Jean-Luc Picard befindet sich für einen Kurzurlaub auf Risa. Doch der Captain findet keine Ruhe, als er auf die attraktive Vash trifft. Sie ist auf der Suche nach dem Tox Uthat, ein gefährliches Artefakt aus dem 27. Jahrhundert. Doch nicht nur Vash hat großes Interesse daran, sondern auch ein Ferengi und zwei geheimnisvolle Vorgonen, die ebenfalls aus der Zukunft stammen. Sie alle machen Jagd auf das historische Artefakt, das ganze Sterne auszulöschen vermag.
Hintergründe und Wissenswertes:
- Max Grodénchik, der den Ferengi Soval spielt, verkörperte einige Jahre später Quarks Bruder Rom in Star Trek: Deep Space Nine. Sein kurzer Gastauftritt als Trill in Star Trek: Der Aufstand (1998) wurde aus der endgültigen Filmfassung geschnitten.
- Picards Liebschaft Vash (Jennifer Hetrick) taucht in der Folge „Gefangen in der Vergangenheit“ wieder auf. Sie stattet ebenfalls der Raumstation DS9 einen Besuch ab (“ Q-Unerwünscht“).
- Deirdre L. Imershein, die als Risanerin Joval spielt, schlüpft Jahre später in die Rolle von Lieutenant Watley in der Episode „Immer die Last mit den Tribbles“ (Star Trek: Deep Space Nine).
Quelle: Memory-Alpha.org
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher)
Gastdarsteller: Jennifer Hetrick (Vash), Max Grodénchik (Sovak), Karen Landry (Ajur), Michael Champion (Boratus)
Drehbuch: Ira Steven Behr
Regie: Chip Chalmers
Erstausstrahlung: 2. April 1990
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 3, Disc 4
Picards Suche nach einem gestohlenen Artefakt aus dem 27. Jahrhundert scheint wie eine Hommage an „Jäger des verlorenen Schatzes“. Es gibt Faustkämpfte, exotische Plätze und reichlich verschlagene Aliens. Jean-Luc Picard, der erstmals seine Uniform abstreifen und sich völlig leger geben kann, entpuppt sich als Vollblut-Abenteurer, der dem Charme einer Frau genauso wenig wiederstehen kann, wie Archäologieprofessor Henry Jones Jr. der jungen Marion Ravenwood. Picards große Vorliebe für historische Schätze wird in vielen weiteren Episoden der Serie thematisiert.
Ein gelungener Bildtransfer und eine brilliante Farbwiedergabe zeichnen „Picard macht Urlaub“ aus. Es macht viel Freude, erstmals einen richtigen Blick auf die Gestaltung der Vorgonen zu werfen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Details der kreativen Arbeit durch das schlechte Bild in der TV/DVD-Fassung verloren gegangen sind. Die Studiosets der risanischen Ferienanlage und der Höhle wirken nun lebendiger und authentischer, was die Folge deutlich aufwertet.
Auf Grund des hohen Detailgrads des Bildes können wir nicht nur die Sets und Kostüme unter die Lupe nehmen, sondern auch die zahlreichen Requisiten, die in der Serie zum Einsatz kamen. Das vorliegende Screencap (Zeitindex 04:40 Minuten) gewährt einen Blick auf die unterschiedlichen Sternenflotten-Padds, die in TNG zum Einsatz kamen. Wer genauer hinschaut, der wird bemerken, dass das kleine Padd im rechten Bildausschnitt in der Folge „Die Macht der Paragraphen“ zum Einsatz kam. Der Text enthält einen Auschnitt des Friedensvertrages von Armens, der zwischen den Sheliak und der Föderation ausgehandelt wurde. Das größere Padd stammt aus der Folge „Die Macht der Naniten“ und stellt eine Blaupause von Wesleys Nanotechnologie dar. Das „Art Departement“ war stets darauf bedacht, vorhandene Requisiten möglichst oft einzusetzen, um die Produktionskosten gering zu halten.
Eine interessante Beobachtung (nicht nur auf der Blu-ray) lässt sich während eines Gesprächs zwischen Picard und Riker im Turbolift machen. Denn während des Dialogs zwischen den beiden Offizieren ändert sich der Hintergrund ( Zeitindex 06:56 Minuten). Man kann deutlich erkennen, dass die Farbe der Turbolifttür von Ocker ins Graue wechselt. Vermutlich musste die Aufnahme mit Riker nachgedreht bzw. aus Platzgründen vor einem anderen Set aufgenommen werden.
Auf dem Brückenset hat man einmal mehr versucht, unliebsame Kabel aus dem Bild zu verbannen. Ein Sück Teppich unter Picards Kommandostuhl verrät dies (Zeitindex 08:06 Minuten). Auf der Videokassette oder der DVD hat man dies nur schwer erkennen können. Aber auf der Blu-ray fallen solche Kaschierungen des Öfteren auf.
In unserem Review zu „Datas Nachkomme“ sprachen wir noch über das Erscheinungsbild der Andorianer in Star Trek: The Next Generation. Auf dem Planeten Risa können wir einen weiteren Vertreter dieser Spezies entdecken. Im Gegensatz zum letzten Auftritt ist der Andorianer jetzt blauhäutig (Zeitindex 12:28 Minuten). Desweiteren bekommt man auf Risa Vulkanier und Anticaner zu Gesicht.
Picard und Vash begeben sich in die Höhlen von Risa, wo sie den sagenumwobenen Tox Uthat vermuten. Der Tox Uthat wird von den Vorgonen als gefährliche Waffen beschrieben, der die nuklearen Reaktionen einer Sonne zum Erliegen bringen kann. Im Kinofilm Star Trek: Treffen der Generationen (1994) erfindet der el-aurianische Wissenschaftler Dr. Soran eine vergleichbare Waffe, um Himmelskörpern im wahrsten Sinne des Wortes das Licht auszuknipsen. Doch zurück zu den Höhlen auf Risa. Diese werden zum Teil mit Hilfe des Blue-Screen-Verfahrens dargestellt. Also mussten die Effektkünstler von CBS ein neue (hochauflösende) Höhle anfertigen. Leider wirkt die Oberflächenstruktur der Felswände recht plastisch (Zeitindex: 31:12 Minuten). Gemessen an der vorherigen Arbeiten von CBS wäre hier sicherlich mehr drin gewesen.
CBS hat die Messlatte recht hoch angelegt, wenn es um den visuellen Look von TNG auf Blu-ray geht. Leider kann ich den Verantwortlichen nicht immer die Bestnote für ihre Arbeit geben, auch wenn das Ergebnis der ursprünglichen Fassung klar überlegen ist. So macht die Zerstörung des Tox Uthats durch Picard einen sehr künstlichen Eindruck. Ich habe eine realistischere Umsetzung erwartet. Für mich spielt es keine Rolle, ob ein Spezialeffekt nur für einen kurzen Moment oder für mehrere Sekunden zu sehen ist (Zeitindex 41.10 Minuten). Sorry CBS, aber hier ist mehr drin gewesen.
Zu guter Letzt lohnt sich noch ein Blick auf Risa, der neu am Computer erstellt worden ist. Im Gegensatz zum Original sieht der Planet nun deutlich einladener aus. Wer hier genauer hinschaut, der wird erkennen, dass sich beim dem Kontinent um Australien handelt.
Screencap: Trekcore.com
Australia Relief Map: By Виктор В (File:Australia location map.svg ETOPO1 SRTM30) [CC-BY-SA-3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Wie kommt Ihr darauf, der Kontinent sehe wie Australien aus?
Wir haben dem Review ein anderes Screencap aus der Episode hinzugefügt. Nun sollte es besser zu erkennen sein.
Die Kritik an den Effekten ist hier absolut berechtigt. Das Original in hoher Auflösung wäre in beiden beschriebenen Fällen besser gewesen.