Die Enterprise nimmt die Herrscherin Salia und ihre Gouvernante Anya an Bord, um sie zum Planeten Daled IV zu eskortieren. Dort soll die junge Salia einen lang anhaltenden Bürgerkrieg beenden. Wesley Crusher verliebt sich in die geheimnisvolle Frau, die nicht das zu scheinen ist, wofür der Fähnrich sie hält. Auch die Begleiterin Anya scheint einer Romanze nicht wohlwollend gegenüber zu stehen.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Während das Effektteam alles unternahm, um die Verwandlung von Salia und Anya in bedrohliche Kreaturen so realistisch wie möglich zu gestalten, zeigte sich Regisseur Rob Bowman mit der Umsetzung der Kostüme wenig zu frieden. Daher versuchte er, das Filmen der Kostüme auf ein Minimum zu reduzieren.
- Wil Wheaton bekommt in dieser Folge seinen ersten Filmkuss. Der Altersunterschied zu Schauspielerin Jamie Hubbard betrug 10 Jahre.
- Gestaltwandler sind beliebte Figuren, die im Star Trek Universum öfters auftauchen. Der bekannteste Gestaltwandler ist Odo, der Sicherheitsoffizier auf der Raumstation Deep Space Nine (Star Trek – Deep Space Nine, 1994-1999).
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Diana Muldaur (Dr. Katherine Pulaski), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Jamie Hubbard (Salia), Paddi Edwards (Anya), Whoopi Goldberg (Guinan)
Drehbuch:
Scott Rubenstein und Leonard Mlodinow
Regie:
Rob Bowman
Erstausstrahlung:
20. Februar 1989
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 2, Disc 3
Während Wesley Crusher in der ersten Staffel von Star Trek – The Next Generation regelmäßig das Schiff im Alleingang aus schwierigen Situationen rettete, so hält sich der Fähnrich in der zweiten Staffel doch noch sehr bedeckt. Die Autoren und Produzenten hatte recht schnell bemerkt, dass die überzogene Darstellung eines Wunderkinds nicht auf viel Gegenliebe bei den Zuschauern stieß. Folgerichtig war das Auftreten von Wesley in den folgenden Staffel dezenter. In der Episode „Die Thronfolgerin“ steht der junge Mann wieder im Mittelpunkt der Handlung und darf sich zum ersten Mal richtig über beide Ohren verlieben. Aber wie es nun mal im Weltraum so ist, ist nicht immer alles so, wie es scheint. Dem jungen Wesley darf man keinen Vorwurf machen. Dass ein Sternflottenoffizier sich ausgerechnet in ein Mädchen verliebt, dessen Erscheinungsbild nicht der Wahrheit entspricht, ist auch schon ganz anderen passiert. James T. Kirk verliebte sich in Star Trek VI – Das unentdeckte Land (1991) in ein Topmodel, nur um dann später festzustellen, dass es sich bei ihr um ein Chamäleonit und eine Verräterin entpuppte. Was nun Salia betrifft, Wesleys erste Liebe, so darf man ihr zumindest gute innere Werte bescheinigen. Die Folge ist durchaus kurzweilig, wenn auch keine wirklichen Höhepunkte zu erkennen sind. Dafür bekommt man(n) aber jede Menge nette Effekte und die Schauspielerin Mädchen Amick geboten.
Die Blu-ray Umsetzung fällt recht ordentlich aus. Das körnige Bild tritt nach wie vor in Szenen auf, die auf der Brücke spielen. In dunkleren Räumen wie zum Beispiel in Zehn Vorne ist das Bild deutlich besser. Die Umsetzung der Effektaufnahmen ist gelungen. An einigen Stellen hat HTV nachgebessert, um Animationen realisitischer zu gestalten.
Salias Exil, Klavdia III, wurde für die Blu-ray neu erstellt. Die Gestaltung des Planeten orientiert sich an der ursprünglichen Darstellung.
Als Salia an Bord der Enterprise kommt, trifft sie im Korridor auf Wesley, der einen „superleitenden Magneten“ in der Hand hat (Zeitindex 03:39 Minuten). Dieses sogenannte SCM-Modell (Superconductor Magnet) werden aufmerksame Fans sicherlich wiedererkennen. Das Requisit wird in der Star Trek: Voyager Episode „Das oberste Gesetz“ (Prime Factors) als Trajektor der Sikarianer erneut verwendet.
Bisher haben sich die schwarzen Kartonagen auf der Brücke der Enterprise in der zweiten Staffel nicht so sehr in das Blickfeld des Betrachters gedrängt. Nun sind sie aber in der Folge dank HD-Auflösung einmal mehr deutlich zu erkennen (Zeitindex 12:57 Minuten). Man hatte während der damaligen Produktion starke Probleme das Set so auszuleuchten, dass keine Reflektionen oder Spiegelungen auf den transparenten Terminals auftreten. Was auf der DVD kaum auffiel, tritt auf der Blu-ray deutlich zu Tage.
Die remasterte Fassung fördert erstaunliches zu Tage. Bislang war mir nicht bewusst, dass an Bord der Enterprise Wohnungsmangel herrscht. So muss der Schiffscounselor sein Quartier räumen, damit Thronfolgerin Salia und Anya ihre eigenen vier Wände bekommen. Nur so ist es zu erklären, dass an der Tür von Salias Quartier der Name „Deanna Troi“ steht (Zeitindex 17:47 Minuten). Anderenfalls hat sich das Produktionsteam 1989 darauf verlassen, dass derartige Details dank niedriger Auflösung nie zum Vorschein kommen.
Sehr gute Arbeit darf man den Effektkünstlerin von HTV für die Umsetzung der Szene auf dem Holodeck bescheinigen. Wesley zeigt der jungen Herrscherin extraterrestrische Orte, darunter das Asteroidenfeld von Rousseau V (Zeitindex 22:23 Minuten). Bei der Gestaltung der eindrucksvollen Landschaften hat man sich sehr nah an der Vorlage orientiert.
Große Aufmerksamkeit widmete das Effekteam um Dan Curry der Transformierung der Formwandler. Sowohl Salia als auch Anya sind Allassomorphe, die ihre Gestalt beliebig ändern können. Ursprünglich handelte es sich um eine Abfolge mehrerer Zeichnungen, die Bild für Bild aneinander gefügt wurden. Für eine TV-Serie der damaligen Zeit war dies ein recht aufwendiger Prozess. Für die Blu-ray hat die man die Sequenzen nun animiert und die ein oder andere Einstellung korrigiert. So wurde zum Beispiel die Größe von Anya korrigiert, als sie sich auf der Krankenstation in einen gefährlichen Angreifer verwandelt und Worf attackiert (Zeitindex 20:25 Minuten). Natürlich erkennt man für den Augenblick der Verwandlung nach wie vor, dass es sich hierbei um Montagen handelt.
Als es in Wesleys Quartier zur Auseinandersetzung zwischen Salia und Anya kommt, erkennt man deutlich, dass die verwandelte Salia nicht im Spiegel zu sehen ist. Erst als der Umschnitt auf Wesley erfolgt und Salia sich wieder in einen Menschen zurückverwandelt hat, spiegelt sie sich (Zeitindex 34:48 Minuten). Hier hätte man in der Nachbearbeitung für die Blu-ray durchaus nachbessern können.
Am Ende darf Wesley im Transporterraum das wahre Erscheinungsbild seiner Herzensdame erblicken. Salia erscheint als eine hellleuchtende Lebensform aus Energie. Die neue Aufnahme ist genauso gelungen wie die Darstellung des Planeten Daled IV und seines Mondes am Ende der Folge.
Screencaps: Trekcore.com