Picard trifft sich inoffiziell mit einigen Raumschiffkapitänen. Sie äußern den Verdacht, dass es im Hauptkommando der Sternenflotte eine Verschwörung gibt. Nachdem das Schiff von Picards Freund Walker Keel vernichtet wird, beschließt der Captain den Dingen auf den Grund zu gehen. Als sie auf der Erde ankommen, muss Picard und seine Besatzung feststellen, dass etwas in der Tat nicht mit rechten Dingen zugeht.
Hintergründe und Wissenswertes:
- In der Folge taucht zum ersten Mal ein Bolianer (Captain Rixx) auf. Der Name der Rasse geht zurück auf den Regisseur der Folge: Cliff Bole. Der Schauspieler Michael Berryman, der den außerirdischen Captain verkörpert, hatte auch eine Gastrolle im vierten Star Trek Film (Star Trek: Zurück in die Gegenwart). Dort spielte er in der Sternflottenzentrale einen Verbindungsoffizier.
- Die Episode ist für Star Trek Verhältnisse sehr brutal. In einigen Ländern wurde das Ende, dass den Tod Remmicks und des außerirdischen Parasiten zeigt, aus der Folge geschnitten. Auch in Deutschland fielen einige Szenen in der TV-Ausstrahlung der Schere zum Opfer.
- „Die Verschwörung“ erhielt einen Emmy Award für die Make-up-Arbeiten.
Schauspieler:
Patrick Stewart (Captain Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (Commander William T. Riker), Brent Spiner (Lt. Commander Data), Michael Dorn (Lt. Worf), Marina Sirtis (Counselor Deanna Troi), Gates McFadden (Dr. Beverly Crusher), Levar Burton (Lt. Geordi LaForge), Wil Wheaton (Wesley Crusher)
Gastdarsteller:
Henry Darrow (Admiral Savar), Ward Costello (Admiral Gregory Quinn), Jay Reinhardt (Admiral Aaron), Jonathan Farwell (Walker Keel), Michael Berryman (Captain Rixx), Ursaline Bryant (Captain Scott), Robert Schenkkan (Dexter Remmick)
Story:
Robert Sabaroff
Drehbuch:
Tracy Tormé
Regie:
Cliff Bole
Erstausstrahlung:
9. Mai 1988
Blu-ray Review:
Veröffentlichung: Star Trek – The Next Generation, Season 1, Disc 6
Bereits in der Folge „Prüfungen“ hatte sich eine Bedrohung innerhalb der Sternenflotte angekündigt. Admiral Quinn und sein Assistent Dexter Remmick stellten das Schiff auf den Kopf, um die Loyalität Picards zum Hauptkommando zu überprüfen. Damit schufen die Produzenten die Voraussetzung für einen episodenübergreifenden Handlungsbogen, der nun mit „Die Verschwörung“ fortgesetzt, aber nie wirklich zu Ende erzählt wird. Dies ist wohl der Tatsache geschuldet, dass sich die vorletzte Episode der ersten Staffel ziemlich gewalttätig präsentiert. Produzenten und Schauspieler zeigten sich über den Ausgang der Folge unzufrieden. Hinzu kommt, dass die Geschichte an der ein oder andere Stelle größere Logiklöcher aufweist. Am Ende bleiben viele Fragen offen, die in der Serie leider nicht mehr beantwortet werden. Allerdings wird die Geschichte um die außerirdischen Invasoren in der Star Trek-Literatur fortgesetzt.
Die Besatzung der Enterprise muss sich im Laufe ihrer Reise weiteren Verschwörungen in den eigenen Reihen stellen. In „Star Trek: Der Aufstand“ (Star Trek: Insurrection) sind die undurchsichtigen Machenschaften der Förderation mit den gefährlichen Son’a ein zentrales Thema des neunten Kinofilms.
Beim Bildtransfer von „Die Verschwörung“ hat CBS ganze Arbeit geleistet. Im Gegensatz zu anderen Folgen überzeugt das Bild auch in den dunklen Szenen. Sowohl die Aufnahmen in Picard Quartiers zu Beginn als auch kurze Zeit später auf dem Planeten Dytallix B kommen auf der Blu-ray richtig zur Geltung. Bei der Gestaltung des Planeten Dytallix, hier trifft sich Picard mit den drei anderen Kapitänen, hat sich CBS Digital an dem Originalmaterial orientiert. Die neue Planeten-Aufnahme hätte man aber gerne um die drei Föderationsschiffe, die sich in der Umlaufbahn des Planeten befinden, ergänzen können. Die Raumschiffe Horatio, Thomas Paine und Renegade wurden aus Budgetgründen nie gezeigt, was sehr schade ist. Wenn man bedenkt, dass CBS bei der Überarbeitung der klassischen Serie eine ganze Reihe neuer Schiffe in die Serie eingearbeitet hat (siehe zum Beispiel das Raumschiff Antares in „Der Fall Charlie“), dann hätte es sicherlich nicht geschadet, die Folge um eine derartige Aufnahme zu erweitern. Der ein oder andere Fan hätte dies sicherlich gerne gesehen.
Das erste Auftreten eines Bolianers im Star Trek Universum möchte ich nicht unkommentiert lassen. Michael Berryman spielt Captain Rixx, der leider nur einen kurzen Auftritt im ersten Drittel der Episode hat (Zeitindex: 11:21 Minuten). Das Make-Up des Bolianers unterscheidet sich ein wenig von dem Aussehen anderer Artgenossen, die wir in den späteren Folgen und Serien zu sehen bekommen. So ist auf der Blu-ray deutlich zu erkennen, dass die Hautfarbe kein kräftiges Blau ist. Auch ist eine unterschiedliche Hautpigmentierung besser auszumachen. Der markante „Kamm“ verläuft nicht durch ganze Gesicht. Insgesamt wirkt das Erscheinungsbild von Captain Rixx bedrohlicher, als man es sonst von der Spezies gewöhnt ist. Meiner Meinung nach hätte man diesen Stil durchaus in der Serie beibehalten oder das Erscheinungsbild von Bolianer zu Bolianer etwas unterschiedlicher halten können. Nicht nur bei diesem Make-up wird deutlich, was für eine hervorragende Arbeit Michael Westmore und sein Team bereits in den Anfängen von TNG geleistet haben. Ihnen ist es zu verdanken, dass die Masken auch 25 Jahre später in High Definition nichts an ihrer Faszination verloren haben.
Wenn man sich die Episoden heute auf DVD und Blu-ray intensiv anschaut, fallen auch kleinere Schnittfehler sofort ins Auge. So kann man bei genauen Hinsehen feststellen, dass Data in einer Einstellung auf der Brücke an seiner Konsole sitzt. Allerdings ist Data in diesem Moment in Picards Bereitschaftsraum, wo er die Aktivtäten der Sternflotte in den letzten Monaten überprüft. An seiner Stelle sitzt stattdessen ein junge Frau. Derartige „Kontinuitätsfehler“ kann man in den Folgen häufige beobachten (Zeitindex 17:50 Minuten).
Nachdem die Besatzung die Trümmer der zerstörten Horatio gefunden hat, setzt sie Kurs auf die Erde. In einer schönen Einstellung kann man sehen, wie die Enterprise den Mond passiert (Zeitindex 22:15 Minuten). Dank Farbkorrektur und HD-Montage ist die neue Sequenz dem Original um „Welten“ voraus. Allerdings glaube ich, dass CBS nicht das Optimum aus der Aufnahme herausgeholt hat. Dabei geht es mir nicht um die technische, sondern um die inhaltliche Umsetzung. Durch den Film „Star Trek – Der Erste Kontakt“ (1996) wissen wir, dass auf dem Mond im 24. Jahrhundert Millionen Menschen leben. Von der Erde aus sind die Städte New Berlin, Tycho City und sogar Lake Armstrong (!) zu sehen.
Die Episode ist natürlich etliche Jahre vor dem achten Kinofilm ausgestrahlt wurden, weshalb in der ursprünglichen Aufnahme auch keine Städte, Seen oder Bergbaukolonien zu sehen sein müssen. In der Nachbearbeitung hätte CBS aber durchaus nachbessern können. CBS verschenkt hier die Chance, mit der Überarbeitung einen kleinen Beitrag zur Kontinuität von Start Trek zu leisten. Nicht zuletzt würden sich sicherlich viele Fans über derartige Nachbesserungen freuen, zumal dies keinen Bruch in der Serie zur Folge hätte.
Eine ähnliche Nachlässigkeit findet sich ebenfalls in den Aufnahmen des Hauptquartiers der Sternenflotte. Wie schon in der Originalfassung hat man sich hier einer Montage aus Live-Aufnahmen und Matte Painting. Die Aufnahme ist ursprünglich für „Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart“ erstellt worden. Bereits 1988 wurde diese für die Folge, sieht man einmal von dem Bildausschnitt ab, eins zu eins aus dem Kinofilm übernommen. Damals hatte man es versäumt, das Emblem der Vereinten Förderation der Planeten an das Design des 24. Jahrhunderts anzupassen. Für die Blu-ray-Fassung hat man dies nun korrigiert. Diese Korrektur ist lobenswert, allerdings hätte man konsequenterweise ein komplett neues Matte Painting für die Folge erstellen können. Denn abgesehen vom dem Emblem bleiben alle anderen Elemente der Aufnahme erhalten. So sind die zahlreichen Personen wie die Tellariten und die Sternenflottenoffiziere die gleichen wie in Star Trek IV. Es verwundert nicht, dass die Uniformen eher der Ära Kirk und Spock zuzuordnen sind, statt dem 24. Jahrhundert. Ursprünglich wurde die Aufnahme für die Episode „Die Verschwörung“ aus Budgetgründen „recycelt“. Bei Zeitindex 28:32 Minuten ist weiterhin eine Nahaufnahme des Matte Paintings zu sehen, die in HD nicht so recht überzeugen mag. Leider ist die Überarbeitung von CBS an dieser Stelle abermals nicht konsequent. Sehr schade, denn dies schmälert doch den Gesamteindruck der Überarbeitung ein wenig.
Screencaps: Trekcore.com
Aufmerksame Blog-Leser, die der Episode noch mehr neue Details entlocken, können uns gerne eine Nachricht zukommen lassen. Wir werden das Review dann gerne um die entsprechenden Hinweise ergänzen. Natürlich bei voller Namensnennung des aufmerksamen Finders!
Das die Bolianer sich zu den später auftauchenden unterscheiden ist doch eigentlich ok,schließlich gibt es auch Unterschiede zwischen Asiaten,Europäern und Afrikanern 😉
Die Kolonien auf dem Mond könnten genau dort liegen,wo die Aufnahme es nicht zeigt. Es ist ja nur ein kleiner Teil vom Mond zu sehen.
Aber immerhin kann man wieder die schwarze Pappe im Hintergrund ausmachen ^-^
Bezüglich des Schnittes der „brutalen“ Szene,damals bei der Ausstrahlung im ZDF war sie hundertprozentig ungeschnitten,nur in späteren Ausstrahlungen auf SAT1 usw. war diese Szene gekürzt und ich habe mich immer gewundert warum die Stelle mit dem platzenden Kopf nicht mehr drin ist,an die ich mich sehr gut erinnern konnte 🙂
In Kraft der Träume wird der explodierende Kopf dann gezeigt, vielleicht erinnerst Du dich deswegen daran.
Könnte man annehmen,aber es war hunterprozentig bei der Erstausstrahlung im ZDF damals ungeschnitten,wie so vieles was in den neunzigern im TV gezeigt wurde 😉
In Kraft der Träume war diese Sequenz ausserdem sehr sehr kurz,aber ich erinnere mich deutlich an die Szene mit Remick,als Riker und Picard mit ihren Phasern auf ihn geschossen haben. Dann gabs diesen „netten“ Effekt und diese Folge blieb in absoluter Erinnerung,bis ich Jahre später auf SAT1 eine Wiederholung sah und mich darauf freute,aber damit war nix,es war plötzlich geschnitten 🙁
Es ist richtig, dass „Die Verschwörung“ bei der deutschen Erstaustrahlung im ZDF ungeschnitten gesendet wurde. Als TNG ins Privatfernsehen wechselte, wurde die Szene mit der Königin in Remmicks Körper geschnitten. Die geschnittene Fassung ist auch heute noch im TV zu sehen (z.B. auf Tele 5).
Soweit ich mich erinnere ist diese „geschnittene“ Szene aber auf den DVDs drauf. Mich würde nun interessieren ob diese auch auf den Blu-Rays drauf ist. Dazu habt ihr in dem Bericht leider nichts geschrieben. Ich plane derzeit mir die bald erscheinende Full-Journey Box zuzulegen. Ansonsten…eure Seite ist echt super!
Die Szene ist auch ungekürzt in der remasterten Fassung zu sehen. Du kannst dir also mit ruhigem Gewissen die Komplettbox zulegen. Vielen Dank auch für dein Lob!
Hi,
bis auf heute abend! da hat Tele 5 die ungeschnittene Version gezeigt, ich hab es zum ersten Mal so gesehen, dolles Ding, war mir gar nicht bekannt! 🙂
In dieser Folge ist ein netter (und offensichtlich absichtlicher) Fehler zu sehen. Bei 27:35 steht im Hinzergrund ein Mann in einer weiblichen Uniform. Also entweder hat er sich vergriffen als er sich anzog, oder die Sternenflotte ist was sexuelle Orientierung angeht sehr aufgeschlossen.