Wesley Crusher wird von der Akademie der Sternenflotte aufgenommen. In seiner letzten Mission begleitet er Captain Picard, der einen Streit zwischen salinitischen Bergleuten schlichten soll. Als die beiden Besatzungsmitglieder der Enterprise von dem Pentaraner Dirgo zum Treffpunkt eskortiert werden, kommt es zu einem Unfall: Das Shuttle stürzt auf einem Wüstenmond ab. Es beginnt ein Kampf ums Überleben, dennd ie einzige Wasserquelle in der Nähe wird durch ein Kraftfeld geschützt.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Die Episode wurde auf den Wunsch von Wil Wheaton hin geschrieben, der die Serie verlassen wollte, um seine Filmkarriere weiter voranzutreiben.
- Dirgos Shuttle Nenebek ist eine Referenz auf Larry Nemecek. Nemecek ist nicht nur Verfasser von Star Trek: The Next Generation Companion, sondern auch Co-Autor von The Making of Star Trek: First Contact. Er steuerte außerdem unzählige Artikel für die Heftserie Star Trek: Infos und Fakten bei.
- Im ersten Drehbuchentwurf sollten Picard und der junge Crusher auf einem Eisplaneten abstürzen. Produzent Rick Berman bat schließlich darum, eine Wüste zu wählen, da dies realistischer umgesetzt werden konnte. Die Dreharbeiten für die Außenaufnahmen fanden schließlich im El Mirage Dry Lake Bad statt. Der ausgetrocknete See liegt ca. 14 Kilometer nordwestlich von Adelanto und unweit von Los Angeles. Der Ort diente auch als Kulisse für den Heimatplaneten der Ocampa in dem Pilotfilm von Star Trek: Voyager.
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler: Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), LeVar Burton (Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller: Nick Tate (Dirgo), Kim Hamilton (Songi), Mary Kohnert (Tess Allenby)
Drehbuch: Kacey Arnold-Ince und Jeri Taylor
Geschichte: Kacey Arnold-Ince
Regie: Corey Allen
Erstausstrahlung: 19. November 1990
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 4, Disc 2
Zum letzten Mal darf der junge Wesley Crusher zeigen, was in ihm steckt. Gestrandet auf einem staubigen, trockenen Mond müssen er und Jean-Luc Picard um das Überleben kämpfen. Als der Captain lebensgefährlich verletzt wird, liegt es wieder einmal an den Fähnrich die aussichtslose Situation zu retten. Wesley schlägt dem Tod, dank seiner Genialität, erwartungsgemäß ein Schnippchen. Doch nach dreieinhalb Staffeln ist aus dem hochnässigen (und manchmal nervtötenden) Wunderkind ein nachdenklicher Fähnrich geworden. Wie die meisten jungen Menschen möchte er seinem Vorbild nacheifern. Er will beweisen, dass er ein vollwertiges Mitglied der Besatzung ist, auf das der Captain der Enterprise stolz sein kann.
„Die letzte Mission“ verabschiedet zum zweiten Mal einen Hauptcharakter aus Star Trek: The Next Generation. Doch im Gegensatz zu Denise Crosbys Serienausstieg fühlt sich das Adieu von Wesley Crusher deutlich besser an. Denn die Episode stellt die Figur in den Mittelpunkt und gibt ihr ausreichend Gelegenheit, sich noch einmal zu beweisen. Darüber hinaus begeht Wesley den nächsten logischen Schritt, indem er an die Sternenflottenakademie wechselt. Damit ist die Grundlage für eine Rückkehr gegeben. Ein sinnloser (Serien-)Tod wie der von Denise Crosby blieb Wil Wheatons Charakter glücklicherweise erspart.
Blickt man auf Star Trek: The Next Generation heute zurück, dann wird einmal mehr deutlich, dass Wheatons Figur in der vierten Staffel einen toten Punkt erreicht hatte. Viel zu tun gab es für den Fähnrich nicht mehr. Und so kann man Wil Wheatons damalige Bitte, aus der Serie aussteigen zu dürfen, gut verstehen. Ob es in Hinblick auf seine Filmkarriere die richtige Entscheidung war, darf bezweifelt werden. Doch eines ist sicher: Wheatons regelmäßige Rückkehr in Folgen wie „Gefährliche Spielsucht“ oder „Ein missglücktes Manöver“ sind den meisten Fans wohlwollend im Gedächtnis geblieben. Das konnte man von vielen seiner vorangegangen Episoden nicht behaupten. Eine Kritik, die sich an die damaligen Serienautoren richtet und keinesfalls als solche auf Wil Wheatons Schauspielkunst zu verstehen ist.
Die remasterte Fassung der Folge „Die letzte Mission“ liefert uns viele neu kreierte Spezialeffekte und dank dem hochauflösenden Bild neue Erkenntnisse über die Produktion.
Da ich ein Faible für die Ausstattung des 24. Jahrhunderts habe, freue ich mich stets, wenn ich einen detailierten Blick auf die Requisiten werfen kann (Zeitindex: 2:46 Minuten). Das Sternenflotten-Padd darf getrost als inoffizieller Vorgänger der Tablet-PCs bezeichnet werden. Es ist in seinem Aussehen und seiner Funktionsweise unseren heutigen Geräten sehr ähnlich. Das Bild der Blu-ray lässt gut erkennen, wie die aus Gießharz gegossenen Padds gefertigt wurden. Die farbigen Displays wurden auf Papier später auch auf Folien gedruckt, zusätzliche Schaltflächen in Form von silbernen Klebestreifen angebracht.
Die Ziffernfolge „21166“ ziert das Heck von Dirgos Shuttle. Warum das Schiff eine irdische Registrierungsnummer trägt ist unklar (Zeitindex: 3:08 Minuten). Es ist möglich, dass sich die Zahlenfolge auf ein bestimmtes Datum bezieht. Angenommen es stünde für den 11. Februar 1966, so würde es sich auf den Zeitraum beziehen, in dem der zweite Pilotfilm „Die Spitze des Eisbergs“ an NBC ausgeliefert wurde. Im Anschluss bestellte der Sender 16 weitere Folgen bei Desilu.
Eine Animation auf Datas Konsole zeigt, wie die Dirgos Schiff die Enterprise von Shuttlehangar eins verlässt. Die neu erstellte Grafik gibt die Geschwindigkeit und die Entfernung der Schiffs wieder. Die Entfernungsangabe wird mit drei Ziffern in Meter angegeben (z.B. 013 Meter). Als die Entfernung allerdings 37 Meter beträgt, fehlt die erste Null (Zeitindex 4:06 Minuten).
An dem Erscheinungsbild der Monde und des Planeten Pentara III wurde nichts geändert (Zeitindex: 4:48 Minuten). Allerdings hat man eine Computergrafik in Dirgos Cockpit aktualisiert, die nun den richtigen Mond mit dem Namen Lambda Paz zeigt. Hier wurde also ein Fehler aus der ursprünglichen TV-Fassung korrigiert.
Die Außenaufnahmen, die in einem ausgetrockneten See unweit von Los Angeles entstanden, sind auf der Blu-ray durchweg brilliant (Zeitindex 6:54 Minuten). Die Bildschärfe ist hier ausgezeichnet. Einmal mehr setzt das hochauflösende Medium den Kreativen hinter der Kamera ein Denkmal. Durch die Hinzunahme von Farbfiltern verleiht Regisseur Corey Allen den Szenen auf dem Wüstenmond eine bedrückende Stimmung, die auch den Zuschauer erreicht.
Songis Büro gewährt einen Blick auf die Haupstadt von auf Gamelan V. Das Gebäude, das im Hintergrund zu sehen ist, stammt von einem Matte Painting, das ursprünglich in dem Film „Logan’s Run“ zu sehen war (Zeitindex 11:11 Minuten).
Die HD-Fassung bringt natürlich auch Details ans Licht, die uns bislang in der TV- bzw. DVD-Fassung verborgen geblieben sind. Diesmal sind es Reifenspuren, die sich deutlich im Wüstensand abzeichnen (Zeitindex 14:09 Minuten). Da ein Scan der Planetenoberfläche keine Lebenszeichen aufwies, können wir die Existenz von motorsportbegeisterten Aliens wie auf Kolarus III ausschließen. Stattdessen müssen wir annehmen, dass die Trucks allerhand Technik und ein Shuttle an den Drehort brachten.
Ist jemanden aufgefallen, dass die gestrandete Gruppe eigentlich nicht in Richtung des Pfeils gehen? Da grenzt es doch schon fast an ein Wunder, dass Picard und der junge Crusher schließlich in den Bergen von der Mannschaft der Enterprise gefunden werden.
In der Nebenhandlung muss sich die Besatzung um eine planetare Bedrohung in Form eines Müllfrachters annehmen. Seine gefährliche Strahlung droht den Planeten Gamelan V zu kontaminieren (Zeitindex 10:14 Minuten). Ein Großteil der Effektaufnahmen bietet keinen Anlass für Beanstandungen.
Ein animierter Scan des Frachters wurde für die remasterte Fassung neu erstellt. Signifikante Unterschiede zum Original lassen sich nicht erkennen (Zeitindex 19:47 Minuten).
Einige Detailaufnahmen des Frachters weisen allerdings ein sehr starkes Bildrauschen auf. Besonders deutlich zu sehen, als der Frachter eines der Antriebsaggregate verliert (Zeitindex 20:10 Minuten).
Trotz intensiver Recherchen konnte das Team von CBS eine Modellaufnahme der Enterprise nicht in den Archiven finden. Aus diesem Grund musste die Aufnahme durch eine animierte Version des Föderationsschiffes ersetzt werden (Zeitindex 25:16 Minuten). Es besteht kein Zweifel daran, dass die Animation der Enterprise sehr detailliert ausgefallen ist. Wenngleich ein feiner Unterschied zu der klassischen Modellaufnahmen nicht zu leugnen ist.
Wer die deutsche Synchronisation mit dem Originalton vergleicht, dem ist vielleicht folgender Fehler nicht entgangen: Data gibt die Zeit bis zum Verlassen des Asteroidengürtels in der deutschen Sprachfassung mit 51 Sekunden und 14 Minuten an. Doch im englischen Original benennt er die Dauer mit 51 Minuten und 14 Sekunden (Zeitindex 25:47 Minuten).
Das Asteroidenfeld ist in der remasterten Fassung überzeugend umgesetzt worden. Ursprünglich für die Folge „Die Energiefalle“ kreiert, wurde die neuen Effektaufnahme um einige weitere Gesteinsbrocken ergänzt (Zeitindex 31:23 Minuten).
Wesley gelingt es schließlich, das Kraftfeld um die Wasserquelle zu neutralisieren. Beim direkten Vergleich beider Fassungen ist zu erkennen, dass das remasterte Bild deutlich dunkler ausfällt.
Dies kann allerdings auch nicht verhindern, dass Wil Wheatons Stuntdouble deutlich denn je zu erkennen ist (Zeitindex 40:47 Minuten).
Screencaps: Trekcore.com
Schöne Rezension. Sehr ausführlich und interessant. Vielen Dank. Bin immer wieder überrascht, wie viel ich selbst übersehe. Naja, die Geschichte nimmt mich eben sehr gefangen ;o) Es ist doch erstaunlich und toll, wie viel man sich noch immer mit Star Trek beschäftigen und neues entdecken kann, obwohl die Serie ja eigentlich schon uralt ist. Es wird nie langweilig. Bitte mehr…
Kann ich mich nur anschliessen. . .
Vielen Dank dafür
Ebenso!
Tolles HD-Review
Angesichts der Reifenspuren war es vielleicht doch keine so gute Idee, Filter über die Wüstenlandschaft zu legen.