (Zeitindex 35:24 Minuten).
Bereits in der Folge „Rikers Vater“ haben wir bewiesen, dass Steckdosen im 24. Jahrhundert keine Seltenheit sind. Auch in „Andere Sterne, andere Sitten“ kann man die Stromquellen für die Biobetten deutlich erkennen (Zeitindex 41:14 Minuten).
In der vorletzten Folge der ersten Staffel war die Enterprise auf dem Weg zum sagenumwobenen Planeten Pacifica. Dort wollte die Mannschaft einen ausgedehnten Landurlaub verbringen. Daraus wurde aber nichts, als Picard einer gefährlichen Konspiration in der Sternflotte auf die Schliche kam (siehe „Die Verschwörung„). Meine Vorfreude war groß, diesen Planeten nun endlich in der zweiten Staffel in einer überarbeiteten Version zu sehen. Das Ergebnis ist leider ernüchternd. Leider mag die neue Darstellung noch weniger überzeugen, als in der Originalfassung der Fall war. Mehr Liebe zum Detail hätte der Szene zum Schluss gut getan (Zeitindex 42.43 Minuten).
Screencaps: Trekcore.com